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Auftragvorrichtung für eine Flüssigkeit Die Erfindung betrifft eine
Auftragvorrichtung für Leim od.
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dgl. Flüssigkeit, insbesondere für Leime mit begrenzter Topfzeit,
mit einem Vorratsbehälter sowie einer vorzugsweise angetriebenen Auftrag-Walze,
die im Betriebszustand mit ihrer Unterseite in den Flüssigkeitsvorrat eintaucht.
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Es sind, z. B. zum Auftragen von Leim, Vorrichtungen der eingangs
erwähnten Art bekannt, bei denen die Walze nach Gebrauch abgenommen und von Leimresten
und dergleichen gereinigt wird. Insbesondere bei der Benützung solcher Auftragvorrichtungen
in bestimmten Zeitabständen machen sich derartige Reinigungsarbeiten, die vergleichsweise
zeitaufwendig und umständlich sind, nachteilig bemerkbar. Bei kürzeren Zeitabständen
besteht zwar die Möglichkeit, ein Antrocknen des Leimes an der Walze u. dgl. dadurch
zu verhindern, daß diese auch in den Arbeitspausen angetrieben bleibt und dadurch
immer wieder mit dem Leimvorrat benetzt wird. Bei größeren Zeitintervallen ist dies
jedoch unökonomisch, weshalb dann auch in der Praxis ein Entleeren des Vorratsbehälters
mit anschließender Reinigung der Walze und des Vorratsbehälters erfolgt. Dies wiederum
bedeutet jedoch einen erheblichen Zeit- und Arbeitsaufwand sowie auch Materialverlust,
auch im Hinblick auf die sp<ter notwendigen Vorbereitunsarbeiten beim Inbetriehnehmen
der Vorrichtung.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist daher, eine Auftragvorrichtung
der eingangs erwähnten Art zu schaffen, mit der auch ein Auftragen von Leim von
Zeit zu Zeit möglich ist, ohne daß dazu aufwendige Montage- und Demontagearbeiten
und insbesondere Reinigungsarbeiten notwendig sind. Dabei soll in den Betriebspausen
vermieden werden, daß die Walze und dgl. durch Antrocknen von Leim, Lack u. dgl.
Flüssigkeit unbrauchbar wird.
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Zur Lösung dieser Aufgabe ist eine Auftragvorrichtung der eingangs
erwähnten Art vor allem dadurch gekennzeichnet, daß die Walze im Ruhezustand vollständig
in den Flüssigkeitsvorrat eintauchbar angeordnet und der Vorratsbehälter in seinem
Innenvolumen und/oder die Flüssigkeitsmenge veränderbar sind. Durch ein Einschwenken
der Walze in den Flüssigkeitsvorrat wird ein Aushärten von Flüssigkeit an der benetzten
Walzenoberfläche auf einfache und vorteilhafte Weise vermieden.
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Dabei kann in vorteilhafter Weise vorgesehen sein, daß das Innenvolumen
des Vorratsbehälters einerseits zur Aufnahme der Walze in Ruhestellung und andererseits
zum Benetzen der Walze in Arbeitsstellung veränderbar ist. Durch die Veränderbarkeit
des Innenvolumens des Vorratsbehälters ist eine Anpassung des Flüssigkeitsspiegels
einerseits in Ruhestellung der Walze und andererseits in Arbeitsstellung der Walze
möglich. In Ruhestellung muß dabei einerseits die Walze praktisch vollständig in
den Vorratsbehälter eingeschwenkt werden kennen, und andererseits muß dabei auch
das von der Walze verdrängte Flüssigkeitsvolumen berücksichtigt werden.
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In der Arbeitsstellung kann durch entsprechendes Verändern des Innenvolumens
des Vorratsbehälters der'Flüssigkeitsspiegel so eingestellt werden, daß die Unterseite
der Walze benetzend in den Flüssigkeitsvorrat eintaucht.
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Eine bevorzugte Ausführungsform sieht vor, daß die Walze fliegend
gelagert ist und an ihrem Drehlagerende ein Schwenkgelenk
zum
Abschwenken etwa quer zur Drehachse in eine zweckmäßigerweise vertikale Ruhestellung
aufweist. Dadurch kann die Walze zwar vollständig in den Flüssigkeitsvorrat eingetaucht
werden, andererseits befindet sich dann jedoch die Lagerung der Walze oberhalb des
Flüssigkeisspiegels.
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Zweckmäßigerweise ist zwischen dem Walzenantrieb und der Walze eine
Trennkupplung, vorzugsweise eine beim Abschwenken der Walze selbsttrennende und
beim Hochschwenken in Arbeitsstellung selbstkuppelnde Klauenkupplung od. dgl. vorgesehen.
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Der Zeit- und Arbeitsaufwand beim Wechseln vom Betriebszustand in
die Ruhestellung oder umgekehrt ist dadurch besonders gering.
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Bei einer bevorzugten Ausführung der Erfindung kann der Vorratsbehälter
im wesentlichen aus einem verformbaren Beutel bestehen, der auf einer höhenverstellbaren
Auflage od. dgl.
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Hubvorrichtung ruht. Ein solcher Vorratsbehälter läßt sich in seinem
Innenvolumen mittels der vorgesehenen Hubvorrichtung besonders einfach verändern
bzw. anpassen.
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Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, daß zum vorzugsweise dichten
Verschließen des Vorratsbehälters ein insbesondere wannenförmiger Aufsatz-Deckel
vorgesehen ist, der insbesondere unter Zwischenlage einer Dichtung auf einen Rahmenrand
od. dgl. aufsetzbar ist, und daß die Walze mit Lagerung sowie ihrem Kupplungsteil
in Ruhestellung der Walze innerhalb der lichten Umrißform des Deckels liegen. Insbesondere
bei längeren Arbeitspausen ist dadurch der Flüssigkeitsvorrat, z. B. Leim, Farbe
und dgl., dicht abgeschlossen, so daß ein Eindicken vermieden werden kann. Außerdem
läßt sich die Vorrichtung dann ohne Gefahr des Verschüttens des Flüssigkeitsvorrates
gut transportieren.
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Nach einer Weiterbildung können insbesondere bei größeren Auftragbreiten
mehrere, vorzugsweise zwei koaxiale Walzen
vorgesehen sein, wobei
die Walzen vorzugsweise einen gemeinsamen Antrieb haben und über Kupplungen miteinander
verbunden sind. Dadurch kann die Auftragvorrichtung auch bei größeren Auftragbreiten
vergleichsweise kompakt ausgebildet sein, wobei insbesondere die Höhe des Vorratsbehälters
vergleichsweise klein bleiben kann.
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Bei einer erfindungsgemäßen Auftragvorrichtung mit einer Ab-, streifrolle
od. dgl. ist es zweckmäßig, wenn diese parallel zu der Walze und in ihrem Abstand
zu dieser insbesondere über einen Exzenter verstellbar ist, wobei sie mit der zugehörigen
Walze verschwenkbar gelagert ist, und daß die Abstreifwalze vorzugsweise aus Kunststoff
besteht bzw. eine Kunststoffbeschichtung aufweist. Dadurch kann auch bei der Abstreifwalze
ein Antrocknen von Leim und dgl. bzw. ein umständliches Reinigen vermieden werden,
da diese zusammen mit der Walze in den Flüssigkeitsvorrat in Ruhestellung eintaucht.
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Einer Ausgestaltung der Erfindung von ganz besonderer Bedeutung liegt
die Aufgabe zugrunde, auch bei der Verarbeitung von Leim mit begrenzter Topfzeit
wie z. B. PVC-Leim mit zugesetztem Härter oder Harnstoff-Harzleim mit Härter während
des Betriebes ein vorzeitiges Aushärten von Leimresten an der Auftragwalze mit den
sich daraus ergebenden Nachteilen zu vermeiden.
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Dies wird dadurch erreicht, daß die Vorrichtung einen Zusatzbehälter
und/oder eine Zusatzeinlage od. dgl. für den Vorratsbehälter aufweist. Der Leim
mit begrenzter Topfzeit kann dann in diesen Zusatzbehälter gefüllt werden, in den
die Auftragwalze im Betrieb eintaucht. Bei einer längeren Betriebspause kann die
Walze in den eigentlichen Behälter der Vorrichtung eingetaucht werden, wo sie entweder
in einen Leim mit unbegrenzter Topfzeit oder in Wasser od. dgl. Lösungsmittel dagegen
geschützt ist, daß an ihrer Oberfläche befindliche Leim- od. dgl. Flüssigkeitsreste
aushärten können.
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Besonders zweckmäßig ist es dabei, wenn der Zusatzbehälter
als
Einsatzwanne zum Vorratsbehälter ausgebildet ist und vorzugsweise Haken od. dgl.
z. B. am Rahmen des Vorratsbehälters angreifende Befestigungsmittel zum lösbaren
Halten des Zusatzbehälters im Walzenbereich in dem Hauptbehälter vorgesehen sind.
Der Zusatzbehälter kann so leicht in die Vorrichtung eingebracht werden, wenn ein
Leim mit begrenzter Topfzeit verarbeitet werden soll, und er kann ebenso leicht
in Betriebspausen entfernt und wie der Hauptvorratsbehälterluftdicht verscFlossen
werden. Außerdem ergibtsich durch diesen Zusatzbehälter ein besonders ökonomischerLe'ntverbrauch,da
die in diesen Behälter eingefüllte Menge auf den Bedarf besser eingestellt werden
Eannu. die in diesem Zusatzbehälter eingefL;lteMenge.nicht darauf abgestellt sein
muß, die Walze in sich eintauchen lassen zu können.
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Als Zusatzeinlage kann ein Netz od. dgl. vorgesehen sein, das vorzugsweise
etwa der Innenform des Vorratsbehälters oder des Zusatzbehälters angepaßt ist. Dies
hat den Vorteil, daß z. B. Hobelspäne od. dgl. Abfälle leicht aufgefangen und entfernt
werden können, indem das Netz aus dem Behälter entnommen und ausgewaschen wird.
Danach kann das Netz für denselben Zweck wieder eingesetzt werden. Aufgrund dieser
einfachen Reinigungsmöglichkeit können solche Abfallstoffe auch öfter aus dem Leimvorrat
od. dgl. Flüssigkeitsvorrat entfernt werden, so daß die Gefahr verringert oder ausgeschaltet
werden kann, daß solche Verunreinigungen an die Auftragwalze und schließlich an
das zu bearbeitende Werkstück gelangen.
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Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand weiterer Ansprüche.
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Nachstehend ist die Erfindung mit ihren ihr als wesentlich zugehörenden
Einzelheiten anhand der Zeichnung noch näher beschrieben. Es zeigt: Fig. 1 eine
Seitenansicht einer ersten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Leimauftragvorrichtung
in Betriebsstellung,
Fig. 2 eine Draufsicht der in Fig. 1 dargestellten
Vorrichtung und Fig. 3 eine Seitenansicht der Vorrichtung in Ruhestellung bei geschlossenem
Vorratsbehälter, Fig. 4 eine Seitenansicht einer abgewandelten Ausführungsform der
erfindungsgemäßen Leimauftragvorrichtung mit einem Zusatzbehälter, Fig. 5 eine Draufsicht
der in Fig. 1 dargestellten Vorrichtung mit einer quer zur Längsrichtung der Walze
verlängert ausgebildeten Öffnung zum Einbringen und Entnehmen des Zusatzbehälters,
wobei dieser sich in Funktionsstellung befindet, Fig. 6 einen Teilquerschnitt der
in Fig. 5 dargestellten Vorrichtung mit einer Stirnansicht des Zusatzbehälters sowie
Fig. 7 eine Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Leimauftragvorrichtung mit einem
starr ausgebildeten Vorratsbehälter und einer in ihrem Volumen veränderbaren Einlage.
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Eine Leimauftragvorrichtung 1 dient zum Auftragen von Leim auf Bretter
2 od. dgl. plattenförmige Gegenstände. Sie weist im wesentlichen eine angetriebene
Walze 3 sowie einen Vorratsbehälter 4 auf, in den die Walze im Betriebszustand (Fig.
1) mit ihrer Unterseite 5 benetzend eintaucht. Der Flüssigkeitsspiegel ist in Fig.
1 strichliniert eingezeichnet und mit 6 bezeichnet. Die Vorrichtung 1 weist weiterhin
ein Trägergestell 7 auf, an dem ein Walzenantrieb 8, die Walzenlagerung 9 sowie
der Vorratsbehälter 4 befestigt sind.
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Die Walze 3 ist fliegend gelagert und weist an ihrem Drehlagerende
10 ein Schwenkgelenk 11 zum Abschwenken etwa quer
zur Drehaxhse
D in eine zweckmäßigerweise etwa vertikale Ruhestellung (Fig. 3) auf. Dazu ist das
Innenvolumen des Vorratsbehälters 4 veränderbar, so daß er einerseits die Walze
in Ruhestellung aufnehmen kann und daß andererseits die Walze in Arbeitsstellung
von der Flüssigkeit benetzt wird.
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Im ersten und zweiten Ausführungsbeispiel ist der Vorratsbehälter
4 im wesentlichen aus einem verformbaren Beutel 12 gebildet, der auf einer höhenverstellbaren
Auflage od. dgl.
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Hubvorrichtung 13 ruht. Die Hubvorrichtung 13 weist eine plattenförmige
Auflage 14 auf, die an Hubelementen, hier Ketten 15, befestigt ist. Zur Lageveränderung
der Auflage 14 sind die Ketten 15 in unterschiedlichen Stellungen an dem Trägergestell
7 befestigbar. In den Figuren ist erkennbar, daß dazu an dem Trägergestell 7 in
der Nähe von dessen Oberrand Querbolzen 16 vorgesehen sind, in die die Ketten eingehängt
werden können.
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In Fig. 1 befindet sich die plattenförmige Auflage 14 in einer etwas
angehobenen Stellung, wodurch der Flüssigkeitsspiegel 6 die Unterseite 5 der Walze
3 benetzt. Für die Ruhestellung (Fig. 3) wird die Auflage 14 durch Umhängen der
Ketten 15 abgesenkt, so daß dann innerhalb des Beutels 12 genügend Platz zum Eintauchen
der gesamten Walze 3 vorhanden ist. Dabei ist auch berücksichtigt, daß der Flüssigkeitsspiegel
durch das Volumen der eintauchenden Walze 3 angehoben wird.
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Eine zweckmäßige Ausgestaltung der Auflage 14 ist noch in Fig. 3 erkennbar.
Dort ist die Platte 14 geteilt ausgebildet, wobei die Plattenteile 14 a, 14 b über
ein Scharnier 17 miteinander verbunden sind. Dadurch besteht die Möglichkeit, durch
Absenken der Auflage 14 insgesamt genügend Platz zum Eintauchen der Walze 3 in Ruhestellung
zu schaffen und andererseits durch teilweises Anheben mittels der Auflage 14 b
den
Flüssigkeitsspiegel 6 so einzustellen, daß er etwa bei dem lagerseitigen Ende 10
der Walze 3 sich befindet. Im Walzenbereich (Ruhelage) bleibt dabei der Außenumfang
bzw.
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auch das Innenvolumen des Beutels unverändert, während in dem benachbarten
Teil die entsprechende Verstellung vorgenommen werden kann.
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Der Beutel 12 ist an seinem Rand umlaufend dicht eingespannt, und
zwar zwischen dem Rahmenrand 18 (Fig. 2) und damit verbindbaren Einspannplatten
19, die umlaufend um den Rahmenrand 18 anschraubbar sind. Nach dem Entfernen der
Einspannplatten 19 kann auch der Beutel 12, z. B. zum Austausch, abgenommen werden.
Gegebenenfalls kann der Beutel 12 in einem insbesondere vom übrigen Trägergestell
7 abnehmbaren Halterahmen gelagert sein, der dann vorzugsweise mitsamt dem Beutel
vom Trägergestell getrennt werden kann.
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Erwähnt sei noch, daß der Vorratsbehälter auch starr ausgebildet sein
kann und dann mit einem volumenveränderbaren Zusatzbehälter in Verbindung steht.
Die Abmessungen des starren Vorratsbehälters sind dann auf die Abmessungen der Walze
3 in Arbeits- sowie Ruhestellung abgestimmt.
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Das Schwenkgelenk 11~weist einen Drehbolzen 20 auf, der quer zur Längserstreckung
der Walze 3 sowie innerhalb des Vorratsbehälters, insbesondere an dem Rahmenrand,
angeordnet ist.
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Auf diesem Drehbolzen 20 ist die Walzenlagerung 9 befestigt, wobei
die Längsachse D der Walze 3 in Arbeitsstellung (Fig. 1) sich oberhalb des Rahmenrandes
18 befindet.
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Zwischen dem Walzenantrieb 8 und der Walze 3 ist eine Trennkupplung
22, insbesondere eine selbsttrennende bzw. eine selbstkuppelnde Klauenkupplung vorgesehen.
Das antriebsseitige Kupplungselement ist dabei mit einer federbelasteten Schiebehülse
23 ausgerüstet, in die in Kuppelstellung ein Bolzen der Walzenachse hineinragt.
Als Drehsicherung ist in diesem Ausführungsbeispiel an der Schiebehülse 23 ein Querschlitz
25 und an dem Bolzen 24 ein in den Querschlitz 25 eingreifender
Querstift
26 vorgesehen. Die Schiebehülse 23 kann beim Ein-und Auskuppeln etwas zurückfedern,
so daß eine einfache Trennung zwischen dem Walzenantrieb 8 und der Walze 3 erfolgen
kann.
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Die Walze 3 ist in ihrer Arbeitsstellung verriegelbar, so daß die
durch die einseitige Lagerung der Walze 3 auftretende Schwenkbelastung abgefangen
und von der Trennkupplung 2 ferngehalten wird. Zum Verriegeln dient ein Querbolzen
21, der an der Oberseite der Walzenlagerung 9 angreift (vgl.
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Fig. 2). Gegebenenfalls könnte die Walze 3 an ihrem antriebsfernen
Ende eine Zentrierlagerung mit einem axial verschiebbaren und festlegbaren Dorn
(Spitze) sowie einer Aufnahmehöhlung für diesen aufweisen. Dies wäre insbesondere
bei großen Walzenlängen bzw. auch hoher Belastung (z. B. durch schwere Bretter 2
od. dgl.) vorteilhaft. Der Querbolzen 21 kann gegebenenfalls auch zum Verschwenken
der Walze 3 verwendet werden, indem er in eine an der Walzenlagerung 9 angebrachte
Hülse 33 (Fig. 2) gesteckt und dann als Handgriff benützt wird.
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Bei größeren Auftragbreiten können auch mehrere, vorzugsweise zwei
koaxiale Walzen vorgesehen sein, wobei die Walze dann vorzugsweise einen gemeinsamen
Antrieb haben und über Kupplungen miteinander verbunden sind. Dabei können die Walzen
relativ zueinander axial federnd vorgespannt sein, wobei die mitlaufende, also nicht
angetriebene Walze axial gegen eine Federkraft verschiebbar gelagert ist. Im Bereich
der zueinander gewandten Stirnseiten sind dann zweckmäßigerweise durch axialen Hub
ein- und ausrückbare Kupplungselemente angeordnet.
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Zum Verschließen des Vorratsbehälters 4 ist ein insbesondere wannenförmiger
Aufsatz-Deckel 27 vorgesehen (Fig. 3). Dieser ist insbesondere unter Zwischenlage
einer Dichtung auf den Rahmenrand 18 aufsetzbar. Zum Verbinden dieses Aufsatzdeckels
27 mit dem Trägergestell 7 sind an dem Deckel 27 Laschen 28
befestigt,
durch die Schrauben, insbesondere Flügelschrauben 29 durchsteckbar und an dem Trägergestell
7 verschraubbar sind. Der Deckel 28 bildet dann einen dichten Abschluß des Vorratsbehälters
4, so daß einerseits ein Eindicken der im Vorratsbehälter befindlichen Flüssigkeit,
z. B. Leim, Farbe od. dgl., vermieden wird und wobei auch für den Transport der
Leimauftragvorrichtung 1 ein Auslaufen der Flüssigkeit vermieden wird. Der Aufsatzdeckel
27 ist dabei, wie bereits vorerwähnt, wannenförmig ausgebildet, so daß die Walze
3 mit Lagerung 9 sowie ihrem Kupplungsteil 24 in Ruhestellung der Walze 3 innerhalb
der lichten Umrißform des Deckels 27 liegen Erwähnt sei noch, daß der Walzenantrieb
8 einen Elektromotor 30 mit einem angeflanschten Getriebe 31 aufweist. Die Drehzahl
der Walze 3 kann dabei etwa vorzugsweise 30 bis 40 Umdrehungen pro Minute betragen.
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In Fig. 2 erkennt man noch eine strichliniert eingezeichnete Abstreifwalze
32, die etwa parallel zu der Walze 3 angeordnet ist. Sie ist zweckmäßigerweise bezüglich
ihres Abstandes zu der Walze 3 vorzugsweise über einen nicht näher dargestellten
Exzenter verstellbar. Die Abstreifwalze 32 ist mit ihrem einen Ende mit dem Drehbolzen
20 des Schwenkgelenkes 11 verbunden, so daß sie beim Einschwenken der Walze 3 nach
unten in den Flüssigkeitsvorrat mit in diesen einschwenkt.
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Dadurch wird auch bei der Abstreifwalze 32 ein Antrocknen von Leim
und dgl. in Ruhestellung sicher vermieden. Die Abstreifwalze besteht vorzugsweise
aus Kunststoff bzw. weist eine Kunststoffbeschichtung z. B. aus PVC oder Polytetrafluorathylen
(PTFE) auf, wodurch ein Hängenbleiben von Klebstoff bzw. Farbstoff weitgehend verhindert
wird.
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Erwähnt sei noch, daß an dem Trägergestell 7 auch noch ein in den
Zeichnungen nicht dargestellter Auflagetisch zur Führung der Bretter 2 od. dgl.
beim Leimauftragen vorgesehen sein kann.
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In den Figuren 4 bis 7 sind weitere Ausführungsbeispiele dargestellt,
bei denen die mit dem vorbeschriebenen Ausführungsbeispiel übereinstimmenden Teile
auch dieselben Bezugszeichen haben und die Funktionsweise im großen und ganzen ähnlich
ist.
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Zusätzlich ist jedoch bei diesen Ausführungsbeispielen eine besonders
vorteilhafte und zweckmäßige Weiterbildung vorhanden, die die Ausnutzung der Erfindung
auch für Leime mit begrenzter Tropfzeit ermöglicht.
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In den Figuren 4 bis 6 ist dabei zusätzlich zu dem Vorratsbehälter
4, der dabei wiederum als Beutel 12 ausgebildet ist, ein Zusatzbehälter 35 vorgesehen,
der in den Vorratsbehälter 4 lösbar eingesetzt werden kann. Vor allem in Fig. 6
erkennt man, daß der Zusatzbehälter 35 als Einsatzwanne zum Vorratsbehälter 4 ausgebildet
ist und vorzugsweise Haken 36 od.dgl.
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z. B. am Rahmenrand 18 des Vorratsbehälters 4 angreifende Befestigungsmittel
zum lösbaren Halten dieses Zusatzbehälters 35 vorgesehen sind. Dabei ist es in nicht
näher dargestellter Weise möglich, daß der Zusatzbehälter 35 über höhenverstellbare
Haken od. dgl. Befestigungsmittel in seiner Höhenlage gegenüber der Walze 3 einstellbar
sein kann. Dadurch läßt sich die Eintauchtiefe der Walze 3 bzw. eine Anpassung des
Flüssigkeitsspiegels an die Lage der Walze 3 erreichen.
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Der Zusatzbehälter 35 kann einen Deckel 37 und vorzugsweise einen
umlaufenden Dichtrand 38 zum Aufsetzen dieses Deckels 37 besitzen. Dadurch läßt
sich der Zusatzbehälter 35 dicht abschließen insbesondere dann, wenn er nicht in
den Vorratsbehälter 4 eingesetzt ist. Auf diese Weise erlangt der nur eine begrenzte
Topfzeit aufweisende Leim od. dgl. Flüssigkeit in diesem Zusatzbehälter 35 seine
volle Topfzeit.
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Der Dichtrand 38 des Zusatzbehälters 35 ist dabei zweckmäßigerweise
so angeordnet und der Deckel 37 so ausgebildet, daß sich der Dichtrand 38 unterhalb
eventuell vorhandener,
z. B. seitliche Ausnehmungen des Zusatzbehälters
35 für die Walzenwelle befindet.
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Vor allem in Fig.5 erkennt man, daß die obere Öffnung 39 des Vorratsbehälters
4 quer zur Längsrichtung der Walze 3 gegenüber der erstbeschriebenen Ausführungsform
verlängert ausgebildet und der Zusatzbehälter 35 in seiner Seiten-Umrißform auf
den freien Querschnitt dieser oberen Vorratsbehälter-Öffnung 39 abgestimmt ist,
wobei er gemäß Fig. 6 vorzugsweise eine trapezförmige Seiten-Umrißform hat. Vor
allem in Fig 6 erkennt man deutlich, daß diese vergrößerte Öffnung 39 ein einfaches
Einsetzen des wannenförmigen Zusatzbehälters 35 trotz der in diese Öffnung ragenden
Walze 3 ermöglicht.
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Mit Hilfe dieses Zusatzbehälters 35 ist folgende Arbeitsweise möglich:
Häufig müssen Leime mit begrenzter Topfzeit, z. B. PVC-Leime mit einem Härter oder
Harnstoff-Harzleime mit Härter, verarbeitet werden. Um dabei nun ebenfalls zu ermöglichen,
daß die Walze bei längeren Betriebspausen nicht gründlich gereinigt werden muß,
wird dieser nur kürzer haltbare Leim in den Zusatzbehälter gegeben, während die
Walze nach der Benutzung in den Vorratsbehälter 4 eingeschwenkt werden kann, wobei
sich in diesem Vorratsbehälter entweder ein Leim oder eine Flüssigkeit von praktisch
unbegrenzterTopfzeit oder Wasser oder ein derartiges Lösungsmittel befinden, wodurch
ein Aushärten von Leimresten, Lackresten od. dgl. an der Walzenoberfläche vermieden
wird. Dabei kann die Walze 3 zunächst mit Hilfe des Abstreifers32 weitestgehend
von den Resten dieser Leimsorte z.B. Weißleirii mit Härter od.dgl. befreit werden,
wonach sie dann in einen entsprechenden verträglichen Leimvorrat mit langer Topfzeit
des Beutels 12 eingeschwenkt werden kann. Geringe Piste des Zweikomponentenleimes
beeinflussen dabei diesen Weißleim od. dgl. nicht.
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Bei Verwendung von Harnstoff-Harzleimen ist eine
abgewandelte
Arbeitsweise möglich. Harnstoff-Harzleime sind auch Zweikomponentenleime, die wasserlöslich
sind. Sie haben eine ab Zugabe des Härters begrenzte Topfzeit. Bei deren Verarbeitung
wird nun der Zusatzbehälter mit Harnstoff-Harzleim gefüllt und nach Gebrauch wird
die Walze 3 durch den Abstreifer 32 weitestgehend von Leimresten befreit. Danach
kann der Zusatzbehälter entfernt, luftdicht verschlossen oder gereinigt und die
Walze 3 in einen Wasservorrat im Vorratsbehälter 4 eingeschwenkt werden. Noch an
der Walze befindliche Leimreste können dadurch nicht antrocknen, sondern lösen sich
vielmehr im Wasser auf.
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Es ergibt sich also einerseits die Möglichkeit, die Menge an zu verbrauchendem
Leim sorgfältig auf den Bedarf einzustellen und mit Hilfe des Zusatzbehälters in
gleicher Weise zu verarbeiten, wie dies bei Leimen unbegrenzter Topfzeit mit der
erfindungsgemäßen Vorrichtung möglich ist. Dennoch bleibt der Vorteil der Erfindung
erhalten, daß nämlich ohne aufwendige Reinigungs- und Montagearbeiten die Walze
auch längere Zeit stillgesetzt werden kann. Es genügt, den leicht zu entfernenden
Zusatzbehälter nach der Benutzung luftdicht zu verschließen oder zu reinigen.
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In diesem Zusammenhang sei noch erwähnt, daß der Deckel 27 der Gesamtvorrichtung
so groß ist, daß er den Vorratsbehälter 4 auch bei eingesetztem Zusatzbehälter 35
abdichten kann.
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Diese vorteilhafte Ausbildung ermöglicht eine kurzzeitiges Stillsetzen
der ganzen Vorrichtung ohne Entfernen des Zusatzbehälters, wobei der darin befindliche
Leim kürzerer Topfzeit dennoch durch diese Abdeckung eine größere Haltbarkeit erlangt.
Erwähnt sei dabei, daß dann in dem Deckel 27 ein entfernbarer Verschluß zur Bildung
einer Durchtrittsöffnung für den Wellenbolzen 24 vorgesehen ist.
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Bei Weißleim sowie Weißleim mit Härter ist durch die dabei vorhandene
gleiche Leimbasis eine chemische Verträglichkeit gegeben.
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Dies trifft aber nicht für Harnstoff-Harzleime und Weißleime
zu,
so daß in diesem Falle die schon erwähnte Möglichkeit des Einfüllens von Wasser
oder aber einer Leimkomponente ohne Härter in den Vorratsbehälter ausgenutzt werden
kann.
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Das Einsetzen und Entfernen des Zusatzbehälters wird noch dadurch
begünstigt, daß er starr ausgebildet ist, so daß er gut durch die seitliche Verbreiterung
der Öffnung 39 unter die Walze 3 gebracht und auch von dort wieder entfernt werden
kann. Dabei ist die Schräge 40 der von der Seite her trapezförmigen Umrißkontur
hilfreich, die ein entsprechendes Entlangführen an dem Rand 18 erlaubt.
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Vor allem in Fig. 6 ist noch angedeutet, daß eine Zusatzeinlage in
Form eines Netzes 41 od. dgl. vorgesehen sein kann, die vorzugsweise etwa der Innenform
des Vorratsbehälters 4 und/oder des Zusatzbehälters 35 angepaßt sein kann. Diese
Einlage bzw. dieses Netz 41 kann in den Leim bzw. die Flüssigkeit gefallene Verunreinigungen
wie z. B. Hobelspäne, Abfallstücke u. dgl. auffangen und diese können dann auf einfache
Weise durch Herausnehmen des Netzes 41 entfernt werden. Es genügt, das Netz 41 auszuwaschen
und wieder in die Behälter 4 bzw. 35 einzusetzen, so daß im Falle einer Verunreinigung
des Leimes und der Flüssigkeit in den Behältern diese nicht unbrauchbar werden und
auch nicht in aufwendiger Weise entnommen und gereinigt werden müssen.
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In Fig. 7 ist eine abgewandelte Ausführungsform der Erfindung dargestellt,
bei welcher ein starr ausgebildeter Vorratsbehälter 44 mit einer in ihrem Volumen
veränderbaren Einlage 42, im Ausführungsbeispiel einer ballonartigen Einlage 42,
versehen ist. Diese Einlage kann also aufgeblasen werden oder ihr Inhalt kann abgelassen
werden7 wodurch das der Flüssigkeit innerhalb des Behälters 44 zur Verfügung stehende
Volumen auf einfache Art verändert werden kann, so daß der Flüssigkeitsspiegel dadurch
entsprechend beeinflußt werden kann, ohne daß der Behälter wie in den vorbeschriebenen
Ausführungsbeispielen
als Beutel 12 auszubilden ist. Für die Bedienung
besitzt die ballonartige Einlage 42 einen außerhalb des Behälters 44 herausgeführten
Anschluß 43. Der Behälter 44 besitzt seinerseits einen Abflußstutzen 45, mit dessen
Hilfe der Leim od.
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dgl. aus dem Behälter 44 abgelassen werden kann.
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Ein wesentlicher Vorteil der Erfindung besteht auch darin, daß der
Rahmen 19, 18 mit daran hängendem Beutel 12 bzw. gegebenenfalls auch der gesamte
Behälter 44 sowie die in dem Rahmen gelagerte Walze 3 aus dem Gesamtgestell der
Vorrichtung herausnehmbar sind, so daß verschiedenste Leimarten oder Flüssigkeiten
durch Auswechseln einzelner oder aller dieser Einheiten verarbeitet werden können.
Dabei können auch Leim sorten, die sich im Prinzip untereinander vertragen, verarbeitet
werden, indem der Beutel 12 und der Zusatzbehälter 35 bzw. verschiedene, austauschbare
Zusatzbehälter verwendet werden. Werden darüber hinaus Leime verarbeitet, die sich
mit dem im Beutel befindlichen Leim oder der Flüssigkeit nicht vertragen, kann die
gesamte Einheit, d. h. Rahmen mit Walze und Behälter leicht ausgewechselt werden.
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Insgesamt hat die vorbeschriebene Auftragvorrichtung 1 den wesentlichen
Vorteil, daß sie praktisch wartungsfrei in unterschiedlichen Zeitintervallen betrieben
werden kann. Wesentlich ist dabei, daß die während des Betriebes mit dem Leim, der
Farbe od. dgl. in Berührung kommenden Teile, insbesondere in längeren Arbeitspausen
in einen Flüssigkeitsvorrat eingetaucht werden können, so daß ein Antrocknen der
Auftrag-Flüssigkeit an diesen Teilen vermieden wird. Insbesondere werden dabei xaul!4ndige
und umständliche Reinigungsarbeiten sowie auch Entleerungs- und Nachfüllarbeiten
des Flüssigkeitsvorrates vermieden. Der Vorratsbehälter 4 kann gleichzeitig in vielen
Fällen als Daueraufbewahrungsbehälter dienen, so daß die Auftragvorrichtung 1 jeweils
mit wenigen Handgriffen betriebsbereit oder aber auch in Ruhestellung bringbar ist.
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Neben der in Fig. 6 im Querschnitt gezeigten Ausführungsform kann
der Vorratsbehälter 4 bzw. 44 zwar eine zur Aufnahme des Zusatzbehälters 35 erweiterte
obere Öffnung 39 haben, in seinem darunter liegenden Bereich jedoch eine Verjüngung
z.B. auf die in Fig. 2 gezeigte Breite haben.
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Der Obergang von der erweiterten Öffnung zu dem schmaleren unteren
Bereich kann dabei stufenförmig vorgesehen sein, so daß der Zusatzbehälter 35 gegebenenfalls
auf dieser Stufe abgestellt werden kann, insbesondere wenn die gesamte Vorrichtung
1 mittels dem Deckel 27 verschlossen werden soll.
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Darüber hinaus können bei dieser Stufe auch höhenverstellbare Stütz-
und Haltelemente zur Unterstützung des Zusatzbehälters 35 vorgesehen sein.
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Erwähnt sei noch, daß durch den einsetzbaren Zusatzbehälter 25 mit
verschiedenen Leimsorten wechselweise gearbeitet werden kann, so daß insbesondere
kleinere Leimungen "zwischendurch" ohne größere Umstellarbeiten möglich sind.
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Alle in der Beschreibung, den Ansprüchen und der Zeichnung dargestellten
Merkmale und Einzelheiten können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination
miteinander erfindungswesH tlic >ein.