DE3016304C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft 3,5-Dioxo-1,2,4-triazine und deren
Salze, Verfahren zu ihrer Herstellung, herbizide Mittel mit
einem Gehalt an diesen Verbindungen und die Verwendung dieser
Verbindungen.
In den letzten Jahren sind die Ernten auf Weizen- und Gerstenfeldern
merklich zurückgegangen, was auf das überhandnehmende
Wachstum von wilden Haferarten zurückzuführen ist; (vgl. D. P.
Jones u. Mitarb., Wild Oats in World Agriculture, 1976).
Da Wildhafer zu den Gramineen gehört, zu denen auch Weizen
zu zählen ist, bestehen zwischen beiden ökologische und morphologische
Gemeinsamkeiten, insbesondere im Stadium vor der
Ährenbildung, so daß es nicht leicht ist, Wildhafer selektiv
zu beseitigen.
Zur Beseitigung von Wildhafer auf Weizenfeldern soll die Bekämpfung
und die Vorbeugung in einem frühen Wachstumsstadium
des Weizens vorgenommen werden, damit eine Ernteverringerung
vermieden werden kann. Ferner soll ein wirksames Herbizid etwa
zum Zeitpunkt der Beendigung der Keimung von Wildhafer angewendet
werden, da dessen Keimvorgang etwas ungleichmäßig
verläuft.
Aufgabe der Erfindung ist es, herbizide Wirkstoffe zur Verfügung
zu stellen, die eine Foliarbehandlung in einem frühen
Wachstumsstadium des Weizens ermöglichen und eine selektive
Bekämpfung und Verhinderung des Wachstums von Hafer ermöglichen,
ohne daß der Weizen in irgendeiner Weise chemisch geschädigt
wird.
Es wurde erfindungsgemäß festgestellt, daß die nachstehend
angegebenen Wirkstoffe in freier Form oder in Form ihrer Salze
eine hochselektive, stark herbizide Wirkung auf Wildhafer unter
Schonung von Weizen ausüben.
Erfindungsgemäß werden als Wirkstoffe 3,5-Dioxo-1,2,4-triazine
der allgemeinen Formel I eingesetzt
in der
- (1) -X-Y- die Gruppierung -N=CH- bedeutet,
R¹ ein Wasserstoffatom, eine Hydroxymethylgruppe, einen Aminomethylrest der allgemeinen Formel (wobei R³ und R⁴ jeweils Wasserstoffatome, C₁-C₁₂-Alkylreste, Allyl-, Propargyl-, Cyanoäthyl-, Phenylgruppen oder C₃-C₁₀-Cycloalkylreste darstellen oder zusammen mit dem benachbarten Stickstoffatom einen 3- bis 13gliedrigen, gesättigten, stickstoffhaltigen, hetercyclischen Rest bilden, der gegebenenfalls ein Sauerstoffatom oder ein zusätzliches Stickstoffatom enthält und/oder gegebenenfalls höchstens 3 Methyl- oder Äthylgruppen trägt), einen Acyloxymethylrest der allgemeinen Formel -CH₂-OOC-R⁵ (wobei R⁵ einen C₁-C₉-Alkyl-, C₂-C₅-Alkenyl-, C₂-C₅-Alkinyl- oder Cyclohexylrest [diese Reste gegebenenfalls durch höchstens 5 Halogenatome, C₁-C₅-Alkoxyreste, Phenyl- oder Phenoxygruppen substituiert], einen Phenyl-, Naphthyl-, Nicotinyl- oder Isonicotinylrest [diese Reste gegebenenfalls substituiert durch höchstens 5 Halogenatome, Methyl-, Methoxy-, Nitro- oder Trihalogenmethylgruppen oder durch eine 3,4-Methylendioxygruppe] darstellt) oder einen cyclischen Ätherrest der allgemeinen Formel (wobei Z die Gruppierung -CH₂CH₂- darstellt und m eine ganze Zahl mit dem Wert 1 oder 2 ist oder Z die Gruppierung -CHX′CH₂-, CHX′CHX′- oder -CH=CH- (X′ ist ein Halogenatom) darstellt und m den Wert 1 hat) bedeutet und R² ein Wasserstoffatom, eine Aminomethylgruppe der allgemeinen Formel (wobei R³ und R⁴ die vorstehende Bedeutung haben) oder einen cyclischen Ätherrest der allgemeinen Formel (wobei Z′ die Gruppierung -CH₂CH₂- darstellt und n eine ganze Zahl mit dem Wert 1 oder 2 ist oder Z die Gruppierung -CHY′CH₂- (Y′ ist ein Halogenatom) darstellt und n den Wert 1 hat) bedeutet, mit der Maßgabe, daß, wenn R² ein Wasserstoffatom bedeutet, R¹ eine Hydroxymethylgruppe, einen Acyloxymethylrest der allgemeinen Formel -CH₂-OOC-R⁵ oder einen cyclischen Ätherrest der allgemeinen Formel darstellt, wenn R² einen Aminomethylrest der allgemeinen Formel bedeutet, R¹ einen Aminomethylrest der allgemeinen Formel darstellt oder, wenn R² einen cyclischen Ätherrest der allgemeinen Formel bedeutet, R¹ ein Wasserstoffatom oder einen Rest der allgemeinen Formel darstellt, oder - (2) -X-Y- die Gruppierung -NH-CH₂- bedeutet,
R¹ ein Wasserstoffatom, einen Acyloxymethylrest der allgemeinen Formel -CH₂-OOC-R⁶ (wobei R⁶ einen C₁-C₉-Alkyl-, Cyclohexyl- oder Phenylrest [diese Reste gegebenenfalls durch höchstens 5 Fluor- oder Chloratome, Methyl-, Methoxy- oder Trihalogenmethylgruppen oder durch eine 3,4- Methylendioxygruppe substituiert] darstellt) oder einen cyclischen Ätherrest der allgemeinen Formel (wobei p eine ganze Zahl mit dem Wert 3 oder 4 ist) bedeutet und R² ein Wasserstoffatom oder einen cyclischen Ätherrest der allgemeinen Formel (wobei p die vorstehende Bedeutung hat) bedeutet, mit der Maßgabe, daß, wenn R² einen cyclischen Ätherrest der allgemeinen Formel bedeutet, R¹ ein Wasserstoffatom oder einen cyclischen Ätherrest der allgemeinen Formel darstellt.
Auf jeden Fall kann der cyclische Ätherrest der allgemeinen
Formel
nicht die allgemeine Formel
aufweisen. Ferner kann der cyclische Ätherrest der allgemeinen
Formel
nicht die allgemeine Formel
aufweisen.
Bevorzugt sind Verbindungen der allgemeinen Formel I
-X-Y- die Gruppierung -N=CH-, R¹ einen
Rest der allgemeinen Formel
und R² einen Rest der
allgemeinen Formel
bedeutet, wobei R³ und R⁴
die vorstehende Bedeutung haben.
Weiterhin sind bevorzugt Verbindungen der allgemeinen Formel I
in denen -X-Y- die Gruppierung -N=CH- und R¹ einen
Rest der allgemeinen Formel -CH₂OOC-R⁵ bedeutet, wobei
R⁵ die vorstehende Bedeutung hat, sowie
Verbindungen der allgemeinen Formel I
in denen -X-Y- die Gruppierung -N=CH-, R¹ ein Wasserstoffatom
oder einen Rest der allgemeinen Formel
und R² ein Wasserstoffatom oder einen Rest
der allgemeinen Formel
bedeutet, wobei
Z, Z′, m und n die vorstehende Bedeutung
haben.
Als Verbindungen, die den 3,5-Dioxo-1,2,4-triazinen der allgemeinen
Formel I strukturell ähnlich sind, sind aus der DE-PS
20 28 552 3,5-Dioxo-2-methyl-2,3,4,5-tetrahydro-1,2,4-triazin
(nachstehend als "Vergleichsverbindung (a)" bezeichnet) und
aus der US-PS 31 16 994 3,5-Dioxo-2,3,4,5-tetrahydro-1,2,4-triazin
(nachstehend als "Vergleichsverbindung (b)" bezeichnet)
bekannt.
Aus der genannten DE-PS geht hervor, daß die Vergleichsverbindung
(a) das Wachstum von Pflanzen bekämpft und einen wertvollen
Pflanzenwuchsregler darstellt. Ferner wird dort ausgeführt
daß 3,5-Dioxo-2-propyl-2,3,4,5-tetrahydro-1,2,4-triazin
(nachstehend als "Vergleichsverbindung (c)" bezeichnet)
eine stärkere Wirkung als die Vergleichsverbindung (a)
aufweist. Vergleichsversuche haben nunmehr ergeben, daß die
3,5-Dioxo-1,2,4-triazine der allgemeinen Formel I eine wesentlich
stärkere Wirkung bei der Bekämpfung von Wildhafer, Hühnerhirse,
Rettich, Gurken und dergleichen aufweisen als die Vergleichsverbindungen
(a) und (c).
Aus der genannten US-PS geht hervor, daß die Vergleichsverbindung
(b) eine starke Hemmwirkung gegen Pflanzen aufweist
und einen wertvollen Pflanzenwuchsregler darstellt.
Die erfindungsgemäß durchgeführten Vergleichsversuche haben
ergeben, daß sowohl die 3,5-Dioxo-1,2,4-triazine der allgemeinen
Formel I als auch die Vergleichsverbindung (b) eine
beträchtliche herbizide Wirkung gegen Wildhafer zeigen. Bei
einer Foliarbehandlung rufen jedoch die 3,5-Dioxo-1,2,4-triazine
der allgemeinen Formel I keine phytotoxischen Wirkungen
auf Gramineen, wie Weizen, hervor, während die Vergleichsverbindung
(b) eine beträchtliche Phytotoxizität aufweist.
Ferner zeigen die 3,5-Dioxo-1,2,4-triazine der allgemeinen
Formel I eine bemerkenswerte herbizide Wirkung bei einer Bodenbehandlung
vor dem Keimen. Beispielsweise können sie Trichterwinden,
Hafer, Labkraut und dergleichen beseitigen, ohne
eine chemische Schädigung an Baumwolle, Reis, Zuckerrüben,
Weizen und dergleichen hervorzurufen. Ihre Langzeit-Restwirkung
ist beträchtlich. Abgesehen von bestellten Feldern
können diese Wirkstoffe auch auf Obstgärten, Wälder, Wiesen,
nicht bestellten Feldern und dergleichen für herbizide Zwecke
angewendet werden. Da sie auf eine Reihe von Pflanzen eine
wachstumskontrollierende Wirkung aufweisen, kann durch ihre
Anwendung in ausreichend niedrigen Konzentrationen das Wachstum
von Rasen und Gartenpflanzen unterdrückt werden, ohne daß
eine phytotoxische Wirkung hervorgerufen wird.
Unter die 3,5-Dioxo-1,2,4-triazine der allgemeinen Formel I
fallen bekannte und neue Verbindungen. Bekannt sind Verbindungen
der allgemeinen Formel I, in der
- (a) -X-Y- die Gruppierung -N=CH-, R¹ eine Hydroxymethylgruppe und R² ein Kaliumatom bedeutet,
- (b) -X-Y- die Gruppierung -N=CH-, R¹ eine Hydroxymethylgruppe und R² ein Wasserstoffatom bedeutet,
- (c) -X-Y- die Gruppierung -N=CH-, R¹ eine Gruppe der Formel und R² eine Gruppe der Formel bedeutet,
- (d) -X-Y- die Gruppierung -N=CH-, R¹ eine Gruppe der Formel -CH₂-OOC-CH₃ und R² ein Wasserstoffatom bedeutet,
- (e) -X-Y- die Gruppierung -N=CH-, R¹ eine Gruppe der Formel und R² ein Wasserstoffatom bedeutet und
- (f) -X-Y- die Gruppierung -NH-CH₂-, R¹ ein Wasserstoffatom und R² ein Wasserstoffatom bedeutet. Die biologische Aktivität dieser Verbindungen war jedoch nicht bekannt. Bei den übrigen Verbindungen handelt es sich um neue Verbindungen. Die 3,5-Dioxo-1,2,4-triazine der allgemeinen Formel I können in freier Form oder in Form ihrer Salze vorliegen. Beispiele für Salze sind Alkalimetall-, Erdalkalimetall- und Aminsalze. Wenn sowohl R¹ als auch R² Wasserstoffatome bedeuten, kann nur R² in Salzform vorliegen.
Spezielle Beispiele für neue 3,5-Dioxo-1,2,4-triazine der
allgemeinen Formel I sind nachstehend aufgeführt.
Nachstehend sind spezielle Beispiele für bekannte 3,5-
Dioxo-1,2,4-triazine der allgemeinen Formel I angegeben.
Die 3,5-Dioxo-1,2,4-triazine der allgemeinen Formel I
lassen sich nach verschiedenen Verfahren herstellen.
Nachstehend sind einige typische Verfahrensvarianten angegeben.
3,5-Dioxo-1,2,4-triazine der allgemeinen Formel I, in
der -X-Y- die Gruppierung -N=CH-, R¹ einen Rest der allgemeinen
Formel
und R² einen Rest der allgemeinen
Formel
bedeutet, d. h. Verbindungen
der allgemeinen Formel Ia
in der R³ und R⁴ die vorstehende Bedeutung haben, lassen sich
herstellen, indem man ein 3,5-Dioxo-2,3,4,5-tetrahydro-1,2,4-triazin
der allgemeinen Formel II
mit Formaldehyd oder einem chemischen Äquivalent davon und
einem Amin der allgemeinen Formel III
in der R³ und R⁴ die vorstehende Bedeutung haben, umsetzt.
Als chemisches Äquivalent von Formaldehyd können Produkte
verwendet werden, die unter den Reaktionsbedingungen Formaldehyd
freisetzen. Spezielle Beispiele dafür sind Formalin,
Paraformaldehyd und s-Trioxan. Das Molverhältnis bei der Umsetzung
von Ausgangsverbindung der allgemeinen Formel II,
Formaldehyd oder dessen chemischem Äquivalent und Amin der
allgemeinen Formel III beträgt im allgemeinen 1 : 2 bis 4 : 2
bis 4 und vorzugsweise 1 : 2 bis 2,5 : 2 bis 2,5. Die Umsetzung kann in
Gegenwart oder Abwesenheit eines inerten Lösungsmittels, wie
Wasser, Methanol, Äthanol, Isopropanol oder Äthylenglykol,
durchgeführt werden. Die Umsetzung wird im allgemeinen innerhalb
von 10 Minuten bis 20 Stunden bei Temperaturen von 20
bis 150°C und vorzugsweise von 40 bis 100°C erreicht.
3,5-Dioxo-1,2,4-triazine der allgemeinen Formel I, in der
-X-Y- die Gruppierung -N=CH-, R¹ einen Rest der allgemeinen Formel
-CH₂-OOC-R⁵ und R² ein Wasserstoffatom bedeutet, d. h.
Verbindungen der allgemeinen Formel Ib
in der M ein Wasserstoffatom, ein Alkalimetall- oder Erdalkalimetallion
bedeutet und R⁵ die vorstehende Bedeutung hat, lassen
sich herstellen, indem man 2-Hydroxymethyl-3,5-dioxo-2,3,4,5-
tetrahydro-1,2,4-triazin oder ein Salz dieser Verbindung der
allgemeinen Formel IV
in der M die vorstehende Bedeutung hat, mit einer Carbonsäure
der allgemeinen Formel V
R⁵-COOH (V)
in der R⁵ die vorstehende Bedeutung hat, oder einem reaktiven
Derivat dieser Verbindung in bezug auf die Carboxylgruppe,
umsetzt.
Die Ausgangsverbindung der allgemeinen Formel IV kann in
freier Form oder in Form eines Salzes eingesetzt werden. Bei
Verwendung eines Salzes kommen Alkalimetallsalze, wie das Natrium-,
Kalium- oder Lithiumsalz, oder Erdalkalimetallsalze,
wie das Calciumsalz, in Frage. Beispiele für reaktive Derivate
der Verbindung der allgemeinen Formel V in bezug auf die Carboxylgruppe
sind Säurehalogenide und Säureanhydride.
Bei Umsetzung der Ausgangsverbindung IV mit der Carbonsäure
der allgemeinen Formel V selbst, wird die Umsetzung im allgemeinen
in Gegenwart eines Kondensationsmittels, wie N,N-Dicyclohexylcarbodiimid,
und in Gegenwart eines inerten Lösungsmittels,
wie Chloroform, Benzol, Toluol, Xylol, Dimethylsulfoxid,
Dimethylformamid oder Pyridin, durchgeführt. Die Umsetzung
wird im allgemeinen 10 Minuten bis 24 Stunden bei
Temperaturen von 0 bis 50°C und vorzugsweise von 15 bis 30°C
durchgeführt.
Bei Umsetzung der Ausgangsverbindung der allgemeinen Formel
IV mit einem Säurehalogenid oder Säureanhydrid der Carbonsäure
der allgemeinen Formel V, wird im allgemeinen in Gegenwart
einer Base, wie Trimethylamin, Triäthylamin oder Pyridin,
oder in Gegenwart oder Abwesenheit eines inerten Lösungsmittels
wie Methylendichlorid, Chloroform, Tetrachlorkohlenstoff,
Benzol, Toluol, Xylol, Diäthyläther, Dimethoxyäthan, Dimethylformaldehyd,
Dimethylsulfoxid oder Pyridin, gearbeitet. Die
Reaktion wird im allgemeinen 10 Minuten bis 24 Stunden bei
Temperaturen von 0 bis 50°C und vorzugsweise von 15 bis 30°C
durchgeführt.
3,5-Dioxo-1,2,4-triazine der allgemeinen Formel I, in der
-X-Y- die Gruppierung -N=CH-, R¹ ein Wasserstoffatom oder einen
Rest der allgemeinen Formel
(wobei Z die Gruppierung -CH₂CH₂- darstellt und m eine ganze
Zahl mit dem Wert 1 oder 2 ist oder Z die Gruppierung CHX′CH₂
(X ist ein Halogenatom) darstellt und m den Wert 1 hat) und
R² ein Wasserstoffatom oder einen Rest der allgemeinen Formel
(wobei Z und m die vorstehende Bedeutung haben),
bedeutet, mit der Maßgabe, daß, wenn R² ein Wasserstoffatom
bedeutet, R¹ einen Rest der allgemeinen Formel
(wobei Z die Gruppierung -CHX′CH₂- darstellt und m den Wert
1 hat) darstellt, d. h. Verbindungen der allgemeinen Formeln
Ic, Ic′ und Ic′′
in denen Z und m die vorstehende Bedeutung haben, lassen sich
herstellen, indem man 3,5-Bis-(trimethylsilyloxy)-1,2,4-triazin
der Formel VI
mit einem cyclischen Äther der allgemeinen Formel VII
in der X′′ ein Halogenatom, beispielsweise ein Chlor- oder Bromatom,
einen niederen Alkoxyrest,
beispielsweise die Methoxy-,
Äthoxy-, Propoxy- oder Butoxygruppe, einen gegebenenfalls
substituierten Phenoxyrest, beispielsweise die p-Nitrophenoxygruppe,
oder einen niederen Alkanoyloxyrest, beispielsweise
die Acetyloxy- oder Propionyloxygruppe, bedeutet und
Z und m die vorstehende Bedeutung haben, umsetzt.
Das als Ausgangsprodukt verwendete Bis-(trimethylsilyloxy)-triazin
der Formel VI läßt sich erhalten, indem man 3,5-Dioxo-
2,3,4,5-tetrahydro-1,2,4-triazin mit Trimethylchlorsilan nach
einem üblichen Verfahren silyliert; vgl. W. W. Zorbach, Synthetic
Procedure in Nucleic Acid Chemistry, Bd. 1 (1968), S.
347.
Beispiele für cyclische Äther der allgemeinen Formel VII sind
2-Acetoxytetrahydrofuran, 2-Methoxytetrahydrofuran, 2-tert.-
Butoxytetrahydrofuran, 2-Chlortetrahydrofuran, 2-(p-Nitrophen
oxy)-tetrahydrofuran, 2,3-Dichlortetrahydrofuran, 2-Acetoxy
tetrahydropyran, 2-Methoxytetrahydropyran, 2-Chlortetrahydropyran
und 2-(p-Nitrophenoxy)-tetrahydropyran.
Die Umsetzung zwischen dem Bis-(trimethylsilyloxy)-triazin der
Formel VI und dem cyclischen Äther der allgemeinen Formel VII
wird im allgemeinen in einem inerten Lösungsmittel, wie Dichlormethan
oder Dimethylformamid, gegebenenfalls in Gegenwart eines
Katalysators, beispielsweise einer Lewis-Säure, durchgeführt.
Das Molverhältnis von Bis-(trimethylsilyloxy)-triazin der Formel
VI zum cyclischen Äther der allgemeinen Formel VII kann
bei der Umsetzung 1 : 1 bis 1 : 3 betragen. Beispiele für entsprechende
Lewis-Säuren sind Zinntetrachlorid, Bortrifluoridätherat,
Aluminiumtrichlorid, Zinkchlorid und Titantetrachlorid.
Die Umsetzung wird im allgemeinen 1 bis 24 Stunden und vorzugsweise
15 bis 24 Stunden bei Temperaturen von -50 bis 100°C
und vorzugsweise von 0 bis 25°C durchgeführt.
Als Reaktionsprodukt erhält man ein Gemisch aus N²-monosubstituierten,
N⁴-monosubstituierten und N²,N⁴-disubstituierten Verbindungen,
die nach an sich üblichen Verfahren, beispielsweise
auf chromatographischem Wege, in die einzelnen Komponenten getrennt
werden können. Unter diesen Komponenten werden die N²-
monosubstituierten Verbindungen am leichtesten gebildet, anschließend
folgen die N⁴-monosubstituierten Verbindungen. Die
Bildung der N²,N⁴-disubstituierten Verbindungen erfolgt am
schwersten, so daß zur Herstellung dieser disubstituierten
Verbindungen höhere Temperaturen und längere Reaktionszeiten
erforderlich sind.
3,5-Dioxo-1,2,4-triazine der allgemeinen Formel I, in der
-X-Y- die Gruppierung -N=CH-, R¹ einen Rest der allgemeinen
Formel
(wobei m den Wert 1 hat und Z die Gruppierung -CHX′CHX′-
oder -CH=CH- darstellt) und R² ein Wasserstoffatom bedeutet,
d. h. Verbindungen der allgemeinen Formel Id
in der Z die Gruppierungen -CHX′CHX′- oder -CH=CH- bedeutet,
lassen sich herstellen, indem man eine N²-monosubstituierte
Verbindung der allgemeinen Formel VIII
in der Y′′ ein Halogenatom, beispielsweise ein Chlor- oder
Bromatom, bedeutet, der Dehydrohalogenierung unter Bildung
eines N²-(2,5-Dihydro-2-furanyl)-3,5-dioxo-2,3,4,5-tetrahydro-
1,2,4-triazins der allgemeinen Formel IX
unterwirft. Durch Halogenierung der letztgenannten Verbindung
erhält man ein N²-(3,4-Dihalogentetrahydrofuranyl-2)-3,5-dioxo-
2,3,4,5-tetrahydro-1,2,4-triazin der allgemeinen Formel X
in der X′ die vorstehende Bedeutung hat.
Die als Ausgangsprodukte verwendeten N²-monosubstituierten Verbindungen
der allgemeinen Formel VIII werden gemäß den Angaben
in Verfahren 3 erhalten.
Die Dehydrohalogenierung kann durch Umsetzung der N²-monosubstituierten
Verbindung VIII mit einem Dehydrohalogenierungsmittel,
beispielsweise einem Alkalihydroxid, wie Natrium- oder
Kaliumhydroxid, einem Alkalihydrid, wie Natrium- oder Kaliumhydrid,
oder einem Alkalialkoholat, wie Natriummethylat oder
Kalium-tert.-butylat, in einem inerten Lösungsmittel, wie Wasser,
Methanol, Äthanol, Propanol, Butanol, Dimethylformamid oder
Dimethylsulfoxid, 3 bis 6 Stunden bei Temperaturen von 20 bis
80°C durchgeführt werden.
Die Halogenierung wird im allgemeinen durch Umsetzung des
gebildeten N²-(2,5-Dihydro-2-furanyl)-3,5-dioxo-2,3,4,5-
tetrahydro-1,2,4-triazins der allgemeinen Formel IX mit einem
Halogen, wie Brom oder Chlor, in einem aprotischen Lösungsmittel,
wie Tetrachlorkohlenstoff, Chloroform oder Toluol,
2 bis 4 Stunden bei Temperaturen von -5 bis 10°C durchgeführt.
3,5-Dioxo-1,2,4-triazine der allgemeinen Formel I, in der
-X-Y- die Gruppierung -NH-CH₂- bedeutet, d. h. Verbindungen
der allgemeinen Formel Ie
in der R¹ und R² die vorstehende Bedeutung haben, lassen sich
herstellen, indem man die entsprechende 1,6-Dehydroverbindung
der allgemeinen Formel XI
in der R¹ und R² die vorstehende Bedeutung haben, der Reduktion
unterwirft.
Die Reduktion kann nach einem an sich üblichen Verfahren zur
Hydrierung von Doppelbindungen durchgeführt werden. Beispiele
dafür sind die katalytische Hydrierung und die Reduktion mit
einem Metall in Gegenwart einer Säure.
Bei der katalytischen Hydrierung können Platinoxid, Palladium
und dergleichen als Reduktionskatalysatoren verwendet werden.
Beispiele für Reaktionsmedien sind Wasser, organische Lösungsmittel
und deren Gemische. Besonders bevorzugt werden Wasser,
Alkohole, wie Methanol und Äthanol, und deren Gemische. Die
Reduktion wird im allgemeinen 1 bis 12 Stunden bei Temperaturen
von 0 bis 50°C unter einem Druck von Atmosphärendruck
bis 5 at durchgeführt. Bei Reduktion mit einem Metall in
Gegenwart einer Säure können beispielsweise Metalle, wie Zink,
Eisen, Nickel oder Zinn, mit organischen Säuren, wie Essigsäure
oder anorganischen Säuren, wie Salzsäure, Salpetersäure
und Schwefelsäure, verwendet werden. Als Reaktionsmedium kommen
Wasser, organische Lösungsmittel und deren Gemische, vorzugsweise
Wasser, Methanol, Äthanol und deren Gemische, in
Frage. Die Reduktion wird im allgemeinen 1 bis 5 Stunden bei
Temperaturen von 20 bis 100°C durchgeführt.
Durch Reduktion einer 1,6-Dehydroverbindung der allgemeinen
Formel XI, in der R¹ oder R² ein Wasserstoffatom bedeutet, die
aber in der Salzform vorliegt, erhält man die entsprechende
hydrierte Verbindung der allgemeinen Formel Ie, in der R¹
oder R² ein Wasserstoffatom bedeutet, die aber in der Salzform
vorliegt.
Die 3,5-Dioxo-1,2,4-triazine der allgemeinen Formel I, in der
R¹ oder R² ein Wasserstoffatom bedeutet, lassen sich leicht
nach an sich üblichen Verfahren, beispielsweise durch Behandlung
mit einem Metallisierungsmittel oder einem Amin, in die
entsprechenden Salze überführen.
Beispiele für Metallisierungsmittel sind Metallhydroxide, wie
Lithium-, Natrium-, Kalium- oder Calciumhydroxid, Metallalkoholate,
wie Natriummethylat, Natriumäthylat und Kalium-tert.-butylat,
Butyllithium, Natriumhydrid und metallisches Magnesium.
Je nach Art des Metallisierungsmittels werden entsprechende
Reaktionsmedien verwendet. Bei Verwendung eines Metallhydroxids
wird vorzugsweise Wasser eingesetzt. Bei Verwendung
von Metallalkoholaten werden Alkohole bevorzugt. Im Fall
von Butyllithium oder metallischem Magnesium werden vorzugsweise
Äther eingesetzt. Bei Verwendung von Natriumhydrid wird
vorzugsweise Dimethylformamid oder Dimethylsulfoxid verwendet.
Die Behandlung mit dem Metallisierungsmittel wird vorzugsweise
10 Minuten bis 24 Stunden bei Temperaturen von 0 bis
80°C und insbesondere von 0 bis 30°C durchgeführt.
Beispiele für entsprechende Amine sind Isopropylamin, Cyclohexylamin,
Diäthylanilin, Morpholin, Triäthylamin, Tri-n-propylamin
und Anilin. Als Reaktionsmedien können Methanol,
Äthanol, Äthylenglykol oder dergleichen verwendet werden. Die
Umsetzung wird im allgemeinen 30 Minuten bis 12 Stunden bei Temperaturen
von 50 bis 200°C und insbesondere von 60 bis 150°C
durchgeführt.
Wie vorstehend erwähnt, erhält man die Salze der 3,5-Dioxo-
1,2,4-triazine der allgemeinen Formel I, in der -X-Y- die
Gruppierung -NH-CH₂- bedeutet, auch durch Reduktion der entsprechenden
1,6-Dihydroverbindungen der allgemeinen Formel
XI in der Salzform in der 2- oder 4-Stellung.
Ferner ist es möglich, die auf diese Weise hergestellten Salze
in die entsprechenden freien Formen überzuführen, beispielsweise
durch Behandlung mit organischen Säuren, wie Essigsäure
und Ameisensäure, oder mit anorganischen Säuren, wie
Salzsäure, Schwefelsäure, Salpetersäure und Phosphorsäure.
Die Behandlung wird einige Minuten bis 1 Stunde bei Temperaturen
von -70 bis 50°C durchgeführt.
Die Beispiele erläutern die Erfindung.
Ein Gemisch aus 4,00 g 3,5-Dioxo-2,3,4,5-tetrahydro-1,2,4-triazin,
2,33 g p-Formaldehyd, 6,21 g Diäthylamin und 30 ml
Methanol wird 4 Stunden unter Rückfluß erwärmt. Sodann wird
das Reaktionsgemisch auf Raumtemperatur abgekühlt. Nach dem
Abdestillieren des Methanols unter vermindertem Druck erhält
man 9,51 g (94,9 Prozent d. Th.) 2,4-Bis-(diäthylaminomethyl)-
3,5-dioxo-2,3,4,5-tetrahydro-1,2,4-triazin (Verbindung Nr. 7)
als blaßgelbe Flüssigkeit. n 1,5075.
Ein Gemisch aus 2,26 g 3,5-Dioxo-2,3,4,5-tetrahydro-1,2,4-triazin,
1,32 g p-Formaldehyd, 2,48 g n-Propylamin und 30 ml
Äthanol wird 3 Stunden unter Rückfluß behandelt. Das Reaktionsgemisch
wird sodann auf Raumtemperatur abgekühlt.
Der nach dem Abdampfen des Äthanols unter vermindertem Druck
erhaltene Rückstand wird mit 70 ml Essigsäureäthylester und
20 ml Wasser versetzt. Die Essigsäureäthylesterphase wird abgetrennt,
mit Wasser gewaschen und unter vermindertem Druck
eingedampft. Man erhält 2,4-Bis-(n-propylaminomethyl)-3,5-
dioxo-2,3,4,5-tetrahydro-1,2,4-triazin (Verbindung Nr. 9) als
blaßgelbe Flüssigkeit, die nach Zusatz von Petroläther zu
einem glasartigen Feststoff erstarrt. Die Ausbeute beträgt
2,57 g (50,3 Prozent d. Th.). Erweichungstemperatur 62 bis
72°C.
Ein Gemisch aus 2,00 g 3,5-Dioxo-2,3,4,5-tetrahydro-1,2,4-triazin,
1,06 g p-Formaldehyd, 3,51 g 3-Methylpiperidin und
20 ml Äthanol wird 4 Stunden unter Rückfluß erwärmt. Sodann
wird das Reaktionsgemisch auf Raumtemperatur abgekühlt.
Nach dem Abdampfen des Äthanols unter vermindertem Druck
erhält man 5,84 g 2,4-Bis-(3-methylpiperidin-1-ylmethyl)-
3,5-dioxo-2,3,4,5-tetrahydro-1,2,4-triazin (Verbindung Nr.
31) als blaßgelbe Flüssigkeit, die spontan erstarrt. Der
Feststoff wird aus einer Mischung von Äthanol und n-Hexan
umkristallisiert. Man erhält 4,79 g (80,6 Prozent d. Th.)
weiße Kristalle vom F. 134,1°C.
Ein Gemisch aus 4,00 g 2,3,4,5-Tetrahydro-3,5-dioxo-1,2,4-triazin,
6,48 g p-Formaldehyd, 3,24 g Morpholin und 30 ml
Äthanol wird 2 Stunden unter Rückfluß erwärmt. Sodann wird
das Reaktionsgemisch auf Raumtemperatur abgekühlt. Nach dem
Abdampfen des Äthanols unter vermindertem Druck erhält man
2,4-Bis-(morpholin-4-ylmethyl)-3,5-dioxo-2,3,4,5-tetrahydro-
1,2,4-triazin (Verbindung Nr. 37) in Form von weißen Kristallen,
die aus Äthanol umkristallisiert werden. Die Ausbeute
beträgt 9,04 g (82 Prozent d. Th.). F. 140,4°C.
4,00 g 2-Hydroxymethyl-3,5-dioxo-2,3,4,5-tetrahydro-1,2,4-triazin
und 4,36 g Propionsäureanhydrid werden in 20 ml
Pyridin gelöst. Das Gemisch wird über Nacht stehengelassen.
Der nach dem Abdampfen des Pyridins unter vermindertem Druck
erhaltene Rückstand wird mit 70 ml Essigsäureäthylester und
20 ml Wasser versetzt. Die Essigsäureäthylesterphase wird
abgetrennt, mit 20 ml Wasser gewaschen und eingedampft. Man erhält
4,82 g (93 Prozent d. Th.) 2-Propionyloxymethyl-3,5-dioxo-
2,3,4,5-tetrahydro-1,2,4-triazin (Verbindung Nr. 40) in Form
von weißen Kristallen vom F. 111,3°C.
1,00 g 2-Hydroxymethyl-3,5-dioxo-2,3,4,5-tetrahydro-1,2,4-triazin,
0,95 g p-Methylbenzoesäure und 2,90 g N,N-Dicyclohexylcarbodiimid
werden in Pyridin gelöst. Das Gemisch wird
sodann über Nacht stehengelassen. Anschließend wird das
Reaktionsgemisch zur Trockne eingedampft. Der erhaltene
Rückstand wird mit Chloroform extrahiert. Der Chloroformextrakt
wird zu einem Öl eingeengt, das dünnschichtchromatographisch
an Kieselgel gereinigt wird. Nach Umkristallisation
aus einer Mischung von Äthanol und n-Hexan erhält man
1,01 g (56 Prozent d. Th.) 2-(p-Methylbenzoyloxymethyl)-3,5-
dioxo-2,3,4,5-tetrahydro-1,2,4-triazin (Verbindung Nr. 42)
vom F. 139,3°C.
1,81 g Kaliumsalz von 2-Hydroxymethyl-3,5-dioxo-2,3,4,5-
tetrahydro-1,2,4-triazin werden in 20 ml Pyridin suspendiert.
Das Gemisch wird mit Eis gekühlt und tropfenweise mit 2,48 g
1-Naphthylcarbonylchlorid versetzt. Nach beendeter Zugabe
läßt man das Reaktionsgemisch über Nacht stehen. Sodann wird
das Pyridin unter vermindertem Druck entfernt. Der erhaltene
Rückstand wird in Wasser gelöst. Die erhaltene wäßrige
Lösung wird mit Essigsäure angesäuert. Die saure wäßrige
Lösung wird mit 50 ml Essigsäureäthylester und 20 ml Wasser
versetzt. Die Essigsäureäthylesterphase wird abgetrennt und
unter vermindertem Druck zur Trockne eingedampft. Der Rückstand
wird aus Äthanol umkristallisiert. Man erhält 1,44 g
(82 Prozent d. Th.) 2-(1-Naphthylcarbonyloxymethyl)-3,5-
dioxo-2,3,4,5-tetrahydro-1,2,4-triazin (Verbindung Nr. 43)
vom F. 134,0°C.
1 g (8,8 mMol) 3,5-Dioxo-2,3,4,5-tetrahydro-1,2,4-triazin
und 1,9 g (13,2 mMol) 2-tert.-Butoxytetrahydrofuran werden in
3 ml Dimethylformamid gelöst. Das Gemisch wird 5 Stunden bei
160 bis 165°C gerührt. Der nach dem Entfernen des Dimethylformamids
aus dem Reaktionsgemisch erhaltene Rückstand wird
der Säulenchromatographie an Kieselgel unter Verwendung eines
Gemisches aus Aceton und n-Hexan (1 : 3) als Elutionsmittel
unterworfen. Die erste Hauptfraktion ergibt 0,2 g (12 Prozent
d. Th.) 2,4-Bis-(tetrahydro-2-furanyl)-3,5-dioxo-2,3,4,5-
tetrahydro-1,2,4-triazin (Verbindung Nr. 85). Die zweite
Hauptfraktion ergibt 0,6 g (36 Prozent d. Th.) 3,5-Dioxo-
4-(tetrahydro-2-furanyl)-2,3,4,5-tetrahydro-1,2,4-triazin
(Verbindung Nr. 86). Die dritte Hauptfraktion ergibt 0,4 g
(24 Prozent d. Th.) 2-(Tetrahydro-2-furanyl)-3,5-dioxo-2,3,4,5-
tetrahydro-1,2,4-triazin (Verbindung Nr. 101). Die Verbindung
Nr. 85 weist einen F. von 67 bis 68°C auf. Die Verbindung
Nr. 86 schmilzt bei 87°C.
2,5 g (10 mmMol) 3,5-Bis-(trimethylsilyloxy)-1,2,4-triazin
und 1,8 g (15 mMol) 2-Chlortetrahydropyran werden in 1 ml
Dimethylformamid gelöst. Das Gemisch wird über Nacht bei
Raumtemperatur gerührt und sodann unter vermindertem Druck
eingedampft. Der Rückstand wird der Säulenchromatographie
an Kieselgel unter Verwendung eines Gemisches aus Aceton und
n-Hexan (1 : 3) als Elutionsmittel unterworfen. Die erste
Hauptfraktion ergibt 1,0 g (36 Prozent d. Th.) 2,4-Bis-(tetra
hydro-2-pyranyl)-3,5-dioxo-2,3,4,5-tetrahydro-1,2,4-triazin
(Verbindung Nr. 87). Die zweite Hauptfraktion ergibt 0,8 g
(40 Prozent d. Th.) 3,5-Dioxo-4-(tetrahydro-2-pyranyl-2,3,4,5-
tetrahydro-1,2,4-triazin (Verbindung Nr. 88). Die dritte Hauptfraktion
ergibt 0,6 g (30 Prozent d. Th.) 2-(Tetrahydro-2-
pyranyl)-3,5-dioxo-2,3,4,5-tetrahydro-1,2,4-triazin (Verbindung
Nr. 100). Der F. der Verbindung Nr. 87 beträgt 32°C und
der von Verbindung Nr. 88 116°C.
0,8 g (3,7 mMol) 2-(3-Chlor-tetrahydro-2-furanyl)-3,5-dioxo-
2,3,4,5-tetrahydro-1,2,4-triazin und 0,7 g (6,2 mMol) Kalium-
tert.-butylat werden zu 3 ml Dimethylsulfoxid gegeben. Das
Gemisch wird 3 Stunden bei Raumtemperatur gerührt. Sodann
wird das Reaktionsgemisch in Eiswasser gegossen. Das Gemisch
wird mit Essigsäure angesäuert und mit Chloroform extrahiert.
Der Chloroformextrakt wird mit Wasser gewaschen, getrocknet
und zur Entfernung des Lösungsmittels eingedampft. Der rohe
Rückstand wird aus Äthanol kristallisiert. Man erhält 0,5 g
(76 Prozent d. Th.) 2-(2,5-Dihydro-2-furanyl)-3,5-dioxo-
2,3,4,5-tetrahydro-1,2,4-triazin (Verbindung Nr. 81) vom
F. 147 bis 148°C.
1 g (5,5 mMol) 2-(2,5-Dihydro-2-furanyl)-3,5-dioxo-2,3,4,5-
tetrahydro-1,2,4-triazin werden in 5 ml Tetrachlorkohlenstoff
gelöst. Durch die Lösung wird unter Kühlung auf 0°C 1 Stunde
Chlorgas geleitet. Sodann wird zusätzlich 1 Stunde bei Raumtemperatur
gerührt. Der nach dem Eindampfen des Reaktionsgemisches
zur Trockne erhaltene Rückstand wird aus einer
Mischung von Essigsäureäthylester und n-Hexan umkristallisiert.
Man erhält 1 g (78 Prozent d. Th.) 2-(3,4-Dichlor-tetra
hydro-2-furanyl)-2,3,4,5-tetrahydro-1,2,4-triazin (Verbindung
Nr. 82) vom F. 174 bis 175°C.
2,0 g 2-Acetyloxymethyl-3,5-dioxo-2,3,4,5-tetrahydro-1,2,4-triazin
werden in 100 ml Äthanol gelöst. Die Lösung wird
mit 400 mg Platinoxid versetzt und 4 Stunden in einer Wasserstoffatmosphäre
bei Raumtemperatur gerührt. Nach beendeter
Umsetzung wird der Katalysator abfiltriert. Das Filtrat wird
unter vermindertem Druck zu einer blaßgelben Flüssigkeit eingedampft.
Diese Flüssigkeit wird säulenchromatographisch an
Kieselgel unter Verwendung eines Gemisches aus Chloroform und
Methanol als Elutionsmittel gereinigt. Man erhält 1,42 g (70,3
Prozent d. Th.) 2-Acetyloxymethyl-3,5-dioxo-hexahydro-1,2,4-triazin
(Verbindung Nr. 72) als farblose, durchsichtige, viskose
Flüssigkeit n 1,5008.
2,1 g 2-(4-Methylbenzoyloxymethyl)-3,5-dioxo-2,3,4,5-tetra
hydro-1,2,4-triazin werden in 100 ml Äthanol gelöst. Das Gemisch
wird mit 400 mg Platinoxid versetzt und 3 Stunden unter
einer Wasserstoffatmosphäre bei Raumtemperatur gerührt. Nach
beendeter Umsetzung wird der Katalysator abfiltriert. Das Filtrat
wird unter vermindertem Druck eingeengt. Die erhaltene
blaßgelbe Flüssigkeit wird säulenchromatographisch an Kieselgel
unter Verwendung eines Gemisches aus Chloroform und Methanol
als Elutionsmittel gereinigt. Man erhält 2-(4-Methyl
benzoyloxymethyl)-3,5-dioxo-hexahydro-1,2,4-triazin (Verbindung
Nr. 73) in Form von weißen Kristallen. Das Produkt wird
aus einer Mischung von Äthanol und n-Hexan umkristallisiert.
Man erhält 1,35 g (62,2 Prozent d. Th.) Produkt vom F. 163,5°C.
1,9 g (9,6 mMol) N²-(Tetrahydro-2-pyranyl)-3,5-dioxo-2,3,4,5-
tetrahydro-1,2,4-triazin und 0,5 Zink werden zu einer Mischung
aus 6 ml Essigsäure und 6 ml Wasser gegeben. Das Gemisch
wird 5 Stunden unter Rückfluß erwärmt. Nach beendeter
Umsetzung wird das Reaktionsgemisch abfiltriert. Das Filtrat
wird zur Trockne eingedampft. Der Rückstand wird aus Methanol
umkristallisiert. Man erhält 1,5 g (78 Prozent d. Th.) rohes
N²-(Tetrahydro-2-pyranyl)-3,5-dioxo-hexahydro-1,2,4-triazin
(Verbindung Nr. 90) vom F. 205 bis 206°C.
2,5 g (9,9 mMol) N²-(Tetrahydro-2-furanyl)-3,5-dioxo-2,3,4,5-
tetrahydro-1,2,4-triazin werden in 50 ml Äthanol gelöst. Die
Lösung wird mit 1 g Platinoxid versetzt und 5 Stunden unter
einer Wasserstoffatmosphäre bei Raumtemperatur gerührt. Nach
beendeter Umsetzung wird das Gemisch abfiltriert. Das Filtrat
wird zur Trockne eingedampft. Der Rückstand wird aus Äthanol
umkristallisiert. Man erhält 2,1 g (85 Prozent d. Th.) N²-
(Tetrahydro-2-furanyl)-3,5-dioxo-hexahydro-1,2,4-triazin
(Verbindung Nr. 91) vom F. 197°C.
84 mg metallisches Natrium werden in 50 ml Äthanol gelöst.
Die erhaltene Natriumäthylatlösung in Äthanol wird mit 1,14 g
2-(1-Naphthylcarbonyloxymethyl)-3,5-dioxo-2,3,4,5-tetrahydro-
1,2,4-triazin versetzt. Das Reaktionsgemisch wird 6 Stunden
bei Raumtemperatur gerührt. Die ausgefallenen weißen Kristalle
von 2-(1-Naphthylcarbonyloxymethyl)-4-natrium-3,5-
dioxo-2,3,4,5-tetrahydro-1,2,4-triazin (Verbindung Nr. 44)
werden abfiltriert. Das Produkt wird gründlich mit 50 ml
Äthanol gewaschen und getrocknet. Die Ausbeute beträgt 1,07 g
(92 Prozent d. Th.) F. 201,1°C (Zers.).
1,0 g 2-(4-Methylbenzoyloxymethyl)-3,5-dioxo-hexahydro-1,2,4-triazin
werden in 60 ml Methanol gelöst. Die Lösung wird mit
0,21 g Natriummethylat versetzt und 30 Minuten bei Raumtemperatur
gerührt. Die nach dem Abdampfen des Methanols unter
vermindertem Druck erhaltenen weißen Kristalle werden gründlich
mit Äthanol gewaschen. Man erhält 0,84 g (77,8 Prozent
d. Th.) 2-(4-Methylbenzoyloxymethyl)-3,5-dioxo-4-natrium-
hexahydro-1,2,4-triazin (Verbindung Nr. 74) vom F. 225 bis
235°C (Zers.).
770 mg 3,5-Dioxo-4-natrium-2,3,4,5-tetrahydro-1,2,4-triazin-monohydrat
werden in 60 ml Wasser gelöst. Die Lösung wird in
Gegenwart von 100 mg Platinoxid 4 Stunden bei Raumtemperatur
hydriert. Das nach dem Abfiltrieren des Katalysators erhaltene
Filtrat wird unter vermindertem Druck zu einer farblosen,
transparenten Flüssigkeit eingeengt. Diese Flüssigkeit
wird in 30 ml Äthanol gelöst. Nach dem Abdampfen des Lösungsmittels
erhält man 850 mg (98,2 Prozent d. Th.) 3,5-Dioxo-
4-natrium-hexahydro-1,2,4-triazin-dihydrat (Verbindung Nr. 4)
in Form eines amorphen Feststoffs mit einer Erweichungstemperatur
von 122,3°C.
500 mg 2-(4-Methylbenzoyloxymethyl)-3,5-dioxo-4-natrium-
hexahydro-1,2,4-triazin, erhalten gemäß Beispiel 17, werden
in 15 ml 1prozentiger Salzsäure gelöst. Das Gemisch wird
sodann in 20 ml Essigsäureäthylester extrahiert. Der Essigsäureäthylesterextrakt
wird mit 5 ml Wasser gewaschen, über
wasserfreiem Magnesiumsulfat getrocknet und unter vermindertem
Druck eingedampft. Man erhält 450 mg (97,8 Prozent d. Th.)
2-(4-Methylbenzoyloxymethyl)-3,5-dioxo-hexahydro-1,2,4-triazin
(Verbindung Nr. 73) in Form von weißen Kristallen.
Bei der praktischen Anwendung können die 3,5-Dioxo-1,2,4-triazine
der allgemeinen Formel I in freier Form oder in
Form ihrer Salze direkt oder in Form von beliebigen Präparaten,
beispielsweise in Form von benetzbaren Pulvern, emulgierbaren
Konzentraten, Granulaten, feinen Granulaten oder
Stäubemitteln, angewendet werden.
Zur Herstellung derartiger Präparate können feste oder flüssige
Trägerstoffe verwendet werden. Beispiele für feste Trägerstoffe
sind mineralische Pulver, wie Kaolin, Bentonit, Ton,
Montmorillonit, Talcum, Diatomeenerde, Glimmer, Vermiculit,
Gips, Calciumcarbonat und Apatit, Pulver pflanzlichen Ursprungs,
wie Sojabohnenmehl, Weizenmehl, Holzmehl, Tabakmehl,
Stärke und kristalline Cellulose, hochmolekulare Verbindungen,
wie Petroleumharz, Polyvinylchlorid, Dammarharz und Ketonharz,
Aluminiumoxid und Wachs.
Beispiele für flüssige Trägerstoffe sind Alkohole, wie Methanol,
Äthanol, Äthylenglykol und Benzylalkohol, aromatische
Kohlenwasserstoffe, wie Toluol, Benzol, Xylol und Methylnaphthalin,
halogenierte Kohlenwasserstoffe, wie Chloroform, Tetrachlorkohlenstoff
und Monochlorbenzol, Äther, wie Dioxan und
Tetrahydrofuran, Ketone, wie Aceton, Methyläthylketon und
Cyclohexanon, Ester, wie Essigsäureäthylester, Essigsäurebutylester
und Äthylenglykolacetat, Säureamide, wie Dimethylformamid,
Nitrile, wie Acetonitril, Ätheralkohole, wie Äthylenglykoläthyläther,
und Wasser.
Zum Emulgieren, Dispergieren oder Verteilen können nicht-ionogene,
anionaktive, kationaktive oder amphotere grenzflächenaktive
Mittel verwendet werden. Beispiele für grenzflächenaktive
Mittel sind Polyoxyäthylenalkyläther, Polyoxyäthylenalkylaryläther,
Polyoxyäthylenfettsäureester, Sorbitanfettsäureester,
Polyoxyäthylensorbitanfettsäureester, Oxyäthylen-Oxy
propylen-Polymerisate, Polyoxyäthylenalkylphosphate, Fettsäuresalze,
Alkylsulfate, Alkylsulfonate, Alkylarylsulfonate,
Alkylphosphate, Polyoxyäthylenalkylsulfate, quaternäre Ammoniumsalze
und Oxyalkylamine. Gegebenenfalls können als Hilfsstoffe
Gelatine, Casein, Natriumalginat, Stärke, Agar, Polyvinylalkohol
oder dergleichen zugesetzt werden.
In den herbiziden Mitteln der Erfindung kann der Gehalt an
der Verbindung der allgemeinen Formel I 1 bis 95 und vorzugsweise
1 bis 80 Gewichtsprozent betragen.
Die 3,5-Dioxo-1,2,4-triazine der allgemeinen Formel I können
zusammen mit anderen Herbiziden zur Erhöhung der herbiziden
Aktivität verwendet werden. In einigen Fällen läßt sich eine
synergistische Wirkung erwarten. Beispiele für andere Herbizide
sind 1,1-Dimethyl-3-(3-trifluormethylphenyl)-harnstoff, 3-(3,4-
Dichlorphenyl)-1,1-dimethylharnstoff, Natriummethanarsonat,
2-(3,4-Dichlorphenyl)-4-methyltetrahydro-1,2,4-oxathiazol-
3,5-dion, 2-Methylthio-4,6-bis-(isopropylamino)-s-triazin,
3-Isopropyl-1H-2,1,3-benzothiadiazin-(4)-3H-on-2,2-dioxid,
2-Methyl-4-chlor-phenoxyessigsäure, S-Äthyl-N,N-hexamethylenthiolcarbamat,
3,4-Dichlorpropionanilid, 3-(2,4-Dichlor-5-
isopropoxyphenyl)-5-tert.-butyl-,1,3,4-oxathiazol-2(3H)-on,
3-(Methoxycarbonylamino)-phenyl-N-(3-methylphenyl)-carbamat,
5-Amino-4-chlor-2-phenylpyridazin-3(2H)-on, 3-Cyclohexyl-
5,6-trimethylenuracil, 4-Amino-4,5-dihydro-3-methyl-5-phenyl-
1,2,4-triazin-5-(4H)-on, 3,6-Dichlor-2-methoxybenzoesäure,
3-(3-Chlor-4-methylphenyl)-1,1,-dimethylharnstoff, 3-(2-Benzo
thiazolyl)-1,3-dimethylharnstoff und 3-(4-Isopropylphenyl)-
1,1-dimethylharnstoff.
Die Dosierung der Verbindung der allgemeinen Formel I hängt
von der Art der Verbindung, der Art der Kulturpflanzen, der
Anwendungsart und ähnlichen Faktoren ab. Im allgemeinen beträgt
die Dosierung 2 bis 200 g und vorzugsweise 5 bis 50 g
Wirkstoff pro 1 Ar.
Nachstehend sind Beispiele für heribizide Mittel angegeben.
Teil- und Prozentangaben beziehen sich das Gewicht.
80 Teile der Verbindung Nr. 11, 5 Teile Polyoxyäthylenalkylaryläther
und 15 Teile synthetisches Siliciumoxid-hydrat
werden gründlich vermischt und pulverisiert. Man erhält ein
benetzbares Pulver.
In entsprechender Weise werden die Verbindungen Nr. 34, 37,
40, 72, 84, 87, 95, 98, 99 und 101 zu benetzbaren Pulvern
verarbeitet.
30 Teile der Verbindung Nr. 8, 7 Teile Polyoxyäthylenalkylaryläther,
3 Teile Alkylarylsulfonat und 60 Teile Xylol werden
gründlich vermischt. Man erhält ein emulgierbares Konzentrat.
In entsprechender Weise werden die Verbindungen Nr. 30, 37,
57, 73, 81, 85, 90, 96, 98, 99 und 100 zu emulgierbaren Konzentraten
verarbeitet.
1 Teil der Verbindung Nr. 9, 1 Teil "white carbon", 5 Teile
Ligninsulfonat und 93 Teile Ton werden gründlich vermischt
und pulverisiert. Das Gemisch wird sodann mit Wasser angeknetet,
granuliert und getrocknet. Man erhält ein Granulat.
In entsprechender Weise werden die Verbindungen Nr. 32, 39,
64, 77, 80, 82, 87, 93, 98 und 99 zu Granulaten verarbeitet.
40 Teile Bentonit, 5 Teile Ligninsulfonat und 55 Teile Ton
werden gründlich vermischt und pulverisiert. Das Gemisch wird
sodann mit Wasser angeknetet, granuliert und getrocknet. Man
erhält ein wirkstofffreies Granulat. Das Granulat wird sodann
mit 5 Teilen der Verbindung Nr. 9 unter Bildung eines
wirkstoffhaltigen Granulats imprägniert.
In entsprechender Weise werden die Verbindungen Nr. 31, 38, 69,
78, 83, 85, 91, 98, 99 und 100 zu Granulaten verarbeitet.
3 Teile der Verbindung Nr. 13, 0,5 Teile Isopropylphosphat,
66,5 Teile Ton und 30 Teile Talcum werden gründlich vermischt
und pulverisiert. Man erhält ein Stäubemittel.
In entsprechender Weise werden die Verbindungen Nr. 33, 38,
53, 75, 80, 81, 89, 92, 98 und 99 zu Stäubemitteln verarbeitet.
Die folgenden Beispiele erläutern die Anwendung der 3,5-
Dioxo-1,2,4-triazine der allgemeinen Formel I als herbizide
Wirkstoffe. Dabei wird die phytotoxische Wirkung auf die
Kulturpflanzen und die herbizide Wirkung gegenüber den Unkrautpflanzen
folgendermaßen bewertet: Die überirdischen
Teile der Testpflanzen werden abgeschnitten und gewogen
(Frischgewicht). Das Verhältnis des Frischgewichts der behandelten
Pflanzen zum Frischgewicht der unbehandelten Pflanzen
wird als prozentualer Wert angegeben, wobei das Frischgewicht
der unbehandelten Pflanzen mit 100 bewertet wird. Die
Schädigung der Kulturpflanzen und die herbizide Wirkung wird
mit dem in der nachstehenden Tabelle angegebenen Bewertungsschema
bewertet. Bei der phytotoxischen Wirkung werden im allgemeinen
Werte von 0 oder 1 und bei der herbiziden Wirkung
Werte von 5, 4 oder 3 als zufriedenstellend in bezug auf den
Schutz der Kulturpflanzen bzw. in bezug auf die Bekämpfung
der Unkrautpflanzen angesehen.
Bewertung | |
Frischgewicht, % (unbehandelte Pflanze=100) | |
Kulturpflanzen und Unkrautpflanzen | |
5 | |
0 | |
4 | 1-19 |
3 | 20-49 |
2 | 50-79 |
1 | 80-99 |
0 | 100 |
Kunststoffschalen mit einem Durchmesser von 10 cm und einem
Fassungsvermögen von 0,5 Liter werden mit Erdreich von normalen
Feldern gefüllt. In den Schalen werden Samen von Weizen
und Wildhafer getrennt ausgesät und 20 Tage im Freien gezogen.
Die erforderliche Menge der zu untersuchenden Verbindungen
wird auf das Blattwerk der zu untersuchenden Pflanzen mit
Hilfe einer kleinen Handspritze von oben her aufgespritzt.
Nach dem Spritzen werden die zu untersuchenden Pflanzen weitere
40 Tage im Freien gezogen. Sodann wird die herbizide und
die phytotoxische Wirkung untersucht. Die Ergebnisse sind in
Tabelle I zusammengestellt. Für die vorstehende Anwendung
auf das Blattwerk werden die zu untersuchenden Verbindungen
jeweils zu emulgierbaren Konzentraten verarbeitet. Die erforderliche
Menge an emulgierbarem Konzentrat wird in Wasser
dispergiert. Das Spritzvolumen beträgt 5 Liter pro 1 Ar. Zur
Anwendung wird ein Netzmittel zugesetzt. Zum Anwendungszeitpunkt
befindet sich der Weizen im 3blättrigen Zustand und
weist eine Höhe von 13 bis 14,5 cm auf. Der Wildhafer befindet
sich ebenfalls im 3blättrigen Zustand und weist eine
Höhe von 8 bis 13,0 cm auf.
Wagner-Töpfe (1/5000 Ar) werden jeweils mit Erdreich aus Sumpffeldern
gefüllt. In den Töpfen werden Samen von Hühnerhirse,
Wildhafer, Rettich und Gurken getrennt ausgesät und 2 bis 3
Wochen im Gewächshaus gezogen. Die erforderliche Menge der zu
untersuchenden Verbindungen wird auf das Blattwerk der zu
untersuchenden Pflanzen mit Hilfe einer kleinen Handspritze
von oben her aufgespritzt. Nach dem Spritzen werden die zu
untersuchenden Pflanzen weitere 3 Wochen im Gewächshaus gezogen.
Sodann wird die herbizide Wirkung untersucht. Die Ergebnisse
sind in Tabelle II zusammengestellt. Bei der vorstehenden
Anwendung auf das Blattwerk werden die zu untersuchenden
Verbindungen jeweils zu emulgierbaren Konzentraten
verarbeitet. Die erforderliche Menge an emulgierbaren Konzentraten
wird in Wasser dispergiert. Das Spritzvolumen beträgt
5 Liter pro 1 Ar. Zur Anwendung wird ein Netzmittel zugesetzt.
Kunststoffschalen der Abmessungen 35 cm×25 cm×10 cm (Höhe)
werden mit Erdreich von normalen Feldern gefüllt. In den Schalen
werden sodann Samen von Baumwolle, Ipomoea purpurea, Amaranthus
retroflexus, Reis, Echinochloa crus-galli, Weizen,
Avena fatua, Zuckerrüben, Setaria viridis, Chenopodium album
und Galium aparine getrennt ausgesät. Die erforderliche Menge
an benetzbarem Pulver wird in Wasser dispergiert. 40 g Wirkstoff
werden in einem Volumen von 5 Liter pro 1 Ar auf die
gesamte Bodenoberfläche mit Hilfe einer kleinen Handspritze
aufgebracht. Nach dem Spritzen werden die Schalen 20 Tage in
ein Gewächshaus gebracht. Die phytotoxischen und herbiziden
Wirkungen werden festgestellt. Die Ergebnisse sind in Tabelle
III zusammengestellt.
Samen von Weizen, Gerste und Wildhafer werden gleichzeitig in
einem Bereich (1 m×1 m) eines Feldes ausgesät. Wenn der
Wildhafer das 2blättrige bzw. 4blättrige Stadium erreicht
hat, wird die erforderliche Menge der zu untersuchenden Verbindungen
auf das Blattwerk der zu untersuchenden Pflanzen
mit Hilfe einer kleinen Handspritze von oben her aufgespritzt.
Nach dem Spritzen werden die Pflanzen 5 Wochen gezogen. Die
herbiziden und phytotoxischen Wirkungen werden festgestellt.
Die Ergebnisse sind in Tabelle IV zusammengestellt. Bei der
Behandlung des Blattwerks werden die zu untersuchenden Verbindungen
jeweils zu emulgierbaren Konzentraten verarbeitet.
Die erforderliche Menge an emulgierbarem Konzentrat wird in
Wasser dispergiert und in einer Menge von 5 Liter pro Ar unter
Zusatz eines Netzmittels aufgespritzt.
Claims (13)
1. 3,5-Dioxo-1,2,4-triazine der allgemeinen Formel I
in der
- (1) -X-Y- die Gruppierung -N=CH- bedeutet, R¹ ein Wasserstoffatom, eine Hydroxymethylgruppe, einen Aminomethylrest der allgemeinen Formel (wobei R³ und R⁴ jeweils Wasserstoffatome, C₁-C₁₂-Alkylreste, Allyl-, Propargyl-, Cyanoäthyl-, Phenylgruppen oder C₃-C₁₀-Cycloalkylreste darstellen oder zusammen mit dem benachbarten Stickstoffatom einen 3- bis 13gliedrigen, gesättigten, stickstoffhaltigen, hetercyclischen Rest bilden, der gegebenenfalls ein Sauerstoffatom oder ein zusätzliches Stickstoffatom enthält und/oder gegebenenfalls höchstens 3 Methyl- oder Äthylgruppen trägt), einen Acyloxymethylrest der allgemeinen Formel -CH₂-OOC-R⁵ (wobei R⁵ einen C₁-C₉-Alkyl-, C₂-C₅-Alkenyl-, C₂-C₅-Alkinyl- oder Cyclohexylrest [diese Reste gegebenenfalls durch höchstens 5 Halogenatome, C₁-C₅-Alkoxyreste, Phenyl- oder Phenoxygruppen substituiert], einen Phenyl-, Naphthyl-, Nicotinyl- oder Isonicotinylrest [diese Reste gegebenenfalls substituiert durch höchstens 5 Halogenatome, Methyl-, Methoxy-, Nitro- oder Trihalogenmethylgruppen oder durch eine 3,4-Methylendioxygruppe] darstellt) oder einen cyclischen Ätherrest der allgemeinen Formel (wobei Z die Gruppierung -CH₂CH₂- darstellt und m eine ganze Zahl mit dem Wert 1 oder 2 ist oder Z die Gruppierung -CHX′CH₂-, -CHX′CHX′- oder -CH=CH- (X′ ist ein Halogenatom) darstellt und m den Wert 1 hat) bedeutet und R² ein Wasserstoffatom, eine Aminomethylgruppe der allgemeinen Formel (wobei R³ und R⁴ die vorstehende Bedeutung haben) oder einen cyclischen Ätherrest der allgemeinen Formel (wobei Z′ die Gruppierung -CH₂CH₂- darstellt und n eine ganze Zahl mit dem Wert 1 oder 2 ist oder Z die Gruppierung -CHY′CH₂- (Y′ ist ein Halogenatom) darstellt und n den Wert 1 hat) bedeutet, mit der Maßgabe, daß wenn R² ein Wasserstoffatom bedeutet, R¹ eine Hydroxymethylgruppe, einen Acyloxymethylrest der allgemeinen Formel -CH₂-OOC-R⁵ oder einen cyclischen Ätherrest der allgemeinen Formel darstellt wenn R² einen Aminomethylrest der allgemeinen Formel bedeutet, R¹ einen Aminomethylrest der allgemeinen Formel darstellt oder, wenn R² einen cyclischen Ätherrest der allgemeinen Formel bedeutet, R¹ ein Wasserstoffatom oder einen Rest der allgemeinen Formel darstellt, oder
- (2) -X-Y- die Gruppierung -NH-CH₂- bedeutet, R¹ ein Wasserstoffatom, einen Acyloxymethylrest der allgemeinen Formel -CH₂-OOC-R⁶ (wobei R⁶ einen C₁-C₉-Alkyl-, Cyclohexyl- oder Phenylrest [diese Reste gegebenenfalls durch höchstens 5 Fluor- oder Chloratome, Methyl-, Methoxy- oder Trihalogenmethylgruppen oder durch eine 3,4-Methylendioxygruppe substituiert] darstellt) oder einen cyclischen Ätherrest der allgemeinen Formel (wobei p eine ganze Zahl mit dem Wert 3 oder 4 ist) bedeutet und R² ein Wasserstoffatom oder einen cyclischen Ätherrest der allgemeinen Formel (wobei p die vorstehende Bedeutung hat) bedeutet, mit der Maßgabe, daß, wenn R² einen cyclischen Ätherrest der allgemeinen Formel bedeutet, R¹ ein Wasserstoffatom oder einen cyclischen Ätherrest der allgemeinen Formel darstellt,
mit Ausnahme folgender Fälle:
- (a) -X-Y- bedeutet die Gruppierung -N=CH-, R¹ eine Hydroxymethylgruppe und R² ein Kaliumatom,
- (b) -X-Y- bedeutet die Gruppierung -n=CH- R¹ eine Hydroxymethylgruppe und R² ein Wasserstoffatom,
- (c) -X-Y- bedeutet die Gruppierung -N=CH-, R¹ die Gruppe der Formel und R² die Gruppe der Formel
- (d) -X-Y- bedeutet die Gruppierung -N=CH₂-, R¹ die Gruppe der Formel -CH₂-OOC-CH₃ und R² ein Wasserstoffatom,
- (e) -X-Y- bedeutet die Gruppierung -N=CH-, R¹ eine Gruppe der Formeln und R² ein Wasserstoffatom und
- (f) -X-Y- bedeutet die Gruppierung -NH-CH₂-, R¹ ein Wasserstoffatom und R² ein Wasserstoffatom,
sowie die Salze dieser Verbindungen.
2. 2,4-Bis-(N-n-butyl-N-methylaminomethyl)-3,5-dioxo-2,3,4,5-
tetrahydro-1,2,4-triazin.
3. 2,4-Bis-(N-N-dimethylaminomethyl)-3,5-dioxo-2,3,4,5-tetra
hydro-1,2,4-triazin.
4. 2-(3-Methylbenzoyloxymethyl)-3,5-dioxo-2,3,4,5-tetrahydro-
1,2,4-triazin oder ein Salz davon.
5. 3,5-Dioxo-4-(tetrahydro-2-furanyl)-2,3,4,5-tetrahydro-
1,2,4-triazin oder ein Salz davon.
6. Verfahren zur Herstellung der 3,5-Dioxo-1,2,4-triazine
nach Anspruch 1, bei denen -X-Y- die Gruppierung -N=CH-,
R¹ einen Rest der allgemeinen Formel
und R² einen Rest der allgemeinen Formel
bedeutet, dadurch gekennzeichnet, daß man in an sich bekannter Weise 3,5-Dioxo-
2,3,4,5-tetrahydro-1,2,4-triazin der Formel II
mit Formaldehyd oder einem chemischen Äquivalent davon
und einem Amin der allgemeinen Formel III
umsetzt.
7. Verfahren zur Herstellung der 3,5-Dioxo-1,2,4-triazine
nach Anspruch 1, bei denen -X-Y- die Gruppierung -N=CH-,
R¹ einen Rest der allgemeinen Formel -CH₂-OOC-R⁵ und
R² ein Wasserstoffatom bedeutet, dadurch gekennzeichnet,
daß man in an sich bekannter Weise 2-Hydroxymethyl-3,5-dioxo-2,3,4,5-tetrahydro-
1,2,4-triazin oder ein Salz davon der Formel IV
in der M ein Wasserstoffatom, ein Alkalimetall- oder Erdalkalimetallion
bedeutet, mit einer Carbonsäure der allgemeinen
Formel VR⁵-COOH (V)in der R⁵ die gleiche Bedeutung wie in Anspruch 1 hat,
oder einem in bezug auf die Carboxylgruppe reaktiven
Derivat davon umsetzt.
8. Verfahren zur Herstellung der 3,5-Dioxo-1,2,4-triazine
nach Anspruch 1, bei denen -X-Y- die Gruppierung -N=CH-,
R¹ ein Wasserstoffatom oder einen Rest der allgemeinen
Formel
(wobei Z die Gruppierung -CH₂CH₂- darstellt und m eine
ganze Zahl mit dem Wert 1 oder 2 ist und Z die Gruppierung
-CHX′CH₂- (X′ ist ein Halogenatom) darstellt und
m den Wert 1 hat) und R² ein Wasserstoffatom oder einen
Rest der allgemeinen Formel
(wobei Z und
m die vorstehende Bedeutung haben) bedeutet, mit der
Maßgabe, daß, wenn R² ein Wasserstoffatom bedeutet,
R¹ einen Rest der allgemeinen Formel
(wobei Z die Gruppierung -CHX′CH₂- darstellt und m den
Wert 1 hat) darstellt, dadurch gekennzeichnet, daß man in an sich bekannter Weise
3,5-Bis-(trimethylsilyloxy)-1,2,4-triazin der Formel VI
mit einem cyclischen Äther der allgemeinen Formel VII
in der X′′ ein Halogenatom einen niederen Alkoxyrest,
einen gegebenenfalls substituierten Phenoxyrest oder
einen niederen Alkanoyloxyrest bedeutet, umsetzt.
9. Verfahren zur Herstellung der 3,5-Dioxo-1,2,4-triazine
nach Anspruch 1, bei denen -X-Y- die Gruppierung -N=CH-,
R¹ einen Rest der allgemeinen Formel
(wobei m den Wert 1 hat und Z die Gruppierung -CHX′CHX′-
oder CH=CH- darstellt) und R² ein Wasserstoffatom bedeutet,
dadurch gekennzeichnet, daß man in an sich bekannter Weise eine N²-mono
substituierte Verbindung der allgemeinen Formel VIII
in der Y′′ ein Halogenatom bedeutet, der Dehydrohalogenierung
unterwirft und das erhaltene N²-(2,4-Dihydro-
2-furanyl)-3,5-dioxo-2,3,4,5-tetrahydro-1,2,4-triazin
der allgemeinen Formel IX
gegebenenfalls halogeniert, wodurch man ein N²-(3,4-
Dihalogentetrahydropyranyl-2)-3,5-dioxo-2,3,4,5-tetra
hydro-1,2,4-triazin der allgemeinen Formel X
erhält.
10. Verfahren zur Herstellung der 3,5-Dioxo-1,2,4-triazine
nach Anspruch 1, bei denen -X-Y- die Gruppierung -NH-CH₂-
bedeutet, dadurch gekennzeichnet, daß man in an sich bekannter Weise eine 1,6-
Dehydroverbindung der allgemeinen Formel XI
reduziert.
11. Herbizides Mittel, enthaltend als Wirkstoff mindestens
eine Verbindung gemäß Anspruch 1, einschließlich der
dort ausgenommenen Fälle (a) bis (f) in einer
herbizid wirksamen Menge und mindestens
einen inerten Trägerstoff und/oder ein Verdünnungsmittel.
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