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Verfahren und Vorrichtung zum Schlitzbohren
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Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine
Vorrichtung zum Herstellen von Schlitzen oder Löchern mit einer vorbestimmten wahlfreien
Außengestalt durch Bohren einer Vielzahl von Löchern entsprechend dem Ausmaß des
herzustellenden Schlitzes oder der Außenkontur des Loches in einem vorbestimmten
Abstand voneinander, während gleichzeitig die Zwischenwände zwischen den Löchern
beseitigt werden.
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Schlitze werden bevorzugt für die Reduzierung von Bodenschwingungen
beim Sprengen In der Nähe von Gebäuden oder Ausrüstungen verwendet, die gegenüber
derartigen Schwingungen und Vibrationen empfindlich sind. Wo vibrierende Maschiiien,
beispielsweise große Brecher, Walzenmühlen, Schmiedeanlagen, Pressen und dgl. aufgestellt
sind, können Schlitze
verwendet werden, um erheblich die Geräusch-
und Schwingungsübertragung über das Fundament zu reduzieren. Umgekehrt können empfindliche
Maschinen und Instrumente, wie beispielsweise Präzisionswiegemaschinen, elektronische
Ausrüstungen, Meßinstrumente, Teleskope, Computer und dgl.
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durch Schlitze gegenüber mögliche Bodenschwingungen isoliert werden.
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Eine andere Anwendung des Schlitzbohrens tritt dann auf, wenn das
Erfordernis besteht, für Teiler oder entsprechende Löcher geometrische Formen, wie
runde, polygone oder irreguläre Formen vorzusehen. Es ist weiterhin zu erwähnen,
daß unter der Erde befindliche Schlitze, gedämmt und gefüllt mit wasserdichtem Beton
eine bessere Funktion hervorrufen, als solche die durch Injektionsverfahren erhalten
wurden. Bei derartigen Strukturen, wie Abdämmungen, Trockendocks und Gebäude mit
Drainageproblemen sehen Drainageschlitze eine zuverlässige Funktion und eine leichte
Inspektion vor.
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Glatte dekorative Wände, die das Erfordernis des Abstützens und Eingießens
von Betons eliminieren, können durch Schlitzbohren für solche Gebilde wie Trockendocks,
Schleusen, -Pools und Basis ins bei Abwasserarbeiten und Untergeschoßaußenseiten
erzielt werden. Einschnitte und Aussparungen im Felsen können in Bereichen vorgenommen
werden, die gegenüber Schwingungen empfindlich sind, und zwar mit einem Minimum
an Finish-Arbeit.
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Wie aus dem Vorstehenden deutlich wird, liegt dem Schlitzbohren ein
extrem breites Anwendungsfeld zugrunde. Trotzdem ist in der Technik bisher keine
Ausrüstung oder Anordnung bekannt, mit der ein einfaches, schnelles und wirsames
Schlitzbohren möglich ist.
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Bisher erfolgte das Schlitzbohren mit der Hilfe von kostspieligen
Sondermaschinen
und mit sehr zeitaufwendigen Verfahren, welche weiterhin große Umweltprobleme verursachen,
u.a. in Form von Erzeugung von Staub. Eine speziell für das Schlitzbohren hergestellte
Ausrüstung führte nicht zu den gewünschten Resultaten hinsichtlich der Produktionsgeschwindigkeit
und der Zeiteinsparung und zuzüglich konnte diese bisher benutzte Ausrüstung nicht
den beim Schlitzbohren auftretenden Belastungen standhalten. Bis zur Anmeldung der
vorliegenden Erfindung befand sich keine geeignete Ausrüstung zum Schlitzbohren
verfügbar auf dem Markt.
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Eine Vorrichtung zum Führen einer oder mehrerer Bohrer ist aus der
schwedischen Patentschrift 365 022 bekannt. Mit dieser Vorrichtung kann eine Reihe
von dicht aneinanderliegender, einen Schlitz bildender Löcher vorgesehen werden.
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Diese Vorrichtung kann zum Herstellen eines gekrümmten runden, rechteckigen
usw. Schlitzes verwendet werden und umfaßt einander überlappende Bohrkronen bzw.
Bohrköpfe und besondere Sensormittel, welche während des Bohrens eine oder mehrere
der zuvor gebohrten Löcher erfassen. Hierbei handelt es sich um eine Spezialausrüstung,
die sowohl teuer als auch kompliziert ist, weswegen die vorgeschlagene Ausrüstung
bisher auch keine industrielle Anwendung gefunden hat, was teilweise daran lag,
daß die Ausrüstung nicht den auftretenden Beanspruchungen widerstanden hat.
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Die schwedische Patentschr-.ft 406 953 lehrt ein Verfahren und eine
Vorrichtung zum Bohren von Schlitzen mit einer beliebigen bzw. eigenwilligen Form.
In diesem Fall werden zwei oder mehrere Bohrer gleichzeitig angetrieben. Die Bohrer
sind mit Bohrköpfen versehen, welche Bohrlöcher herstellen, die zusammen einen kleineren
Bereich erfassen, als der für das fertige Loch bestimmte Bereich. Die Bohrköpfe
befinden sich auf einem gemeinsamen Niveau und berühren sich fast oder liegen in
einem geringen Abstand voneinander.
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Es werden Führungen verwendet, die in den Löchern zu derselben. Zeit
angetrieben werden wie die Bohrköpfe. Die verwendeten Maschinen sind Senkmaschinen,
welche während des Bohrens in die Bohrlöcher heruntergeholt werden, wobei sie von
Gehäuserohren umgeben werden, die als Führungen wirken. Eine der Nachteile dieser
Art der Ausrüstung zum Schlitzbohren besteht darin, daß die Sinkermaschinen die
kleinste Größe des Loches begrenzen, die damit hergestellt werden kann. Zur Zeit
ist der Mindestdurchmesser für Sinkermaschinen 89 mm. Die Gehäuse werden verwendet,
um die Wände zwischen den Löchern zu beseitigen. Dieser sogenannte Schlitzvorgang
ist tatsächlich eine Art von Einbrechen und erfordert erhebliche Kräfte, da die
Wände während des Bohrens im wesentlichen intakt bleiben, wahrscheinlich infolge
des gegenseitigen Auslöschens der von den Bohrköpfen erzeugten Lateralkräfte. Diese
Vorrichtung wurde bei einem großen Projekt ausprobiert, widerstand aber nicht den
auftretenden Beanspruchungen und wurde daher, wie es bisher bekannt geworden ist,
nicht mehr verwendet. Dies mag auch daran liegen, daß die bekannte Spezialausrüstung
kostspielig und kompliziert ist.
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Bei den bisher aufgetretenen Entwicklungen des Standes der Technik
wurden die Umweltaspekte nicht berücksichtigt.
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Sowohl diejenigen, die die Ausrüstung bedienen als auch diejenigen,
die in der Nähe der arbeitenden Ausrüstung sich aufhalten, müssen vom Bohrstaub
auf geeignete Weise verschont werden. Ein anderer Grund für das wirksame und saubere
Entfernen des Bohrgutes und der Felsstücke besteht darin, daß es andererseits schwierig
oder unmöglich ist, ausreichend tiefe Schlitze vorzusehen.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht daher darin, ein Verfahren und eine
Vorrichtung zum Schlitzbohren zu schaffen, die die Verwendung von Standardbohrmaschinen
bei einer erheblichen Zeiteinsparung, bei einer unkomplizierten Arbeitsweise und
bei
einer erheblichen Schonung der Umwelt gewährleistet.
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Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren gelöst, welches dadurch gekennzeichnet
ist, daß ein bereits gebohrtes Führungsloch verwendet wird, daß eine über dem Boden
arbeitende Standardbohrmaschine mit einer Bohrstange und einer Bohrkrone (Bohrkopf)
verwendet wird, daß in der Nähe des Führungsloches ein neues Loch gebohrt wird,
daß auf der Bohrstange in der Nähe der Bohrkrone ein Schlitzadapter befestigt ist,
welcher ein Bohrlochfolgeglied oder Führungsrohr verwendet, welches im Führungsloch
bewegt wird und daß der Adapter eine Bohrstangenführung umfaßt, die mittels einer
Schlitzvorrichtung oder eines Schlitzes mit dem Folgeglied verbunden ist, und daß
Staub, Bohrgut und Fels stücke mittels eines am oberen Ende des hohlen Folgegliedes
befestigten Saugschlauches von einem ausgeschnittenen Abschnitt oder einer öffnung
in der Nähe des unteren Endes des Folgegliedes abgesaugt werden, wobei dieser Ausschnitt
sich auf dem Arbeitsniveau der Bohrkrone befindet, wobei der von der Bohrkrone ausgeübten
Radialkraft gegen die Wand zwischen den beiden Löchern infolge der öffnung oder
des Ausschnittes des Folgegliedes nicht entgegengewirkt wird, so daß die Wand mehr
oder weniger vollständig niedergebrochen werden kann, wobei der Schlitzer die Bohrstangenführung
und das Bohrlochfolgeglied vereinigt und in der Lage ist, möglicherweise verbleibende
Abschnitte der Wand einzubrechen.
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Eine weitere Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht
darin, daß zu Beginn der Herstellung des geplanten Schlitzes durch Verwendung eines
Führungs- oder Gehäuserohres bekannter Art ein lineares Führungsloch gebohrt wird,
daß daraufhin der Schlitzadapter auf die Bohrstange zwischen der Bohrkrone und der
Antriebshülsezaufgesetzt wird, wonach der Bohrvorgang auf übiiche Weise ausgeführt
wird, daß der
Schlitzadapter den Bohrer entlang dem bestehenden
Führungsloch führt, während die Zwischenwand zwischen den Löchern vollständig oder
teilweise eingebrochen wird, wonach die neuen Löcher bis zum Ende des Schlitzes
aufgebohrt werden, und zwar unter Verwendung des nächsten zuvor gebohrten Loches
als Führungsloch.
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Es wird hierbei beobachtet, daß der Durchmesser des Schlitzadapters
und die Breite des Schlitzes so eingestellt werden, daß die Bohrungen im Felsen
ausreichend fest sind, um eine angemessene Führung vorzusehen und um die erzeugten
Radialkräfte aufzunehmen.
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Eine weitere Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht
darin, daß ein lineares Führungsloch zuerst auf bekannte Art und Weise mit einem
Gehäuserohr gebohrt wird, wonach eine Abstecklehre an einem Ende des Führungsloches
angesetzt und in der geplanten Längsrichtung des Schlitzes ausgerichtet wird, daß
dann die Bohrkrone in das Loch am anderen Ende der Lehre eingesetzt wird, indem
diese für das Bohren neuer Führungslöcher entsprechend der gewünschten Länge des
Schlitzes geführt wird, daß dann ein mit zwei Schlitzvorrichtungen versehener Schlitzadapter
zwischen die Bohrkrone und den Antriebskragen eingesetzt wird, wonach das Bohren
mit dem in ein Führungsloch eingesetzten Bohrlochfolgeglied durchgeführt wird, wobei
beide Zwischenwände durch die Schlitzvorrichtung eingebrochen werden.Der Schlitzadapter
mit den die beiden Wände einbrechenden Schlitzern an der Bohrstangenführung werden
hinter dem Bohrkopf auf die Bohrstange aufgesetzt, wonach das Bohrstangenfolgeglied
in eins der Führungslöcher eingesetzt wird. Dann wird das Bohren eingeleitet, wodurch
die Wände zwischen dem neuen Loch und den beiden bestehenden Löchern zugleich eingebrochen
wird.
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Durch Verwendung der Lehre-können Führungslöcher durch eine Maschine
gebohrt werden, während Zwischenlöcher durch eine andere Maschine mit einem Schlitzadapter
gebohrt werden können, welcher auf die Bohrstange aufgesetzt ist. Dadurch kann eine
beträchtlich erhöhte Produktionskapazität ermöglicht werden.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Vorrichtung gelöst, die
dadurch gekennzeichnet ist, daß die Vorrichtung eine Standardbohrmaschine mit Antriebskragen,
Bohrstange und Bohrkrone (Bohrkopf) umfaßt, daß ein Schlitzadapter mit einer Bohrstangenführung
zwischen den Antriebskragen und die Bohrkrone einsetzbar ist und mit einem Bohrlochfolgeglied
oder Führungsrohr versehen ist, welches mit der Bohrstangenführung über eine Schlitzvorrichtung
oder einen Schlitzer verbunden ist, daß das Folgeglied ein wenig länger ausgebildet
ist als die Bohrstangenführung und an seinem oberen Ende mit einem Anschlußteil
versehen ist, daß an dieses Anschlußteil eine Saugvorrichtung anschließbar ist,
daß am unteren Ende des Folgegliedes ein Ausschnitt ausgebildet ist, welcher im
wesentlichen im Arbeitsniveau der Bohrkrone liegt, so daß beim Einbrechen der Zwischenwand
dahei auftretender Abraum in den Ausschnitt gelangen kann und Staub, Bohrgut und
Felsstücke durch das Folgeglied absaugbar sind, und daß der Abstand zwischen der
Bohrstangenf ührung und dem Bohrlochfolgeglied so bemessen ist, daß die Zwischenwand
teilweise oder vollständig durch die Radialwirkung der Bohrkrone wegbrechbar ist.
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Der Abstand zwischen der Bohrstangenführung und dem Bohrstangenfolgeglied
und dadurch die Breite des Schlitzers hängt von einer Reihe von unterschiedlichen
Faktoren ab.
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Ein optimales Verhältnis zwischen der Bohrrate und dem Abstand zwischen
den Löchern ist angestrebt. Die Bohrrate oder flohrmenge ist davon abhängig, wie
groß ein Abschnitt der
Wand zwischen den beiden Löchern nach dem
Bohren intakt ist und durch den Schlitzer eingebrochen werden muß.
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Jedoch muß der Abstand nicht zu klein sein, da die Löcher zufriedenstellend
als Führungen funktionieren müssen, was nicht der Fall ist, wenn ein zu großer Anteil
der Zwischenwand beseitigt ist.
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Noch einmal kurz zusammengefaßt, betrifft die Erfindung ein Verfahren
und eine Vorrichtung zur Schaffung von Schlitzen oder Löchern mit einer vorbestimmten,
wahlfreien Außenkontur durch Bohren einer Vielzahl von Löchern entsprechend der
Ausdehnung des Schlitzes oder der Außenkontur des Loches in vorbestimmten Abständen
voneinander, während zugleich die Zwischenwände zwischen den Löchern beseitigt werden.
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Ausgehend von einem Führungsloch wird ein neues Loch in der Nähe des
Führungsloches gebohrt, und zwar unter Verwendung einer Standardbohrmaschine, die
oberhalb des Erdbodens mit einer Bohrstange und einem Bohrkopf (Bohrkrone) arbeitet.
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Auf die Bohrstange ist ein Schlitzadapter mit einem Bohrlochfolgeglied
aufgesetzt, welches in dem Führungsloch wandert. Das Bohrlochfolgeglied ist über
einen Schlitzer mit einer Bohrstangenführung vereinigt. Staub, Bohrgut -und Felsstücke
werden mittels eines Saugschlauches abgesaugt, welches auf das obere Ende des hohlen
Bohrlochfolgegliedes aufgesetzt ist. Die Abführung des Staubes, des Bohrgutes und
der Felsstücke erfolgt durch eine Ausnehmung am unteren Ende des Folgegliedes, welche
auf die Bohrstangenführung gerichtet ist. Dieser Ausschnitt befindet sich im wesentlichen
auf dem Arbeitsniveau des Bohrkopf es, wodurch die vom Bohrkopf gegen die Zwischenwand
ausgeübten Radialkräfte, denen infolge des Ausschnittes in der Seite des Folgegliedes
nicht entgegengewirkt wird, mehr oder weniger vollständig die Zwischenwand einbrechen,
worauf der Schlitzer den Rest der Wand zum Einbrechen bringt.
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Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben
sich aus der nachfolgenden Beschreibung der in den Zeichnungen rein schematisch
dargestellten Ausführungsbeispiele. Es zeigt: Fig. 1 eine Seitenansicht eines Schlitzadapters
entsprechend der Erfindung, Fig. 2 einen Querschnitt entlang der Linie II-II in
Fig. 1, Fig. 3 eine perspektivische Ansicht einer Lochabstandslehre innerhalb der
Vorrichtung gemäß der Erfindung, Fig. 4 eine modifizierte Ausführungsform des Schlitzadapters
gemäß Fig. 1, Fig. 5 einen Querschnitt entlang der Linie V-V in Fig. 4 und Fiy.
6 eine zusätzliche Vorrichtung für den Schlitzadapter gemäß Fig. 1.
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Figur 1 und 2 illustrieren eine Ausführungsform eines Schlitzadapters
entsprechend der Erfindung. Der Adapter ist allgemein mit 1 bezeichnet und umfaßt
ein Führungsrohr oder ein Bohrlochfolgeglied 2, eine Bohrstangenführung 3 und eine
Schlitzeinrichtung oder Schlitzer 4. Der Schlitzer 4 kann aus einer Stahlplatte
hergestellt sein, deren untere Xante durch eine Hartschweißung verstärkt ist. Dieser
Schlitzer 4 vereinigt die Führung 3 und das Folgeglied 2 durch geeignetes Verschweißen.
Eine Senkbohrung 5 ist am bodenseitigen Ende der Führung 3 ausgebildet, um den Hals
der nicht dargestellten Bohrkrone d führen. Das Folgeglied 2 ist länger ausgeführt
als die Führung 3, deren Länge so eingestellt
ist, daß das bodenseitige
Ende sich auf einem Niveau. mit der Arbeitsfläche der Bohrkrone befindet, wenn der
Bohrkronenhals maximal aus der Senkbohrung 5 ausgerückt ist. Ein Ausschnitt 6 befindet
sich im Bodenabschnitt des Bohrlochfolgeglieds 2, ausgehend von dessen Ende und
verlaufend zum Schlitzer 4. Dieser Ausschnitt 6 ist zur Bohrkrone gerichtet. Am
oberen Ende des Folgeglieds befindet sich ein Anschluß 7, beispielsweise in Form
einer Hälfte einer Verwindungshülse, deren Innenseite mit einem Gewinde 8 versehen
ist.
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Bevor das tatsächliche Schlitzbohren stattfindet, wird ein lineares
Führungsloch mit Hilfe eines Standardgehäuserohres gebohrt. Die Bohrstangenführung
3 des Schlitzadapters 1 wird dann zwischen der Bohrkrone und dem Antriebskragen
auf die Bohrstange aufgesetzt. Dies muß mit einem Zwischenraum erfolgen, welcher
so eingestellt ist, daß das Folgeglied 2 unter die Führung nach unten vorsteht,
wenn der Schlitzadapter auf der Bohrstange frei hängt, jedoch auch so, daß, wenn
die Führung während des Bohrens gegen die Antriebshülse gedrückt wird, der Bohrkronenhals
sich teilweise noch in der Senkbohrung 5 befindet und so immer noch durch diese
geführt wird. Das Hinrichten zum Bohrloch wird so durch das Folgeglied erleichtert,
dem es ermöglicht wird, entsprechend dem Zwischenraum nach unten in einem Abstand
in das Führungsloch zu ragen, bevor das Bohren des nächsten Loches begonnen wird.
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Auf der Verbindungshülse 7 wird ein Saugschlauch des Typs angeordnet,
welcher um die Hülse dichter und enger greift, wenn er gezogen wird, beispielsweise
ein Saugschlauch des spiralförmig gewickelten Typs. Um diesen Schlauch zu lösen,
muß dieser nur ein wenig in Richtung gegen die Spriralwicklung gedreht werden. Daher
wird( für den Schlauch keine besondere Befestigungseinrichtung erforderlich. Der
Schlauch
kann ebenso leicht nach unten in das Loch eingesetzt werden,
da er sich selbst auf die Verbindungshülse saugt.
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Sollte die Bohrstange brechen, was früher oder später immer auftritt,
wird der Saugschlauch gelöst und aus dem Loch abgezogen. Eine Stange mit einem an
seinem Ende befindlichen geeigneten Gewinde wird dann in das Loch abgesenkt und
auf das Gewinde 8 an der Innenseite der Verbindungshülse geschraubt, wonach die
gesamte Vorrichtung nach oben gezogen werden kann. Das normale Annäherungsverfahren
beim Brechen der Bohrstange besteht beim Brechen der Bohrstange andererseits darin,
in der Nähe des einen Loches mit der darin befindlichen Bohrstange ein neues Loch
zu bohren, was somit vermieden wird.
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Der Ausschnitt 6 am unteren Ende des Bohrlochfolgeglieds hat eine
Doppelfunktion. In erster Linie resultiert durch den Ausschnitt 6, daß die Zwischenwand
keine Stütze gegen die Radialwirkung der Bohrkrone dargestellt, woraus resultiert,
daß sie vollständig oder teilweise gebrochen ist, vorausgesetzt, daß der Abstand
zwischen den Umfänyen beider Löcher nicht zu groß ist. Andererseits resultiert dies
darin, daß der Schlitzer 4 nur einen kleinen Teil der Wand wegbrechen muß und ist
daher keiner besonders großen Abnützung unterworfen und gibt daher keinen Anlaß
zu einen größeren Reduktion der Bohrrate, verglichen mit dem Bohren eines üblichen
Loches. Die andere Aufgabe des Ausschnittes 6 besteht darin, einen Saugeinlaß für
den Staub und Bohrgut zu bilden, wobei die Innenseite des Folgeglieds auf den Ausschnitt
gerichtet ist und so eine Abschirmung bildet. Durch das Bohren verursachter Abraum
wird durch das Folge glied und den Saugschlauch abgesaugt und in Säcken gesammelt.
Das Absaugen wird durch Druckiuftbasen vcrstärkt, welches auf herkömmliche Weise
durch Öffnungen in der Bohrkrone statt in det. Mit dieser Anordnung wird eine'wesentlich
reduzierte Menge Staub und Schmutzübertragung erzielt. Durch Auslegen eines weiteren
Schlauches für das Zusammentreffen mit dem
Loch am Grundniveau
wird ebenso das Risiko von Schmutzansammlungen vermieden, welche auftreten können,
wenn Schmutz und Staub um die Zuführung fließt, beispielsweise wenn ein größeres
Bohrgut zeitweilig auftritt, um das Absaugen durch das Filgeglied zu reduzieren.
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Zur Verhinderung eines Ausspritzens von Schmutz, Staub und Bohrgut
in den fertig hergestellten Teil des Schlitzes kann am unteren Ende des Folgegliedes
ein Ausbringschild angeordnet sein. Dieser Schild verläuft über die Hälfte des Umfanges
des Folgegliedes auf der dem Ausschnitt 6 gegenüberliegenden Seite und besteht aus
einem brechbaren Kunststoffschild, welcher beispielsweise für jedes neue Loch erneuert
wird. Der Schild kann auch als eine gewisse Form einerübergabeeinrichtung ausgebildet
sein, welche nach oben auf oder in das Folgeglied gedrückt wird, wenn diese Einrichtung
sich dem Boden des Führungsloches nähert.
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Der Abstand zwischen dem Folgeglied 2 und der Bohrstangenführung 3,
d.h. die Breite des Schlitzers 4, hängt von dem Durchmesser der verwendeten Bohrkrone
ab, aber auch, wie zuvor erwähnt, von der Qualität des Felsens. Es wurde herausgefunden,
daß 20 mm für einen Bohrkronendurchmesser von 76 mm ein geeignetes Maß ist. Dasselbe
Verhältnis findet auf die Dicke des Schlitzers Anwendung, bei dem die Dimension
von 20 mm ebenfalls als meist geeignet herausgefunden wurde, und zwar unter Bezugnahme
auf die Produktionsraten im Gegensatz zur Abnützung und der erforderlichen Kraft
zum nach unten Bewegen des Schlitzers.
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Eine Abstecklehre 11 ist in Figur 3 dargestellt. Sie wird für das
Anfangen eines Bohrloches in einem festen Abstand vom Führungsloch verwendet. Die
Lehre 11 umfaßt einen Zentrierzapfen 12, der dazu bestimmt ist, in ein Führungsloch
eingesetzt zu werden. Weiterhin umfaßt die Lehre 11 einen
Handgriff
13 und eine Stahlplatte 14 mit einer Bohrung 15, durch die der Bohrer geführt wird.
Die Zentren des Zapfens 12 und der Bohrung 15 sind vorzugsweise doppelt so weit
beabstandet wie die Zentren der Löcher, die für den fertigen Schlitz gebohrt werden.
Diese Lehre dient einer unterschiedlichen Verwendung, beispielsweise um einem Schlitz
eine neue Richtung zu geben, um einen Schlitz gerade zu richten, welcher aus der
Linie geraten ist oder um abwechselnde Löcher in einen Schlitz zu bohren.
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Eine modifizierte Form des Schlitzadapters gemäß Fig. 1 und 2 ist
in Fig. 4 und 5 dargestellt. Der Unterschied zwischen beiden Ausführungsformen besteht
darin, daß ein weiterer Schlitzer 16 auf die Bohrstangenführung 3 geschweißt ist.
Dieser modifizierte Schlitzadapter 17 wird dann verwendet, wenn Löcher zwischen
zwei zuvor gebohrten Löchern gebohrt werden, beispielsweise zum Herstellen eines
Schlitzes mit einer geschlossenen Gestalt. Da die Radialkräfte der Bohr]rone von
keiner der beiden Zwischenwände eine Gegenwirkung erhält, werden diese auf beiden
Seiten der Bohrkrone durchgebrochen und beide Schlitzer 4 und 16 brechen die verbleibenden
Abschnitte der Wände.
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Eine Sonderschlitzvorrichtung 18 ist in Fig. 6 dargestellt.
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Sie dient der Verwendung zusammen mit dem Schlitzadapter 1 gemäß Fig.
1. Die Vorrichtung 18 wird oberhalb der Führung 3 angeordnet, bei durch die Bohrung
19 geführter Bohrstange.
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Der Schlitzer 20 selbst ist auf dieselbe Weise aufgebaut wie der Schlitzer
4. Der Vorteil der Verwendung dieser Schlitzvorrichtungen 1 und 17 in Kombination,
anstelle des modifizierten Adapters 17 gemäß Fig. 4 und 5 besteht darin, daß derselbe
Schlitzadapter für die ganze Zeit verwendet werden kann. Die Sondervorrichtung 18
wird nur aufgesetzt und in Aktion bewegt, wenn dies erfprderlich ist. Weiterhin
kann die Verbindung der Löcher bei jedem Winkel stattfinden,
beispielsweise
wenn die Schlitzrichtung geändert werden muß oder wenn Bohrschlitze eine komplizierte
geometrischc Form haben und wenn eine Reihe von Führungslöchern zuerst gebohrt werden,
denen Löcher folgen, die dazwischen gebohrt werden.
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Eingehende Versuche wurden, durchgeführt, und zwar unter Verwendung
von Bohrkronendurchmessern von 76 und 64 mm.
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Unabhängig davon, ob das Bohren mit Schlitzadaptern durchgeführt wurde,
welche einen oder zwei Schlitzer verwendeten, wurde die Bohrrate, verglichen mit
dem herkömmlichen Bohren ohne einen Schlitzadapter nur um 10 bis 15 % reduziert.
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Die Vorrichtung gemäß der Erfindung ist extrem leicht zu handhaben
und hat praktisch keine sicntbare Abnutzung, sogar wenn Bohrschlitze mit einer beträchtlichen
Anzahl von m2 gebohrt wurden, was bedeutet, daß ein Nauptausmaß der Zwischenwände
durch die Wirkung der Bohrkrone niedergebrochen wurde. Während der Bohrversuche
wurde die Staub bzw. Schmutzsteuerung für die gesamte Zeit auf einem vollständig
akzeptablen Niveau gehalten.