DE29723677U1 - Automatisierungssystem für Heizungs-, Klima- und Lüftungsanlagen - Google Patents
Automatisierungssystem für Heizungs-, Klima- und LüftungsanlagenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Automatisierungssystem für eine Heizungs-, Klima-
und Lüftungs (HKL)-Anlage eines Gebäudes.
Grundlegende Technische Richtlinie für die Automatisierung von HKL-Anlagen ist die
VDI-Richtlinie 3814. Diese Richtlinie beschreibt den technischen Aufbau von Gebäudeautomationsanlagen
(GA) und ihre Abgrenzung zu den „Betriebstechnischen Anlagen" (BTA).
In der VDI-Richtlinie 3814, Blatt 1, Ausgabe 06.1990, „Gebäudeleittechnik (GLT);
Strukturen, Begriffe und Funktionen", Beuth Verlag, Berlin, ist auf Seite 3 die Strukturierung
einer Gebäudeautomationsanlage in leittechnische Ebenen dargestellt. Insbesondere
sind dort eine Leitzentrale in einer Gesamtleitebene und unterschiedliche Unterstationen
in einer Einzelleitebene sowie angeschlossene Geber in einem Bild 1 dargestellt und im zugehörigen Text erläutert. Dabei ist in Punkt 4.2 beschrieben, daß
Schaltschränke vorhanden sind, sowie direkte Verbindungen (Verbindungsleitungen)
zwischen Gebern und den Schaltschränken, sowie zwischen den Schaltschränken und Unterstationen. Erst in den Unterstationen erfolgt eine Umsetzung der aus den Betriebstechnischen
Anlagen (BTA) kommenden Signale in digitale Informationen, die innerhalb der Gebäudeleittechnischen Anlage (GLT) zu anderen Unterstationen und zur
Leitebene übertragen werden.
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Zur Übertragung digitaler Informationen sind eine Reihe'von Bu'ssystemen bekannt. So
sind beispielsweise in Wärmetechnik 11/1993, Seiten 590 bis 594 Bussysteme beschrieben,
die auch als Datenbusse in Gebäudeleitsystemen einsetzbar sind.
In der DE 195 07 407 A1 ist eine Einrichtung zur Betätigung und Überwachung von
Rauch- und/oder Wärmeabzugsöffnungen angegeben, wobei Motorsteuergeräte, Lüftertaster
und Rauchmelder als Module vorhanden sind, die über einen Datenbus mit einer Zentrale verbunden sind. Der Bus enthält zwar auch 24V-Versorgungsleitungen
zur Speisung der Busteilnehmer, motorische Antriebe werden jedoch dezentral mit Energie versorgt.
Aus der DE 42 38 342 A1 ist eine elektronische Unterstation als Steuereinheit für Einzelgeräte
einer Anlage industrieller Heizungs- und Belüftungstechnik bekannt, bei der Unterstationen über Befehlsleitungen miteinander und mit einer Zentralstation verbunden
sind.
Die DE 195 07 039 A1 beschreibt eine Verbindungsanordnung, bei der mehrere Verbraucher,
z. B. in einem Fahrzeug, über einen Energiebus mit elektrischer Energie versorgt
werden.
Weiterhin ist der Europäische Installations-Bus EIB bekannt, bei dem eine Speisung
der angeschlossenen Teilnehmer über die Busleitungen erfolgt.
In der VDI-Richtline 3814, Blatt 2, Ausgabe 03.1993, „Gebäudeautomation (GA);
Schnittstellen in Planung und Ausführung", Beuth Verlag, Berlin, sind insbesondere auf
Seite 5 Prozeßschnittstellen beschrieben. Dabei definieren unterchiedliche, z. B. mit
Klemmen oder Koppelrelais realisierte Prozeßschnittstellen die Verbindungen der Unterstation/Automationsstation
mit den Betriebstechnischen Anlagen (BTA).
Eine ähnliche Strukturierung einer Anlage zur Gebäudeautomation ist angegeben im
Lehrbuch „Regelungstechnik in der Versorgungstechnik", hrsg. vom Arbeitskreis der
Dozenten für Regelungstechnik: Hans Bach et al., 3. Auflage 1992, CF. Müller, Karls
ruhe, wobei auf Seite 343 ebenfalls Schaltschränke als Teil der Betriebstechnischen
Anlage (BTA) dargestellt sind.
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Auch die praktische Umsetzung der Fachbüchern und insbesondere der VDI-Richtlinie
3814 entnehmbaren Strukturen in ausgeführten HKL-Anlagen erfolgt bisher unter Anordnung
einer größeren Anzahl von Schaltschränken. Solche Anlagen sind z. B. in Abbildungen dargestellt und beschrieben in „Bauanalyse: Messeturm Frankfurt, Teil 1",
228 TAB am Bau, 27. Jahrgang 1996, Sondernummer Bauanalysen, Seite 39 ff, insbesondere
Seite 48, sowie in Bauanalyse: „Neubau eines Geschäftsgebäudes mit Rechenzentrum
in München", 226 TAB Technik am Bau, 27. Jahrgang, Heft 3, Seite 35 ff, insbesondere Seiten 52 bis 54. Dort sind die Schaltschränke untergliedert in Netzeinspeisung,
Leistungsteil und DCC-Prozeßebene.
Das jeweils zugrundeliegende allgemeine Schema ist in Fig. 3 dargestellt. Bei solchen
konventionellen Schaltanlagen werden Unterstationen der Gebäudeautomation wie auch der zugehörige Leistungsteil in Schaltschränke eingebaut, die in relativer Anlagennähe
aufgestellt werden.
Die Verdrahtung zwischen Schränken und der Betriebstechnischen Anlage erfolgt
sternförmig; die Schaltschränke bilden den zentralen Punkt.
In der Regel werden die Steuerungsmodule (Mikrorechner) vom Leistungsteil (z.B.
Schütze, Umrichter) getrennt, indem sie in verschiedene Abteile des Schaltschrankes
eingebaut werden. Diese Felder werden DCC-FeId nach „Direct Digital Control" und
Leistungsfeld genannt (vergl. Fig. 3). Die Trennung kann zwingend sein, wenn die
Steuerungsmodule nicht EMV-fest genug sind.
In den Steuerungsschränken sind normalerweise die eigentlichen Steuerungskomponenten,
Übergaberelais und Trennklemmen angeordnet, falls erforderlich wird auch eine Notbedienebene integriert, die ein Bedienen der Anlage ohne die Steuerungskomponenten
erlaubt. Analoge Ein-/Ausgänge und Meldungseingänge gehen von den Trennklemmen des Steuerschrankes direkt zur Prozeßperipherie (Temperatur-Fühler,
Feuchte-Fühler, Ventile usw.). Ausgänge, die z. B. Motoren schalten, werden erst zum
Leistungsschrank herüberrangiert, wo eine Leistungssteuerung realisiert wird. Zumeist
handelt es sich um eine Schützschaltung für Direktanlauf, Stern-Dreieck-Anlauf oder
Zweiwicklungsmotoren.
Mp. Nr. 97/561 :4:I'\. *·· :.:..:!'\ 5. Mai 1997
Zwischen den Baugruppen des Leistungsteils werden bestimmte „Verriegelungen" direkt
auf den Relais und Schützen verdrahtet. Auf diese Weise wird ihre Einhaltung völlig
unabhängig von der eigentlichen Steuerfunktion sichergestellt. Ein Beispiel für eine
solche Verriegelung ist z. B. die Frostschutzfunktion, die das Einfrieren der Klimaanlage verhindert.
Planung, Aufbau und Verdrahtung der Schaltschränke erfolgen für jede Anlage individuell.
Zusammengefaßt läßt sich somit zum Stand der Technik feststellen:
Bekannte Anlagen zur Automatisierung von Heizungs-, Klima- und Lüftungs-(HKL)-Einrichtungen
in Gebäuden enthalten Schaltschränke für die Steuerungselektronik und für Leistungsschaltgeräte. Steuerungsschränke enthalten
üblicherweise DDC-Felder mit DDC (Direct Digital Control)-Modulen,
elektromechanische Relais und Klemmen für Anlagenkabel. Leistungsschaltschränke
enthalten Einrichtungen zur Netzeinspeisung, Motorsteuerung, Leistungssteuerung,
Verriegelung und Rückmeldung, aufgebaut mit elektromechanischen Schaltgeräten oder leistungselektronischen Geräten, und schließlich Anschlußklemmen für Antriebe
bzw. sonstige Verbraucher sowie für Steuer- und Meldeleitungen.
Signale werden zwischen solchen Schaltschränken über Klemmen rangiert bzw. werden
über Kabel zu Anlagenteilen geleitet. Die Verkabelung der Anlage erfolgt vom Aufstellungsort
der Schranke aus in der Regel sternförmig. Die mittlere Länge von Verbindungskabeln
zwischen den Schaltschränken und HKL-Komponenten beträgt bei Aufstellung
der Schranke in einer Klimazentrale etwa 30 m. Kabelverbindungen zu in den
Gebäuden verteilt angeordneten Brandschutzklappen sind etwa 100 m lang.
Mp. Nr. 97/561 :5: .··. . :: :.·..:.··. 5. Mai 1997
Die Planung und der Aufbau der Schaltschränke erfordert handwerkliche Einzelarbeit,
die etwa 30% der Anlagenkosten verursachen kann.
Üblicherweise als DDC-Module eingesetzte Regelungssysteme erfordern ebenfalls eine
jeweils auf die einzelne Anlage zugeschnittene aufwendige Konfiguration und Programmierung.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Automatisierungssystem für
HKL-Anlagen anzugeben, das zu einer Reduzierung an Materialeinsatz und Planungsaufwand
führt.
Diese Aufgabe wird durch ein Automatisierungssystem mit den im Anspruch 1 angegebenen
Merkmalen gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in weiteren Ansprüchen angegeben.
Die vorgeschlagene Anordnung von für den jeweiligen HKL-Komponenten-Typ spezifischen
Modulen direkt am Ort der HKL-Komponenten, sowie Verbindung dieser Module
über ein Bussystem hat eine Reihe von Vorteilen. Schaltschränke sind vollständig
vermieden, die Anlagenverkabelung wesentlich reduziert. Es läßt sich ein hoher Grad
an Standardisierung und Vorfertigung erzielen, da die Anzahl der zu berücksichtigenden
HKL-Typen relativ klein ist, d.h. etwa 5 bis 10 Modultypen ausreichend sind.
Der für HKL-Anlagen benötigte Platzbedarf ist reduziert. Die Brandlast ist reduziert, da
weniger Kabel notwendig sind. Für einen verbesserten Betrieb wünschenswerte drehzahlgeregelte
Antriebe und eine verbesserte Anlagenüberwachung lassen sich mit geringem Aufwand realisieren. Die Anlagenplanung, die Montage und Inbetriebnahme
sind wesentlich vereinfacht und die Fehlerwahrscheinlichkeit ist reduziert. Insgesamt
ergibt sich eine deutliche Kostensenkung für die Gesamtanlage.
Eine ausführlichere Beschreibung der Erfindung erfolgt nachstehend anhand eines in
der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels.
Es zeigen:
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Fig. 1 eine erfindungsgemäße Ausführung einer HKL-Anlage;
Fig. 2 eine zugrundeliegende funktionell Sicht einer Klimaanlage, und
Fig. 3 eine Anlagenkonzeption nach dem Stand der Technik.
Systematisiert man den Aufbau von HKL-Anlagen und der zugehörigen Regelungstechnik
in idealtypischer Weise unter einer funktioneilen Sicht, so ergibt sich die in Fig.
2 dargestellte Struktur.
Fig. 2 ist oben mit den verschiedenen Aggregaten zur Luftbehandlung, Meßfühlern und
Schaltern zur Bedienerinteraktion dargestellt. Darunter ist in drei Schichten die Steuerungsfunktion
zur Anlage gezeigt. Festzuhalten ist, daß mit diesen Steuerungsfunktionen keine reine Softwarelösung gemeint ist, vielmehr können in allen Schichten Hardware-
und Softwarebestandteile erhalten sein. In realen Lüftungs- bzw. Klimaanlagen
gibt es in der Ebene Klappen, Filter, Erhitzer/Kühler, Ventilatoren, Befeuchter, aus denen
in verschiedener Auslegung und Reihenfolge die ganze Palette der Anlagen aufgebaut
wird. Die physikalische Wirkungsweise und auch die Ausstattung der Geräte mit Sensoren und Aktoren ist in allen Anwendungen ähnlich. Neben diesen großen
Blöcken in der Anlagenstruktur sind noch einzelne Meßfühler zu betrachten, dazu kann
man auch Schalter und Lampen zur Bedienerinteraktion zählnen.
In der Funktionsebene HW-Verriegelung/Notbedienung werden die anlagensichernden
Steuerfunktionen zwischen den einzelnen Aggregaten realisiert. Dazu gehören u.a.:
Frotzschutz, Brandfall, Reparatur-Schalter ZulufWAbluftventilator, Überlast, Keilriemen,
Überdruck Zuluft, Unterdruck Abluft und Überlastüberwachung aller Pumpen.
Wie schon dargelegt, werden diese Funktionen bisher per Verdrahtung im Schaltschrank
realisiert, um eine unabhängige Funktion sicherzustellen. Prinzipiell spricht jedoch
nichts gegen eine Verknüpfung mittels Software, solange diese zuverlässig genug funktioniert. Charakteristisch für die Verriegelungen ist, daß sie nichtlokal in Bezug auf
die einzelnen Klimaaggregate sind. Als Beispiel kann dafür der erwähnte Frostschutz
dienen, der abgeleitet von einem Temperaturwächter Klappen, Erhitzer und Ventilato
ren anspricht. Logisch gehört in diese Ebene auch die Notbedienung für die einzelnen
Aggregate, die definitionsgemäß ohne alle Automationseingriffe direkt auf die Hardware erfolgen soll. Nur so ist die Funktion auch bei Ausfall der Steuerung selbst
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gewährleistet. Das Einhalten der sicheren*Betn'ebsbecfingungen'der'Anlage bleibt in
diesem Falle dem Bediener selbst überlassen. Datentechnisch liegen in dieser Ebene
HW-Signale aller möglichen Varianten vor. d. h. Schalterstellungen, Temperaturen,
Drücke, Meldekontakte usw.
In der Ebene Baugruppen-Makros erfolgt die Einzelsteuerung der Klimaaggregate. Jedem
der oben aufgeführten Aggregate können spezielle Funktionen zugeordnet werden. So gibt es z. B. für Erhitzer/Kühler: Nachlaufzeit (Pumpe), Frotzschutz, Vorspülen,
Blockierschutz und Ausführkontrollzeit. Diese Funktionen sind universell, d. h., sie können
mit einigen Parametern für alle Aggregate gleichen Zwecks in allen Anlagen verwendet
werden. Darüberhinaus sind sie immer streng einem Aggregat zugeordnet, d. h., es besteht keine Notwendigkeit für eine horizontale Verflechtung. Die Zusammenfassung
aller Funktionen zu einem Aggregat wird hier Baugruppen-Makro genannt. Die Makros sind Teil der Software-Steuerfunktion, daher arbeiten sie auf der internen Abbildung
der HW-Signale, den sogenannten „Physikalischen Datenpunkten". Diese Daten
heißen „physikalisch", da sie alle direkt an ein physikalisches Signal der Außenwelt
gebunden sind. Im Zuge der Software-Bearbeitung entstehen neue Datenpunkte ohne
direkten Hardwarebezug; diese werden virtuelle Datenpunkte genannt.
In der Funktionsschicht Regelungs-Makros wird schließlich definiert, wie die vorliegende
Lüftungs-, Klimaanlage betrieben wird. Von dieser (Software-) Funktion hängt Energieverbrauch und Regelgüte der Anlage ganz wesentlich ab. So kann es z. B. für
den Energieverbrauch einer Anlage von ausschlaggebender Bedeutung sein, ob eine enthalpiegeführte Regelung verwendet wird oder nicht; für die Regelgüte ist die Frage
nach einer Kaskadenregelung ausschlaggebend. Alle Varianten können bei fast identischer
apparativer Ausstattung der Anlagen durchgeführt werden. Wesentliches Charakteristikum dieser Funktionsschicht ist wiederum, daß sie nichtlokal ist. d. h., eine
kohärtente Funktion über alle Aggregate einer Anlage realisiert. Dabei kann sie auf
Grund der in den tieferen Schichten klar definierten hardwarenahen Funktionen ganz
unspezi
fisch sein, was die Steuerungsabläufe angeht. An dieser Stelle reicht es, Sollwerte und
Schaltstellungen vorzugeben. Bestimmte Meßgrößen innerhalb der Anlage werden von
den Makros zur Baugruppensteuerung gar nicht verarbeitet, sondern gehen direkt in
die Regelungsfunktion ein. Darüberhinaus kann es optionale Datenpunkte geben, die
Mp. Nr. 97/561 · 8· *·\ . #· * :.\ .·>·; 5. Mai 1997
der Bediener aus informatorischen Gründen s*e#hen wlfl, die aber für'die
Regelungsfunktion unbedeutend sind. Idealerweise gibt es in dieser Schicht einen
sogenannten Software-Handbetrieb. In dieser Betriebsweise wird die eigentliche
Regelungsfunktion stillgelegt, alle Verriegelungen und alle Baugruppenmakros bleiben
jedoch aktiv. Damit kann der Bediener unter voller Gewährleistung der Anlagensicherheit gewünschte Betriebsparameter einstellen. Der Software-Handbetrieb
kann entweder das Regelprogramm global abschalten, oder einzelne Baugruppen selektiv aus der Regelung herausnehmen.
Bewertet man die konventionelle Realisierung der Gebäudeautomation anhand der
oben dargestellten Systematik, so läßt sich feststellen, daß man bisher immer alle
Steuerungsfunktionen in einem Schaltschrank zusammengezogen hat. Alle programmgesteuerten
Funktionen wurden möglichst in einer programmierbaren Einheit abgearbeitet. Das begründet sich zum einen in den erwähnten nichtlokalen Eigenschaften
zum anderen im bislang als hoch erachteten Preis für die Elektronik. Der Preis für die
bisherige Zusammenfassung der Funktionen ist aber eine in der Praxis zumeist nicht
sauber durchgehaltene bzw. gar nicht erkennbare Strukturierung. Daraus resultiert ein
für jede Anlage spezifisch zu erstellendes Engineering, angefangen vom Schaltschrankaufbau bis hin zu den Funktionen der Regelung.
Mittlerweile überwiegen die Arbeitskosten für das Engineering die Kosten für die Steuerungselektronik
bei weitem; daher wird für die erfindungsgemäße Konzeption ein anderer
Ansatz gewählt. Dieser Ansatz läßt es zu, alle wiederkehrenden Arbeiten zu eleminieren.
Basis dafür ist eine Vorfertigung von HW-/SW-Modulen auf der Grundlage der oben angegebenen Strukturen. Alle Hardware-Geräte (Schütze, Schalter, Sicherungen
usw.) sowie die Baugruppen-Funktionen sind zu Modulen zusammengefaßt, die direkt
in die Anlage montiert werden können. Leitidee ist dabei ein „intelligenter Klemmenkasten",
z. B. für Motore, in dem diese Module verwirklicht sind. Damit wird die Automatisierung
inhärenter Teil der Anlage. Die Anfertigung von Schaltschränken und ihre Aufstellung
wird unnötig.
Die so eindeutig definierbaren Funktionen lassen sich mit einem Parametersatz an die
verschiedenen Aggregate anpassen.
Mp. Nr. 97/561 i 3 >\ . &Iacgr; : i.:..:.'·*! 5. Mai 1997
Die nichtlokalen Funktionen, d. h. Verriegelungen uKcl R*egelfunktiohen sind in einer
verteilten Umgebung natürlich nicht direkt zu realisieren. Für diese Funktionen muß
eine geeignete Aufteilung auf die Einzelmodule definiert werden; die Kommunikation
zwischen diesen Teilfunktionen erfolgt dann über entsprechende Bussysteme, wie nachstehend anhand eines in Fig. 1 gezeigten Ausführungsbeispiels erläutert wird.
Fig. 1 zeigt eine Reihe typischer HKL-Komponenten, die in einer HKL-Anlage einzeln
oder mehrfach vorhanden sein können. HKL-Komponenten mit elektrischem Antrieb oder elektrischen Betätigungseinrichtungen sind beispielsweise Klappen 1, Erhitzer/Kühler
2, Verdichter 3 und Befeuchter 4. Außerdem sind HKL-Komponenten, wie z. B. Filter 5 vorhanden, die zwar keinen elektrischen Antrieb haben, jedoch trotzdem
Überwachungseinrichtungen mit Sensoren und einer Busankopplung aufweisen können.
Den mit elektrischen Antrieben oder Betätigungseinrichtungen versehenen HKL-Komponenten
1 bis 4 sind jeweils HKL-Komponenten-Typ-spezifische Module 6 direkt am
Ort der HKL-Komponente zugeordnet. Komponenten der Module 6 sind ein Steuer- und
Regelteil 61, ein Leistungsteil 62, der beispielsweise ein Stromrichter für Antriebe mit
veränderlicher Drehzahl ist, ein Verriegelungs- und Überwachungsteil 63, Anschlußeinrichtungen
64 für Meß- und Meldeeinrichtungen und für elektrische Verbraucher, sowie
Schnittstelleneinrichtungen 60 für die Verbindung mit einem Bussystem 7. Das Bussystem
7 umfaßt zumindest einen Regelungs- oder Datenbus 70 und einen Energiebus 71. Über den Datenbus 70 erfolgt ein Informationsaustausch zwischen den Modulen 6
und einem Bediengerät 8, das zur Steuerung und Überwachung der HKL-Anlage dient.
Der Datenbus 70 ist als fehlertoleranter Bus für hohen Datendurchsatz ausgelegt.
Der Energiebus 71 versorgt die elektrisch angetriebenen HKL-Komponenten 1 bis 4 mit
elektrischer Energie aus einer Versorgungseinrichtung 9.Mit dem Energiebus 71 wird
das Problem gelöst, die einzelnen Verbraucher, die zum Teil eine relativ hohe Leistung
aufnehmen, aus einem einzigen, durch die Anlage durchgehenden Leistungskabel zu
versorgen. Der Energiebus 71 kann z. B. für eine Gesamtleistung von 3OkW bis 5OkW
ausgelegt werden. Der Energiebus 71 und die HKL-Komponenten 1 bis 4 sind so konzipiert,
daß die Komponenten bei spannungsführendem Bus 71 austauschbar sind und alle gängigen Vorschriften für elektrische Anlagen entsprochen wird. Sicherungen und
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Reparatur-Schalter sind in den Komponenten ehthalte'n, sodaß *s*icheVungslose Abgänge
am Energiebus 71 ermöglicht sind. Die Versorgungseinrichtung 9 kann zusätzlich für die Funktion eines Buskopplers oder eines Busverwalters ausgerüstet sein.
Über einen Buskoppler 10 kann ein Meldebus 73 mit dem Datenbus 70 gekoppelt werden,
über den die Stellung von Brandschutzklappen 11 in einzelnen Etagen 12a, 12b
eines Gebäudes gemeldet wird. Der Meldebus 73 kann ein spezieller Bus sein, der jedoch
mit Komponenten eines bekannten Bussystems realisierbar ist, z. B. des Europäischen
Installationsbuses EIB. Alternativ dazu kann auch ein für andere Zwecke bereits vorhandener Bus als Meldebus verwendet werden.
Als weitere Komponente des Bussystems 7 ist ein Verriegelungs- und Notbedienungsbus
74 angeordnet und mit allen HKL-Komponenten 1 bis 4 sowie mit einem Notbedienungsgerät
13 verbunden. Der Verriegelungs- und Notbedienungsbus 74 ist ein besonders
sicherer Bus, der Schutzfunktionen wahrnehmen kann. Er überträgt größtenteils nur einzelne Informationsbits und erfüllt seine Verriegelungsfunktion auch dann, wenn
Mikroprozessoren in den HKL-Komponenten nicht arbeiten.
Die einzelnen Busse des Bussystems 7 können auf unterschiedliche Weise bezüglich
der physikalischen Ebene, des Übertragungsprotokolls, des Zugriffsverfahrens und
dergleichen ausgeführt sein.
Claims (3)
1. Automatisierungssystem für eine Heizungs-, Klima- und Lüftungs(HKL)-Anlage
eines Gebäudes, die HKL-Komponenten (1 bis 4) unterschiedlichen Typs, wie
Erhitzer/Kühler, Ventilatoren und Klappen aufweist, die jeweils mit einem elektrischen
Antrieb oder elektrischen Betätigungseinrichtungen versehen sind, wobei unter Vermeidung
von Schaltschränken mit Steuerungselektronik, Spannungsversorgung und Leistungsteilen, sowie unter Vermeidung einer sternförmigen Verdrahtung ein dezentralisiertes
Automatisierungssystem realisiert ist, und wobei
a) den einzelnen HKL-Komponenten (1 bis 4) Module (6) örtlich zugeordnet sind,
die HKL-Komponenten-Typ-spezifisch ausgeführt und durch Parametereingabe
an die jeweilige konkrete Komponente anpaßbar sind,
b) die Module (6) Schnittstelleneinrichtungen (60) für den Anschluß an ein Bussystem
(7), Steuer-, Regel- und Überwachungseinrichtungen (61, 63) und einen
Leistungsteil (62) aufweisen,
c) die Module (6) über das Bussystem (7) miteinander verbunden sind, wobei außer
einem Informationsaustausch auch eine Energieversorgung der HKL-Komponenten (1 bis 4) über das Bussystem (7) erfolgt, und
d) wenigstens ein Bediengerät (8) zur Steuerung und Überwachung der
HKL-Komponenten (1 bis 4) und der zugeordneten Module (6) an das Bussystem (7) angeschlossen ist.
2. Automatisierungssystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Bussystem (7) zumindest einen Datenbus (70) und einen Energiebus (71) umfaßt,
und wahlweise ergänzbar ist durch einen Verriegelungs- und Notbedienungsbus (74)
und einen Brandschutzklappenmeldebus (73).
3. Automatisierungssystem nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Module (6) mikroprozessorgesteuert arbeiten und daß Programme
für Steuer-, Regel-, Überwachungs- und Verriegelungsfunktionen für unterschiedliche
Geräte eines HKL-Komponenten-Typs gespeichert und auswählbar sind.
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ID=26025692
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE29723677U Expired - Lifetime DE29723677U1 (de) | 1996-05-14 | 1997-05-07 | Automatisierungssystem für Heizungs-, Klima- und Lüftungsanlagen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE29723677U1 (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE29912470U1 (de) * | 1999-07-22 | 2000-08-31 | Kuhnke Gmbh Kg H | Elektrisch ansteuerbare Antriebseinrichtung |
DE102004030846B4 (de) * | 2003-11-11 | 2008-11-06 | Lg Electronics Inc. | System zur zentralen Steuerung für Klimaanlagen und Verfahren zum Betreiben desselben |
CN107429704A (zh) * | 2014-12-30 | 2017-12-01 | 德尔塔缇公司 | 具有可变操作模式的集成的热舒适控制系统 |
-
1997
- 1997-05-07 DE DE29723677U patent/DE29723677U1/de not_active Expired - Lifetime
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE29912470U1 (de) * | 1999-07-22 | 2000-08-31 | Kuhnke Gmbh Kg H | Elektrisch ansteuerbare Antriebseinrichtung |
DE102004030846B4 (de) * | 2003-11-11 | 2008-11-06 | Lg Electronics Inc. | System zur zentralen Steuerung für Klimaanlagen und Verfahren zum Betreiben desselben |
CN107429704A (zh) * | 2014-12-30 | 2017-12-01 | 德尔塔缇公司 | 具有可变操作模式的集成的热舒适控制系统 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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R207 | Utility model specification |
Effective date: 19990225 |
|
R150 | Utility model maintained after payment of first maintenance fee after three years |
Effective date: 20000620 |
|
R151 | Utility model maintained after payment of second maintenance fee after six years |
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R152 | Utility model maintained after payment of third maintenance fee after eight years |
Effective date: 20050726 |
|
R071 | Expiry of right |