DE297872C - - Google Patents
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
-■Ju 297872 KLASSE 40 c. GRUPPE
Verfahren zur Gewinnung von Metalldämpfen. Patentiert im Deutschen Reiche vom 18. Februar 1914 ab.
Die Gewinnung von Metallen, z. B. Zink, in Dampfform aus Erzen und die nachherige
Kondensation des Dampfes zu flüssigem Metall leiden an dem Umstand, daß in der Mischung
Stoffe enthalten sind, die bei dem Erhitzungsprozeß gas- bzw. dampfförmig weggehen
und teilweise eine Rückoxydierung des Zinkes verursachen, wie z. B. Wasser und Kohlensäure, weiter Stoffe, die sich teilweise
mit dem Zinkdampf verbinden, wie Wasserstoff und Kohlenwasserstoffe. Das ist die
Hauptursache der Zinkstaubbildung, da sich das verunreinigte Zink nicht als Metall in
flüssiger Form kondensiert, sondern als Staub (Poussiere) niederschlägt. Bisher fanden kontinuierliche
Prozesse nur schwer Eingang in die Technik, da die Ausbeute an flüssigem
Metall klein, die Staubbildung hingegen sehr bedeutend war. Außerdem ist die Kondensation
natürlich um so vollständiger, je höher der Zinkgehalt und je geringer der Kohlenoxydgehalt
der Gase ist.
Es ist bereits darauf hingewiesen worden, daß die oxydierende Wirkung von Wasserdampf
und Kohlensäure dadurch vermieden wird, daß die Erze (und zwar zinkhaltiges
Eisenerz) während der Erhitzung mit Leuchtgas behandelt werden. Das vorliegende Verfahren
hingegen bezweckt die Befreiung der Metalldämpfe von den oxydierend wirkenden Beimengungen dadurch, daß die aus dem Ofenprozeß
gewöhnlich vor der eigentlichen Reduktion sich entwickelnden Gase und Dämpfe gesondert abgesaugt werden. Diese Gasabsaugung
kann so erfolgen, daß auch sich bereits entwickelndes Kohlenoxyd mitgesaugt wird, so
daß von vornherein weit konzentriertere Metalldämpfe in die Kondensationskammern gelangen.
In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele von elektrischen öfen zur Durchführung
des Verfahrens zur Darstellung gebracht, und zwar zeigt: Fig. ι in lotrechtem Schnitt einen
elektrischen Zinkofen und Vorwärmer, Fig. 2 einen Schnitt nach der Linie C-D der Fig. 1 und
Fig. 3 einen Ofen mit vertikal hängender Elektrode in lotrechtem Längsschnitt.
Der elektrische Ofen α (Fig. 1 und 2) besteht
aus dem gemauerten Ofenraum b, den Polen C1, C2, dem Widerstand d und dem Ofenmantel
e. Der elektrische Strom wird von der Klemme ^1 zum Pole C1 und von diesem <
durch den Heizwiderstand d zum Pole C2 geführt und geht durch den Mantel e zurück
zur Klemme fz. Die Klemmen flt f2 sind mit
den Polen eines Transformators oder irgendeiner Stromquelle verbunden. Um den Heizwiderstand
d herum liegt das zu reduzierende Erzgemisch g. Auf dem elektrischen Ofen a
ist ein Vorwärme- und'Aufgebeschacht h aufgesetzt, durch welchen das Material dem elektrischen
Schmelzherd fortlaufend zugeführt
wird. Dieser Schacht h besitzt einen Aufgebetrichter k und ein inneres Gasabsaugungsrohr i;
außerdem ist der Vorwärmeschacht h von der Heizkammer I umgeben.
Der Prozeß geht nun so vor sich, daß die aus dem Vorschacht kommende Mischung g
im elektrischen Ofenraum durch die Wärme des elektrisch erhitzten Widerstandes auf Reduktionstemperatur
gebracht wird. Es entwickeln sich neben Kohlenoxydgasen' Zinkdämpfe, und diese werden durch den Stutzen m
zur Kondensationskammer η geführt, wo die Hauptmenge des Zinkes sich als flüssiges Metall
niederschlägt und von Zeit zu Zeit durch die Abstichöffnung 0 abgestochen wird. Die
von Zink möglichst befreiten Kohlenoxydgase gehen durch die Rohre P1, p2 zur Heizkammer
I des Vorwärmeschachtes, in welchen durch die Düsen s, S1, S2, S3, s4 (Fig. 2) Luft eingeführt
wird. Hier werden sie verbrannt und bewirken eine Vorwärmung der Mischung g
im Vorschacht h. Aus der Heizkammer I werden die verbrannten Gase durch den Stutzen
t weggeleitet. Sobald der elektrische Reduktionsprozeß eingeleitet ist, werden durch
das im Vorschacht befindliche Gasableitungsrohr i die sich infolge der Vorwärmung entwickelnden
Gase und Dämpfe aus der Mischung kontinuierlich abgesaugt.
Zur Unterstützung des Kondensationsprozesses kann diese Absaugung so erfolgen, daß
ein Teil des Zinks und des Kohlenoxyds aus der Reduktionszone mit eingesaugt wird, wobei
sich das Zink in der Mischung aufsteigend kondensiert und so wieder durch die herabgehende
Mischung dem Reduktionsraum zugeführt wird, während das Kohlenoxydgas zusammen mit den
anderen in der Vorwärmezone sich entwickelnden Gasen durch das Rohr i entfernt wird.
Dadurch wird bewirkt, daß die Zinkdämpfe, die durch den Stutzen m zur Kondensationskammer gehen, frei von rückoxydierenden
Gasen und Dämpfen sind und an Zink reicher, aber den Kohlenoxyd ärmer in den Kondensationsraum
eintreten.
Wenn der Heizwiderstand d durch den Prozeß aufgezehrt ist, so muß er entweder ersetzt
werden, oder der Ofeninhalt übernimmt selbst die Rolle des Heizwiderstandes, so daß
der Strom vom Pol C1 durch die Charge zum Pol C2 geht.
Die sich am Boden des elektrischen Ofens ansammelnden Metalle, wie Blei, Silber usw.,
sowie die Schlacke werden von Zeit zu Zeit durch die Abstichöffnung w entfernt.
Bei dem in Fig. 3 dargestellten elektrischen Ofen ist eine vertikal regulierbare Elektrode,
um welche herum die Mischung g in den Schmelzherd eintritt; C2 ist die Bodenelektrode.
Während die im elektrischen Schmelzraum sich bildenden Zinkdämpfe mit dem
Kohlenoxyd durch die Stutzen mv m2 in der
Richtung der Pfeile zu den Kondensationskammern M1, n2 geleitet werden, in welchen
das Zink kondensiert wird, werden die Kohlenoxydgase durch die Rohre plt p2 in die
Aufgebeschächte A1, A2 geleitet, in welchen sie,
mit Luft durch die Düsen S1, S2 gemischt,
verbrannt werden, wobei sie die entwickelte Wärme in die um die Rohre herum-gelegene
Mischung abgeben.
■ Um die vertikale Elektrode C1 herum sind
, im Beschickungsschacht des elektrischen Ofens
j Gasabsaugungsrohre iXl i2 angeordnet, durch
welche die aus der Mischung sich entwickelnden Dämpfe, eventuell mit aus dem elektrischen
Reduktionsraum stammendem Kohlenoxyd gemischt, abgesaugt werden.
Es ist selbstverständlich, daß man auf verschiedene Absaugungsstärken einstellen und
die Kondensation des Zinks möglichst voll- ; ständig durchführen kann.
j Vorliegendes Verfahren kann für alle Metalle, die in Dampfform zu gewinnen sind,
verwendet werden.
Claims (2)
1. Verfahren zur Gewinnung von Metalldämpfen, insbesondere von Zink und Blei,
aus Erzen in elektrischen öfen für ununterbrochenen Betrieb mit Beschickungsschacht, bei welchem die vor dem Reduktionsvorgange
sich im Beschickungsschacht entwickelnden Gase getrennt von den im Ofenraum sich bildenden und nach dem
Kondensationsraum abgeführten Gasen entweichen, dadurch gekennzeichnet, daß die vor dem Reduktionsvorgange sich entwickelnden
Gase aus dem Beschickungsschachte durch besondere, im Innern der Beschickung im Schachte liegende und
darin, soweit als zulässig, herabreichende Leitungen abgesaugt werden.
2. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
mit den die Kondensation schädigenden Elementen auch Kohlenoxydgase mit abgesaugt
werden, wobei der größte Teil der eventuell mitangesaugten Zinkdämpfc sich
in der Mischung kondensiert und durch diese in den Destillationsraum zurückgeführt
wird.
Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
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