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Niveauregelvorrichtung für Fahrzeuge
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mit einem selbstpumpenden hydropneumatischen Federbein Die Erfindung
bezieht sich auf eine Niveauregelvorrichtung für Fahrzeuge der im Oberbegriff des
Patentanspruchs 1 genannten Art.
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Um den Fahrzeugaufbau eines Kraftfahrzeuges zumindest annähernd unabhängig
von der Fahrzeugbelastung in eine gewünschte Lage, insbesondere eine Horizontallage
mit etwa konstantem Abstand des Fahrzeugbodens von der Fahrbahn zu bringen, ist
es üblich, zur Abfederung entweder nur einer oder beider Fahrzeugachsen niveaugeregelte
Federn zu verwenden. Diese enthalten vorzugsweise hydraulische oder hydropneumatische
Vorrichtungen, deren Arbeitsdruck entsprechend der Veränderung der Fahrzeugbelastung
jeweils ebenfalls derart verändert wird, daß die wirksame Länge der niveaugeregelten
Feder auch bei Eelastungsänderung zumindest annähernd konstant bleibt.
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Neben niveaugeregelten Federn, die den benötigten variablen Arbeitsdruck
- ausgesteuert durch besondere Niveauregler - von einer externen besonderen Druckmedium-Quelle
geliefert bekommen, werden für die Niveauregelung von Kraftfahrzeugen auch selbstpumpende
hydropneumatische
Federbeine mit innerer Niveauregelung eingesetzt (z. B. DE-AS 12 68 989, DE-AS 12
82 476, DE-AS 12 87 454).
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Solche selbstpumpenden hydropneumatischen Federbeine, die auch in
Kombination mit anderen tragenden Federn z. B. Schraubenfedern, eingesetzt werden
können, weisen den Vorteil auf, daß sie weder eine besondere externe Druokquelle,
noch besondere externe Niveau taster oder Niveauregler benötigen.
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Im Kraftfahrzeug übernehmen solche selbstpumpenden hydropneumatischen
Federbeine die Funktion einer lastabhängigen hydropneumatischen Feder und zugleich
die Funktion eines hydropneumatischen I)ämpfers.
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Eine mit solchen Federbeinen ausgerüstete Fahrzeugachse federt bei
Erhöhung der Fahrzeugbeladung zwar zunächst wie konventionell abgefederte .Fahrzeugachsen
gemäß der Federrate der vorangegangenen Belastung ein, wodurch der Fahrzeugaufbau
entsprechend statisch abgesenkt wird, jedoch wird der Fahrzeugaufbau sobald das
Fahrzeug fährt durch den im Federbein eingebauten Selbstpumpenmechanismus selbsttätig
wieder in die vorbestimmte Niveaulage zurückgestellt.
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Dieses Hochpumpen des Fahrzeugaufbaus wird bewirkt durch während der
Fahrt beim Ein- und Ausfedern der Fahrzeugräder auftretende pumpenartige axiale
Relativbewegungen zwischen der einen flüssig keitsgefüllten Pumpenraum bildenden
hohlen Kolbenstange des Federbeines und einer in diese Kolbenstange eintauchenden
Pumpenstange, wodurch - unter Mithilfe eines Saugventils und eines Druckvent -Hydraulikflüssigkeit
aus einem Niederdruck-Vorratsraum in einen Hochdruck-Arbeits- oder Federraum, in
dem der Dämpferkolben des Federbeins axial verschiebbar gelagert ist, gepumpt wird.
luroh den erhöhten Hydraulikdruck im Arbeits- bzw. Federraum wird die Federkraft
des Federbeines entsprechend vergrößert und demzufolge die Einfederung des Federbeines
verringert.
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Derartige selbstpumpende hydropneumatische Federbeine mit innerer
Niveauregelung sind mit dem Nachteil behaftet, daß zum Hochregeln eines durch volle
Zuladung abgesunkenen Fahrzeugaufbaus je nach Straßenzustand mehrere hundert Meter
oder auch einige Kilometer
zurückgelegt werden müssen, ehe genügend
Hydraulikflüssigkeit aus dem Niederdruck-Vorratsraum in den Hochdruck-Arbeitsraum
gepumpt und der Fahrzeugaufbau auf das gewünschte Niveau gehoben ist. Bei extrem
glatten Straßen kann der Selbstpumpenmechanismus wegen des fehlenden Ein- und Ausfederns
der Fahrzeugräder unter Umständen nahezu völlig versagen. Aber selbst bei einwandfrei
funktionierendem Selbstpumpenmechanismus hängt das Fahrzeug nach Beladung mit dem
Heck zunächst so weit herunter, daß die Scheinwerfer nach oben leuchten und den
Gegenverkehr blenden. Von Nachteil ist auch, daß die selbstpumpenden Federbeine
einer Fahrzeugachse bei langer Kurvenfahrt aufgrund der sich dabei ergebenden unterschiedlichen
quasistatischen Radbelastungen unterschiedlich stark aufgepumpt werden, so daß das
Fahrzeug unmittelbar nach der Kurvenfahrt zunächst schief steht.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Niveauregelvorrichtung
der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 genannten Art ohne wesentlichen Mehraufwand
so zu verbessern, daß nicht nur die vorerwähnten Nachteile beseitigt werden, sondern
daß auch eine Verbesserung des Fahrkomforts erzielt wird.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale
des Patentanspruchs 1 gelöst. Zwischen dem fluidgefüllten Niederdruck-Vorratsraum
und dem fluidgefüllten Hochdruck-Arbeits-bzw. Federraum des selbstpumpenden Federbeines
wird also ein unter Druck stehender Fluid-Speicherraum zwischengeschaltet, so daß
das Fluid durch die axialen Relativbewegungen zwischen Pumpenstange und Kolbenstange
nicht mehr direkt in den Arbeitsraum, sondern zunächst in diesen Speicherraum gepumpt
wird, von dem es selbsttätig über geeignete Steueröffnungen bzw. Ventilvorrichtungen
in den Arbeitsraum strömt, wenn die Kolbenstange aufgrund der erhöhten statischen
oder quasistatischen Radbelastung um einen vorbestimmten Wert in den Arbeitsraum
eingedrungen ist. Durch diese Maßnahme wird nicht nur bewirkt, daß nach Erhöhung
der Fahrzeugbeladung bereits im Stillstand sowie unmittelbar nach Durchfahren einer
langen Kurve Fluid
aus dem unter Druck stehenden Speicherraum in
den Hochdruck-Arbeitsraum strömt und die gewünschte Niveauregelung stattfindet,
sondern es wird auch eine Komfortverbesserung erzielt, weil das Fluid durch entsprechende
Bemessung und Anordnung der dabei wirksamen Ventilvorrichtungen bzw. Steuerdurchlässe
gleichmäßig und langsam und nicht mehr wie beim Pumpenmechanismus stoßweise in den
Arbeitsraum einströmt.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen und erfindungswesentliche Weiterbildungen
der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Selbstpumpende hydropneumatische Federbeine mit innerer Niveauregelung,
bei denen nach Erhöhung der Pahrzeugbeladung bereits im Stillstand, d. h. also bereits
ohne Zurücklegung einer längeren Fahrstrecke, eine Nachregelung des Niveaus stattfindet,
sind an sich bereits bekannt. Bei einem bekannten selbstpumpenden Federbein (DE-OS
17 80 609) ist zu diesem Zweck der Druck im Vorratsraum höher als im Arbeits- bzw.
Federraum, so daß der Vorratsraum als Druckspeicher wirkt. Der Pumpenmechanismus
tritt erst ab einer bestimmten Ausfahrlänge der Kolbenstange in Tätigkeit, wobei
der Dämpferkolben zugleich die Aufgabe eines Pumpenkolbens übernimmt. Wegen des
gegenüber dem Arbeitsraum höheren Druck im Vorratsraum wird der Fahrzeugaufbau beim
Beladen bereits im Stillstand auf das Normalniveau hochgeregelt. Ein Pumpvorgang
findet bei diesem bekannten selbstpumpenden Federbein nur statt, wenn die Kolbenstange
des Federbeins aufgrund einer entsprechenden Entlastung des Fahrzeuges um einen
bestimmten Wert aus dem Arbeitsraum ausfährt; dabei wird Hydraulikflüssigkeit aus
dem Arbeits-bzw. Federraum in den unter einem höheren Druck stehenden Vorratsraum
zurückgepumpt, wodurch die wirksame Federkraft des Federbeines wegen des damit verbundenen
Absinkens des Arbeitsdruckes im Arbeitsraum verringert und der Fahrzeugaufbau entsprechend
abgesenkt wird.
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Mit diesen bekannten selbstpumpenden Federbeinen wird der Fahrzeug
aufbau nach der Beladung zwar noch unmittelbar im Stillstand auf das Normalniveau
hochgeregelt, jedoch treten die vorerwähnten Nachteile
bei längeren
Kurvenfahrten sowie die den Fahrkomfort beeinträchtigenden Pumpenstöße (beim Herunterpumpen
des Fahrzeugaufbaus) nach wie vor auf.
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Bei einer anderen bekannten Niveauregelvorrichtung mit selbstpumpenden
hydropneumatischen Federbeinen (DE-OS 20 04 510) ist der benötigte Niederdruck-Vorratsraum
im Gegensatz zur erfindungsgemäßen Vorrichtung außerhalb des eigentlichen Federbeines
als separates Bauteil angeordnet, wobei der Niederdruck-Vorratsraum, der Hochdruck-,
Arbeits- bzw. Federraum sowie Ventilvorrichtungen etc. des selbstpumpenden Federbeins
derart angeordnet sind, daß die sogenannte Grundlast des Federbeins durch den Druck
des Niederdruck-Vorratsraumes bestimmt wird. Aus einem ebenfalls außerhalb des Federbeins
angeordneten getrennten und unter hohem Druck stehenden ölgefüllten Zuschaltraum
kann mit Hilfe einer bedarfsweise manuell einschaltbaren Pumpeinrichtung Öl in den
Niederdruck-Vorratsraum gepumpt werden, um so - zum Beispiel unmittelbar nach Beladung
des Fahrzeuges und noch im Stillstand - den die Grundlast bestimmenden Druck des
Niederdruck-Vorratsraumes zu erhöhen. Mit dieser bekannten Niveauregelvorrichtung
kann somit ebenfalls bereits zu Beginn der Fahrt unmittelbar nach Beladung des Fahrzeuges
das gewünschte Niveau des Fahrzeugaufbaus eingestellt werden, ohne daß erst eine
längere Fahrstrecke zurückgelegt werden muß. Diese bekannte Niveauregelvorrichtung
erfordert einen erheblichen Aufwand und ist insbesondere mit dem Nachteil behaftet,
daß zusätzliche externe Pumpeinrichtungen und Hochdruckspeicher benötigt werden.
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Anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles
wird die Erfindung näher erläutert.
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In der Zeichnung zeigen Fig. 1 den Längsschnitt eines selbstpumpenden
hydropneumatischen Federbeins gemäß
der Erfindung und Fig. 2 ein
Detail dieses Federbeins.
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Das selbstpumpende hydropneumatische Pederbein 1, das in üblicher
Weise mit seinem einen Ende am nicht weiter dargestellten Fahrzeug aufbau des Kraftfahrzeuges
und mit seinem anderen Ende am nur angedeuteten Radführungsglied 2 des Kraftfahrzeuges
angelenkt wird, besteht im wesentlichen aus einem Federbein-Zylinderrohr 3 und einer
teleskopisch in das Zylinderrohr eintauchenden Kolbenstange 70 Das Federbein-Zylinderrohr
besteht aus einem äußeren Zylinderrohr 4 und einem inneren Zylinderrohr 5, welche
zwischen sich einen fluidgefüllten kreiszylindrischen Niederdruck-Vorratsraum 11
einschließen.
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Die Kolbenstange 7 ist als im Innendurchmesser abgestufter Hohlzylinder
ausgebildet, dessen in das innere Zylinderrohr 5 hineinragendes freies Ende einen
mit Dämpfungsventilen versehenen Dämpfer kolben 6 trägt, der beim Ein- und Ausfedern
der Fahrzeugräder in üblicher Weise innerhalb des vom inneren Zylinderrohr 5 gebildeten
fluidgefüllten Hochdruck- Arbeits- bzw. Federraum 8 axial verschoben wird. Der Druck
im Hochdruck-Arbeitsraum 8 wird von einem durch einen Schwimmkolben 16 vom Arbeitsraum
getrennten, unter Hochdruck stehenden gasgefüllten Kolbenspeicher 17 erzeugt. Eine
hohlzylindrische Pumpenstange 9 ist starr mit dem Federbein-Zylinderrohr 3 verbunden
und ragt vom kolbentragenden freien Ende her in die hohle Kolbenstange 7 hinein.
Das in die hohle Kolbenstange 7 hineinragende freie Ende der Pumpenstange 9 ist
mit einem Saugventil 20 verschlossen, das nach Art üblicher Rückschlagventile nur
in einer Richtung und bei Vorliegen entsprechender Druckdifferenzen einen Durchfluß
des Fluids zuläßt. Am mit dem Zylinderrohr 7> mechanisch verbundenen anderen
Ende der Pumpenstange 9 ist ein in den Niederdruck-Vorratsraum 11 hineinragender
flexibler Schlauch 25 angeschlossen, so daß eine ständige druck- und leitungsmäßige
Verbindung zwischen dem Hohlraum 10 der Pumpenstange 9 und dem Niederdruck-Vorratsraum
11 besteht.
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Ein zylindrisches Rohr 18 ist koaxial in der hohlen Kolbenstange 7
angeordnet und auf der vom Dämpferkolben 6 abgewandten Seite starr, und zwar über
einen gemeinsamen Bodenkörper 29 mit der Kolbenstange 7 verbunden. In dieses innerhalb
der hohlen Kolbenstange liegende zylindrische Rohr 18 taucht die Pumpenstange 9
gleitend ein. Der unterhalb des Saugventils 20 liegende Teil des koaxialen Rohres
18 bildet einen Pumpenraum 181, der auf der von der Pumpenstange 9 abgewandten Seite
durch ein Druckventil 21 - ebenfalls ein Rückschlagventil - begrenzt wird. Dieses
Druckventil 21 trennt den Pumpenraum 181 von einem ringzylindrischen Speicher- bzw.
Teilspeicherraum 121, der in diesem unteren Bereich der Kolbenstange zwischen dem
koaxialen Rohr 18 und der Wandung der Kolbenstange 7 gebildet wird. Gleichzeitig
trennt das Druckventil 21 den Pumpenraum 181 auch von einer unterhalb des Druckventils
beginnenden Fluidleitung 13, welche zu einem unter Druck stehenden Speicherraum
12 führt, welcher im vorliegenden Ausführungsbeispiel innerhalb eines räumlich vom
Federbein 11 getrennten separaten Vordruckspeichers 14 angeordnet ist. Der Speicher-
bzw. Teilspeicherraum 121 und die Fluidleitung 13 stehen miteinander druckmäßig
in Verbindung. Das koaxiale Rohr 18 weist zu diesem Zweck unterhalb des Druckventils
mindestens einen Durchlaß 26 auf.
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Wenn die Fahrzeugräder des Kraftfahrzeuges während der Fahrt ein-
und ausfedern, führt auch die Kolbenstange und damit das koaxiale Rohr 18 innerhalb
des Zylinderrohrs 3 entsprechende axiale Ein- und Ausfederbewegungen durch. Dabei
wird die Pumpenstange 9 in entsprechender Weise in das koaxiale Rohr 18 ein- und
wieder ausgefahren, wodurch ein Pumpenvorgang ausgelöst wird: Beim Ausfahren der
Kolbenstange wird durch Ausfahren der Pumpenstange aus dem koaxialen Rohr 18 der
Pumpenraum 181 vergrößert, so daß über das sich öffnende Saugventil 20 über den
Hohlraum 10 und die Fluidleitung 25 Fluid aus dem Niederdruck-Vorratsraum 11 angesaugt
wird. Beim anschließenden Einfahren der Pumpenstange in das koaxiale Rohr 18 wird
das sich dann im Pumpenraum befindliche Fluid durch das sich öffnende Druckventil
21 in den Speicher-bzw. Teilspeicherraum 121 und über die Fluidleitung 13 in den
Speicherraum
12 gepumpt.
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Abweichend von üblichen selbstpumpenden hydropneumatischen Weder beinen
wird das Fluid, z. B. Hydrauliköl, also nicht unmittelbar vom Vorratsraum 11 in
den Arbeitsraum 8 gepumpt, sondern erst in einen unter Druck stehenden Speicherraum,
welcher im vorliegenden Beispiel aus dem externen Speicherraum 12 und dem Speicher-
bzw.
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Teilspeicherraum 121 besteht. Aus diesem Speicherraum strömt das Fluid
in den Arbeitsraum 8, wenn eine zwischen dem Speicher- oder Teilspeicherraum 121
und dem Arbeitsraum 8 angeordnete Ventilvorrichtung geöffnet wird, was der Fall
ist, wenn die Kolbenstange 7 aufgrund erhöhter statischer oder quasistatischer Radbelastungen
um einen vorbestimmten Wert tiefer in den Arbeitsraum 8 eingedrungen ist. Eine Erhöhung
der Radlast tritt z. B. bei zusätzlicher Beladung des Fahrzeuges und - für das kurvenäußere
Fahrzeugrad - beim Durchfahren längerer Kurven auf.
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Im Ausführungsbeispiel ist die den Speicherraum vom Arbeitsraum trennende
Ventilvorrichtung als Schieberventil ausgebildet, was im Detail in Fig. 2 zu erkennen
ist.
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Im unteren Bereich der hohlen Kolbenstange, wo diese einen größeren
Innendurchmesser besitzt, ist zwischen der Kolbenstangenwandung und dem koaxialen
Rohr 18 eine Ventilvorrichtung angeordnet, welche im wesentlichen aus einem rotationssymmetrischen
Grundkörper 30 und einem sich darauf abstützenden kreiszylindrischen Stößel 22 besteht,
der einerseits dicht an der ihn umgebenden Kolbenwandung anliegt, während zwischen
koaxialem Rohr 18 und Stößel 22 ein spürbarer Ringspalt 31 verbleibt. Der Grundkörper
30 wird mittels einer Pedervorrichtung 27 gegen eine axiale Schulter der Kolbenstange
gedrückt, die gleichzeitig eine Steuerkante 24 für eine Steuerbohrung 23 bildet,
welche in einem gewissen Abstand vom Grundkörper 30 in der Wandung des Stößels 22
angeordnet ist. Neben dieser zweiten Steuerbohrung 23 gibt es noch eine erste Steuerbohrung
19, welche in der Pumpenstange 9
angeordnet ist und mit dem freien
Ende des koaxialen Rohres 18 als Steuerkante zusammenwirkt. Die Funktionsweise dieser
ersten Steuerbohrung wird später beschrieben.
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Wenn die Kolbenstange aufgrund erhöhter statischer oder quasi statischer
Radlast tiefer in den Arbeitsraum 8 eindringt, kommt das obere Ende des Stößels
22 am durchbrochenen oberen Deckel 32 des Zylinderrohrs 3 zur Anlage, so daß Grundkörper
30 und Stößel 22 bei weiterem Eindringen der Kolbenstange 7 gegen die Kraft der
Federvorrichtung 27 axial gegen die Kolbenstange 7 verschoben wird, wobei der Grundkörper
30 von der axialen Schulter der Kolbenstange abhebt, bis schließlich die zweite
Steuerbohrung 23 in Höhe der Steuerkante 24 zu liegen kommt. Damit ist das Schieberventil,
d. h. die Ventilvorrichtung zwischen Speicherraum und Arbeitsraum geöffnet und eine
druckmäßige Verbindung zwischen Speicherraum 12/121 und Arbeitsraum 8 hergestellt.
Wie aus Figur 2 zu erkennen ist, besteht dann nämlich über einen äußeren Ringspalt
33 zwischen der Kolbenwandung und dem Grundkörper 30, die zweite Steuerbohrung 23
und den Ringspalt 31 eine druckmäßige Verbindung zwischen dem Speicher- bzw. Teilspeicherraum
121, in dem der relativ hohe Druck P2 herrscht, und dem Innern des Stößels 22, welches
über mindestens eine radiale Durchbrechung 28 mit dem Arbeitsraum 8 in Verbindung
steht. Bei geöffneter zweiter Steuerbohrung 23 fließt daher langsam Fluid aus dem
Speicherraum 12/121 in den Arbeitsraum 8, so daß der Dämpferkolben selbst infolge
des sich im Arbeitsraum 8 erhöhenden Druckes wieder - unter Anhebung des Fahrzeugaufbaus
- weiter zurückgedrückt wird, bis die zweite Steuerbohrung 23 wieder geschlossen
ist.
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Man erkennt, daß das Fahrzeug beim Beladen nur sehr geringfügig absinkt,
nämlich nur so lange bis die zweite Steuerbohrung 23 geöffnet wird und aus dem unter
Druck stehenden Speicherraum Fluid in den Arbeitsraum 8 fließen kann. Diese vorgegebene
Niveaulage wird dann beibehalten. Das Aufregeln findet also unverzüglich statt,
und nicht erst nach Rücklegung einer längeren Fahrtstrecke. Auch nach dem Durchfahren
von längeren Kurven steht das Fahrzeug daher nicht mehr längere Zeit schief, weil
auch in diesem Falle durch die unter
Druck stehenden Vordruckspeicher
sehr schnell ein Niveauausgleich bewirkt wird.
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Die bereits zuvor erwähnte erste Steuerbohrung 19 in der Pumpenstange
9 dient dazu, eine druck- und leitungsmäßige Verbindung zwischen dem Hochdruck-
Arbeitsraum 8 und dem Niederdruck-Vorratsraum 11 herzustellen, wenn der Fahrzeugaufbau
aufgrund verringerter statischer oder quasistatischer Radlast - z. B. durch Entladung
des Fahrzeuges -ein zu hohes Niveau einnimmt. Bei Entlastung des Fahrzeuges wird
die Kolbenstange 7 weiter aus dem Yederbein-Z rlinderrohr 3 herausgezogen, d h sie
gleitet - in der vorliegenden Zeichnung - zusammen mit dem koaxialen Rohr 18 weiter
nach unten, und zwar soweit, bis das als Steuerkante dienende freie Ende des koaxialen
Rohres 18 in Höhe der ersten Steuerbohrung 19 zu liegen kommt und diese Steuerbohrung
geöffnet wird. Bei geöffneter erster Steuerbohrung 19 besteht über den Hohlraum
10 der Pumpenstange 9 und die Fluidleitung 25 eine druckmäßige Verbindung zwischen
dem Niederdruck-Vorratsraum 11 und dem Hochdruck-Arbeitsraum 8, so daß unter Senkung
des Druckes im Arbeitsraum 8 Fluid aus dem Arbeitsraum in den Vorratsraum 11 fließt
und zwar so lange bis die erste Steuerbohrung 19 wieder durch das koaxiale Rohr
18 verschlossen wird.
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Man erkennt, daß das Niveau des Fahrzeugaufbaus innerhalb der durch
die Lage der beiden Steuerbohrungen 19 und 23 vorbestimmten Länge differenz des
Federbeines 1 konstant gehalten wird Die beiden Steuerbohrungen 19 und 23 sind so
klein bemessen, daß während des beim üblichen Ein- und Aus federn kurzzeitig auftretenden
Öffnens dieser Bohrungen praktisch kein Fluid durch sie hindurchfließt Zur Wahrung
der gewünschten Funktionsweise der erfindungsgemäßen Niveauregelvorrichtung ist
es erforderlich, daß im Speicherraum 12 bzw im Speicher- oder Teilspeicherraiim
121 stets ein höherer Druck herrscht als im Arbeitsraum 8. Zweckmäßigerweise wird
der Druck im
Speicherraum 12 immer um den Faktor 2 bis 3 größer
als im Arbeitsraum gehalten. Um zu verhindern, daß der Druck in den Speicherräumen
infolge des während der Fahrt stattfindenden Pumpenvorgangs auf einen zu hohen Wert
steigt, ist zwischen Speicherraum 12 und Arbeitsraum 8 ein Differenzdruckventil
15 angeordnet, über welches zwischen diesen beiden Räumen unabhängig von der Dämpferkolbenstellung
eine druck- und leitungsmäßige Verbindung hergestellt werden kann, wenn der Druck
in den Speicherräumen um einen vorbestimmten Wert größer wird als der Druck im Arbeitsraum
8. Im Ausführungsbeispiel ist das Differenzdruckventil 15 in vorteilhafter Weise
baulich mit der zwischen dem Speicher - bzw. Teilspeicherraum 121 und dem Arbeitsraum
8 angeordneten Ventilvorrichtung vereinigt. Es besteht im wesentlichen aus einem
rotationssymmetrischen kappenförmigen Ventilkörper 34, welcher durch eine Federvorrichtung
36 gegen einen ringförmigen Dichtungskörper 35 gedrückt wird, der von einem sich
auf der Federvorrichtung 27 abstützenden Basisteil 37 getragen wird. Durch entsprechende
Bemessung der über einen Ringspalt 39 dem höheren Druck P2 des Speicherraums ausgesetzten
Ringfläche 38 im Vergleich zu der dem geringeren Druck P1 des Arbeitsraumes 8 ausgesetzten
axial gegenüberliegenden Flächen des kappenförmigen Ventilkörpers 34 wird erreicht,
daß der kappenförmige Ventilkörper 34 bei Erreichen einer bestimmten Differenz zwischen
Druck P2 und Druck P1 vom ringförmigen Dichtungskörper 35 gegen die Wirkung der
Federvorrichtung 36 abgehoben wird, so daß über den Ringspalt 39, das geöffnete
Differenzdruckventil 15 und den Ringspalt 31 Fluid aus dem Speicherraum 121 in den
Arbeitsraum 8 fließen kann und somit der Druck P2 verringert wird.
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Abweichend vom dargestellten Ausführungsbeispiel ist es auch möglich,
den unter Druck stehenden Speicherraum 12 nicht räumlich getrennt vom Federbein
1, sondern innerhalb des Federbeins, z. B. innerhalb der hohlen Kolbenstange anzuordnen.
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Neben dem Vorteil, daß mit der erfindungsgemäßen Niveauregelvorrichtung
unmittelbar nach Beladung des Fahrzeuges eine Niveauregelung
auftritt
und auch unverzüglich nach Durchfahren längerer Kurven eine schnelle Ausrichtung
des Fahrzeugaufbaus stattfindet, wird eine spürbare Verbesserung des Fahrkomforts
erzielt, da die bei üblichen selbstpumpenden Federbeinen beim Aufregeln sonst deutlich
spürbaren Pumpenstöße nicht auftreten, weil das Aufregeln im Vergleich zu üblichen
Federbeinen zwar sehr schnell, wegen der relativ kleinen Steuerbohrungen jedoch
nicht stoßweise erfolgt