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Die
Erfindung betrifft einen Windabweiser für ein Fahrzeugdach mit einem
verschiebbaren Deckel zum wahlweisen Verschließen und zumindest teilweisen
Freigeben einer Dachöffnung
und mit einem zumindestens phasenweise unabhängig vom Deckel bewegbaren
Schiebehimmel, wobei der Windabweiser an der Vorderkante der Dachöffnung angeordnet, langgestreckt
gebildet und mittels Ausstelleinrichtungen in eine Betriebsstellung
ausstellbar ist, die beidseits der Dachöffnung angeordnet und im Bereich
ihrer vom Windabweiser abliegenden hinteren Enden an einem dachfesten
Rahmen schwenkbar angelenkt und durch Verschieben des Deckels in
die Deckelschließstellung
in eine Lage verschwenkbar sind, in welcher der Windabweiser in
eine Ruhestellung abgesenkt ist.
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Ein
Windabweiser der eingangs genannten Art ist aus der
DE 37 43 476 A1 bekannt.
Bei diesem ist die Stellung des Windabweisers an die Stellung des
Deckels gekoppelt.
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Der
Zweck von Windabweisern für
Fahrzeugdächer
besteht darin, die Strömungsverhältnisse
bei geöffnetem
Deckel derart zu begünstigen,
daß Strömungsgeräusche im
Fahrzeug, die auch als Wummern bezeichnet werden, minimiert sind.
Zu diesem Zweck werden Windabweiser an die Gegebenheiten beim jeweiligen
Fahrzeug angepaßt.
Sein optimales Verhalten zeigt ein Windabweiser jedoch naturgemäß nur bis
zu einer bestimmten Maximalgeschwindigkeit. Darüber hinaus müssen weitere
Maßnahmen
getroffen werden, um Wummergeräusche
in der Fahrgastzelle zu minimieren. Eine dieser Maßnahmen
sieht vor, den Windabweiser bezüglich
seiner Gestalt zu verändern.
So ist es beispielsweise aus der
DE 39 13 567 A1 bekannt, den Windabweiser über seine
freie Querkante hinaus durch zusätzliche Lamellenorgane
flächenmäßig zu vergrößern, wobei ein
spezieller, gegebenenfalls manuell betätigter Antrieb vorgesehen ist,
um die Lamellen aus dem Windabweisergrundkörper auszufahren. Ausgelöst wird diese
Flächenvergrößerung des
Windabweisers in jedem Fall durch eine Bedienperson. Eine weitere Maßnahme zur
Minimierung von Wummergeräuschen
in der Fahrgastzelle besteht darin, den Deckel bei größerer Fahrgeschwindigkeit
soweit in Richtung auf seine Schließstellung unter Verkleinerung
seiner Öffnungsweite
zu verfahren, daß Wummergeräusche reduziert
werden.
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Angesichts
dieses Standes der Technik besteht eine Aufgabe der vorliegenden
Erfindung darin, einen Windabweiser der eingangs genannten Art zu schaffen,
der in einen optimalen Zustand zum Minimieren von Wummergeräuschen in
der Fahrgastzelle positionierbar ist.
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Gelöst wird
diese Aufgabe durch die Merkmale des Anspruchs 1. Vorteilhafte Weiterbildungen der
Erfindung sind in den Unteransprüchen
angegeben.
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Demnach
ist mit anderen Worten vorgesehen, den Ausstellgrad des Windabweisers
unabhängig
von der Deckelstellung einzustellen, um seinen optimierenden Einfluß auf Wummergeräusche in
der Fahrgastzelle zu gewährleisten.
Erzielt wird die Einstellung des Ausstellgrads des Windabweisers
erfindungsgemäß durch
eine mechanische Kupplung seiner Ausstelleinrichtung an den Schiebehimmel,
der seinerseits von einem vom Antrieb des Deckels unabhängigen Antrieb
verfahrbar ist.
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Ein
mittels eines vom Antrieb des Deckels unabhängigen Antriebs verfahrbarer
Windabweiser ist aus der nachveröffentlichten
DE 197 14 492 A1 bekannt.
Bei dieser wird der Windabweiser durch eine parallel zu seiner Schwenkachse
in der Mitte des vorderen Rahmenteils wirksame Vorrichtung bezüglich seines
Ausstellgrades beeinflusst. Die Krafteinleitung an dieser Stelle
erfordert höhere
Stellkräfte und
längere
Antriebskabel als bei der erfindungsgemäßen Anordnung.
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Vorteilhafterweise
wird die mechanische Kupplung der Ausstelleinrichtung des Windabweisers
an den Schiebehimmel durch eine Steuerkurven/Nockenanordnung erzielt,
deren Elemente einerseits an den Ausstelleinrichtungen und andererseits an
einem Schlitten gebildet sind, der durch eine Rückstellfeder in eine Ruheposition
vorgespannt ist, in welcher die Steuerkurve/Nockenanordnung keine Einwirkung
auf den Ausstellgrad der Ausstelleinrichtungen hat, und der andererseits
durch das Auslaufkabel des Antriebs für den Schiebehimmel entgegen dieser
Federkraft aus der Ruhestellung herausgefahren wird, in welcher
die Steuerkurven/Nockenanordnung den Ausstellgrad der Ausstelleinrichtungen
und damit des Windabweisers in der erwünschten Weise zur Optimierung
der Windabweiserwirkung verhindert.
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Vorteilhafterweise
ist der Schlitten auf einer Schiene geführt, die Bestandteil desselben
Dachöffnungsrahmens
bildet, in welchem auch das Auslaufkabel des Antriebs für den Schiebehimmel
geführt
ist.
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Vorteilhafterweise
besteht eine kraftschlüssige
Verbindung zwischen dem Nocken und der Steuerkurve der Nocken/Steuerkurvenanordnung
auch bei sich in Ruhestellung befindlichem Schlitten, um die Ausstelleinrichtungen
für den
Windabweiser, die bevorzugt in an sich bekannter Weise in Gestalt
von Hebeln gebildet sind, stets unter Spannung zu haften, so daß ein bislang
nicht vollständig
zu vermeidendes Klappern der Ausstellmechanik für den Windabweiser zuverlässig verhindert
wird.
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Schließlich ist
es besonders vorteilhaft, wenn die Verstellung des Windabweisers
selbsttätig
in Abhängigkeit
von einem mit der Fahrzeuggeschwindigkeit korrelierenden Meßwert, wie
einem Tachosignal, dem Staudruck oder einem Geräuschsignal im Fahrzeuginnenraum,
erfolgt.
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Nachfolgend
wird die Erfindung anhand der Zeichnung beispielhaft näher erläutert; es
zeigen:
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1 einen
schematischen Längsschnitt durch
ein Fahrzeugdeck bei geschlossenem Schiebedeckel und sich in Ruhestellung
befindlichem Windabweiser,
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2 eine
perspektivische Detailansicht einer erfindungsgemäßen Windabweiserausstellmechanik,
und
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3 eine
Ansicht eines Windabweiserausstellhebels zusammen mit seinem Schlitten
zur geschwindigkeitsabhängigen
Verstellung des Ausstellgrads des Windabweisers.
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In 1 ist
ein Fahrzeugdach insgesamt mit 1 bezeichnet, das eine Dachöffnung aufweist,
die mittels zweier Deckelemente, wahlweise verschließbar oder
zumindest teilweise freigebbar ist. Bei diesen Deckelementen handelt
es sich zum einen um einen lamellenförmig gebildeten Windabweiser 2 und
einen in Fahrtrichtung hinter diesem angeordneten Schiebedeckel 3.
Der Windabweiser 2 ist an seiner Vorderkante mit einer
Schwenkachse 4 seitlich im Bereich der Dachöffnung mit
dem festen Fahrzeugdach schwenkbar verbunden. Seitlich ist der Windabweiser 2 durch
zwei von seiner Unterseite vorstehende Lappen 5 begrenzt,
von denen in 1 lediglich der linke Lappen 5 gezeigt
ist. Am in Fahrtrichtung rückwärtigen Ende
des Lappens 5 befindet sich eine Lageröffnung 6 für den Bolzen 7 eines
Ausstellhebels 8, der in 1 weggelassen,
jedoch in 2 und 3 gezeigt
ist. An seinem dem Ende mit dem Bolzen 7 gegenüberliegenden
Ende ist der Ausstellhebel 8 in einem Schwenkgelenk 8a um
eine Achse schwenkbar angelenkt, die parallel zur Windabweiser-Schwenkachse 4 verläuft. Im übrigen ist
beidseits des Windabweisers 2 jeweils ein derartiger Ausstellhebel 8 vorgesehen.
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Beidseits
der Deckelemente – Windabweiser 2 und
Schiebedeckel 3 – ist
eine fahrzeugdachfeste Führungsschiene 9 vorgesehen,
in welcher nicht dargestellte Antriebsmittel für den Schiebedeckel 3 geführt sind.
Außerdem
sind in der Füh rungsschiene 9 Gleitschuhe 21 für einen
verschiebbaren Fahrzeughimmel 19 geführt. Die als Antriebsmittel
für den verschiebbaren
Fahrzeughimmel 19 fungierenden, von einem elektrischen
Antrieb 20 bewegbaren Kabel 22 umfassen in an
sich bekannter Weise ein Auslaufkabel 10, das in einer
Längsnut 11 der
Führungsschiene 9 geführt ist.
Außerdem
umfaßt
die Führungsschiene 9 parallel
zur Längsnut 11 mit
Abstand sowie unterhalb von dieser verlaufend eine Schiene 12.
In der Schiene 12 gleitet ein Schlitten 13 mit
einem Innenprofil, das an das Außenprofil der Schiene 12 angepaßt ist,
so daß der
Schlitten 13 im wesentlichen spielfrei längs der
Schiene 12 verschiebbar ist. Das in Fahrtrichtung vordere
Ende des Schlittens 13 ist durch eine Rückstellfeder 14 entgegen
der Fahrtrichtung in eine Ruhestellung vorgespannt, die durch den
Lagerblock 15 des Schwenkgelenks festgelegt ist, gegen
welchen ein seitlich vom Schlitten in Richtung auf den Ausstellhebel 8 vorstehender,
fest mit dem Schlitten 13 verbundener Nocken 16 in
Anlage gelangt. Der Nocken 16 reitet auf einer Steuerkurve 17,
welche durch die Oberseite eines Stegs 18 gebildet ist,
der im Bereich des Schwenkgelenks 8a seitlich von dem Ausstellhebel 8 in
Richtung auf den Schlitten 13 vorspringt, fest mit dem
Ausstellhebel 8 verbunden ist und sich bis zum Lagerbock 15 des Schwenkgelenks 8a erstreckt.
Die Steuerkurve 17 verläuft
entgegen der Fahrrichtung ansteigend und wirkt mit dem Nocken 16 des
Schlittens 13 in der nachfolgend erläuterten Weise zusammen, um
den Ausstellgrad des Windabweisers 2 durch den Antrieb des
Schiebehimmels zu steuern, der seinerseits unabhängig vom Antrieb des Deckels 3 vorzugsweise abhängig von
der Fahrgeschwindigkeit des Fahrzeugs gesteuert ist.
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Der
Ausstellhebel 8 ist bei sich in seiner Schließstellung
befindlichem Schiebedeckel 3 gegen dessen Unterseite durch
Federkraft angestellt. Wenn der Schiebedeckel 3 in seine Öffnungsstellung
verfahren wird und der Ausstellhebel 8 dadurch außer Eingriff
mit seiner Innenseite gelangt, wird der Ausstellhebel 8 durch
Federkraft in seine Betriebsstellung nach oben aus seiner Ruhestellung
heraus geschwenkt, um bei fahrendem Fahrzeug seine Windabweiserfunktion
auszuüben.
Bei moderater Fahrgeschwindigkeit, d.h. unterhalb eines Fahrgeschwindigkeitsschwellenwerts
befindet sich der Schiebehimmel 19 bei geöffnetem
Schiebedeckel 3 vorzugsweise in einer vorbestimmten Öffnungsstellung,
die jedoch nach Belieben der Fahrzeuginsassen variiert werden kann.
Bei Überschreiten
dieser vorgegebenen Geschwindigkeit wird der Schiebehimmel entsprechend
der aktuellen Fahrgeschwindigkeit aus seiner Position bei mäßiger Fahrgeschwindigkeit weiter
in Öffnungsrichtung
verschoben, wodurch das Auslaufkabel 10 entgegen der Fahrtrichtung,
d.h. zur Fahrzeugvorderseite hin verschoben wird. Dabei nimmt das
Auslaufkabel 10 den Schlitten 13 mit, der sich
bislang in seiner Ruhestellung befunden hat, in welcher der Nocken 16 sich
in Anlage am Lagerbock 15 befunden hat. Bei der Vorschubbewegung
des Schlittens 13 gelangt der Nocken 16 in Eingriff
mit der Steuerkurve 17 und läuft diese entlang in eine Position,
die beispielsweise in 3 gezeigt ist und dem Hub des
Auslaufkabels 10 aufgrund einer Verstellung des Dachschiebehimmels
entspricht.
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Durch
die Relativverschiebung des Nockens 16 gegenüber der
Steuerkurve 17 bei bezüglich
seiner Höhenlage
unverändertem
Nocken 16 wird der Ausstellhebel 8 aus seiner
bisherigen Position verschwenkt, wodurch der Ausstellgrad des Windabweisers
entsprechend verringert ist, um seine Windabweiserwirkung an die
erhöhte
Fahrgeschwindigkeit anzupassen. Wenn hingegen das Fahrzeug seine Fahrgeschwindigkeit
mindert und diese Fahrgeschwindigkeit unter den vorstehend genannten Schwellenwert
abnimmt, wird der Schiebehimmel in seine ursprüngliche Position rückgeführt, wodurch das
Auslaufkabel 10 eine umgekehrte Hubbewegung ausführt. Der
Schlitten 13 folgt dieser umgekehrten Hubbewegung, da er
durch die Rückstellfeder 14 in Anlage
gegen das Abschlußende
des Auslaufkabels 10 gehalten ist, bis schließlich der
Nocken 16 am Schlitten 13 in Anlage an den Lagerbock 15 gelangt. Bei
dieser Rückstellbewegung
des Schlittens 13 läuft auch
der Nocken in Rückwärtsrichtung über die
Steuerkurve 17, wodurch der Ausstellhebel 8 seine
ursprüngliche
Schwenkposition einnimmt, in welcher der Windabweiser 2 einen
ursprünglichen
Ausstellgrad einnimmt.
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Bevorzugt
ist die Anordnung aus Nocken 16 und Steuerkurve 17 so
getroffen, daß der
Nocken 16 auch in seiner Ruhestellung in Anlage am Lagerbock 15 die
Steuerkurve 17 entgegen der Rückstellfeder für den Ausstellhebel 8 beaufschlagt,
so daß der
Ausstellhebel 8 (beidseits des Windabweisers ist jeweils ein
Ausstellhebel 8 vorgesehen) und damit der Windabweiser 2 stets
unter Spannung gehalten ist, so daß ein Klappern des Windabweisers 2 in
seiner Ausstellmechanik mit Sicherheit verhindert wird.
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Es
ist möglich,
bei verschiedenen Geschwindigkeiten auf die vorstehend beschriebene
Art mehrere Stellungen des Windabweisers 2 zu erzeugen. Dabei
kommt sowohl eine manuelle Betätigung
des Antriebs 20 des Schiebehimmels 19 durch den
Fahrer in Betracht, wie ein automatisches Verfahren in Abhängigkeit
von einem Meßwert,
der zur Fahrgeschwindigkeit korreliert. Dies kann außer einem
Tachosignal auch durch den gemessenen Staudruck oder durch einen
Geräuschwert
geschehen, der beispielsweise von einem Mikrophon im Fahrzeuginnenraum
gemessen wird.
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Als
Windabweiser im Sinne der vorliegenden Erfindung kommen nicht nur
solche in Betracht, die selbst zur Abdeckung eines Teils des Fahrzeugdaches
dienen (wie in 1 gezeigt), sondern auch solche,
die bei geschlossenem Deckel unterhalb desselben angeordnet sind
und sich erst nach dem Öffnen des
Deckels ausstellen.