DE3050023A1 - Verwendung von nachleuchtendem zinksulfid und verfahren zum markieren von gummi, kunststoffen und dgl. - Google Patents
Verwendung von nachleuchtendem zinksulfid und verfahren zum markieren von gummi, kunststoffen und dgl.Info
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Description
- VERWENDUNG VON NACHLEUCHTENDEM ZINKSULFID
- UND VERFAHREN ZUM iTARKIEREN VON GUMMI, KUNSTSTOFFEN UND DGL.
- B e 5 c h r e i b u n g Die Erfindung betrifft die Verwendung von bindemittelfreiem, nachleuchtendem ZnS zum Markieren von aus Gummi oder Kunststoffen bestehenden Gegenständen, insbesondere solchen, die einer hohen mechanischen Belastung ausgesetzt sind.
- Nachleuchtfarben auf der Basis von Zinksulfid, die bei Bestrahlung oder Belichtung für eine gewisse Zeit zum Leuchten angeregt werden, sind bekannt und wurden bereits auf den verschiedensten Einsatzgebieten zum Einsatz gebracht.
- Bei ihrer Verwendung zu Straßenmarkierungszwecken hat es sich jedoch gezeigt, daß sich das den aktiven Bestandteil der Nachleuchtfarbe bildende Zinksulfid nicht in geeigneter Weise auf dem Straßenbelag verankern läßt und einem starken Abrieb unterliegt. Die Haltbarkeit der mit den bekannten Nachleuchtfarben aufgebrachten Straßenmarkierungen läßt somit erheblich zu wünschen übrig.
- Aus der DE-AS 26 27 932 ist eine bindemittelhaltige Nachleuchtfarbe mit ZnS als phosphorizierendem Nachleuchtpigmeint und einem Melaminharz als fluoriszierendem Tagesleuchtpigment als Sicherheitsanstrich für die verschiedensten Zwecke, bei der Herstellung von Sportbekleidung, Sportgeräten und Planen und für das Einfärben von Kunststoffgegenständen aller Art bekannt.
- Bei ersterer Applikationsform ist die bekannte Nachleuchtfarbe zwangsläufig keiner besonderen mechanischen Belastung ausgesetzt.
- Offensichtlich ist auch die aus der DE-AS 26 27 932 bekannte bindemittelhaltige Nachleuchtfarbe gar nicht zum Einsatz auf Applikationsgebieten, die einer starken mechanischen Belastung ausgesetzt sind, vorgesehen. Dies ist auch schon wegen der bekannten Sprödigkeitseigenschaften der einen zwingenden Bestandteil der bekannten Nachleuchtfarbe bildenden Melaminharze nicht sinnvoll, denn Sprödigkeit verträgt sich nicht mit mechanischer Dauerbelastbarkeit (vg. Stock "Farben- und Lackindustrie", 13. Auflage, Seite 129).
- Aufgrund der Sprödigkeitseigenschaften der Melaminharze ist nämlich nicht zu erwarten, daß die bekannte Nachleuchtfarbe - wenn sie zum Einfärben von Kunststoffgegenständen verwendet wird - lange hält, wenn die Kunststoffgegenstände einer größeren mechanischen Belastung, z.B. Schlageinwirkung, ausgesetzt werden.
- Aus der DE-AS 10 45 016 sind Folien aus nachleuchtenden ZnS enthaltenden Kunststoffen, z.B. Polyacrylsäureester, bekannt. Derartige Folien sind jedoch ebenso wie die gemäß Beispiel 2 der DE-AS 26 27 932 hergestellten Folien keiner besonderen mechanischen Beanspruchung ausgesetzt.
- Es hat sich nun überraschenderweise gezeigt, daß man nachleuchtendes Zinksulfid auf bisher nicht in Erwägung gezogenen Einsatzgebieten zum Einsatz bringen kann. So ist es beispielsweise gelungen, ohne Mitverwendung eines Bindemittels mit ZnS Gegenstände, die einer starken mechanischen Beanspruchung ausgesetzt sind, dauerhaft nachleuchtend zu markieren.
- Ein besonders interessantes-neues Einsatzgebiet für nachleucntendes Zinksulfid ist die Markierung von Fahrzeugreifen. In jüngster Zeit hat der Gesetzgeber vorgeschrieben, daß Fahrräder bei Nacht außer durch die vorgeschriebene Beleuchtungsanlage und durch Reflexionsstrahler auch noch durch reflektierende Maßnahmen an den Fahrradreifen für den Kraftfahrer sichtbar gemacht werden.
- Dies geschieht bisher durch Aufkleben oder Einarbeiten von Reflexionsstreifen an den bzw. in die Seitenwandungen der Fahrradreifen. Abgesehen davon, daß solche Reflexionsstreifen teuer sind, erfordert ihre Applikation zumindest einen zusätzlichen Arbeitsgang bei der Reifenherstellung. Es hat sich nun überraschenderweise gezeigt, daß sich nachleuchtendes Zinksulfid in einer Teilchengröße von 4,5 bis 20, vorzugsweise von nicht über 8 ßm, direkt und ohne jegliches Bindemittel in bei der Reifenherstellung verwendete natürliche und synthetische Kautschukmassen oder deren Lösungen in üblichen Lösungsmitteln einarbeiten läßt.
- Je nach Wunsch kann das nachleuchtende Zinksulfid entweder nur der zur Ausbildung der Seitenteile der Reifen dienenden Kautschukmasse oder aber sämtlichen bei der Reifenherstellung verwendeten Kautschukmassen einverleibt werden. Die Menge an zugesetztem Zinksulfid beträgt bis zu 15 g, vorzugsweise bis zu 8 g pro fertigen Fahrradreifen.
- Die Einsetzbarkeit von nachleuchtendem Zinksulfid auf dem genannten Einsatzgebiet ist in hohem Maße überraschend, da eigentlich zu erwarten war, daß durch das zusätzliche anorganische Material eine Versprödung des Kautschuks bei der Vulkanisation oder des fertigen, nachleuchtenden Gummis im Laufe seines Gebrauchs (unter hoher mechanischer Beansrpuchung) als Fahrzeugreifen eintritt. Dies ist aber nicht der Fall.
- Selbstverständlich könnten unter Verwendung des nachleuchtenden Zinksulfids und von Kunststoffen beliebiger Art auch HNachleuchtstreifen" hergestellt und diese, ähnlich wie die bekannten Reflexionsstreifen, auf die Außenseiten der Fahrradreifen aufgeklebt werden. In diesem Falle wird zwar nicht der zusätzliche Arbeitsschritt vermieden, die "Nachleuchtstreifen" sind aber billiger als die bekannten Reflexionsstreifen.
- Solche "Nachleuchtstreifen" können im übrigen auch auf sämtliche Unterlagen, z. B. Stoßstangen von Kraftfahrzeugen und dergleichen, die nachts bei Lichteinwirkung besser sichtbar gemacht werden sollen, aufgeklebt werden.
- Ein weiteres neues Applikationsgebiet für das nacllleuchtende ZnS ist die Markierung von in den Abendstunden verwendetem Sportgerät, z. B. Bällen, wie Fußbällen oder Bällen zum Baseball-Spiel, Rugby und dgl. Ähnlich wie in Kautschukmassen kann das nachleuchtende ZnS auch in Kunststoffmassen, aus denen dann Fußballhüllen hergestellt werden, eingearbeitet werden. Derart "nachleuchtend" gemachte Fußbälle können beim Abendtraining auch bei schwächerem Flutlicht (Energieeinsparung) verwendet werden, da sie infolge ihrer Nachleuchteigenschaften hervorragend sichtbar sind. Überraschenderweise erleiden die anorganisches Material enthaltenden Fußbälle während ihrer Lebensdauer trotz der erheblichen mechanischen Beanspruchung weder eine Einbuße an Nachleuchtfähigkeit noch an Haltbarkeit.
- Die folgenden Beispiele sollen die Erfindung näher veranschaulichen.
- Beispiel 1 (Kautschukmasse zur Herstellung von nachleuchtenden Teilen von Fahrradreifen) 50 : 50 Gemisch aus Toluol'und Xylol 55 % Kautschuk 1 30 % ZnS 15 % Beispiel 2 ( andere Kautschukmasse zur Herstellung nachleuchtender Fahrradreifen ZnS 18 % Kautschuk 12 % Perlpigmente 15 % Toluol 55 %
Claims (2)
- PATENTANSPRUCHE 1) Verwendung von bindemittelfreiem, nachleuchtendem ZnS zum Markieren von aus Gummi oder Kunststoffen bestehenden Gegenständen, insbesondere solchen, die einer hohen mechanischen Belastung ausgesetzt sind.
- 2) Verwendung von bindemittelfreiem, nachleuchtendem ZnS zum Einfärben von Fahrzeugreifen oder Teilen derselben 3) Verwendung von bindemitteifreiem, nachleuchtendem ZnS zum Einfärben von Bällen, insbesondere Fußbällen 4) Verfahren zum Markieren von aus Gummi oder Kunststoffen bestehenden Gegenständen, insbesondere solchen, die einer hohen mechanischen Belastung ausgesetzt sind, unter Verwendung von bindemittel freiem, nachleuchtendem ZnS,dadurch gekennzeichnet, daß man das ZnS in die Gummi-oder Kunststoffmasse einarbeitet.
Priority Applications (1)
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Applications Claiming Priority (2)
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DE3019260A DE3019260C2 (de) | 1980-05-20 | 1980-05-20 | Bindemittelhaltige Nachleuchtfarbe |
Publications (2)
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DE3050023A1 true DE3050023A1 (de) | 1982-07-15 |
DE3050023C2 DE3050023C2 (de) | 1986-02-06 |
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Family Applications (1)
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DE19803050023 Expired DE3050023C2 (de) | 1980-05-20 | 1980-05-20 | Verfahren zum Markieren von Fahrzeugreifen oder Fußbällen |
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DE3050023C2 (de) | 1986-02-06 |
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