DE3025955A1

DE3025955A1 - Ableitelektrode zur aufnahme bioelektrischer aktivitaet von behaarten koerperregionen

Info

Publication number: DE3025955A1
Application number: DE19803025955
Authority: DE
Inventors: G. Dipl.-Ing. Murr; G Prof. Dr.rer.nat. 5100 Aachen Rau; J. Dr.-Ing. Silny
Original assignee: Forschungsgesellschaft Fuer Biomedizinische Technik 5100 Aachen; Forschungsgesellschaft fuer Biomedizinische Technik eV
Current assignee: Forschungsgesellschaft Fuer Biomedizinische Technik 5100 Aachen; Forschungsgesellschaft fuer Biomedizinische Technik eV
Priority date: 1980-07-09
Filing date: 1980-07-09
Publication date: 1982-01-21

Description

Ableitelektrode zur Aufnahme bioelektrischer Aktivität
von behaarten Körperregionen Die Erfindung betrifft eine Ableitelektrode zur Aufnahme bioelektrischer Aktivität von beliebigen Körperregionen, ist jedoch besonders'zum Einsatz in behaarten Kdrperreionen geeignet.
Bei einer nichtinvasiven Aufnahme der bioelektrischen Signale von behaarten Körperregionen müssen bei Anwendung von herkömmlichen flächenhaften Aufnahme-Elektroden für den Patienten oder Probanden belastende Maßnahmen getroffen werden. Gemäß einem bekannten Verfahren werden die Haare an der Ableitstelle geschoren und rasiert. Bei einem anderen Verfahren wird die Kontaktbrücke zwischen der Haut und der Ableitelektrode durch eine leitfähige, klebende Paste hergestellt. Neben den starken zeitlichen Veränderungen der elektrischen Leitfähigkeit dieser Paste ist die Verklebung der Haare ein großer Nachteil dieses Verfahrens. Außerdem ist die Prozedur aufwendig an Zeit und Personal.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine Ableitelektrode zur Aufnahme bioelektrischer Aktivität von behaarten Körperregionen zu schaffen, deren Anwendung weder ein Entfernen der Haare an der Ableitstelle noch das Aufbringen einer elektrisch leitenden Kontaktpaste erfordert.
Die Lösung dieser Aufgabe geschieht erfindungsgemäß durch die im Kennzeichen des Patentanspruchs 1 angegebenen Merkmale. Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angeführt.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung im Maßstab 5 : 1 dargestellt. Figur 1 zeigt einen Längsschnitt durch eine erfindungsgemäße Ableitelektrode. Figur 2 zeigt die Ansicht auf die Stiftseite der Elektrode.
Die aktive Ableitfläche dieser Elektrode setzt sich aus mehreren Teilflächen zusammen, die durch einzelne Ableitstifte 1 gebildet werden. Die versilberten und oberflAche lich behandelten Stifte 1 sind durch Federn 3 nachgiebig abgestützt und in einem mit Bohrungen versehenen im Querschnitt kreisrunden Isolierkörper 2 geführt. Die Federn 3 gewährleisten auch die elektrische Verbindung zwischen den einzelnen Stiften 1 und einer Verdrahtungsplatine 4.
Auf dieser Platine können alle oder nur ein Teil der von den Ableitstiften 1 kommenden Signale zusammengeschaltet werdeh, was bei einer Anzahl von n-Stiften eine n-fache Vergrößerung der aktiven Ableitfläche bzw. eine n-fache Erniedrigung der Elektroden-Ubergangsimpedanz gegenüber einem Einzelstift zur Folge hat.
Auf der Verdrahtungsplatine 4 ist auch Platz für einen oder mehrere integriertè Verstärker bzw. Impedanzwandle# 5 vorgesehen. Die gesamte Elektrode ist durch eine metallische Hülse 6 und eine Uberwurfmutter 7 aus Kunststoff zusammengehalten, wobei die mit Masse verbundene Hülse 6 die empfindlichsten Teile der Ableitelektrode gegen elektromagnetische Störfelder abschirmt. Ober ein Anschlußkabel 8 werden die verstärkten Signale zur Weiterverarbeitung entsprechenden Meß- und/oder Aufzeichnungsgeräten zugeführt.
Beim Anlegen der erfindungsgemäßen Ableitelektrode mittels eines nicht dargestellten Bandes mit einer Schaumstoffeinlage kann durch leichtes Bewegen des von der Hülse 6 und der Uherwurfmutter 7 gebildeten Elektrodengehäuses ein Kamm- oder Bürsteneffekt erzielt werden, wobei die Haare sich zwischen die Stifte bzw. die Stifte sich durch die Haare bis zur Kopfhaut voranschieben. Die Ableitstifte 1 liegen dann in direktem Kontakt mit der Haut, und zwar auch dann, wenn große Unebenheiten oder sogar schmale und tiefe Rillen, wie das z.B. auf dem Kopf der Fall ist, vorhanden sind.
Die Prüfung der erfindungsgemä#en Stiftelektrode an mehreren Probanden hat bei der Ableitung verschiedener elektrischer Biosignale, wie z.B. EEG (Elektroencephalogramm), VEP (Visuell Evozierte Potentiale), im Vergleich mit herkömmlichen, auf dem Markt angebotenen Ableitelektroden eine deutliche Verbesserung der Handhabbarkeit und der Signalqualität gezeigt.

Claims

Patentansprüche ß .)Ableitelektrode zur Aufnahme bioelektrischer Aktivität von vorzugsweise behaarten Körperregionen mit einer die Haut berührenden aktiven Ableitfläche, dadurch gekennzeichnet, daß die aktive Ableitfläche von den freien Enden mehrerer im Abstand voneinander angeordneter, metallischer Ableitstifte (1) gebildet ist, die den Haarwuchs beim Aufsetzen der Elektrode wie ein Kamm oder ei#ne harte Bürste durchdringen und einen sicheren Kontakt mit der Haut gewährleisten.
2 Ableitelektrode nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Ableitstift (1), z.B. durch eine Feder (3) vorzugsweise in seiner Längsrichtung, elastisch abgestützt ist.
3. Ableitelektrode nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Ableitstifte (1) in Bohrungen eines im Querschnitt vorzugsweise kreisrunden Körpers, z.B.

eines Isolierkörpers, (2) geführt sind.
4. Ableitelektrode nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Ableitstifte (1) insgesamt, gruppenweise oder einzeln, mit einem oder mehreren Verstärkern oder Impedanzwandlern (5) zusammengeschaltet sind.
5. Ableitelektrode nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die dafür empfindlichsten Teile der Elektrode durch eine an Masse liegende metallische Hülse (6) gegen elektromagnetische Störfelder abgeschirmt sind.