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Verfahren zur Herstellung von Flachteilen.
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Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von Flachteilen,
beispielsweise von Möbelelementen, Blechformteilen und Kunststoffplatten.
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Bei der Produktion von Flachteilen durchlaufen diese Teile die verschiedensten
Fertigungsprozesse, bis am Ende das gewünschte Produkt zum Versand bereit steht.
Bei der Herstellung beispielsweise einer Schichtpreßstoffplatte werden die lagermäßig
bereitstehenden Platten zurechtgesägt. Dazu wird bei einer Schneidvorrichtung von
der Bedienungsperson die erforderliche Einstellung vorgenommen. Eine programmierbare
(durch Lochstreifen eingebbare) Steuerung der Schneidvorrichtung ist aber auch möglich.
In Abhängigkeit von der geforderten Dicke des Endproduktes müssen mehrere Schneidvorgänge
vorgenommen werden. Die geschnittenen Platten werden
gereinigt,
zusammengestellt und zu einer Preßvorrichtung transportiert. Hier werden unter hohem
Druck die einzelnen Platten zu einer Schichtpreßplatte zusammengefügt. Nach manueller
Entnahme erfolgt die weitere Bearbeitung. Kanten werden abgerundet, Umleimer werden
aufgetragen, Dekor aufgebracht, weitere Säge- bzw. Fräsvorgänge schließen sich an.
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Diese wechselnden Fertigungsvorgänge sind sehr arbeitsintensiv. Das
Bedienen der Geräte, der Materialtransport und-die Fertigungskontrollen erfordern
hohen Personalaufwand und sind dadurch fehlerbehaftet und langsam.
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Eine Codierung von Briefen für automatische Verteilanlagen ist ebenfalls
bekannt. Doch ist hier nur eine Wegcodierung möglich. Auch die Codierung von Waren
mittels eines Strichcodes in Kaufhäusern oder Supermärkten ist bekannt.
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Es ist Aufgabe der Erfindung, bei der Herstellung von Flachteilen
eine gleichmäßige Bearbeitungsgeschwindigkeit, höhere Auslastung der Maschinen und
größere Maßgenauigkeit zu erzielen.
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Erfindungsgemäß wird dies dadurch erzielt, daß die Flachteile mit
einer Codierung versehen sind, die zur Steuerung der Arbeitswege durch die Fertigung,
von Bearbeitungsmaschinen und einer Qualitätsprüfung verwendet wird. Die Codierung
auf den Flachteilen kann in Form von Etiketten, Magnetkarten und Löchern erfolgen.
An den Rändern der Flachteile können aber auch Einkerbungen oder aufsetzbare Kennzeichnungen
angebracht werden.
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Vorteilhaft bei dem erfindungsgemäßen Verfahren ist der erreichbare
hohe Automatisierungsgrad und der weitgehende Fortfall von Bedienungspersonen, die
durch wenige Aufsichtspersonen ersetzt werden. Damit entfallen all die Fehler, die
durch menschliches Eingreifen entstehen können. Die
jetzt entstehenden
Endprodukte können billiger, maßgenauer und schneller hergestellt werden, die Fertigungsfläche
kann zudem reduziert werden. Personen werden nur noch zu Kontrollzwecken eingesetzt.
Durch die Codierungstechnik an den Flachteilen können auch weitere betriebliche
Funktionen wie Qualitätsnachweise (Kapazitätsnachweis) und Entlohnungsmerkmale (Stückzahl,
Güte) ermittelt werden. Da jetzt alle Daten an den zu bearbeitenden Teilen angebracht
sind, entfallen jegliche Bearbeitungsanweisungen und Materialbegleitpapiere, es
ergibt sich eine beleglose Organisation.
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Innerhalb der Fertigung entfällt die Zwischenstapelung von Halbprodukten,
und damit ergeben sich reduzierte Umlaufbestände und deutlich geringere Lagerbestände.
Weitere Vorteile sind aus der Beschreibung eines Ausführungsbeispiels ersichtlich.
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Ein Ausführungsbeispiel für das erfindungsgemäße Verfahren wird nachstehend
anhand der Zeichnung näher erläutert.
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Eine Fertigungsstraße zur Herstellung von Flachteilen besteht aus
verschiedenen Bearbeitungsmaschinen und unterschiedlichen Arbeitswegen. Die vom
Materiallager angelieferten unbearbeiteten Platten werden in einer Codierstelle
1 mit Codierzeichen versehen. Diese Zeichen können auf der Platte in Form von Etiketten
(Balkencode), Magnetkarten oder Lochrastern (auf Rand, der später abgeschnitten
wird) aufgebracht werden. Auf den Rand der Platte können Einkerbungen oder aufsetzbare
Kennzeichnungen angebracht werden. In den Codierzeichen sind sämtliche Informationen
zur weiteren Bearbeitung enthalten.
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Nach der Codierstelle 1 schließt sich die Bearbeitung durch eine Säge
an. Die codierten Flachteile werden in der Bearbeitung 2 in geforderten Größen zugeschnitten.
Danach teilt sich der Bearbeitungsweg auf in eine Bearbeitungsmaschine 3 zur Kantenbehandlung
und eine Bearbeitungsmaschine 4 zur Seitenformung.
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Die codierten Flachteile wandern automatisch über die verschiedenen
Bearbeitungsstationen. Bei jeder Maschine oder vor jeder-Wegteilung sind Lesestationen
angeordnet, die entsprechend der Codierung die weitere Bearbeitung vorbereiten.
Jede Bearbeitungsmaschine stellt sich über die erkannte Codierung selbsttätig den
richtigen Arbeitsvorgang ein. Bei komplizierten Arbeitsabläufen kann aber auch ein
Prozeßrechner zwischengeschaltet werden. Bedingt durch den begrenzten Platz auf
dem codierten Etikett muß eine sparsame Codierung zum Einsatz kommen, so daß oft
durch die Fülle der Informationen der zusätzliche Rechner erforderlich wird. Es
ist aber ein besonderer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens, daß bei Einfachteilen
eine direkte Ansteuerung der Arbeitsmaschinen erfolgt.
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Nach jedem Arbeitsweg ist eine Qualitätsprüfung vorgesehen.
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Hier wird verglichen, ob die auf dem Flachteil in codierter Form aufgebrachten
Befehle auch ausgeführt wurden. Eine Endkontrolle ist noch zusätzlich vorhanden.
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Nach der Behandlung der Flachteile durch Sägen und Formen können die
Teile bereits fertig sein oder je nach Verbraucherwünschen weitere Fertigungsprozesse
durchlaufen. So werden beispielsweise die geformten Teile in zusätzlichen Bearbeitungsmaschinen
5 und 6 auf weitere Abmessungen gebracht. Anschließend werden die geschnittenen
Flachteile zusammengefügt und beispielsweise in einer Presse 7 zu einer Schichtpreßstoffplatte
zusammengefügt. Bei Bedarf kann sich noch eine Vorrichtung 8 anschließen, die ein
besonderes Dekor auf die Preßplatte aufbringt. Das Dekor kann aber auch in einem
vorherliegenden Bearbeitungsvorgang aufgebracht werden. Am Ende aller Arbeitswege
ist eine Endprüfeinrichtung 9 vorgesehen, so daß gewährleistet ist, daß keine beschädigten
oder nicht entsprechend der Codierung gefertigten Teile den Fertigungsprozeß verlassen.
Eine zusätzliche Überprüfung durch eine Fernsehkamera kann an dieser Stelle ebenfalls
erfolgen.
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Zusammengefaßt ergibt sich also folgender Herstellungsweg: Eine Platte
wird in bearbeitungsfähige Teile zugeschnitten und mit einem Code versehen. Die
Codierung kann am Rande durch Kerben, durch aufgeklebte Markierungen oder eingestanzte
Löcher erfolgen. Die Platte wandert automatisch über die einzelnen Bearbeitungsstationen
(Säge, Fräse, Dekor). An mehreren Stellen sind Lesestationen vorgesehen, so daß
die Platte den richtigen Weg nimmt. Die Platten mit den gleichen Abmessungen werden
durch optische Sensorsysteme zusammengestellt und zu einer Preßvorrichtung transportiert.
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Je nach codierten Verbraucherwünschen werden weitere Fertigungsprozesse
vorgenommen. Dabei stellt sich jede Bearbeitungsmaschine über die abgelesene Codierung,
beispielsweise auch unter Einschaltung eines Rechners, selbsttätig den richtigen
Arbeitsvorgang ein.
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Durch die Codierung ergeben sich also Weg-, Maschinen- und Kontrollfunktionen
auf dem Bearbeitungsweg. Jede Bearbeitungsmaschine ist dabei mit einer in der Zeichnung
nicht dargestellten Leseeinrichtung versehen. Im Ausführungsbei spiel wurde die
Herstellung einer Schichtpreßstoffplatte in Sandwich-Bauweise beschrieben. Es können
aber auch andere Teile hergestellt werden, wie beispielsweise metallische Bleche,
Mobelelemente, Kunststofformteile u.dgl.
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Dabei können die angelieferten Teile die unterschiedlichsten Abmessungen
aufweisen. Durch die aufgebrachte Codierung wird jedes Teil entsprechend vorbereitet.