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Vorrichtung zum Abdrücken von Kraft-
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fahrzeugreifen von Felgen Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung
zum Abdrücken von Kraftfahrzeugreifen von Felgen, bei der auf einem Gestell ein
Hydraulikzylinder od.dgl. angeordnet ist, der auf Abdrückarme einwirkt, die rechts
und links des Reifens mit ihren Abdrückschuhen ansetzbar sind.
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Derartige Vorrichtungen zum Abdrücken von Kraftfahrzeugreifen sind
an sich bekannt.
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So zeigt die US-PS 2 534 950 eine derartige Vorrichtung.
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Bei dieser Vorrichtung befinden sich die Abdrückarme auf einem Gestell,
das von unten den Kraftfahrzeugreifen umgreift, wobei der Reifen entweder vom Kraftfahrzeug
abmontiert sein muß oder das Kraftfahrzeug auf einer Hebebühne stehen muß.
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Im unteren Bereich des auf dem Boden stehenden Gestells befindet sich
der Druckzylinder, der schwimmend angeordnet ist und auf einer Seite selbst und
auf der anderen Seite über seine Kolbenstange jeweils gelenkig einen doppelarmigen
Hebel angreift. Beide doppelarmigen Hebel sind spiegelbildlich zueinander angeordnet
und bilden jeweils nach außen gehende Winkel. Bei Bewegung des Druckzylinders verschwenken
sich die doppelarmigen Hebel und wirken auf die Abdrückarme ein und bringen diese
in Öffnungs- oder Druckposition, wobei die Abdrückarme wiederum Abdrückschuhe tragen,
die gelenkig an den Abdrückareen befestigt sind. Die Abdrückarme sind mit Langlöchern
versehen und über Bolzen am Gestell gelagert.
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Eine weitere Schwenkbolzenverbindung besteht in den Abdrückschuhen.
Während des Arbeitsvorganges drücken somit die Abdrückarme über die Abdrückschuhe
den Kraftfahrzeugreifen von der Felge bzw. in die Felgenrinne hinein. Ein wesentlicher
Übelstand dieser vorbekannten Vorrichtung besteht darin, daß sich die Winkelstellung
der Abdrückarme im Verhältnis zu den Seitenflanken des Kraftfahrzeugreifens ständig
verändert und damit während des Abdrückvorganges ungünstige Druckpositionen überlaufen
werden müssen, zumal zwischen den doppelarmigen Hebels und den Abdrückarmen Gelenke
vorhanden sein müssen und die Abdrückarme mit ihrer Langlochlagerung und Bolzenführung
am Gestell nur in etwa die ungünstige Positionsführung durch die doppelarmigen Hebel
ausgleichen können.
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Fünf Schwenkpunkte auf jeder Seite dieser Vorrichtung zum Abdrücken
von Kraftfahrzeugreifen von Felgen bedingen, daß diese Vorrichtung außerordentlich
labil ist und daß keine großen Kräfte aufgewendet werden können, abgesehen davon,
daß die verschiedensten Winkelpositionen im Verhältnis zu den Seitenflanken des
Reifens während des Abdrückvorganges von den verschiedenen Teilen durchlaufen werden
müssen.
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Die Verschwenkbarkeit der Abdrückschuhe kann die verschiedene Abdrückwinkelstellung
der Abdrückarme während eines einzigen Abdrückvorganges nicht ausgleichen.
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Ein wesentliches Problem beim Abdrücken von Kraftfahrzeugreifen von
Felgen besteht darin, daß ergriffene Reifen nicht gleichmäßig nachgibt, sondern
sich beispielsweise auf einer Seite schnell vom Felgenbett löst und auf der anderen
Seite beispielsweise durch Schmutz- oder Rosteinwirkung außerordentlich fest sitzt.
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Die beschriebene vorbekannte Vorrichtung der genannten US-PS 2 534
950 ist schon nicht in der Lage, bei gleichmäßigem Nachgeben der Kraftfahrzeugreifenflanken
sich den gegebenen Verhältnissen während des Abdrückvorganges anzupassen, wenn sich
der Reifen gleichmäßig löst. Wenn aber, was in der Praxis ständig vorkommt, ungleichmäßige
Verhältnisse vorliegen, können ungünstige Winkelstellungen zu Reifenbeschädigungen.führen,
weil die Arme nicht genau aufeinanderzu geführt werden.
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Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zu
schaffen, die sich den verändernden Verhältnissen während des Druckvorganges anpreßt,
stabil in der Führung der Abdrückarme ist und mit außerordentlich günstigen während
der Arbeit gleichbleibenden einstellbaren Winkelverhältnissen arbeitet.
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Die Erfindung besteht darin, daß das Gestell fahrbar ausgebildet ist
und nach vorn sich erstreckende Abdrückarme aufweist, die an einer, parallel zur
Radachse liegenden Teleskopführung im Winkel zueinander verstellbar, aber starr
befestigt sind, wobei die Teleskopteile der Teleskopführung jeweils einen Abdrückarm
tragen und jeweils mit dem Hydraulikzylinder od.dgl. verbunden sind.
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Damit ist erzielt, daß die Abdrückarme durch eine Teleskopführung
geführt werden, nachdem sie einmal für einen ganz bestimmten Abdrückvorgang eingestellt
sind. Bei Bewegung der Teleskopteile bleiben die Abdrückarme in der eingestellten
Winkelposition im Verhältnis zueinander stehen, der Abdrückwinkel ist somit stabil
und gerät nicht in irgendwelche ungünstigen Positionen. Durch die Fahrbarkeit des
Gestells ist erzielt, daß sich die Gesamtvorrichtung den sich verändernden Verhältnissen
während des Druckvorganges anpaßt, d.h., daß das Gestell mit Teleskopführung und
Druckzylinder von selbst in die jeweils richtige optimale Position fährt. Die Vorrichtung
paßt sich somit automatisch den Gegeben-heiten am Reifen an, wobei während des Drückens
sich keine ungünstigen Winkelstellungen der Abdrückarme einstellen können, da diese
vor Beginn der Arbeit auf die jeweilige Reifenform eingestellt werden und in dieser
Stellung während des gesamten Drückvorganges verbleiben. Allein durch die Eigenbeweglichkeit
des Gestells paßt sich die Gesamtvorrichtung den Verhältnissen am Rad an, d.h.,
daß das Gestell sich zu der Seite hin bewegt, die der nachgebenden Seite gegenüberliegt.
Obwohl also das Gestell während des Drückvorganges gegebenenfalls verfährt, bleiben
die Winkelverhältnisse der Abdrückarme im Verhältnis zueinander absolut bestehen.
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Ein weiterer, sehr wesentlicher Gedanke der Erfindung besteht darin,
daß das Gestell U-förmig ausgebildet ist und mit einem Basisteil und zwei sich nach
vorn erstrekkenden Gestellarmen versehen ist und die oberhalb der Gestellarme auf
einer Ebene arbeitenden Abdrückarme sich ebenfalls nach vorn erstrecken, während
oberhalb des Basisteiles des Gestelles die Teleskopführung und der Druckzylinder
liegen.
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Damit ist erzielt, daß die Gesamtvorrichtung von hinten an das Rad
herangeführt werden kann, so daß bei vielen Fahrzeugen die Räder am Fahrzeug montiert
bleiben können. Es gibt keine Teile, die über das Rad greifen, sondern nur Teile,
die von hinten das Rad zwischen sich aufnehmen bzw. hinter dem abzudrückenden KFZ-Reifen
liegen. Ferner besteht ein wesentlicher Gedanke der Erfindung darin, daß einander
gegenüberliegende Abdrückarme höhenverstellbar auf dem Gestell gelagert sind. Dadurch
ist es ermöglicht, die Vorrichtung der jeweiligen Reifengröße bzw. Radgröße anzupassen.
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In den Zeichnungen sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt.
Es zeigen: Fig. 1 die Vorrichtung im Schaubild von vorn gesehen, Fig. 2 die Vorrichtung
im Schaubild in Arbeitsstellung, Fig. 3 eine Draufsicht auf die Vorrichtung, etwas
schematisiert, Fig. 4 die Arbeitsarme in Arbeitsstellung beim Abdrücken eines Reifens,
wobei die rechte und linke Seite der Fig. 4 unterschiedliche Ausführungsbeispiele
zeigen, Fig. 5 das Ausführungsbeispiel der Bestückung der Abdrückarme mit Zusatzvorrichtungen
in Draufsicht während einer Arbeitsposition.
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Wie aus Fig. 1 ersichtlich besteht das Gestell 1 aus einem Basisteil
i0 und zwei sich nach einer Richtung hin erstreckenden Gestellarmen 11, die sich
vom Benutzer der Vorrichtung gesehen nach vorn erstrecken. Der Basisteil 10 trägt
einen Aufbau 12 und die Gestellarme 11 sind durch eine Traverse 13 miteinander verbunden,
die ihrerseits mittig eine Säule 14 trägt. An dieser Säule 14 ist die
Gesamtvorrichtung
zum Abdrücken von Kraftfahrzeugreifen befestigt. Die Abdrückvorrichtung ist mit
2 in der Zeichnung bezeichnet.
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Das Gestell 1 ist an den Enden der Gestellarme 11 und jeweils im Winkelbereich
zu dem Basisteil 10 mit schwenkbaren Rädern 15 versehen.
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Die Säule 14 wird im oberen Bereich durch eine Hülse 24 umgriffen,
die Handgriffe 124 trägt. Die Hülse 24 ist in jeder Höhenlage durch eine Klemmschraube.25
an der Säule 14- festlegbar. Die Hülse 24 ist ihrerseits mit der gesamten Abdrückvorrichtung
2 verbunden. Die Abdrückvorrichtung 2 besteht aus zwei Abdrückarmen 20, die im vorderen
Bereich Abdrückschuhe 120 tragen. Die Abdrückarme 20 sind verstellbar, aber fest
an einer Teleskopführung 21 befestigt, die aus zwei Teleskopteilen 121 und 221 besteht,
in deren Innerem eine Feder 321 (5. Fig. 3) angeordnet ist. Die Teleskopteile 121
und 221 sind bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel der Fig. 1 quadratisch bzw.
rechteckig ausgebildet und tragen nach außen hin U-förmige Endstücke 23, an denen
die Abdrückarme 20 in verschiedenen Stellungen befestigt werden können.
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Die Teleskopteile 121 und 221 sind mit einem Hydraulikzylinder 22
gekoppelt, wobei der Zylinder selbst 122 mit dem Teleskopteil 121 über einen Bolzen
26 verbunden ist und die Kolbenstange 222 über einen Bolzen 27 mit dem Teleskopteil
221 verbunden ist. Die durch die Hülse 24 bewegbare Einheit besteht somit aus den
Abdrückarmen 20, der Teleskopführung 21 und dem Hydraulikzylinder 22, wobei diese
gesamte Einheit die eigentliche Abdrückvorrichtung 2 ist und in der Höhe gemäß Pfeilrichtung
A verstellbar ist. Die Höheneinstellung ist wichtig, um die Einstellung der Vorrichtung
auf die jeweilige Radgröße zu ermöglichen.
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In Fig. 2 ist deutlich zu sehen, wie die Vorrichtung arbeitet. Beide
Abdrückarme 20 sind rechts und links neben den Kraftfahrzeugreifen 3 gefahren, der
noch auf der Felge 30 aufsitzt. Der Schuh 20 greift in den Spalt zwischen Reifen
3 und Felgenaußenring.
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Dabei ist vorher die Stellung der Arme 20 im Verhältnis zueinander
bestimmt, und zwar durch Bolzensteckverbindung. Die Arme 20 können in dem Vertikalbolzen
4 verschwenken und ihre Stellung ist durch einen Steckbolzen 40 gesichert, der noch
seinerseits durch einen Splint festgehalten werden kann. Die Steckverbindung kann
auch auf andere Art und Weise ausgebildet sein.
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Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist folgende: Durch Druckgabe im
Hydraulikzylinder 22 fährt dieser zusammen und zieht die Bolzen 26 und 27 aufeinanderzu,
wodurch die Teleskopführung 21 zusammenfährt, dadurch, daß die Teleskopteile entgegen
einer Druckfeder aufeinanderzu gefahren werden Dadurch bewegen sich die Arme 20
ebenfalls aufeinanderzu und der Reifen 3. wird in das innere Bett der Felge 30 gedrückt.
Während des gesamten Vorganges stellt sich die Vorrichtung genau auf das Nachgeben
des Kraftfahrzeugreifens 3 ein, und zwar durch die Verfahrbarkeit der Räder 15,
die Stellung der Abdrückarme 20 im Verhältnis zueinander bleibt bestehen, da die
Arme fixiert sind. In Fig. 3 ist die Gesamtvorrichtung noch einmal deutlicher gezeigt,
wobei aber der Aufbau 12 mit der daran anhängenden Steuereinheit 5 für die Hydraulik
nur angedeutet ist. Hier ist zu sehen, auf welche Art und Weise die gesamte Einheit
2 an der Säule 14 befestigt ist, und zwar über die Hülse 24, die ihrerseits in einer
angeschweißten Lasche 16 liegt, die mit dem Teleskopteil 121 verbunden ist.
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Ferner ist ersichtlich, wie die Arme 20 in den U-förmigen Endstücken
23 schwenkbar gelagert sind, aber doch arretierbar sind. Bohrungen 123 der U-förnigen
Endstücke 23 geben die Möglichkeit, die Arme 20 in unterschiedliche Lagen zu bringen,
wenn jeweils der Steckbolzen herausgezogen wird und die Arme 20 um die Vertikalbolzen
4 verschwenken können Statt U-förmiger Endstücke können Rechteckrohre Verwendung
finden.
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Weiterhin ist ersichtlich, daß die Teleskopführung 21 im Inneren eine
Feder 321 trägt, die als Druckfeder ausgebildet ist und die- -Teleskop führung nach
Befreiung des Zugzylinders vom Druck wieder in ihre Grundstellung fährt.
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Fig. 4 zeigt die Art des Ansatzes der Arme 20. Die rechte Seite der
Fig. 4 zeigt noch eine weitere Möglichkeit, daß nämlich die Arme 20 geteilt ausgebildet
sein können in die Teile 20' und 20", so daß die die Winkelstellung des Ansatzes
der Abdrückschuhe 120 im Verhältnis zum Reifen 3 noch weiter einstellbar ist. Es
ist bereits beschrieben, daß die Arme als solche um die Vertikalbolzen 4 schwenken
können und durch eine Steckverbindung im Winkel umgesteckt werden können. Es ist
ferner möglich, durch das Zwischenstück 6 mit einer Steckbolzenverbindung die Teile
20'. und 20" auch noch in einen beliebigen Winkel zueinander zu stellen. Es ist
aber vorzuziehen, beide Arme jeweils gleich auszubilden.
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In Fig. 5 ist gezeigt, daß die Möglichkeit besteht, auf die Abdrückschuhe
120 der Arme 20 Zusatzteile aufzubfl'ngen,-4ie U-förmig oder C-förmig die Abdrückschuhe
120 mit ihrem Basisteil 7 umgreifen und entweder Drückflächen 70 oder Abstützdorne
71.tragen. Die Drückflächen können mehrfach angreifen und unterschiedlich ausgebildet
sein,
beispielsweise winkelförmig, nur den Wulstbereich des Reifens
3 zugeordnet sein oder der Reifenfläche.
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Fig. 5 zeigt, wie die Vorrichtung arbeitet, wenn sie mit einem Abstützdorn
71 versehen ist. Beim Zusammenfahren der Teleskopführung 21 durch den in dieser
Figur nicht dargestellten Hydraulikzylinder 22 wird durch den Abstützdorn 71, der
sich an der Felge 30 abstützt, der Reifen 3 gezwungen, sich vollständig von der
Felge 30 zu lösen, wobei eine Beschädigung des Reifens durch die Drückflächen 70,
71' vermieden wird. Bei der Abdrückung der zweiten Schulter muß zur Stabilisierung
des Fahrgestells eine Kette 8 eingehängt werden.
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Wie aus den verschiedenen Ausführungsbeispielen ersichtlich, läßt
sich der Gedanke der Erfindung vielfach variieren. Wesentlich ist, daß die Abdrückarme
20 wohl in ihrer Winkelstellung einstellbar sind, aber während der gesamten Arbeitsphase
im Verhältnis zueinander und im Verhältnis zur Vorrichtung in ihrer einmal gegebenen
Winkelstellung verbleiben und aufeinanderzu fahrbar sind, wobei die Gesamtvorrichtung
durch das fahrbare Gestell 1 sich den gegebenen Verhältnissen am Reifen einstellt.
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Auch ist es möglich, um die Vorrichtung im Kraftfahrzeug transportieren
zu können, die Säule (14) lösbar am Gestell 1 zu befestigen. Die Verbindung kann
durch Aufschraubung, Einschraubung od.dgl. erfolgen. Ferner ist es möglich, den
Hydraulikzylinder 22 nicht oberhalb an der Teleskopführung zu befestigen, sondern
auch unterhalb derselben anzuordnen bzw. seitlich zuzuordnen. Dies sind Variationen
der Ausführung, die denkbar und möglich sind.