DE301453C

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Publication number: DE301453C
Application number: DENDAT301453D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

In der Regel werden Zweidruckturbinen derart ausgeführt, daß bei gemischtem Betrieb der von den Hochdruckstufen kommende Dampf gemeinschaftlich mit dem zugeführten Abdampf durch ein oder mehrere Ventile dem Niederdruckteil zugeführt wird, wobei durch diese Ventile im Mischraum ungefähr atmosphärische Pressung aufrechterhalten wird. Diese Anordnung hat den Nachteil, daß bei

ίο reinem Abdampf betrieb die Hochdruckstufen ständig in ruhendem Dampf von atmosphärischer Pressung ohne Arbeitsleistung umlaufen, wobei ein erheblicher Lüftungsverlust entsteht; die durch diese Lüftung erzeugte Wärme kann nur zum geringen Teil durch Leitung und Ausstrahlung abgeführt werden, so daß diese Stufen sehr bald eine unzulässig hohe Temperatur annehmen.

Eine andere Anordnung besteht darin, daß der Abdampf gesondert in mehreren Stufen expandiert und sich mit dem von den Frischdampfstufen kommenden Dampf erst im gemeinschaftlichen Abdampfstutzen mischt. Der hauptsächlichste Nachteil dieser Anordnung besteht in der großen Stufenzahl und dem hierdurch verursachten großen Raumbedarf und hohen Preise der Turbine.

Eine dritte Anordnung besteht darin, daß man den Abdampf durch besondere Düsen auf das Laufrad einer Mittelstufe strömen läßt, wobei durch andere Düsen dieser selben Stufe der von den Hochdruckstufen kommende Frischdampf strömt (Fig. 1). Diese Anordnung bietet gegenüber den ersten beiden Anordnungen manche Vorteile, hat aber den Nachteil, daß die Mittelstufe von Abdampf nur teilweise, etwa halb, beaufschlagt werden kann. Da die Schaufellänge ein gewisses Maß nicht überschreiten darf, ist auch die Düsenendhöhe und der Düsenaustrittsquerschnitt beschränkt. Bei den heute möglichen großen Leistungen aber ist es unbequem, nur geringe Abdampfmengen ausnutzen zu können.

Dieser Nachteil wird durch den Gegenstand vorliegender Erfindung vermieden. Hierbei wird die Mittelstufe nur von Abdampf beaufschlagt, so daß man in der Lage ist, durch volle Beaufschlagung die größtmögliche Abdampfmenge zu verwerten. Hinter der Mittelstufe vereinigt sich der Abdampf mit dem von den Hochdruckstufen kommenden Dampf. Letzterer muß dann unter Umgehung der Mittelstufe erst der auf die Mittelstufe folgenden Niederdruckstufe gemeinschaftlich mit dem von der Mittelstufe kommenden Abdampf zugeführt werden (Fig. 2). Die einzelnen Stufen können sowohl einkränzige als auch mehrkränzige Räder erhalten.

Claims

Patent-Anspruch:

Zweidruckturbine, bei der der Abdampf durch besondere Düsen einer Mittelstufe zugeführt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittelstufe nur mit Abdampf beaufschlagt wird, während der von den Hochdruckstufen kommende Dampf unter Umgehung der Mittelstufe erst den Düse» der auf die Mittelstufe folgenden Niederdruckstufe gemeinschaftlich mit dem durch die Mittelstufe geströmten Abdampf zugeführt wird.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.