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BESCHREIBUNG
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Die Erfindung betrifft eine Bandölanlage für Blechbearbeitungsmaschinen,
insbesondere Stanzpressen, mit einem das Schmiermittel enthaltenden, durch eine
Abdeckhaube verschlossenen Vorratsbehälter sowie einer Einrichtung zum Aufbringen
eines Schmiermittelfilms auf das durch die Bandölanlage beförderte Metallband.
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Bandölanlagen finden ihre Verwendung an Stanzpressen aller Art, bei
denen der zu stanzende Werkstoff von Rollen zugeführt wird. Durch das Einölen des
in Form von Metallbändern vorliegenden Werkstoffes wird die Standzeit der Werkzeuge
erheblich erhöht. Besonders wichtig ist das Schmieren bei Folgeverbundwerkzeugen,
in denen gebogen oder gezogen wird. Zum Einölen von Metallbändern für Stanzpressen
sind zahlreiche Verfahren und Vorrichtungen bekannt. So wird beispielsweise in der
Praxis das Einölen von Metallbändern häufig mit Hilfe eines Pinsels vorgenommen.
Statt eines Pinsels werden auch häufig textile' mit einem Schmiermittel getränkte
Tücher verwendet, die über das Metallband gezogen werden. Ein anderes Verfahren
besteht darin, das Schmiermittel direkt auf das Metallband fließen zu lassen. Ebenfalls
ist es bereits bekannt, Metallbänder mit Hilfe von Walzen einzuölen.
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Es sind auch bereits Einrichtungen zum Bestäuben mit Öl bekannt, bei
denen mit Hilfe von Druckluft ein feiner Nebel von zerstäubtem Öl erzeugt wird.
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Es sind auch schon sogenannte Filz-Öler bekannt, bei denen das Einölen
von Metallbändern dadurch erfolgt, daß diese zwischen zwei Fllzpiatten durchgezogen
werden, die laufend über einen Tropf-Öler mit Öl versorgt werden.
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Die bekannten Bandöler weisen zahlreiche Nachteile auf. Beispielsweise
führen die Sprühtechniken zu einer hohen Umweltbelastung, da die feinen Öltröpfchen
leicht verdunsten oder von Luftbewegungen an unerwünschte Steilen geführt werden.
Beim sogenannten Filz-Öler ergibt sich ein hoher Verschleiß . Aul3crtlem ist es
schwierig, das öl gleichmäßig auf das Metallband /u verteilen.
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Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe
zugrunde, eine Bandölanlage zu schaffen, die auch bei unterschiedlichen Vorschublängen
eine gleichmäßige Verteilung des Schmiermittels gewährleistet und die ohne Rüstzeiten
abgeschaltet werden kann. Außerdem soll der Schmiermittelverbrauch klein gehalten
werden und ein sauberer und öl armer Arbeitsplatz geschaffen werden.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß bei einer Bandölanlage
der eingangs genannten Art Schlitze zum Durch führen des Metallbandes zwischen der
Abdeckhaube und dem Vorratsbehälter vorgesehen sind und in den Vorratsbehälter eine
Luftzufuhrleitung so hineinragt, daß das Schmiermittel mit Hilfe von Preßluft gegen
das durchlaufende Metallband aufwirbelbar ist.
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Dadurch, daß die Bandölanlage ein im wesentlichen allseitig verschlossenes
Gehäuse darstellt, durch das das einzuölende Metallband hindurchgeführt wird, ist
ein sauberes Arbeiten möglich.
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Eine gleichmäßige Verteilung des Schmiermittels sowohl auf der Unterseite
als auch auf der Oberseite ist gleichzeitig erreichbar.
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Ein schnelles Abschalten ist durch einfaches Abschalten der Preßluftzufuhr
möglich.
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Zweckmäßig ist es, wenn die Abdeckhaube und der Vorratsbehälter an
ihren Rändern mit Filzstreifen versehen sind, mit deren Hilfe überflüssiges Öl abgestreift
wird und wieder in den Vorratsbehälter zurückgeführt wird.
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Bei einer anderen Ausführungsform können statt der Filzstreifen Rollen
vorgesehen sein, die von oben und von unten im Bereich des Schlitzes zwischen der
Abdeckhaube und dem Vorratsbehälter gegen das Metallband angedrückt sind. Dabei
können umlaufende Nuten in den Rollen die Verteilung des Schmiermittels oder Öles
unterstützen.
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Zweckmäßig ist es, wenn auf der Oberseite der Abdeckhaube ein Kamin
mit Schikanen angeordnet ist, durch den die Preßluft die Bandölanlage wieder verläßt.
Durch die Schikanen wird das Öl weitgehend zurückgehalten, so daß die entweichende
Luft verhältnismäßig ölfrei ist. Eventuell vorhandene Öltröpfchen setzen sich auf
der Oberseite der Abdeckhaube ab und fließen in eine außen am Vorratsbehälter angeordnete
umlaufende Sammelrinne, die über Rücklaufkanäle mit dem Innern des Vorratsbehälters
verbunden ist.
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Wenn die Luftzufuhrleitung in der Nähe des Bodens des Vorratsbehälters
angeordnet ist, läßt sich die Bandölanlage auch noch bei einer geringen Füllhöhe
verwenden. Öffnungen der Luftzufuhrleitung in der Nähe der Seitenwände des Vorratsbehälters
ergeben besonders günstige Strömungsverhältnisse, weil durch diese Anordnung eine
Luft-Öl-Zirkulation erreicht wird, die die Oberseite des Metallbandes gut einölt.
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Bei besonders breiten Metallbändern ist es zweckmäßig, wenn im Bereich
der Rohrausgänge der Luftzuführunqslelttinq Steiqlt lluns n angeordnet sind, über
die das verwendete Schmiermittel direkt auf die Oberseite des Metallbandes geführt
wird. Bei einer zweckmäßigen Weiterbildung der Erfindung ist die Abdeckhaube mit
Luftzylindern gekoppelt, mit deren Hilfe das Abheben der Abdeckhaube mit dem Öffnen
des Pressenvorschubs koppelbar ist. Das Aufwallen und Aufwirbeln des im Vorratsbehälter
befindlichen Schmiermittels oder Öles kann durch einen kontinuierlichen Luftstrom
erfolgen oder durch Luftimpulse, welche z.B. durch die Stößelbewegung der Stanzpresse
gesteuert werden.
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In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele des Gegenstandes der Erfindung
dargestellt. Es zeigen: Fig. 1 eine Bandölanlage gemäß der Erfindung in einer Explosionsdarstellung
und Fig. 2 einen Schnitt durch die Mitte einer Bandölanlage gemäß einem weiteren
Ausführungsbeispiel der Erfindung.
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Wie man aus Fig. 1 erkennt, verfügt die Bandölanlage über einen Vorratsbehälter
1 und eine Abdeckhaube 2. Der Vorratsbehälter 1 weist zwei Seitenwände 3, eine Vorderwand
4, eine Rückwand 5 und einen Boden 6 auf. In der Nähe des oberen Randes des Vorratsbehälters
1 ist eine umlaufende Sammelrinne 7 angeordnet, die über Rücklaufkanäle 8 mit dem
Innenraum des Vorrextsbehälters 1 in Verbindung steht, so daß von der Sammelrinne
7 aufgefangenes Öl in den Vorratsbehälte 1 zurücklaufen kann.
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In einer Seitenwand 3 ist eine Öffnung 9 vorgesehen, durch die sich
eine Luftzufuhrleitung 10 in das Innere des Vorratsbehälters 1 erstreckt. Bei dem
in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel teilt sich die Luftzufuhrleitung 10
in einen vorderen Rohrabschnitt 11 und einen hinteren Rohrabschnitt 12. An den Rohrabschnitten
11 und 12 sind in der Nähe der Seitenwände 3 in Richtung auf den Boden 6 weisende
Rohrstutzen 13 angeordnet, deren Rohrausgänge 14 im Betrieb in das im Vorratsbehälter
1 befindliche Öl eingetaucht sind.
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Über die Luftzufuhrleitung 10 einströmende Preßluft wird über die
Rohrabschnitte 11 und 12 sowie die Rohrstutzen 13 in das Öl geleitet, so daß dieses
durch die Preßluft in Wallung gebracht und aufgewirbelt wird.
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Bei dem in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel sind zwei Rohrstutzen
13 mit Steigleitungen 15 so verbunden, daß mit Hilfe der Steigleitungen 15 ein Gemisch
von Öl und Luft nach oben befördert wird, um auf diese Weise ein durch die Bandölanlage
gefördertes Metallband von der Oberseite her besonders gut einzuölen, wenn aufgrund
eines geringen Zwischenraumes zwischen der Seitenkante des Metallbandes und den
Seitenwänden 3 des Vorratsbehälters 1 nicht genügend Öl auf die Oberseite des Metallbandes
1 durch das Aufwirbeln allein befördert werden kann.
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Der obere Rand des Vorratsbehälters 1 ist mit Filzstreifen 16, 17,
18 und 19 abgedeckt, um eine#rseits eine gute Abdichtung zwischen dem Vorratsbehälter
1 und der Abdeckhaube 2 zu erzielen und um andererseits mit Hilfe der Filzstreifen
16 und 17 überschüssiges Öl vom einzuölenden Metallband abzustreifen. Entsprechende,
in
Fig. 1 nicht dargestellte Filzstreifen befinden sich am unteren
Rand der Abdeckhaube 2.
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Auf der Oberseite 20 der Abdeckhaube 2 ist ein Kamin 21 angeordnet,
durch den die über die Luftzufuhrleitung 10 eingebrachte Preßluft wieder ausströmt.
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Wie man insbesondere in Fig. 2 erkennt, besteht der Kamin 21 aus einem
Rohrstück 22 und einer Kaminhaube 23. Unterhalb der Öffnung 24 des Rohrstücks 22
ist eine Schikanenplatte 25 im wesentlichen parallel zur Oberseite 20 der Abdeckhaube
2 angeordnet.
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Durch die besondere Ausbildung des Kamins 21 wird sichergestellt,
daß das mit Hilfe der Preßluft aufgewirbelte und aufgewallte Öl nicht bzw. nur in
ganz geringen Mengen austreten kann. Eventuell austretende Öltröpfchen schlagen
sich auf der Oberseite 20 der Abdeckhaube 2 nieder und gelangen über die Sammelrinne
7 und die Rücklaufkanäle 8 wieder in das Innere des Vorratsbehälters 1.
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Bei dem in Fig. 2 dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Luftzufuhrleitung
10 einstückig mit zwei Rohrstutzen 13 in der Nähe der Seitenwände 3 ausgebildet.
Die Pfeile veranschaulichen die Strömungsrichtung des Öls bzw. des Öl-Luft-Gemisches.
Man erkennt in Fig. 2 deutlich, wie das Metallband 26 von dem aufgewirbelten Öl
benetzt wird, wobei die Unterseite 27 des Metallbandes 26 direkt von dem aufwallenden
Öl und die Oberseite 28 von oben durch das aufgewirbelte und an den Seitenkanten
29 des Metallbandes 26 vorbeigeführte Öl benetzt wird.
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Die Luftzufuhrleitung 10 ist über ein. in Fig. 2 schematisch dargestelltes
Drosselventil 30 an eine Preßluftleitung mit dem üblichen Betriebsdruck angeschlossen.
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Wie man in Fig. 2 erkennt, werden die Abdeckhaube 2 und der Vorratsbehälter
1 mit Hilfe von Halteschrauben 31 gegeneinander gedrückt. Dazu sind am Vorratsbehälter
1 Anschlußteile 32 und an der Abdeckhaube 2 Anschlußelemente 33 vorgesehen.
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Die Bandölanlage wird mit Hilfe eines Befestigungsteils 34 mit dem
Preßtisch einer Stanzpresse verschraubt. Das Befestigungsteil 34 verfügt über 2
Säulen 35, über die die Bandölanlage mit Hilfe von Feststellschrauben 36 in der
Höhe justierbar mit dem Befestigungsteil 34 verbunden werden kann. Auf diese Weise
kann die Bandölanlage in ihrer Höhe so eingestellt werden, daß keine vertikale Kraft
auf das einzuölende Metallband bzw. auf die Bandölanlage ausgeübt wird.
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Die Filzstreifen 16 und 17 des oben beschriebenen Ausführungsbeispiels
können auch durch andere Mittel zum Dichten und Abstreifen, beispielsweise durch
Andruckrollen, ersetzt sein. Dadurch läßt sich ein geringerer Materialverschleiß
erreichen. Die Rollen können auch mit Nuten versehen sein, die vor allem bei breiten
Metallbändern 26 die Funktion haben, das Öl gleichmäßig über die Unterseite 27 und
Oberseite 28 zu verteilen oder die Dicke des Ölfilms zu regulieren.
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Bei dem In Fig. 2 dargestellten Ausführungsbeispiel erfolgt das Abheben
der Abdeckhaube 2 von Hand. Jedoch kann dies auch mit Hilfe von entsprechend eingebauten
Luftzylindern erfolgen.
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Dabei kann eine Kopplung des Abhebens der Abdeckhaube 2 mit dem Öffnen
des Pressenvorschubs vorgesehen sein.
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Das Aufwallen des im Vorratsbehälter 1 befindlichen Öls kann entweder
durch einen kontinuierlichen Luftstrom erfolgen oder aber
durch
Luftimpulse, die beispielsweise durch die Stößelbewegung der Stanzpresse gesteuert
werden.
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Die besondere Ausbildung der Bandölanlage gestattet eine gleichmäßige
Verteilung des Schmiermittels bei geringem Schmiermittelverbrauch. Durch die im
wesentlichen abgeschlossene Konstruktion wird die Luft des Arbeitsplatzes weitgehend
sauber und öl frei gehalten. Ein Abschalten der Bandölanlage ist ohne lange Rüstzeiten
einfach und schnell möglich. \ion Vorteil ist es insbesondere, daß jegliche Öle,
unabhängig von ihrer Viskosität, verarbeitet werden können.