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Schädlingsbekämpfungsmittel
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Gegenstand der Erfindung sind Schädlingsbekämpfungsmittel, insbesondere
insektizide und akarizide Mittel, die gekennzeichnet sind durch einen Gehalt an
einer Verbindung der Formel I,
worin R gleiche oder verschiedene Reste aus der Gruppe Halogen, (C1-C3)-Alkyl, NO2,
OCH3, R1, R2 und R3 (C1-C3)-Alkyl, X O, S und n eine ganze Zahl von 1-3 bedeuten,
in Kombination mit einer Verbindung der Formel II,
worin R Wasserstoff oder CH3CO-bedeutet.
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Bevorzugte Reste in Formel I sind z.B.
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R = Cl oder (C1-C3)-Alkyl, R1 = Isopropyl, R2, R3 = Methyl oder Ethyl,
x = S und n = 1 oder 2.
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Bevorzugte Verbindungen der Formel I sind z.B.
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Ia: SDN(2-Methyl-phenyl)-N-isopropyl-carbamoylmethyl7-O-äthyl-methyldithiopho
sphonat, Ib: SEN(2,5-Dichlorphenyl)-N-isopropyl-carbamoylmethyl7-O-äthyl-methyldithiophosphonat,
Ic: S5N(4-Chlor-phenyl)-N-isopropyl-carbamoylmethyl/-O-äthyl-methyldithiophosphonat,
Id: SZN(3-Methyl-phenyl)-N-isopropyl-carbamoylmethyl/-O-äthyl-methyldithiophosphonat,
Ie: Methandithiophosphonsäure-StN- (4-methyl-phenyl) -N-isopropylcarbamoylmethyl7-O-äthylester
If: SNN-Isopropyl-N(2-isopropyl-phenyl)-carbamoylmethyl/-O-methyl-methyldithiophosphonat.
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Bevorzugte Verbindungen der Formel II sind z.B.
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IIa: O,S-Dimethyl-phosphoramidothioat IIb: O,S-Dimethyl-acetylphosphoramidothioat.
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N-Alkyl-N-aryl-carbamoylmethyl-thiophosphonsäureester bzw. -dithiophosphonsäureester
der Formel I, ihre Herstellung und ihre pestizide Wirksamkeit sind z.B. in der DE-OS
26 17 736 beschrieben. Die Verbindungen besitzen eine gute Wirkung gegen Schädlinge
der Ordnung Acarina.
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Ihre Wirkung gegen einige Insektenarten ist jedoch, insbesondere bei
niedrigen Wirkstoffkonzentrationen bzw.
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niedrigen Aufwandmengen, unbefriedigend.
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Amidothiophosphorsäureester der Formel II, ihre Herstellung und ihre
pestiziden Eigenschaften sind z.B.
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in dem US-Patent 3 309 266 bzw. dem US-Patent 3 716 600 beschrieben.
Die mit Wirkstoffen der Formel II bekämpfbaren tierischen Schädlinge sind aber gegen
diese Mittel zunehmend resistent geworden. Eine befriedigende Schädlingskontrolle
kann daher z.B. nur durch eine immer höhere Aufwandmenge gewährleistet werden.
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Der vorliegenden Erfindung lag somit u.a. die Aufgabe zugrunde, ein
Mittel zu finden, welches sowohl gegen.
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Insekten als. auch gegen Milben sehr gut pestizid wirksam ist.
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Es wurde nun überraschenderweise gefunden, daß bei der kombinierten
Anwendung von Verbindungen der Formel I mit Verbindungen der Formel II eine synergistische
Wirkung, insbesondere bei der Bekämpfung von Insekten und Milben, auftritt.
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Dabei liegt die insektizide und akarizide Wirksamkeit erfindungsgemäßer
Wirkstoffkombinationen aus Verbindungen der Formeln und II wesentlich höher als
die Wirkung der Einzelkomponenten der Formeln 1 bzw. II und auch erheblich höher
als die Summe der Wirkungen der Einzelkomponenten.
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Sie können daher mit Erfolg im Pflanzenschutz zur Bekämpfung tierischer
Schädlinge, insbesondere von Schadinsekten und Milben, verwendet werden.
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Das Mischungsverhältnis der Komponenten aus Formel I und Formel II
kann erfindungsgemäß innerhalb weiter Grenzen variiert werden und kann zwischen
100:1 bis 1:100 liegen.
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Vorzugsweise liegt es zwischen 10:1 und 1:32.
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Die erfindungsgemäßen Wirkstoffkombinationen eignen sich bei guter
Pflanzenverträglichkeit z.B. zur Bekämpfung von tierischen Schädlingen, insbesondere
Insekten und Spinnentieren, die in der Landwirtschaft, in Borsten und im Materialschutz
vorkommen.. Sie sind gegen normal sensible und auch gegen resistente Arten sowie
gegen alle oder einzelne Entwicklungsstadien wirksam. Zu den Schädlingen gehören
z.B. verschiedene Spinnmilbenarten, beispielsweise die Obstbaumspinnmilbe (Panonychus
ulmi) e die Citrusspinnmilbe (Panonychus citri) und die Bohnenspinnmilbe (Tetranychus
urticae). Schädliche Insekten mit saugenden und beißenden Mundwerkzeugen, beispielsweise
Käfer,
wie z.B. der Mexikanische Bohnenkäfer (Epilachna varivestis), Kartoffelkäfer (Leptinotarsa
decemlineata), Erdfloh (Phyllotreta spp.), Erdbeerstengelstecher (Coenorrhinus germanicus),
Erdbeerblütenstecher (Anthonomus rubi), Baumwollkapselkäfer (Anthonomus grandis),
Drahtwürmer (Agriotes sec.), Schmetterlinge und deren Larven, wie der ägyptische
und der altweltliche Baumwollkapselwurm (Earias insulana bzw. Heliothis armigera),
Tabakknospenwurm (Heliothis virescens), Wickler, insbesondere Apfelwickler (Carpocapsa
pomonella), Eichenwickler (Tortrix viridana), Fruchtschalenwickler (Adoxophyes reticulana),
Knospenwickler (Hedya nubiferana), Traubenwickler (Eupoecilia ambiguella), Maiszünsler
(Ostrinia nubilalis), Erdraupen (Agrotis spec.), Frostspanner (Operophthera brumata),
Nonne (Lymantria monacha).
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Außerdem Fliegen., wie z.B. die Rübenfliege (Pegomya betae), Mittelmeerfruchtfliege
(Ceratitis capitata) und Schaben, wie z.B. die Deutsche Schabe (Blatta germanica)
und die orientalische Schabe (Blatta. orientalis) sowie Blattläuse, wie z.B. die
Schwarze Bohnenlaus (Doralis fabae), Grüne Pfirsischblattlaus (Myzus persicae),
Baumwollblattlaus (Aphis gossypii) und Wanzen,z.B. Baunwollwanzen (Oncopeltus fasciatus
und Dysdercus spp.).
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Die Wirkstoffkombinationen können in die üblichen Formulierungen übergeführt
werden, wie Lösungen, Emulsionen, Suspensionen, Dispersionen, Pulver, Schäume,-Pasten,
Granulate, Aerosole, Wirkstoff-imprägnierte Natur- und synthetische Stoffe. Feinstverkapselungen
in polymeren Stoffen und in Hüllmassen für Saatgut, ferner in Formulierungen mit
Brennsätzen, wie Räucherpatronen, -dosen, -spiralen u.a., sowie ULV-Kalt- und Warmnebel-Forrnulierungen.
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Der Gesamtwirkstoffgehalt der marktfähigen Formulierungen beträgt
im allgemeinen etwa 0,1 bis 95 Gew.-%, vorzugsweise 2 bis 80 Gew.-%. Der Rest zu
100 Gew.-% besteht aus üblichen Formulierungshilfsmitteln wie Raft-, Englgier-,
Netz-, Dispergier-, Füll-, Trägerstoffe und Lösungsmittel.
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Die erfimdungsaemäßen Kombinationen können als Tankmischungen, bei
denen die einzeln formulierten Wirk--stoffe erst unmittelbar vor der, Applikation
vermischt werden, oder als Fertigformulierungen zur Anwendung gebracht- -werden.
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Fertigmischungen, beispielsweise in Form von Spritzpulvern (benetzbare
Pulver), emulgierbaren Konzentraten, Dispersionen, Stäubemitteln, Granulaten oder
versprühbaren Lösungen enthalten die üblichen Formulierungshilfsstoffe wie Netz-,
Emulgier-, Haft-, Dispergiermittel, feste oder flüssige Inertstoffe, Trägerstoffe,
Mahlhilfsmittel und Lösungsmittel.
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Die Formulierungen der Wirkstoffe bzw. der Wirkstoffkombinationen
können in bekannter Weise hergestellt werden, z.B. durch Vermischen oder Vermahlen
der Wirkstoffe mit Streckmitteln, also flüssigen Lösungsmitteln, unter Druck stehenden
verflüssigten Gasen und/oder festen Trägerstoffen, gegebenenfalls unter Verwendung
von oberflächenaktiven Mitteln, wie z.B. Emulgiermitteln, Dispergiermitteln und
schaumerzeugenden Mitteln. Im Falle der Benutzung von Wasser als Streckmittel können
z.B. auch organische Lösungsmittel als Hilfslösungsmittel verwendet werden. Als
flüssige Lösungsmittel kommen im wesentlichen z.B. in Frage: Aromaten wie Xylol,
Toluol oder Alkylnaphthaline, chlorierte Aromaten oder chlorierte aliphatische Kohlenwasserstoffe
wie Chlorbenzole, Chloräthylene oder Methylenchlorid, aliphatische Kohlenwasserstoffe
wie Cyclohexan oder Paraffine, z.B. Erdölfraktionen, Alkohole wie Butanol oder Glycol
sowie deren Äther und Ester, Ketone wie Aceton Methyläthylketon, Methylisobutylketon
oder Cyclohexanon, stark polare Lösungsmittel wie Dimethylformamid und Dimethylsulfoxid,
sowie Wasser; mit verflüssigten gasförmigen Streckmitteln oder Trägerstoffen sind
solche Flüssigkeiten gemeint, welche bei normaler Temperatur und unter Normaldruck
gasförmig sind, z.B. Aerosol-Treibgas wie Halogenkohlenwasserstoffe sowie
Butan,
Propan, Stickstoff und Kohlendioxid; als feste Trägerstoffe kommen z.B. in Frage:
natürliche Gesteinsmehle wie Kaoline, Tonerden, Talkum, Kreide, Quarz, Attapulgit,
Montmorillonit oder Diatomeenerde und synthetische Gesteinsmehle wie hochdisperse
Kieselsäure, Aluminiumoxid und Silikate; als feste Trägerstoffe für Granulate kommen
z.B. in Fraae: gebrochene und fraktionierte natürliche Gesteine wie Calcit-, Marmor,
Bims, Sepiolith, Dolomit sowie synthetische Granulate aus anorganischen und organischen
Mehlen sowie Granulate aus organischem Material wie Sägemehl, Kokosnußschalen, Maiskolben
und Tabakstengel; als Emulgier- oder schaumerzeugende Mittel kommen z.B. in Frage:
nichtionogene und anionische Emulgatoren wie Polyoxyäthylen-Fettsäure-Ester, Polyoxyäthylen-FettaIkohol-Äther,
Alkylarylpolyglykol-äther, Alkylsulfonate, Alkylsulfate, Arylsulfonate sowie Eiweißhydrolysate;
als Dispergiermittel kommen z.B. in Frage: Ligninsulfonate aus Sulfitablaugen sowie
Methylcellulose.
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Es können in den Formulierungen Haftmittel, wie z.B.
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Carboxymethylcellulose, natürliche und synthetische pulverige, körnige
oder latexförmige Polymere verwendet werden, beispielsweise Gummiarabicum, Polyvinylalkohol,
Polyvinylacetat.
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Außerdem können Farbstoffe, wie z.B. anorganische-Pigmente, beispielsweise
Eisenoxid, Titanoxid, Ferrocyanblau und organische Farbstoffe, wie z.B. Alizarinfarbstoffe,
Azofarbstoffe und Metallphthalocyaninfarbstoffe, ferner Spurennährstoffe, wie z.B.
Salze von Eisen, Mangan, Bor, Kupfer, Kobalt, Molybdän und Zink verwendet werden.
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Spritzpulver sind in Wasser gleichmäßig dispergierbare Präparate,
die neben dem Wirkstoff außer einem Verdünnungs-, Träger- oder Inertstoff noch Netzmittel,
z.B. polyoxethylierte Alkylphenole, polyoxethylierte Fettalkohole, Alkyl- oder Alkylphenyl-sulfonate,
und Dispergiermittel,
z.B. ligninsulfonsaures Calcium, 2,2'-dinaphthylmethan-6,6'-disulfonsaures
Natrium, dibutylnaphthalinsulfonsaures Natrium oder auch oleoylmethyltaurinsaures
Natrium enthalten.
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Emulgierbare Konzentrate werden beispielsweise durch Auflösen des
Wirkstoffes in einem organischen Lösungsmittel0 z.B. Butanol, Cyclohexanon, Dimethylformamid,
Xylol oder auch höhersiedenden Aromaten oder Kohlenwasserstoffen unter Zusatz von
einem oder mehreren Emulgatoren hergestellt. Als Emulgatoren können beispielsweise
verwandt werden: Alkylarylsulfonsaure Calciumsalze wie Ca-dodecylbenzolsulfonat,
nichtionische Emulgatoren wie Fettsäurepolyglykolester, Alkylarylpolyglykolether,
Fettalkoholpolyglykolether, Propylenoxid-Ethylenoxid-Kondensationsprodukte, Fettalkohol-Propylenoxid-Ethylenoxid-Kondensationsprodukte,
Alkylpolyether, Sorbitanfettsäureester, Polyoxethylen-sorbitan-fettsäureester, Polyoxethylensorbiterster,
Alkylaryl-Propylenoxid-Ethylenoxid-Kondensationsprodukte u.a.
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Stäubemittel erhält man z.B durch Vermahlen des Wirkstoffes mit fein
verteilten, festen Stoffen, z.B. Talkum, natürlichen Tonen wie Kaolin, Bentonit,
Pyrophillit oder Diatomeenerde.
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Granulate können z.B. entweder durch Verdüsen einer Lösung des Wirkstoffes
auf adsorptionsfähiges, granuliertes Inertmaterial hergestellt werden, oder durch
Aufbringen von Wirkstoffkonzentraten mittels Klebemitteln, z.B. Polyvinylalkohol,
polyacrylsaurem Natrium oder auch Mineralölen auf die Oberfläche von Trägerstoffen,
wie Sand, Kaolinite, oder von granuliertem Inertmaterial.
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Auch können geeignete Wirkstoffe in der für die Herstellung von Düngemittelgranalien
üblichen Weise - gewünschtenfalls in Mischung mit Düngemitteln - granuliert werden.
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Bei pestiziden Mitteln können die Konzentrationen der Wirkstoffe in
den handelsüblichen Formulieren verschieden sein.
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In Spritzpulvern kann z.B. die Gesamt-Wirk.stoffkonzentration im Bereich
von etwa 10 bis 80 Gew.-% variieren, der Rest zu 100 Gew.-% besteht aus den oben
angegebenen Formulierungszusätzen. Bei emulgierbaren Konzentraten kann die Wirkstoffkonzentration
gleichfalls etwa 10 bis 80 Gew.-% betragen. Staubförmige Formulierungen enthalten
meistens 2 - 20 Gew.-% an Wirkstoff, versprühbare Lösungen etwa 2 - 20 Gew.-%. Bei
Granulaten hängt der Wirkstoffgehalt zum Teil davon ab, ob die wirksame Verbindung
flüssig oder fest vorliegt und welche Granulierhilfsmittel, Füllstoffe usw. verwendet
werden.
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Er beträgt im allgemeinen etwa 0,5 bis 30 Gew.-%.
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Zur Anwendung werden die handelsüblichen Konzentrate gegebenenfalls
in üblicher Weise verdünnt, z.B. bei benetzbaren Pulvern und emulgierbaren Konzentraten
mittels Wasser. Staubförmige und granulierte Zubereitungen sowie versprühbare Lösungen
werden vor der Anwendung im allgemeinen nicht mehr mit weiteren inerten Stoffen
verdünnt.
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Die Anwendungskonzentrationen an erfindungsgemäßen Wirkstoffkombinationen
in den Applikationszubereitungen variieren wie üblich mit den äußeren Bedingungen,
wie z.B. Anwendungsart, den Klimabedingungen, insbesondere Temperatur und Feuchtigkeit,
sowie gegebenenfalls der Kulturpflanzen-Art bzw. Größe. Sie können innerhalb weiter
Grenzen schwanken und betragen in den üblichen Anwendungsformen etwa 0,005 bis 20
Gew.-%, vorzugsweise 0,01 bis 2 Gew.-% Wirkstoffkombination. Es sind auch höhere
Wirkstoffkonzentrationen möglich, wobei aber gegebenenfalls nur geringe technische
oder wirtschaftliche Vorteile erwartet werden können.
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Bei der Anwendung z.B. auf landwirtschaftlichen Bodenflächen beträgt
die Aufwandmenge an erfindungsgemäßer
Wirkstoffkombination etwa
0,3 bis 30 kg/ha, vorzugsweise 1 bis 11 kg/ha.
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Die erfindungsgemäßen Wirkstoffkombinationen können auch zusammen
mit anderen Schädlingsbekämpfungsmitteln, wie z.B. Insektiziden, Fungiziden oder
Herbiziden ausgebracht bzw. den zu schützenden Substraten beigemischt werden, und
zwar sowohl im Gemisch als auch nacheinander. Auch die kombinierte Ausbringung mit
Düngemitteln ist möglich.
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Die Erfindung wird durch die nachfolgenden Beispiele näher erläutert,
ohne sich jedoch auf diese zu beschränken.
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A. FORMULIERUNGSBEISPIELE Beispiel 1 Ein emulgierbares Konzentrat
wird erhalten aus 15 Gew.-Teilen Wirkstoffgemisch aus Verbindungen der Formeln I
und II 75 Gew.-Teilen Cyclohexanon und 10 Gew.-Teilen oxethyliertes Nonylphenol
(10 AeO)+ )Anzahl AeO = Anzahl Ethylenoxideinheiten im Polyglykoletherrest Beispiel
2 Ein in Wasser leicht dispergierbares benetzbares Pulver wird erhalten, indem man
++) 25 Gew.-Teile Wirkstoffgemisch aus Verbindungen der Formeln I und II 64 Gew.-Teile
kaolinhaltigen Quarz 10 Gew.-Teile ligninsulfonsaures Calcium und 1 ew.-Teil oleoylmethyltaurinsaures
Natrium mischt und in einer Stiftmühle mahlt.
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++)Die Einzelwirkstoffe aus den Verbindungen der Formeln I und II
können auch getrennt formuliert und anschließend vermischt oder zusammen vermahlen
werden.
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Beispiel 3 Ein Stäubemittel wird erhalten, indem man 10 Gew.-Teile
Wirkstoffgemisch ) aus Verbindungen der Formeln I und II
und 90
Gew. -Teile Talkum mischt und in einer Schlagmühle zerkleinert.
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Beispiel 4 Ein Granulat wird erhalten durch Granulieren einer Mischung
aus 2 - 15 Gew.-Teilen Wirkstoffgemisch ) aus Verbindungen der Formeln I und II
und 98 - 85 Gew.-Teilen inerten Granulatmaterialien, wie Attapulgit, Bimsstein,
Quarzsand.
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)Die Einzelwirkstoffe aus den Verbindungen der Formeln I und II können
auch getrennt formuliert und anschließend vermischt oder zusammen vermahlen werden.
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B. BIOLOGISCHE BEISPIELE Beispiel I Zur Bestimmung der biologischen
Wirksamkeit der Einzelsubstanzen und der Kombinationen werden die an den Schädlingen
ermittelten LC50-Werte herangezogen.
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Dabei bedeutet LC50 die Konzentration an Wirkstoff bzw. Wirkstoffgemisch
in Gew.- in der Spritzbrühe bzw. Lösung bzw. Applikationszubereituna, die erforderlich
ist, um 50 % der Testschädlinge abzutöten (= letale Wirkstoff-Konzentration mit
50 %igem Abtötungseffekt). Die hierzu benötigten Werte werden jeweils aus einem
Dosis-Wirkungsdiagramm im Wahrscheinlichkeitsnetz nach der Auftragung der ermittelten
Mortalitätswerte und der Konstruktion einer Regressionsgeraden abgelesen. Die Wirksamkeit
der Kombination aus 2 Komponenten wird nach der Methode von Yun-Pei Sun
und
E.R. Johnson, Journ. Econ., Entomol., 1960, Vol 53, 5; 887 - 892 bestimmt.
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Hierzu wird der Koeffizient der Co-Toxizität der Mischung unter Heranziehung
der folgenden Formel errechnet: tatsächl. Tox. index d.~Mischunq x 100 Koeffizient
= theoret. Tox. index.d. Mischung Ein Koeffizient der Cotoxizität der Mischung nahe
dem Wert 100 zeigt eine additive Wirkung beider Substanzen an; ein Koeffizient kleiner
als 100 zeigt Antagonismus, ein Koeffizient größer als 100 Synergismus an.
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Mit Obstbaumspinnmilben (Panonychus ulmi, resistenter Stamm) stark
befallene Apfelbäumchen werden mit wäßrigen Verdünnungen von Emulsionskonzentraten
der in Tabelle I angegebenen Einzelwirkstoffe bzw. Wirkstoffkombination (WS) in
Verdünnungsreihen bis zum Stadium des beginnenden Abtropfens behandelt und nach
dem Antrocknen des Spritzbelages im Gewächshaus bei 20 i 30C aufgestellt. Die Bestimmung
der Mortalität der Obstbaumspinnmilben erfolgt 8 Tage nach der Behandlung. Aus den
erhaltenen Werten werden jeweils die LC50-Werte (= % WS in der Spritzbrühe) ermittelt
und der Koeffizient der Cotoxizität für die Mischung nach Yun-Pei Sun et al. errechnet.
Die Ergebnisse sind in der nachstehenden Tabelle I zusammengefaßt wiedergegeben.
Tabelle I: |
Wirkstoffe } 50 Koeffizient der |
(Gew.-8 WS) Cotoxizität |
Verbindung If 0,0009 |
Verbindung IIb 0,013 |
Verbindungen If + IIb 0,008 113 |
Gew.-Verh. 1:32 |
Verbindung If: S5NaIsopropyl-N(2-isopropyl-phenyl)-carbamoylmethyl/-O-methyl-methyldithiophosphonat,
Verbindung IIb: O,S-Dimethyl-acetylphosphoramidothioat.
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Wie aus der letzten Spalte in.Tabelle I ersichtlich, ist der Koeffizient
der Cotoxizität bei der Mischung größer als 100, d.h., es liegt ein Synergismus
vor.
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Beispiel II Aus Emulsionskonzentraten der in Tabelle II angegebenen
Einzelwirkstoffe bzw. Wirkstoffkombination (WS) hergestellte wäßrige Verdünnungsreihen
werden in Mengen entsprechend einer Aufwandmenge von jeweils 600 1 Spritzbrühe/ha
auf die Boden-Innenseiten von mit Filterpapier ausgekleideten Petrischalen gesprüht
und abtrocknen lassen. Anschließend werden in die Schalen je 10 mit jeweils den
gleichen wäßrigen Wirkstoffverdünnungen behandelte und abgetrocknete Larven (L 3-4)
des Mehlkäfers (Tenebrio molitor) gesetzt und die Schalen mit den entsprechenden
Deckeln verschlossen.
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Nach 2 Tagen erfolgt die Bestimmung der Mortalität der Mehlkäferlarven.
Die Ermittlung der LC50-Werte (= % WS in der wäßrigen Emulsion) und des Koeffizienten
der Cotoxizität für die Mischung erfolgt analog Beispiel I.
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Die Ergebnisse sind in der nachstehenden Tabelle II zusammengefaßt
wiedergegeben.
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Tabelle II:
Wirkstoffe +) LC50 Koeffizient der |
(Gew.-$ WS) Cotoxizität |
Verbindung If 0,007 |
Verbindung IIb 0,016 |
Verbindungen If + IIb 0,008 583,3 |
Gew.-Verh. 1:8 |
vgl. Tabelle I.
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Wie aus der letzten Spalte in Tabelle II ersichtlich, liegt der Koeffizient
der Cotoxizität bei der Mischung weit über 100, d.h. es liegt ein Synergismus vor.
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Beispiel III Analog dem Beispiel II werden die in der Tabelle III
genannten Wirkstoffe bzw. Wirkstoffkombination (WS) als wäßrige Emulsionen in Verdünnungsreihen
auf die Boden-Innenseite von mit Filterpapier ausgelegten Petrischalen gesprüht
und abtrocknen lassen. Danach werden in jede Schale 20 Stück von jeweils mit den
gleichen wäßrigen Wirkstoffverdünnungen behandelten und abgetrockneten Imagines
des Gemeinen Kornkäfers (Sitophilus granarius) gesetzt, die Schalen mit den zugehörigen
Deckeln verschlossen und nach 48 Stunden der Grad der Abtötung in % ermittelt. Die
Bestimmung der LC50-Werte (= % WS in der wäßrigen Emulsion) und des Cotoxizitäts-Koeffizienten
für die Mischung erfolgt analog Beispiel I.
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Die Ergebnisse sind in der nachstehenden Tabelle III zusammengefaßt
wiedergegeben.
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Tabelle III:
Wirkstoffe +) Je50 Koeffizient der |
(Gew.-% WS) Cotoxizität |
Verbindung If 0,019 |
Verbindung IIa 0,008 |
Verbindungen If + IIa 0,0036 362 |
Gew.-Verh. 2:1 |
)Verbindung If vgl. Tabelle I.
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Verbindung IIa: O,S-Dimethyl-phosphoramidothioat.
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Wie aus der letzten Spalte in Tabelle III ersichtlich, liegt der ermittelte
Koeffizient der Cotoxizität bei der Mischung deutlich über 100, d.h., es liegt ein
Synergismus vor.