DE313128C - - Google Patents

Description

. Es-ist bekannt, bei Überdruckturbinen mit Deckbändern auf den Schaufelenden die. Strömungsenergie des Arbeitsmittels zur Verringerung der Spaltverluste heranzuziehen. Durch Zuhilfenahme der dynamischen Druckhöhe des strömenden Mittels wird hierbei versucht, auf der Überdruckseite des Spaltes eine Saugewirkung, auf der, Unterdruckseite eine Stauwirkung hervorzubringen. Es soll dadurch die

ίο normalerweise — ohne Anwendung der besonderen Einrichtung — vor und -hinter dem-Spalt bestehende Druckdifferenz ganz oder teilweise aufgehoben und damit die alleinige Ursache der Spaltverluste beseitigt werden.

Diese an und für sich bekannte Dichtungsart wird gemäß der Erfindung auf Deckbänder mit gleichzeitig radialer Zuschärfung, die zwischen den Füßringen der benachbarten Leitkränze laufen, angewendet. Durch besondere

ao Formgebung des Deckbandrandes und der benachbarten Füllstücke wird eine besonders vorteilhafte Wirkungsweise erzielt.

Wie aus der Zeichnung ersichtlich, sieht die Erfindung eine geringe Unterschneidung U der dem Deckband D benachbarten Füllstücke und Schaufelfüße F unter gleichzeitiger Abrundung R der seitlichen Deckbandränder vor. Durch die Strömungsenergie des Arbeitsmittels wird im Betriebe in bekannter Weise vor der Schaufel 5 im toten Winkel über^E"eine Saugewirkung, im toten Winkel über A eine entsprechende Saugewirkung ausgeübt.

Die neuartige gleichzeitige Verwendung der radialen Spaltdichtung trennt die toten Winkelräume-voneinander und erzielt dadurch mehr oder minder in sich abgeschlossene Räume. Eine sich weiter ausdehnende Verwirbelung wird dadurch hintangehalten, der Wirkungsgrad der Druck- bzw. Unterdruckerzeugung wird erhöht.

Durch die neuartige völlige Abrundung des Deckbandrandes bei gleichzeitiger Unterschneidung der benachbarten Füllstücke in Form einer rundlichen Hohlkehle wird die Ökonomie der Spaltdichtung gegenüber bekannten Ausführungen um ein Weiteres erhöht. Durch die geschilderte Formgebung sind wohlausgebildete Düsen entstanden, die allein eine ökonomische Umsetzung von Druck in Geschwindigkeit und umgekehrt gestatten. Durch die Abrundung R des Deckbandes und durch die Gegenüberstellung der entsprechenden Unterdrehung U mit verschieden gelegenem Krümmungsmittelpunkt ist es möglich, eine allmähliche Zu- bzw. Abnahme des Querschnittes zu erzielen und gleichzeitig den Endquerschnitt in Richtung bzw. entgegen der Strömungsrichtung des Arbeitsmittels' verlaufen zu lassen. Insbesondere die Umsetzung von Geschwindigkeit in Druck im toten Winkel über A ist von einem rein düsenförmigen Verlauf der aufeinander folgenden Querschnitte abhängig und wird durch die vorliegende Erfindung im Sinne einer Erhöhung des Wirkungsgrades beeinflußt.

Das für Füllstücke übliche Material — Bronze, Messing oder Flußeisen — gestattet bei Unterdrehung die Herstellung einer scharfen Kante. Die gleiche Kante im Gußeisen des Gehäuses herzustellen, ist wegen der geringeren

festigkeit dieses Materials nicht gut möglich. Beim Verstemmen der Füllstücke bricht hier das Material zu leicht aus.

Eine scharfe Kante ist jedoch am Ein- und Austritt des Spaltquerschnittes von besonderem Vorteil, um wirbellose Abzweigung aus der Strömungsrichtung zu erreichen, vom strömenden Arbeitsmittel nur die notwendigen äußersten Stromfäden abzuschneiden, umzulenken

ίο und zur örtlichen Druckerhöhung in den düsenförmig verlaufenden Querschnitten zu verwenden,¹ oder andererseits am Eintritt bei E eine natürliche Einführung des Leckvolumens in die Strömungsrichtung zu ermöglichen.

Vom Schaufelquerschnitt wird durch die Unterschneidung nur wenig ■— weniger als bei Anfertigung des Fußes — weggenommen, so daß eine Schwächung der Schaufeln nicht eintritt. Der kräftige Kernquerschnitt der Schaufeln bleibt völlig erhalten.

Die Deckbandform der vorliegenden Erfindung mit abgerundeten seitlichen Rändern hat gegenüber dem Bekannten den Vorteil, daß gerade am seitlichen Rande, d. h. an der Schleifstelle eine Materialanhäufung ist, die zuläßt, daß das Deckband seitlich längere Zeit schleifen kann, bis das Material soweit abgenutzt ist, daß eine gefahrbringende Annäherung der Schaufelkanten eintritt.

Gleichzeitig ist diese Materialanhäufung keine zusätzliche und schädliche, sondern durch die neuartige Verbindung mit den radial zu-⁵" geschärften Stegen in doppeltem Sinne nützlich verwertbar. Die Zuschärfung der Stege \ und das Abdrehen der Ränder kann nachträglich bei anfänglich beliebig geformten Seitenkanten ohne weiteres erzielt werden. Ebenso kann die Unterdrehung der Füllstücke und Schaufelfüße nach beendeter Beschaufelung in bequemer und vollkommener Weise erfolgen.

Der achsiale Spaltquerschnitt kann, den Forderungen der Betriebssicherheit Folge leistend, denkbar groß ausgeführt werden, ohne daß die beabsichtigte Wirkung eine Beeinträchtigung erfährt.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Spaltdichtung für Überdruckturbinen mit Schaufeldeckbändern und radialen Stegen an den Deckbändern, dadurch gekennzeichnet, daß die als radiale Stege seitlich hochgezogenen und dabei wohl abgerundeten Deckbandränder im Verein mit einer entsprechenden Unterdrehung der benachbarten Füllstücke und Schaufelfüße einen bekannten künstlichen, dem natürlichen Gefälle entgegengesetzten Druckunterschied des Arbeitsmittels vor und hinter dem Spalt hervorrufen.

   "Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.