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Dynamischer Lautsprecher
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Die Erfindung betrifft einen dynamischen Lautsprecher, dessen Antriebssystem
einen magnetischen Kreis mit einem Luft spalt zwischen einem Innenpolkern und einem
oder mehreren diesen umgebenden Außenpolkern(en) sowie eine in dem Luft spalt zwischen
Innen- und Außenpolkern(en) koaxial bezüglich dem Innenpolkern zentriert und in
Längsaxialrichtung des Innenpolkerns schwingfähig gelagerte Schwingspule aufweist,
die sich vorzugsweise in axialer Richtung beidseitig über den Luftspalt hinaus erstreckt,
mit einer bezüglich Innenpolkern und Schwingspule koaxial stationär angeordneten,
mit der Schwingspule induktiv gekoppelten Abschirmvorrichtung aus einem nicht-magnetischen,
elektrisch-leitenden Material zur Verringerung von Verzerrungen des Lautsprechermembranantriebs.
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Die.Magnetkreise derartiger Lautsprecher können beispielsweise als
Bügel- oder Topfmagnetfelder mit zentralem Magnet dem Magnetkern zugeordnet oder
als Magnetsystem mit z.B.
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oxyd-keramischen Außenmagnetring ausgeführt sein.
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Die Schwingspule ist üblicherweise auf einem der Form und den Abmessungen
des Luftspalts angepaßten Spulenkörper angeordnet, der zu dem Innenpol konzentrisch
und diesen umgebend in Axialrichtung schwingfähig zentriert gelagert
ist,
beispielsweise mittels einer Zentriermembran; der Spulenkörper kann seinerseits
mit der Lautsprechermembran im Bereich von deren Halsöffnung verbunden sein, zur
Ubertragung der auf die Schwingspule im Magnetfeld durch die Wechselwirkung des
Spulenstroms mit dem Magnetfeld erzeugten Antriebskräfte auf die Lautsprechermembran.
Um einen möglichst großen linearen Antriebshub zu erzielen, wird die Schwingspule
gewöhnlich wesentlich länger als die Höhe des Luftspalts ausgeführt, derart daß
sie in ihrer neutralen, nicht-erregten Lage nach beiden Seiten über den Luft spalt
vorzugsweise gleich weit hinausragt, um eine im wesentlichen schwingungssymmetrische
Anregung zu gewährleisten.
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Dieses seit langem bekannte und durch ständige Weiterentwicklung verfeinerte
Antriebsprinzip des dynamischen Lautsprechers ist gleichwohl nicht frei von Verzerrungen.
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Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, daß derartige Verzerrungen
im wesentlichen auf drei Ursachen-Bereiche zurückgeführt werden können: (1) Abhängigkeit
der Schwingspulenimpedanz von der Auslenkung, d.h. Impedanzänderungen der Lautsprecherschwingspule
je nach der relativen Lage zum Luftspalt (und zum Innenpolkern, der je nach der
Eintauchtiefe der Schwingspule diese mehr oder weniger mit einem magnetischen Material
erfüllt).
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(2) Magnetflußmodulation sowie Wirbelstromwirkungen in den Magnetpolen
als Rückwirkung auf das Wechselfeld der Schwingspule.
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(3) Je nach Geometrie des Magnetfeldes mehr oder weniger starke asymmetrische
Streufelder außerhalb des im wesentlichen
konstanten Nutzflusses
im Luftspaltbereich, die den für die Antriebskraft maßgeblichen B x L - Wert nichtlinear
beeinflussen.
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Zur Vermeidung bzw. Verringerung einiger dieser Verzerrungen ist es
bereits bekannt, in Zuordnung zur Schwingspule und zum Magnet kreis Abschirmvorrichtungen
in Form leitender Ringe oder Hülsen bzw. Kappen aus einem elektrisch-leitenden,
jedoch nicht-magnetischen Material stationär so anzuordnen, daß sie mit der Schwingspule
induktiv gekoppelt sind. Derartige Leiter-Abschirmvorrichtungen wirken ähnlich wie
Kurzschlußwicklungen in Transformatoren; die Induktivität der Schwingspule wird
herabgesetzt und unerwünschte Rückwirkungen des Wechselfeldes der Schwingspule auf
den Magnetkreis werden ebenfalls verringert. In den Zeichnungsfiguren 1 bis 4 sind
Beispiele derartiger Anordnungen mit Abschirmvorrichtungen aus dem Stand der Technik
veranschaulicht.
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Bei der bekannten Anordnung gemäß Fig. 1 sind Kupferringe oder verkupferte
Ringflächen an den den Luft spalt begrenzenden Flächen der Magnetpole vorgesehen,
d.h. am Außenumfang des Innenpols- und/oder an der Innenwandung der Ausnehmung des
Außenpois bzw. der Außenpole. Eine derartige Anordnung ist nur für relativ kurze
Schwingspulen wirksam und beschränkt sich ferner auf kleine Schwingungsamplituden;
vor allem erhöht sich die effektive Weite des Luftspalts um die Wandstärke des Rings
bzw. der Ringe aus nicht-magnetischem elektrisch-leitendem Material, mit entsprechender
Verringerung der Luftspaltinduktion und damit des Wirkungsgrades sowie entsprechend
geringerer Bedämpfung der Gr1mdresonanzfrequenz des Lautsprechers. Bekannt ist ferner
(-gl. Fig. 2? die Anordnung eines e^'elttr~.s(.h-leiterldert Kurzschlue.rings um
den Fuß ces Innerz.gnetpols m inneren
Freiraum der Magnetkreisanordnung.
Diese Anordnung ermöglicht lediglich eine gewisse Verringerung der Verzerrungen
durch Flußmodulation des Magnetfeldes (Ursachenbereich (2) wie oben dargelegt).
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Bekannt ist ferner die Verwendung eines Abschirmteils in Gestalt eines
den Innenpolkern umschließenden dünn-wandigen Kupferzylinders (vgl. Fig. 3 und 4).
Bei der Anordnung gemäß Fig. 3 ist der dünnwandige Kupferzylinder, im Vergleich
zu der Ausführung nach Fig. 1, zwar abwärts in den Freiraum des Magnetkreises hinein
verlängert, jedoch treten auch hier noch deutliche Impedanzänderungen bei nach außen
oder innen aus gelenkt er Schwingspule auf. Bei der in Fig. 4 veranschaulichten
Ausbildung gemäß der DE-OS 2 362 001 ist der Kupferzylinder über dem Innenpolkern
nach innen und nach außen so weit verlängert, daß er als Kurzschlußwicklung im wesentlichen
über die gesamte Schwingspulenauslenkung wirksam ist. Jedoch erhöht sich auch hierbei,
wie bei der Ausführung nach Fig. 3 und nach Fig. 1, die effektive Luftspaltweite
um die Wandstärke des Abschirmzylinders, mit entsprechender Verringerung der Luftspaltinduktion
und damit des Wirkungsgrades sowie entsprechend geringerer Bedämpfung der Grundresonanzfrequenz
des Lautsprechers. Diese Nachteile können nur durch höheren Magnet aufwand (mit
entsprechend höherem Gewicht und die damit verbundenen Kosten ausgeglichen werden.
Umgekehrt ist wegen der begrenzten Wandstärke des Kupferzylinders die Kurzschlußwirkung
nicht ausreichend groß, um durch Magnetflußmodulation verursachte Verzerrungen (Ursachenbereich
(2)) auf vernachlässigbare Werte herabzusetzen. Hinzu kommt noch ein weiterer gravierender
Nachteil dieser Ausführungen mit verlängerten Kappen bzw. Bechern gemäß Fig. 3 und
insbesondere gemäß Fig. 4: Die mit dieser Ausführung notwendig verbundene drastische
Herabsetzung der Schwingspuleninduktivität ist nicht für alle Lautsprecher günstig.
Der mit einer nennenswerten Schwingspuleninduktivität
verbundene
Impedanzanstieg (für höhere Frequenzen) hat bei vielen Tief- und Mitteltonlautsprechern
eine häufig erwünschte Kompensationswirkung auf den Frequenzgang des Schalldrucks;
bei übermäßiger Herabsetzung der Schwingspuleninduktivität geht diese Kompensationswirkung
verloren, d.h.
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die Schallabstrahlung für hohe Frequenzen verstärkt sich relativ.
Je nach der Membranabmessung wird damit der Teilschwingungsbereich oberhalb der
sogenannten Anpassungsfrequenz mehr oder weniger angeregt, der jedoch zum Beispiel
im Tief- und Mitteltonlautsprecher von Qualitätslautsprecherkombinationen gerade
durch Verwendung von Frequenzweichen unterdrückt werden muß. Somit müssen bei Verwendung
derartiger Lautsprecherkonstruktionen etwa gemäß Fig. 4 beispielsweise vor Tief-
und Mitteltonlautsprechern größere externe Induktivitäten vorgeschaltet werden,
um die gewünschte Tiefpaßwirkung zu erzielen. Insgesamt ergibt sich damit auch kein
Vorteil hinsichtlich der Ansprechgeschwindigkeit des Lautsprechersystems (deren
Erhöhung der hauptsächliche Vorteil der Induktivitätsherabsetzung ist), da die Zeitkonstante
der Tiefpaßschaltung durch das Verhältnis der insgesamt im Kreis wirksamen Induktivität
(d.h. also der Spuleninduktivität und der vorgeschalteten äußeren Induktivitäten)
zum Ohm'schen Widerstand im Kreis ist.
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Der Erfindung liegt daher, ausgehend von einem Lautsprechersystem
der eingangs genannten Art mit einer der Schwingspule zugeordneten, induktiv mit
ihr gekoppelten stationär angeordneten Abschirmvorrichtung zur Reduzierung von Verzerrungen
- als Aufgabe zugrunde, bei hohem magnetischen Wirkungsgrad (d.h. hohem Nutzfluß
im Luftspalt) eine wesentliche Verbesserung des Lautsprecheransprechverhaltens hinsichtlich
sämtlicher eingangs analysierter Störursachen im Bereich 1 und 2 (auslenkungs-abhängige
Impedanzänderung der Schwingspule, Magnetflußmodulation und WirbelstromwirkungeS
zu ermöglichen.
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Zu diesem Zweck ist bei einem dynamischen Lautsprecher der eingangs
genannten Art gemäß der Erfindung vorgesehen, daß die Abschirmvorrichtung zweiteilig
mit einem sich axial unterhalb des Luftspalts in dem inneren Freiraum des magnetischen
Kreises erstreckenden ersten Teil und einem sich axial oberhalb des Luftspalts nach
außen erstreckenden zweiten Teil ausgebildet ist, unter Freihaltung des Luftspalts
von den nicht-mErnetischen Teilen der Abschirmvorrichtung.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist das sich unterhalb des
Luftspalts erstreckende erste Teil radial außerhalb der Schwingspule und diese außen
umgebend angeordnet und erstreckt sich vorteilhaft über die gesamte Höhe des inneren
Freiraums von der unteren Polplatte bis zur oberen Polkernplatte, während das sich
oberhalb des Luftspalts erstreckende zweite Teil radial innerhalb der Schwingspule
angeordnet ist und vorteilhaft am oberen Ende des Innenpolkerns in Verlängerung
von dessen Umfangskontur nach außen vorgesehen ist.
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Indem nach dem Grundgedanken der Erfindung die Abschirmvorrichtung
zweiteilig mit einem unterhalb des Luftspalts im Freiraum des Magnets angeordneten
ersten Teil und mit einem oberhalb des Luftspalts angeordneten zweiten Teil ausgebildet
ist, unter Freihaltung des Luftspalts, kann die effektive Luftspaltweite so klein
als möglich gehalten werden, derart daß die maximal erzielbare magnetische Energie
(Flußdichte) im Luftspalt zur Verfügung steht und ein hoher magnetischer Wirkungsgrad
des Antriebssystems gewährleistet bleibt. Die axiale Höhe und der Querschnitt dieser
beiden Teile der Abschirmvorrichtung sind frei so wählbar, daß sich für den gesamten
Auslenkungsbereich der Schwingspule geringstmögliche Schwankungen der Spuleninduktivität
bzw.
der Schwingspulenimpedanz ergeben, bei gleichzeitiger Möglichkeit der Beeinflussung
der Schwingspulenimpedanz zur Einstellung auf einen gewünschten konstanten Wert.
Das erste, unterhalb dem Luftspalt angeordnete Abschirmteil dient gleichzeitig vor
allem einer wirksamen Reduzierung der agnetflußmodulation aus der Rückwirkung des
Wechselfelds der Schwingspule und kann zu diesem Zweck mit entsprechend großem Materialquerschnitt
ausgebildet werden, da hierfür ausreichend Raum in dem inneren Freiraum der Magnetkreisanordnung
zur Verfügung steht. Die freie Tauchtiefe der Schwingspule wird durch die erfindungsgemäße
Anordnung der Abschirmteile in keiner Weise beschränkt. Indem durch die erfindungsgemäße
Ausbildung der Abschirmteile der innerhalb des Luftspalts 4 befindliche Schwingspulenabschnitt
von den Amschirnelementen ausgespart ist, kann ein wesentlicher Teil der Schwingspulen-Induktivität
erhalten bleiben, wodurch sich die Zuschaltung größerer äußerer Induktivitäten für
die Erzielung von Tiefpaßcharakteristiken erübrigt. Insgesamt ergeben sich für einen
dynamischen Lautsprecher mit der erfindungsgemäßen Ausbildung der Abschirmvorrichtung
Ubertragungsdaten und Verzerrungswerte, die denen der bekannten Ausführungen durchweg
überlegen sind.
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Im folgenden werden Ausführungsbeispiele der Erfindung im Vergleich
zu den bekannten Konstruktionen nach dem Stand der Technik anhand der Zeichnung
erläutert; in dieser zeigen Fig. 1 bis 4 jeweils in schematisierter Schnittansicht
das magnetische Antriebssystem eines dynamischen Lautsprechers mit verschiedenen
bekannten Ausführungsformen von Abschirmvorrichtungen nach dem Stand der Technik,
Fig.
5 in entsprechender, teilweise geschnittener Seitenansicht das Antriebssystem eines
dynamischen Lautsprechers (einschließlich Schwingspule und Spulenkörper) mit einer
Abschirmvorrichtung gemäß einer Ausführungsform der Erfindung.
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Die Erfindung ist nicht an eine spezielle Art der Magnetkreiskonstruktionen
gebunden, sondern eignet sich zur Anwendung bei beliebigen Magnetkreisanordnungen
nach dem Stand der Technik. In den verschiedenen Zeichnungsfiguren wurde jeweils
der Einfachheit und Ubersichtlichkeit halber eine Magnetkreisanordnung in Form eines
Ringspaltmagneten mit Außenmagnet ring zugrundegelegt.
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Mit.1 ist jeweils der zentrale Magnetinnenpol bezeichnet, der an seinem
oberen Ende eine Polkernscheibe 2 tragen bzw.
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vorzugsweise mit dieser verbunden sein kann, mit 3 der bzw. die äußere(n)
Magnetpol(e) der bzw. die mt dem Innenpolkern 1,2 unter Bildung des Luftspalts 4
zusammenwirkt.
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Der bzw. die Außenmagnetpol(e) 3 ist bzw. sind mit dem Innenpol 1
über den Außenmagnet und ein unteres Jochteil 6 miteinander verbunden. Die Teile
1,3,5 und 6 aus einem magnetischen Material, insbesondere Eisen, bilden den magnetischen
Kreis, mit dem zwischen dem Außenumfang des Innenpolkerns und dem Innenumfang des
bzw. der Außenpols bzw. -pole 3 gebildeten Luftspalt 4.
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In dem r,uet:,palt 4 ist konzentri'ch zu dem Innenpolkern 1,2 und
diesen umgebend ein Spulenkcrper 7 (Fig. 5) in Axialrichtung schwingfähig zentriert
gelagert, beispielsweise mittels einer (in der Zeichnung nicht dargestellten) Zentriermembran.
Der Spulenkörper ist mit der (nicht dargestellten) Lautsprechermembran im Bereich
von deren Hals Öffnung verbunden; der Spulenkörper erstreckt sich in axial er Richtung
durch den Luftspalt 4 und trägt die Schwingspule 8 (Fig. 5) welche sich in der in
Fig. 5 veranschaulichten nicht-ausgelenkten Neutral- oder Ruhestellung beidseits,
d.h. nach oben und nach unten über den Bereich des Luftspalts 4 hinaus erstreckt;
d.h. die Schwingspule ist. mit wesentlich größerer axialer Länge als der ,palttiet'e
des Magnetkreises ausgeführt, um einen möglichst großen axialen Antriebshub zu erzielen;
vorzugsweise ist der Spulenkörper und die auf diesem angeordnete Schwingspule in
der neutralen, nicht erregten Lage durch die erwähnten Zentriervorrichtungen so
in dem Luftspalt gehalten daß die Schwingspule 8 nach beiden Seiten gleich weit
über del Luftspalt hinausragt, um auf diese Weise eine im wesen lichen schwingungssymmetrische
Anregung zu gewährleisten. (;n den stärker schematisierten Darstellungen von Antriebssystemen
nach dem Stand der Technik gemäß den Fig. 1 bis 4 ist der Spulenkörper 7 und die
Schwingspule 8 der Ubersichtlichkeit halber fortgelassen).
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Bei der in Fig. 1 gezeigten, eingangs bereits abgehandelten
bekannten
Ausführung ist als Abschirmvorrichtung ein elektrisch leitender beispielsweise Kupferring
9 am Außenumfang des Innenpolkerns 2 und/oder ein entsprechender elektrisch leitender
Ring 10 am Innenumfang der Ausnehmung der oberen Polplatte 3 vorgesehen. Diese bekannte
Anordnung ist nii für relativ kurze Schwingspulen wirksam, die nicht länger als
die Spalttiefe sind und beschränkt sich ferner auf kleine SchwingunzsamDlituden.
Die effektive Weite des Luftspalts 4 erhöht sich um die Wandstärke des bzw. der
Rings bzw. Ringe 9 bzw. 10 aus nicht-riagnetischem elektrischleitendem Material,
mit entsprechender Verringerung der Luftspaltinduktlon und damit des Wirkungsgrades
sowie entsprechend geringerer Bedämpfung der Grundresonanzfrequenz des Lautsprechers.
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Fig. 2 veranschaulicht eine bekannte Anordnung, bei welcher ein elektrisch-leitender
Kurzschlußring 11 um den Fuß des Innenmagnetpols 1 angeordnet ist. Mit dieser Anordnung
lassen sich lediglich Verzerrungen durch Flußmodulation des Magnetfelds in gewissem
Grade verringern, Scheinwiderstandsänderungen in Abhängigkeit von der Spulenstellung
(und dadurch bedingte Verzerrungen) bleiben voll bestehen.
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Wirksamer sind die in den Fig. 3 und 4 veranschaulichten bekannten
Ausführungen, bei welchen das Abschirmteil als den Innenpolkern 1,2 umschließender
dünnwandiger Kupferzylinder 12 bzw. 12a ausgeführt ist. In Fig. 3 erstreckt sich
der Kupferzylinder zwar in axialer Richtung nach unten über den Luft spalt 4 in
den Freiraum hinein, schließt jedoch nach oben in axialer Richtung im wesentlichen
mit dem Innenpolkern 2 ab; bei der bekannten Ausführung nach Fig. 4 (DE-OS 2 362
001) ist der Kupferzylinder 12a über dem Polkern 1,2 nach innen und nach außen soweit
verlängert,
daß er als Kurzschlußwickelung über die gesamte Schwingspulenauslenkung
wirksam ist. Auch diese nach dem Stand der Technik wirksamsten bekannten Anordnungen,
insbesondere gemäß Fig. 4, sind jedoch mit einer Reihe von Nachteilen bzw. Unvollkommenheiten
behaftet: Wie bei Fig. 1 erhöht sich auch hier die effektive Luftspaltweite des
Magnetkreises um den Betrag der Wandstärke des Kupferzylinders mit entsprechender
Verringerung der Luftspaltinduktion und damit des Wirkungsgrades und entsprechend
verringert er Bedampfung der Grundresonanzfrequenz des Lautsprechers; wählt man
zur Vermeidung dieser Nachteile eine sehr geringe Wandstärke des Kupferzylinders,
so reicht die Kurzschlußwirkung nicht mehr aus, um durch Magnetflußmodulation verursachte
Verzerrungen in der gewünschten Weise auf vernachlässimbare Werte zu reduzieren.
Vor allem aber ist, aus den eingangs näher dargelegten Gründen, die mit dieser Ausführung
verbundene drastische Reduzierung der Schwingspuleninduktivität nicht in jeder Hinsicht
günstig und kann für Qualitätslautsprecherkombinationen die Vorschaltung größerer
äußerer Induktivitäten z.B. vor dem Tief- und Mitteltonlautsprecher erforderlich
machen, um die gewünschte Tiefpaßwirkung zu erzielen.
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Bei der in Fig. 5 dargestellten erfindungsgemäßen Ausführung ist die
aus einem elektrisch-leitenden, nicht-magnetischen Material bestehende Abschirmvorrichtung
zweiteilig ausgeführt, mit einem sich axial ober- und außerhalb des Luftspalts und
einem sich axial unterhalb des Luftspalts erstreckenden Teil, unter Freihaltung
des Luftspalts von den nicht-magnetischen Abschirmteilen. Im einzelnen ist bei dem
in Fig. 5 gezeigten Ausführungsbeispiel in dem Freiraum innerhalb der Magnet anordnung
unterhalb der oberen Polplatte 3 ein erstes nicht-magnetisches, elektrisch-leitendes
Teil
13 vorgesehen, das im gezeigten Ausführungsbeispiel die Schwingspule
außen konzentrisch umschließt und sich über die gesamte Höhe des Freiraums von der
oberen Polkernplatte 3 bis zur unteren Polplatte 6 erstreckt. Ein zweites nichtmagnetisches
elektrisches Teil 14 ist am oberen Ende des Innenpolkerns 2 vorgesehen in Verlängerung
von dessen Umfangskontur nach oben bzw. außen. Keines der beiden Abschirmteile 13,14
ragt in den Luftspalt des Magnetkreises hinein, dessen effektive Spaltweite daher
möglichst klein gehalten werden kann, derart daß die maximal erzielbare magnetische
Energie (Flui3dichte) im Luftspalt zur Verfügung steht. Die axiale Höhe und der
Querschnitt der Elemente sind frei so wählbar, daß sich fhr den gesamten Auslenkungsbereich
der Schwingspule geringstrnögliche Schwankungen der Spuleninduktivität bzw. der
Schwingspulenimpedanz ergeben, bei gleichzeitiger Möglichkeit der Beeinflussung
der Schwingspulenimpedanz zur Einstellung auf einen gewünschten konstanten Wert.
Und diese gleichbleibende konstante Verringerung der Selbstinduktivität der Schwingspule
unabhängig von der Auslenkung über den gesamten maximalen Hub wird erreicht, obwohl
die erfindungsgemäß zweiteilig ausgeführte Abschirmvorrichtung nicht die gesamte
Längserstreckung der Spule einnimmt, wie bei der bekannten Anordnung etwa nach Fig.
4.
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Das Abschirmteil 13 im inneren Freiraum der Magnetanordnung dient
vor allem einer wirksamen Reduzierung der .Magnetflußmodulation aus der Rückwirkung
des Wechselfelds der Schwingspule; infolge der Anordnung dieses Abschirmteils 13
in dem Freiraum unterhalb des Luftspalts 4 steht ausreichend Raum für eine Bemessung
dieses Teils mit größerem Materialquerschnitt für eine besonders wirksame Verringerung
der Magnetflußmodulation zur Verfügung. Das gleiche gilt für das oberhalb dem Luftspalt
angeordnete Abschirmteil 14, das ebenfalls mit grundsätzlich beliebigem Materialquerschnitt
gewählt
werden kann, ohne daß hierdurch der Luftspalt bzw.
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die effektive Luftspaltweite betroffen würde.
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Gleichzeitig wird die freie Tauchtiefe der Schwingspule infolge der
erfindungsgemäßen Anordnung der Abschirmteile in keiner Weise beschränkt. Ein wesentlicher
Teil der Schwingspuleninduktivität kann bei der erfindungsgemäßen Ausbildung der
Abschirmvorrichtung erhalten bleiben, wodurch sich die Zuschaltung größerer äußerer
Induktivitäten für die Erzielung von Tiefraßcharakteristiken erübrigen. Insgesamt
ergeben sich für einen dynamischen Lautsprecher mit der erfindungsgemäßen Ausbildung
der Abschirmvorrichtung Ubertragungsdaten und tSerzerrungswerte, die denen der bekannten
Ausführungen etwa nach. den -iuren 1 bis 4 durchweg überlegen sind.
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Die Erfindung wurde vorstehend anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels
gemäß Fig. 5 erläutert, das jedoch in Einzelheiten abgewandelt werden kann, ohne
daß hierdurch der Rahmen der Erfindung verlassen wird. So ist bei dem beschriebenen
Ausführungsbeispiel das untere, im Freiraum der Magnetanordnung angeordnete Abschirmteil
13 außerhalb der Schwingspule 8, diese konzentrisch außen umgebend, angebracht und
das obere Abschirmteil 14 innerhalb der Schwingspule, praktisch in Fortsetzung des
Außenumfangs des Innenpolkerns 2.
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Wenngleich diese Anordnung aus mehreren Gründen, insbesondere auch
hinsichtlich der platzmäßigen Unterbringung und Halterung der Abschirmteile vorzuziehen
ist, sind grundsätzlich auch Anordnungen denkbar, bei welchen das obere Abschirmteil
auDerhalb und das untere Abschirmteil innerhalb der Schwingspule oder beide außerhalb
oder beide innerhalb der Schwingspule angeordnet wären. Auch hierbei würde der Hauptvorteil
der er
findungsgemäßen Anordnung weiterhin erzielt, daß ohne Verbreiterung
der effektiven Luftspaltweite die eingangs genannten und analysierten Störeffekte
(auslenkungsabhängige Impedanzänderung der Schwingspule, Magnetflußmodulation und
Wirbelstromwirkungen) zuverlässig vermieden werden.
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Patentansprüche: