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Schlauchhülle
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Hochwertige Rohwurstsorten werden auch heute noch nach dem Naturreife-Verfahren
hergestellt. Sie erhalten ihre schnittfeste Konsistenz nicht durch chemische Zusätze,
die eine Schnellreife ermöglichen, sondern durch einen langdauernden Lufttrocknungs-
und Räucherprozeß, in dem das Brät etwa 1/3 an Gewicht verliert und infolge eines
Reifungs- oder Fermentierungsvorganges umgerötet und haltbar gemacht wird. Häufig
verläuft der Prozeß unter einer erwünschten Beschimmelung.
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Die ursprünglich für diesen Zweck eingesetzten Naturdärme erfüllen
zwar die Anforderungen bei der Rohwurstreifung, zeigen jedoch einige Nachteile bei
der Herstellung der Wurst wie z.B. schwankende Kaliber-Durchmesser und Längen, schwierige
Verarbeitung nur im Handbetrieb, geringe Spritz- und CLipfestigkeit, Löcher und
Beschädigungen; deshalb ist der Einsatz von Naturdärmen bei den modernen, weitgehend
automatisierten Wurstherstellungsmethoden in Fleichwarenfabriken problematisch und
praktisch ausgeschlossen.
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Auch die abgewandelten Naturdärme, wie sie als sogenannte Hautfaserdärme
und eiweißbeschichtete Gewebegerüste angeboten werden, können die geschilderten
Nach teile der Naturdärme, insbesondere bei einer automatisierten, maschinellen
Wurstherstellung, nicht in vollem Umfange beseitigen.
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Die Entwicklung eines Kunstdarmes auf Celiulosebasis (Regeneratcellulose
ohne oder mit Papierfaserverstärkung) ermöglichte die fabrikmäßige Herstellung großkalibriger
Wursterzeugnisse mit Hilfe von automatischen Füll-, Portionier- und Cl.ipanlagen.
Während diese Sunstdärme für die Herstellung von Rohwurst nach dem Schnellreifeverfahren
sehr gut geeignet sind, ist für die Produktion höherwertiger Rohwurstsorten nach
dem Naturreifeverfahren eine höhere Wasserdampfdiffusion und Atmungsaktivität erwünscht
Daruber hinaus gewäIirleistet die relativ glatte Oberfläche nicht immer die vollflächige
Besiedlung mit Edelschimmel.
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Daneben werden sogenannte Leinendärme, d.h. abgenähte Säckchen aus
Nesselgewebe, eingesetzt. Sie besitzen jedoch keine wirtschaftliche Bedeutung, da
sie nur im handwerklichen Betrieb verwendet werden können und zudem eine Reihe anderer
Nachteile mit sich bringen, wie z.B. mangelndes Schrumpfverhalten und Durchschlagen
des Fettes. Auch Schlauchhüllen aus nicht-gewebten Vliesstoffen bringen aus den
gleichen Gründen keine Vorteile.
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Es besteht daher ein Bedarf, einen Funstdarm zu schaffen der die guten
Eigenschaften des Naturdarms hinsichtlich der Atmungsaktivität sowie die des Cellulosekunstdarms
hinsichtllch Festigkeit und Maschinenverarbeitbarkeit in sich vereinigt und zudem
wirtschaftlich gefertigt werden kann Überraschenderweise gelang dies mit den erfindunysgemäßen,
mit einem Faservlies verstärkten Kunstdarmhüllen, die dadurch gekennzeichnet sind,
daß sie ein Faservlies mit einer Mindestnaßfestigkeit von 30 N und einer NaB-dehnung
von 95 % enthalten, das bei der Darmherstellung mit einem filmbildenden, härtbaren
Polymeren beschichtet wurde.
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Als Faservlies eignen sich grundsätzlich alle flächigen 2 Fasergebilde
mit m -Gewichten zwischen 10 und 120 g, wie z.B.: - Langfaserpapiere auf Basis natürlicher
und/oder regenerierter Cellulosefaser, gegebenenfalls mit Zusatz von synthetischen
Fasern - Faservliese, sogenannte Non-wovens, auf Basis Zellstoff und/oder Zellwolle
und/oder Baumwolle und/oder Polyamid und/oder Polyester und/oder Polypropylen.
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Diese Faservliesstoffe können zusätzlich mit einem eingelagerten
Netz, einem sogenannten Fasergelege, ausgerüstet sein.
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- Spinnwirrvliese aus endlos gesponnenen Fäden auf Basis Polyamid,
Polyester, Polypropylen, verfestigt durch Bindemittel oder auf thermischem Wege.
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Besonders geeignet sind Spinnbliesse auf Bis Polyamid und Polypropylen.
Diese Spinnvliese, vornehmlich die mit: thermischer Verfestigung, besitzen in Abhängigkeit
von ihrem m²-Gewicht ausreichende isotrope Eigenschaften, d.h. gleichmäßige Festigkeit
und Dehnung in Langs-und Querrichtung. Aufgrund der punktförmig angebrachten thermischen
Verfestigungspunkte besitzen derartige Spinnvliese eine maschenartige Struktur,
die eine yute Imprägnierung mit der Beschichtungslösung gestattet und überdies ein
gewebeartiges, rustikales Aussehen liefert.
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Als Beschichtungsmaterialien sind grundsätzlich alle filmbildenden
Polymeren geeignet, die als Pulver aufgestäubt und anschließend thermisch zu einem
Film verschmolzen oder als Beschichtung in Form einer Schmelze, Lösung, Suspension
oder Dispersion aufgebracht und durch eine anschließende Trocknung verfilmt werden.
So sind z.B. folgende Polymere geeignet: - Polyolefin-Pulver beliebiger Korngröße,
insbesondere Polyethylen und Polypropylen, wobei die gewünschte Atmunsaktivitåt
durch die aufgebrachte Menge sowie durch den Grad der thermischen Verschweißung
gesteuert wird.
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- Wäßrige Dispersionen von Homo oder Copolynerisate: von Vinyiidenchlorid,
Vinylalkohol, Acrylaten und/ oder Siloxanen mit einem Feststoffgehalt von 10 bis
60 %, vorzugsweise 25 bis 30 %.
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- Moletulardisperse oder kolloidale Lösungen bzw. Suspensionen folgender
Polymere allein oder in Mischungen: Salze und Verbindungen der Alginsäure; Celluloseether
wie Carboxymethylcellulose, Methylcellulose, Hydroxyethylcellulose und Mischether;
Stärke und deren Derivate; Eiweißstoffe wie Kollagene, Gelatine, Kaseinate; Polyvinylalkohol;
Polysiloxan-Emulsionen und -Suspensionen.
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Im FalLe wasserlöslicher Polymeren sollte eine Vernetzung durch Zusatz
üblicher Härtungsmittel erfolgen, wie z.B.
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durch: Aldehyde, z.B. Formaldehyd, Dialdehyde, z.B. Glutaraldehyd,
Melamin-Formaldehyd-Harze, HaflIstoff-Formaldehyd-Harze, Polyantin- und/oder Polyamid-Epichlorhydrin-Kondensationsprodukte.
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Die Aushärtung kann auch durch eine entsprechende Behandlung in der
Gasphase erfolgen.
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Der Beschichtungslösung bzw. -dispersion kann zur Erhöhung der Lagerfähigkeit
ein geeigneter Konservierungsstoff, z.B. PHB-Ester, Sorbinsäure, zugesetzt werden.
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Vorzugsweise wird zur Beschichtung eine Kombination von Eiweiß und
Vinylhomo- oder Copolymerisaten im Gew.-Verhältnis 30:70 bis 70:30 eingesetzt. Besonders
bevorzugt wird eine wäßrige Dispersion mit einem Feststoffgehalt von 10 bis 15 Gew.-%
einer 50/50-Mischung aus Polyvinylalkohol und Gelatine verwendet.
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Die erfindungsgemäßen Schlauchhüllen können durch Impragnierung bzw.
Beschichtung des Fasergerüstes mit anschließender Trocknung,Schiauch- und Nahtbildung
und Konfektionierung hergestellt werden.
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Die Imprägnierung bzw. Beschichtung des Fasermaterials wird vorzugsweise
nach Verfahren durchgeführt, wie sie aus der Papier- und Textilbeschichtung bekannt
sind.
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Dabei wird das Faservlies in der Originaibreite beschichtet. Dabei
eignet sich besonders das Tauchverfahren, wobei die Faserbahn durch eine Wanne geführt
wird, die das Beschichtungsmaterial in Lösung oder Dispersion enthält. Der Überschuß
wird durch eine geeignete Vorrichtung, z.B. Rakel, Quetschwalze oder Luftbürste,
abgestreift, wobei gleichzeitig für eine gute Durchtränkung des Vliesmaterials gesorgt
wird. Hierbei wird ein beidseitiger Auftrag erzielt. Die Auftragsstärke wird durch
die Feststoffkonzentration, die Viskosität, die Geschwindigkeit (Verweilzeit in
der Wanne) und durch die Abstreifuny eingestellt. Es ist auch möglich, mit Hilfe
von Walzen aufzutragen, wobei wie aus dem aus der Papierindustrie bekannten Streichverfahren
(Kisscoat) eine ein- oder beidseitige Beschichtung durchgeführt werden kann.
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Bei der Extrusionsbeschichtung wird das Beschichtungsmaterial in Form
einer Schmelze, Lösung oder Dispersion durch eine Schlitzdüse auf die vorbeilaufende
Faserbahn aufgetragen.
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Die Auftragsmenge wird durch die Feststoffkonzentration
und
Viskosität der Beschichtungs'nischung, dem Extrusionsdruck, die Schlitzweite und
die Geschwindigkeit der Faserbahn, eingestellt.
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Die beschichtete Faserbahn wird üblicherweise dann getrocknet. Dabei
ist der Temperaturverlauf sowohl auf die Art des Fasergerüstet (z.B. Fließpnnkt
von Polymerfasern) wie auf die chemische Zusammensetzung der Beschichtungsmasse,
z.B. erforderliche Temperaturen zur Kondensation von Härterkomponenten, abzustimmen.
Solange die Beschichtungsmasse noch in flüssigem Zustand rist, muß ein Ankleben
vermieden werden. Deshalb erfolgt die Trocknung vorzugsweise berührungsfrei. Dazu
eignen sich z.B. vertikal angeordnete Trocknungsschächte oder horizontal angeordnete
Trocknungskanäle, in denen die Bahn seitlich durch Kluppenketten gehalten und damit
am Schrumpfen gehindert wird. Die Erhitzung kann entweder durch elektrische oder
gasbeheizte Infrarot-Strahler, durch Heißluft oder Hochfrequenz erfolgen.
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Sobald die Oberfläche des beschichteten Vlieses angetrocknet ist,
kann eine Kontakttrocknung, z.B. über beheizte Walzen, zur Nachkondensation angeschlossen
werden.
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Die Schlauch- und Nahtbildung kann ebenfalls auf verschiedene Weise
durchgeführt werden. Vorzugsweise wird die beschichtete Faservliesbahn auf Nutzbreite
zugeschnitten. Aus den einzelnen Nutzen wird über eine Formatschulter ein Schlauch
mit Nahtüber-
lappung geformt, wobei die Naht durch Schweißen,
Nähen, vorzugsweise durch eine sogenannte Uherwendlingsnaht oder Kleben (handelsübliche
geeignete Kleber, z.B. auf polyurethan- oder Acrylatbasis sowie Hotmelt-Kleber auf
geeigneten Maschinen) verfestigt werden kann.
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Weiterhin kann eine Schlauchbildung durch zwei übereinander gelegte
beschichtete Vliesbahnen in Originalbreite dadurch erfolgen, daß in bestimmten Abständen
entsprechend dem gewünschten Kaliber diese durch Kleben oder Schweißen streifenweise
miteinander verbunden werden.
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In der Mitte der Schweißnaht wird durch Schneiden oder Durchschweißen
(T-ennschweißen) getrennt, so daß flachgelegte Schläuche mit je 2 seitlichen Nähten
entstehen.
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Die erfindungsgemäßen Schlauchhüllen können in handelsüblicher Form
konfektioniert werden.
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Ebenso ist es möglich, zur Einsparung der Schlauchkonfektionierung
die Schlauchbildung und Verarbeitung (Füllen) in einem Arbeitsgang vorzunehmen.
Die beschichtete Vliesbahn wird in diesem Falle von einer Rolle unmittelbar vor
der Verarbeitung mit Hilfe geeigneter Vorrichtungen (Schlauchbeutelmaschine) zu
einem Schlauch geklebt, genäht oder geschweißt, anschließend gefüllt und verschlossen.
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Je nach Verwendungszweck und Wunsch des Verarbeiters können die erfindungsgemäßen
Schlauchhüllen auch in
unterschiedlichen Einfärbungen hergestellt
werden, indem man entweder entsprechend eingefärbte Faservliesmaterialien oder eine
mit einem geeigneten Farbstoff versehene Beschichtungsmasse einsetzt. Auch eine
vollflächige oder partielle Bedruckung der Schlauchhüllen mit einem vom Verarbeiter
gewünschten Farbton oder Druckbild nach einem bekannten Druckverfahren kann vorgenommen
werden.
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Beispiel 1 Ein thermisch verfestigtes Polypropylen-Spinnvlies mit
einem m -Gewicht von 50 g wurde mit einr wäßrigen Beschichtungsmasse mit 12 % Feststoff,
bestehend aus 50 % Polyvinylalkohol (Verseifungsgrad 99 %, mittlere Viskosität)
und 50 % einer handelsüblichen Gelatine mittlerer Gelhärte (ca. 120 Bloom) unter
Zusatz von 1 % Härter, bezogen auf die Gesamtmischung auf Basis Melami.nformaldehydharz
beschichtet.
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Der Beschichtungsmasse wurden 0,1 % eines handelsüblichen Netzmittels
zur besseren Benetzung des Faservlieses sowie 2,5 t Glyzerin zur Erhöhung der Geschmeidigkeit
des Endproduktes zugesetzt. Die Beschichtungsmischung hatte eine Viskosität von
ca. 400 mPas. Durch Erwärmen auf ca. 40"C wurde diese zur Erleichterung des Auftrages
auf 220 mPas reduziert.
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Die Beschichtung erfolgte nach dem Tauchverfahren, wobei die Vliesbahn
durch eine Wanne mit der Beschichtungsmasse geführt wurde. Nach Passieren von Rakelabstreifern
zur Entfernung überschüssiger Beschichtungsmasse erfolgte die Trocknung im berührungslosen
Zustand in einem IR-Schacht bei Schachttemperaturen von 165 (Eintritt) bis 2400C
(Austritt). Die Maschinengeschwindigkeit betrug dabei 4 m/min.
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Aus der beschichteten Vliesbahn wurden Nutzbreiten von 200 mm geschnitten.
Diese wurden auf einer geeigneten
Vorrichtung zu Schläuchen von
()0 mm geformt, wobei die Verklebung der überlappten Naht mit einem Kleber auf Polyurethanbasis
vorgenommen wurde. Aus dem so erhaltenen Schlauch wurden auf einer handelsüblichen
Konfektioniermaschine Abschnitte von je 50 cm Länge mit einseitiger Abbindung hergestellt.
Weltethin wurden auf einer haldelsüblichen Raffmaschine Schlauchlängen von 10 und
20 m zu Raffraupen verarbeitet.
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Die Schlauchhüllen besaßen folgende Eigenschaften: Flächengewicht
78 gZm nach DIN 53 104 Bruchlast längs/quer 34/31 N/15 mm nach DIN 53 112 Dehnung
längs/quer 100/109 % # Luftdurchlässigkeit 34 l/m2, min, bei 100 mm WS Die Abschnitte
wurden auf einem AbschIlittsfüller, die Raffraupen auf einer automatischen Füll-Clip-Anlage
mit Salami-Rohwurstbrät gefüllt. Die Würste wurden sowohl nach dem Schnellreifen
wie auch nach dem Na-turreifeverfahren ohne und mit Beschimmelung fertiggestellt.
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Die erfindungsgemäß hergestellten Schlauchhüllen konnten also grundsätzlich
nach handwerklich und industriell üblichen Wurstherstellungsverfahren verarbeitet
werden.
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Als Vorteil ist herauszustellen, daß eine vorherige Wässerung, wie
sie bei der Verarbeitung von anderen Kunstdärmen zwingend notwendig ist, entfallen
kann.
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Aufgrund der speziellen Eigenschaften der Atmungsaktivität ergab sich
ein guter und gleichmäßiger Verlauf
der Reife, Trocknung und Rauchannahme
des Rohwursterzeugnisses, Die fertiggestellten Würste wiesen eine trockene, nicht
durchgefettete Oberfläche auf. Die gute Rauchannanme, verbunden mit den transparencen
Eigenschaften der Hülle mit der schwach sichtbaren Rasterstruktur des eingelagerten
Faservlieses, liß das Wurstgut vorteilhaft durchscheinen und verlieh dem fertigen
Erzeugnis ein ansprechendes, natürliches Aussehen. Das Rückschrumpfverhalten der
Hülle erlaubte ein gutes "Mitgehen" mit dem schrumpfenden Brät und eine faltenfreie
Umspannung. Beim Anschneiden der fertigen Würste zeigte sich eine über den Querschnitt
gleichmäßig schnittfeste und yute Brätkonsistenz. Das Abschälen der Hülle konnte
mühe los und ohne nennenswerte Brätreste vorgenommen werden.
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Beispiel 2 Mit den gleichen Materialien wie in Beispiel I wurde eine
ein- und beidseitige Beschichtung nach de Kiss-coat-Verfahren durchgeführt. Die
Entfernung der überschüssigen Beschichtungsmasse sowie der gleichzeitige Glatt strich
erfolgte a) mit mechanischen Rakeln; h) mit einer Windbürste.
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Durch Variation des Windbürstendruckes konnten die Luftdurchlässigkeitswerte
der fertigen Wursthülle in einem Bereich von 100 bis 700 l/m², min bei 100 mm WS
variiert werden.
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Der Beschichtungsauftrag wurde in einem kombinierten Trockenverfahren,
bestehend aus Infrarotstrahlern, Heißluft und beheizten Walzen, durchgeführt.
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Die Weiterbehandlung und Verarbeitung der beschichteten Vliesbahn
entsprach der von Beispiel 1.
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Auch die mit den fertigen Hüllen hergestêilteil Würste ergaben analoge
Eigenschaften.
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Beispiel 3 Mit den Materialien wie in Beispiel 1 wurde eine Beschichtung
im Tauchverfahren an einer Textilbeschichtungsmaschine mit horizontalem berührungsfreiem
Trockenkanal durchgeführt. Mit einer zusätzlichen R.keleinrichtung wurde der Beschichtungsauftrag
egalisiert.
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Die beschichtete Vliesbahn wurde seitlich mit tillte von Kluppenketten
gespannt und so durch den Trockenkanal geleitet. Die Temperatur der Heiß luft betrug
140 bis 1700C, die Maschinengeschwindigkeit 10 bis 15 m/min. Die Weiterverarbeitung
der beschichteten Vliesbahn zu Wursthüllen und die Konfektionierung erfolgte wie
in Beispiel 1 beschrieben. Auch die anwendungstechnische Beurteilung führte zu gleichen
Ergebnissen.
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Beispiel 4 Nach dem in Beispiel 1 beschriebenen Verfahren wurden verschiedene
mit Bindemitteln verfestigte Polyamid-Spinnvliese in Flächengewichten von 20 bis
50 g/m2
mit dci in Beispiel. 1 beschriebenen Beschichtungsmischung
ausgerüstet und nach dem beschriebenen Vcrfdh-en zu schlauchförmigen Hüllen verarbeitet.
Das Aussehen der Hüllen uiid der darin hergestellten Würste entsprach den aus Beispiel
1, jedoch zeigte sith bei der Verarbeitung unter Praxisbedingungen über die Länge
der Wurstabschnittes zunächst ein stärker aufgewei4:eter, dann sich verjüngender
Kaliberdurchmesser. Auf diese Weise sind keulenförmige Wursterzeugnisse herstellba:^,
die Produkten aus einer handwerklichen Fertigung im Naturdarln in ihrem Aussehen
nahekommen. Die in Beispiel 1 autgelisteten Eigenschaften hinsichtlich des Reifungs-und
Trocknungsverlaufes sowie des Abschälverhaltens sind in gleicher Weise vorhanden
Beispiel 5 Nach dem in Beispiel 1 beschriebenen Verfahren wurden verschiedene Stapelfaser-Wirrvliese
auf Basis Zell-/Baulawolle und Polyamid-/Zellstoff/Zellwolle, jeweils ohne und mit
einem grobmaschigen Baumwollgelege, mit dem beschriebenen Beschichtungsgemisch ausgerüstet
und zu schlauchförmigen Hüllen verarbeitet. Die darin hergestellten Wursterzeugnisse
wiesen ein weniger transparentes, opakes Erscheinungsbild auf und im Falle des eingearbeiteten
Fasergeleges eine netzartige Grobstruktur, die der Wurst ein "rustikales" Aussehen
verlieh.
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Die sonstigen Eigenschaften waren wie in Beispiel 1 beschrieben.
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Beispiel 6 In einem weiteren Versuch wurden nach dem in Beispiel 3
beschriebenen Verfahren die in Beispiel 5 beschriebenen Faserwirrvliese mit einer
handelsüblichen, für Papierbeschichtungen verwendbaren Dispersion auf Basis Polyvinylidenchlorid-Copolymerisaten
mit einem Feststoffgehalt von 25 % imprägniert. Bei der nachfolgenden Trocknung
erfolgt eine partielle Verfilmung des Polymeren.
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Die Werte für die Luftdurchlässigkeit konnten durch die Auftragsmenge
zwischen 10 und 30 g/m² in einem weiten Bereich variiert und eingestellt werden.
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Die in diesen Schlauchhüllen hergestellten Würste zeigten eine bessere
Transparenz als in Beispiel 5 angegeben, wobei im Falle von Hüllen mit zusätzlichem
Fasergelege die grobmaschige Netzstruktur noch vorteilhafter zum Ausdruck kam. Das
Abschälverhalten war praxisgerecht.
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Beispiel 7 Nach dem in Beispiel 1 beschriebenen Verfahren wurden Polypropylen-Spinnvliese
mit verschiedenen Dispersionen auf Basis Polyacrylsäureestern, Polyvinylalkohol
und -acetat mit Feststoffgehalten von 10 bis 30 8 imprägniert. Dabei wurde festgestellt,
daß insbesondere Polyacrylate zu einer stärkeren Verfestigung und zu einer abnehmenden
Elastizität des beschichteten Vliesstoffes führen. Es ist daher zweckmäßig, die
Festigkeits- und Dehnungseigenschaften der filmbildenden Polymerbeschichtung denen
des eingesetzten Vlies stoffes anzugleichen. Je nach Wahl des Vliesstoffes und der
diesem
angepaßten Beschichtungsmischung können die elastischen
Eigenschaften der fertigen Schlauchhülle entsprechend den praktischen Verarbeitungsbedingungen
variiert werden