DE19507407B4

DE19507407B4 - Einrichtung zur Betätigung und Überwachung von Rauch- und Wärmeabzugsöffnungen

Info

Publication number: DE19507407B4
Application number: DE19507407A
Authority: DE
Inventors: Erhard Hahn
Original assignee: Geze GmbH
Current assignee: Geze GmbH
Priority date: 1994-03-04
Filing date: 1995-03-03
Publication date: 2006-03-02
Anticipated expiration: 2015-03-04
Also published as: DE19507407A1

Abstract

Einrichtung zur Betätigung und Überwachung von Rauch- und Wärmeabzugsöffnungen,
mit motorischen RWA-Antrieben, und
mit einer gemeinsamen Anzeige- und Steuerzentrale, die als Bus-Zentrale ausgebildet ist, und
mit Steuer- und Bedieneinheiten mit mindestens einer Steuerungseinrichtung für jeden Antrieb sowie mit mindestens einen Feuertaster oder Lüftertaster als Bedieneinheit,
wobei die Einrichtung ein Bus-System mit einer Bus-Zentrale und weiteren Bus-Teilnehmern aufweist, und
wobei die Bus-Zentrale und die weiteren Bus-Teilnehmer über eine Bus-Leitung vernetzt sind,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Steuer- und Bedieneinheiten als die weiteren Bus-Teilnehmer ausgebildet und direkt an die Bus-Leitung anschließbar sind.

Description

Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Betätigung und Überwachung von Rauch- und Wämeabzugsöffnungen mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Patentanspruchs 1.

Solche Einrichtungen können in Rauch- und Wärmeabzugsanlagen, sogenannten RWA-Anlagen, welche beispielsweise im Taschenbuch für Heizung + Klimatechnik (Recknagel, Sprenger, Hönmann; Oldenbourg 90/91) beschrieben sind, eingesetzt werden. Sie stellen sicher, dass die Abzugsöffnungen bzw. die entsprechenden Flügel, Klappen oder dergl. im Notfall, insbesondere im Brandfall, automatisch öffnen. Im Normalbetrieb dienen die RWA-Anlagen der Lüftung.

Bekannte herkömmliche RWA-Anlagen weisen eine Steuerungs- und Überwachungszentrale und motorische Antriebe für die Klappen, Lüftertaster und Steuertaster auf, die jeweils herkömmlich miteinander verdrahtet sind. Dies bedeutet, dass eine Vielzahl von elektrischen Leitungen erforderlich ist, und dass bei der Installation ein hoher Aufwand entsteht.

In der gattungsbildenden DE 42 38 342 A1 ist eine derartige Einrichtung zur Betätigung und Überwachung von Rauch- und Wärmeabzugsanlagen beschrieben. Die motorischen Lüftungsantriebe sind jeweils an Steuer- und Bedieneinheiten, wie einer Steuerungseinrichtung für den Antrieb, einem Feuertaster oder Lüftertaster usw., angeschlossen. Die als Unterstationen ausgebildeten Steuerungseinrichtungen sind an eine als gemeinsame Anzeige- und Steuerzentrale ausgebildete Zentralstation angeschlossen. Die Einrichtung weist ein Bus-System auf, wobei eine Bus-Zentrale und weitere Bus-Teilnehmer über eine Bus-Leitung vernetzt sind. Die Bus-Zentrale ist in der Zentralstation angeordnet, und die weiteren Bus- Teilnehmer sind die Unterstationen, welche an die Busleitung angehängt werden können. Zwar ermöglicht diese Anordnung eine einfache Anschlussmöglichkeit der Unterstation an die Zentralstation bzw. weitere Unterstationen, der Anschluss der weiteren Steuer- und Bedieneinheiten, wie Feuertaster, Lüftertaster usw., an die Unterstationen erfolgt jedoch über jeweils separate Leitungen, wobei die Unterstationen eine Vielzahl von Ein- und Ausgangsanschlüssen für die einzelnen Steuer- und Bedieneinheiten aufweisen. Der Verkabelungsaufwand ist dementsprechend groß.

Die herkömmlichen Zentralen können jeweils einen zentralen Transformator zur Stromversorgung der motorischen Antriebe und einen zentralen Akku zur Notstromversorgung der Antriebe aufweisen. Ferner kann in der Zentrale jeweils eine zentrale Steuerungseinheit vorhanden sein, die mit Gruppensteuerschaltungen für einzelne Motorgruppen versehen sein kann. Die herkömmlichen Zentralen können also relativ komplex aufgebaut sein und müssen auf jeden Anwendungsfall speziell zugeschnitten werden. Aufgrund der relativ langen Leistungsleitungen zwischen der Zentrale und den motorischen. Antrieben ergeben sich Probleme in Verbindung mit relativ hohem Spannungsabfall und Verlusten.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Einrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, die eine einfachere Planung und Installation ermöglicht.

Diese Aufgabe wird mit dem Gegenstand des Patentanspruchs 1 gelöst.

Dadurch, dass die Steuer- und Bedieneinheiten als die weiteren Bus-Teilnehmer ausgebildet sind, ist auf einfachste Weise ein Hinzufügen, Austauschen und Entfernen von Steuer- und Bedieneinheiten durch Anhängen an die Busleitung bzw. Ablösen von der Busleitung möglich. Da die Steuer- und Bedieneinheiten direkt an die Busleitung anschließbar sind, sind zwischen den Bus-Teilnehmern und der Busleitung keine Unterstationen notwendig, d.h. die Bus-Teilnehmer können prinzipiell an jeder beliebigen Stelle an die Busleitung angeschlossen werden, womit sich hinsichtlich der Anordnung der Bus-Teilnehmer die Flexibilität deutlich erhöht. Der Planungs- und Installationsaufwand reduziert sich damit erheblich. Ferner ist die erfindungsgemäße Art der Verdrahtung in Vergleich zum Stand der Technik, wo die Vielzahl der Leitungen und Anschlüsse ein hohes Fehlerpotenzial birgt, fehlersicherer. Außerdem ist auch eine flexiblere räumliche Anordnung der Steuer- und Bedieneinheiten möglich, da die gemeinsame Busleitung in der Regel das Gebäude weiträumig erschließt, z.B. über das elektrische Energieversorgungsnetz des Gebäudes.

Die Einrichtung zur Betätigung und Überwachung von Rauch- und Wärmeabzugsanlagen kann modular aufgebaut sein. Der modulare Aufbau bedeutet, dass die einzelnen Module, nämlich Zentrale, Motorsteuergerät, Lüftertaster, Steuertaster usw., ohne dass jeweils eine Anpassung auf den speziellen Anwendungsfall erforderlich ist, kombinierbar sind.

Von besonderem Vorteil ist es, wenn die Energieversorgung der motorischen Antriebe dezentral aufgebaut ist, indem die Energieversorgungseinheiten, wie Trafo, Akku oder dergleichen unmittelbar in örtlicher Nähe der Verbraucher, d.h. der Antriebe platziert sind.

Zur Steuerung von einzelnen motorischen Antrieben oder Gruppen können jeweils Motorsteuergeräte vorgesehen sein, die jeweils diese Einheiten, wie Trafo, Akku usw. enthalten. Eine zentrale Versorgung mit zentralem Akku und zentralem Trafo und einer ausschließlich zentralen Steuerung kann entfallen.

Das Gesamtsystem ist nach dem Prinzip der dezentral verteilten Energieversorgung aufgebaut. Die Energieversorgungseinheiten werden unmittelbar in örtlicher Nähe der jeweiligen Verbraucher (RWA-Antriebe) plaziert. Sämtliche Steuer- und Bedieneinheiten werden über einen seriellen Datenbus (4-adrig) mit einer gemeinsamen Anzeige- und Steuerzentrale vernetzt.

Das Gesamtsystem besteht im Wesentlichen aus folgenden Komponenten:

– RWA-BUS-Zentrale RBZ 1 -24V für die Überwachung des Gesamtsystems und die Notstromversorgung des Datenbusses, mit Bedien- u. Anzeigetableau
– RWA-BUS-Motorsteuergerät RBM 4 -24V für die Ansteuerung u. Notstromversorgung von 4 RWA-Antrieben
– RWA-BUS für die serielle Datenübertragung zwischen den Einzelkomponenten
– Feuertaster RBF 1 -24V mit GEZE-RWA-BUS-Interface
– Lüftertaster RBL 1 -24V mit GEZE-RWA-BUS-Interface
– Automatische Rauch- und Wärmemelder RM138/24V
– Zusatzgeräte mit GEZE-RWA-BUS-Interface z.B. Regen-Wind-Steuerung, Komfortanzeigetableau etc.

Wichtige Kenndaten des Systems sind:

– die max. Ausdehnung eines GEZE-RWA-Busses beträgt ca. 1000m
– max. sind 60 Busteilnehmer anschließbar (als Busteilnehmer gelten Motorsteuergeräte, Lüftertaster, Feuertaster, etc.)
– als Übertragungsmedium dient eine 4-adrige-Datenleitung (2 Adern für Bus, 2 Adern für 24V-Versorgung) mit transformatorischer Ankopplung
– über spezielle Koppelglieder (Router) kann das Netz weiter ausgedehnt werden
– max. sind 20 Motorsteuergeräte anschließbar, damit können bis zu 80 RWA-Antriebe gesteuert werden
– die individuelle Konfiguration einer Anlage erfolgt durch Vergabe "Adressen" für die einzelnen Teilnehmer
– die digitale Busadresse eines Teilnehmers wird über DIP-Schalter eingestellt.
– die Konfiguration des Bussystems erfolgt ohne Hilfsmittel (PC..) selbstständig.
– ausführliche Anzeige der Betriebszustände mittels LED-Anzeigen und LCD-Display an der Steuerzentrale (mehrsprachig)
– zusätzliche Anzeige wichtiger Meldungen an den Bedienelementen

Besondere Vorteile des RWA-BUS-Systems sind:

– Erhebliche Reduzierung des Verkabelungsaufwandes; insbesondere bei den 24V-Leistungsleitungen (Motorleitungen) – kurze Leitungen, kleine Querschnitte
– modulares Konzert, unterschiedlichste Anlagen können stets mit den gleichen Einzelkomponenten aufgebaut werden – einfache Lagerhaltung und Handhabung
– Einfache Planung und Installation
– Problem des hohen Spannungsabfalls und Verlustes bei langen 24V-Leitungen stellt sich nicht mehr (nur noch kurze 24V-Leitungen)
– mehr Sicherheit durch dezentrale Notstromversorgungen und "verteilte Intelligenz"
– Schnelle Anpassung und hohe Flexibilität bei Nutzungsänderung
– Problemlose Erweiterungen
– Einfache Anpassung an Sonderobjekte
– Erhebliche Verringerung der Arbeitszeiten für Installation
– erweiterte Möglichkeiten für Überwachungen und Komfort
– Umfangreiche Störungsanalyse mit Klartextanzeige
– Einfache Inbetriebnahme, kein zusätzliches Hilfsmittel (z.B. PC) erforderlich, Einstellung der Teilnehmeradressen über DIP-Schalter

Im folgenden wird eine Funktionsbeschreibung des RWA-BUS-Systems, insbesondere der BUS-Zentrale und weiterer BUS-Teilnehmer gegeben.

BUS-Zentrale:

Die Zentrale dient vorrangig zur Überwachung des Gesamtsystems, Initialisierung und zur Spannungsversorgung der Busteilnehmer ohne eigene Versorgungseinrichtung (z.B. Lüftertaster, Feuertaster).

1. Inbetriebnahme und Initialisierung des Gesamtsystems

Bei der erstmaligen Inbetriebnahme muß das System objektspezifisch konfiguriert werden, d.h. es muß festgelegt werden wieviele Alarmgruppen u. Lüftungsgruppen es gibt, wieviele Bedienstellen pro Gruppe vorhanden sind etc.

Die Initialisierung erfolgt in 4 Schritten:

Schritt 1: Bei alle Teilnehmern werden mittels den DIP-Schaltern die Adressen gemäß der gewünschten Konfiguration eingestellt (Motorsteuergeräte und Taster, die zusammen wirken erhalten die gleiche Adresse)
Schritt 2: Durch ein Kommando an der Steuerzentrale RBZ1 werden alle Teilnehmer aufgefordert ihre eingestellte Adresse zu senden
Schritt 3: Die Steuerzentrale empfängt alle im System vorhandenen Adressen, ermittelt daraus die nötigen Kommunikationsbeziehungen und sendet entsprechende Informationen an die einzelnen Bus-Teilnehmer
Schritt 4: Bei jedem Bus-Teilnehmer werden diese Informationen unverlierbar abgespeichert

Bei Austausch einzelner Teilnehmer oder Änderung der Konfiguration kann dieser Vorgang wiederholt werden.

2. Betriebsfunktionen:

Anhanad der gegebenen LED-Anzeigen und des eingebauten LCD-Displays wird ständig der aktuelle Betriebszustand angezeigt. LED-Anzeigen:

LED Alarm (rot):	leuchtet bei anstehendem Alarmsignal und erlischt erst, wenn alle Alarmsignale wieder betriebsbereit sind (Tasten entriegelt, Rauchmelder zurückgesetzt etc.)
LED Betrieb(grün):	leuchtet bei ordnungsgemäßen Betrieb des Gesamtsystems und wenn keine Störung vorhanden ist
LED Fenst.AUF(grün):	leuchtet solange nicht alle Fenster geschlossen sind und während des Betriebs eines oder mehrerer Motoren

LED Störung (gelb):	Sammelstöranzeige, leuchtet sobald eine Störung auftritt, sowohl in der Zentrale als auch bei einem Busteilnehmer detaillierte Meldungen können mit dem LCD-Display abgefragt werden.
LED Netzausfall(gelb):	Anzeige für Netzausfall in der Steuerzentrale
LED Akkuausfall(gelb):	Anzeige für eine Akkustörung in der Steuerzentrale
LED Motor(gelb):	leuchtet sobald eine Störung an einem Motorsteuergerät auftritt, die Art der Störung und der Ort der Störung kann mit Hilfe des LCD-Displays abgefragt werden
LED Systemstör.(gelb):	leuchtet sobald eine Störung bei der Datenübertragung des Bussystems vorliegt, bzw. einzelne Teilnehmer nicht mehr "antworten"
Akustiksignalgeber:	ein zusätzliches akustisches Signal erfolgt bei Alarm, es kann jederzeit mit der Taste "Akustik Aus" abgeschaltet werden.

Klartext – LCD-Anzeige:

Mit der LCD-Anzeige können stets detaillierte Informationen zu den aktuellen Betriebszuständen abgefragt werden. Sie wirkt als Ergänzung zu den vorhandenen LED-Anzeigen.

Sobald eine wichtige Betriebszustandsänderung (z.B. Alarm) auftritt wird eine entsprechende Meldung ausgegeben. Während des Betriebs eines oder mehrerer Motoren wird die aktuelle Laufrichtung als Einzel- bzw. Sammelmeldung ausgegeben.

Sind alle Motoren in Endstellung bzw. Zwischenstop wechselt die Anzeige in Normalstellung und es können mit Hilfe der Tasten "+", "–" und "ENTER" alle Betriebszustände des gesamten System abgefragt werden. Mit den Tasten "+" und "–" kann zu den einzelnen Menüpunkten gesprungen werden, mit der Taste "ENTER" wird der gewünschte Menüpunkt ausgewählt bzw. ein entsprechendes Kommando aktiviert werden.

Beispielsweise kann in einem Menüpunkt die Sprache ausgewählt werden, in der die Meldungen erscheinen sollen.

Eine Zugriffsicherung auf verschiedene Funktionen erfolgt über einen Schlüsselschalter.

Tastenfunktionen:

Neben den beschriebenen Tasten "+", "–", "ENTER" sind noch die Tasten "Akustik Aus" und "RESET" vorhanden:

Akustik Aus:	durch Betätigung wird nach einem Alarm das akustische Signal in der Steuerzentrale und bei den Feuertaster abgeschaltet
RESET:	durch Betätigung kann nach einem Alarm der Alarm gelöscht und der Rauchmelder zurückgesetzt werden. Gleichzeitig werden alle Fenster geschlossen.

Motorsteuergerät:

Das Motorsteuergerät dient zur Spannungsversorgung von 4 RWA-Antrieben. Es besitzt einen Akku mit zugehöriger Lade- und Überwachungseinrichtung. Generell wird dieses Gerät durch Signale des RWA-BUS gesteuert.

Alle erfaßten Betriebszustände (Motor in Betrieb, Endlage etc.) und Störungen (Netzausfall, Akkustörung etc.) werden an die Steuerzentrale übertragen und dort entsprechend angezeigt.

Optional können noch folgende Anschlußmöglichkeiten zur Verfügung gestellt werden:

– Anschluß für Rauch-/Thermomelder zur Einzelauslösung dieses Gerätes, unabhängig vom RWA-BUS (thermische Sicherung)
– Anschluß für Rückmeldekontakte, zur Anzeige der wahren Fensterstellung
– zusätzliche Eingänge für AUF- und ZU-Befehl von extern (z.B. BMZ)

Feuertaster:

Feuertaster mit Alarm-Taste mit Verriegelung, ZU-Taste und 4 Anzeige-LEDs im bekannten Druckgußgehäuse. LED-Anzeigen:

LED Alarm:	leuchtet bei Alarm der jeweiligen Alarmgruppe, bleibt solange aktiv bis Alarm gelöscht und die entsprechenden Alarmsignale zurückgesetzt sind
LED Fenst. AUF:	leuchtet solange nicht alle Fenster geschlossen sind, bei Motorbetrieb blinkend
LED Betrieb OK:	Parallelanzeige zur entsprechenden LED auf Zentrale
LED Störung:	leuchtet sobald eine Störung anliegt, blinkend bei einer Akkustörung der Zentrale

Die Spannungsversorgung erfolgt aus der Steuerzentrale.

Lüftertaster:

Lüftertaster mit den Funktionen AUF/STOP/ZU und den Anzeigen AUF u. ZU. Ausgeführt als Folientastatur mit Tastenprägung, Pictogrammen und integrierten LEDs.

Für Aufputz und Unterputzmontage geeignet. LED-Anzeigen:

LED AUF:	leuchtet solange die Fenster der entsprechenden Lüftungsgruppe nicht geschlossen sind; blinkend bei Betrieb in Richtung AUF der entsprechenden Lüftungsgruppe
LED ZU:	leuchtet sobald die Fenster der entsprechenden Lüftungsgruppe geschlossen sind; blinkend bei Betrieb in Richtung ZU der entsprechenden Lüftungsgruppe

Die Spannungsversorgung erfolgt aus der Steuerzentrale.

Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel anhand der Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigt:
1 eine schematische Darstellung einer Rauch- und Wärmeabzugsanlage in einem Treppenhaus.
Bei dem Ausführungsbeispiel in 1 ist eine Rauch- und Wärmeabzugsanlage in einem Treppenhaus installiert. Die Rauch- und Wärmeabzugsanlage, im folgenden RWA-Anlage genannt, dient der Betätigung und Überwachung von Rauchabzugsöffnungen.
In dem dargestellten Fall sind Rauchabzugsöffnungen 10, 20, 30, 40, 50 jeweils in den einzelnen Stockwerken 1, 2, 3, 4, 5 des Treppenhauses vorgesehen. Im Untergeschoß 1 und in den 3 darüber liegenden Obergeschossen 2, 3, 4 sind jeweils nach innen öffnende Kippflügel 10, 20, 30, 40 und in dem Dachgeschoß 5 ein nach außen öffnendes Klappfenster 50 vorgesehen.
Diese Rauchabzugsöffnungen 10 – 50 sind mit motorischen Antrieben 11, 21, 31, 41, 51, sogenannten RWA-Antrieben ausgerüstet, wobei die Antriebe 11, 21, 31 jeweils mit separaten Motorsteuergeräten 12, 22 bzw. 32 und die Antriebe 41 und 51 mit einem gemeinsamen Motorsteuergerät 42 ausgestattet, d.h. diesen zugeordnet sind, bzw. betrieben werden.
In den einzelnen Stockwerken sind jeweils Lüftertaster 15, 25, 35, 45 und Feuertaster 16, 26, 36, 46 installiert. Im Untergeschoß ist zusätzlich ein Zentraltaster 17 vorgesehen. Ferner ist eine gemeinsame Zentrale 100 vorgesehen. Die Zentrale dient der Überwachung des Gesamtsystems und weist ein Bedien- und Anzeigetableau.
Es ist ein Daten-BUS installiert mit einer BUS-Leitung 101. Über die BUS-Leitung sind die Motorsteuergeräte 12, 22, 32, 42, die Lüftertaster 15, 25, 35, 45, der Zentraltaster 17, die Feuertaster 16, 26, 36, 46 und die BUS-Zentrale 100 vernetzt. Diese Komponenten sind BUS-Teilnehmer des BUS-Systems. Die Zentrale 100 ist als BUS-Zentrale ausgebildet und dient der Überwachung des Gesamtsystems sowie der Initialisierung. Ferner weist die Zentrale 100 einen Transformator auf, über den die Spannungsversorgung solcher BUS-Teilnehmer erfolgt, die keine eigene Versorgungseinrichtung aufweisen; es handelt sich dabei um die Lüftertaster und die Feuertaster.
Die Leitung 101 ist als vieradrige Leitung ausgebildet, wobei 2 Adern der Übertragung der BUS-Signale und 2 Adern der 24-Volt-Versorgung der genannten BUS-Teilnehmer dienen.
Zur Spannungsversorgung der BUS-Zentrale dient eine 230 V Netzleitung 110. An diese Netzleitung sind auch die Motorsteuergeräte 12, 22, 32, 42 angeschlossen, die jeweils einen eigenen Transformator aufweisen zur Stromversorgung der RWA-Motore mit 24 V. Sie weisen auch jeweils einen Akku zur Notstromversorgung der RWA-Antriebe auf. Die Motorsteuergeräte 12, 22, 32, 42 sind jeweils über kurze 24-Volt-Versorgungsleitungen 111 mit den zugeordneten RWA-Antrieben verbunden. Damit wird eine dezentrale verteilte Energieversorgung realisiert. Die Energieversorgung der motorischen Antriebe erfolgt nicht über einen zentralen Transformator, sondern dezentral über einen eigenen Transformator des zugeordneten Motorsteuergerätes.
Die gesamte Anlage ist so geschaltet, daß die Motorsteuergeräte in den einzelnen Stockwerken jeweils den Lüftertastern in den selben Stockwerken zugeordnet sind, d.h. durch diese betätigt werden können. Die Feuertaster sind so geschaltet, daß bei ihrer Betätigung sämtliche Motorsteuergeräte in Öffnungsrichtung beaufschlagt werden. Über den Zentraltaster können sämtliche Motorsteuergeräte geschaltet werden.

Als BUS-System kann z.B. ein LON-BUS eingesetzt werden. LON bedeutet "local operating network". LON überträgt Sensor- und Kontrolltelegramme. Diese Telegramme sind sehr kurz. Sie enthalten, Kommandos und Statusinformationen, die Aktionen auslösen. LONs sind bekannte Netze in der Steuer- und Regelungstechnik. Sie geben die Möglichkeit, Intelligenz innerhalb großer Einheiten und Systeme zu verteilen und zu verwalten. Anwendungsbereiche und technische Grundlagen von LONs sind in einem Artikel der Fachzeitschrift "Elektronik", Sonderdruck aus Heft 22 und 23/1991, Franzis-Verlag, München, näher beschrieben.

Die in 1 dargestellte Anlage ist modular aufgebaut, indem die Zentrale 100, die Feuertaster 16, 26, 36, 46, die Lüftertaster 15, 25, 35, 45, der Zentraltaster 17, die Motorsteuergeräte 12, 22, 32, 42 und die motorischen RWA-Antriebe 11, 21, 31, 41, 51 jeweils als einzelne Moduln ausgebildet sind. Die Motorsteuergeräte 12, 22, 32, 42 sind so ausgelegt, daß jeweils 4 motorische RWA-Antriebe anschließbar sind. Das gesamte System ist so ausgelegt, daß an die BUS-Leitung 101 20 Motorsteuergeräte anschließbar sind, damit können in dem dargestellten Fall bis zu 80 RWA-Antriebe gesteuert werden.

In entsprechender Weise können solche Bausysteme auch bei Anlagen eingesetzt werden, die im Notfall insbesondere im Brandfall irgendwelche Flügel, z.B. Feuerschutztüren, schließen müssen. Es werden damit brand- bzw. rauchdichte Räume gebildet, um zu verhindern, daß sich der Brand bzw. Rauch weiter ausbreitet.

Bei diesen Anwendungen sind die Antriebe so ausgebildet, daß sie die Flügel im Notfall sicher schließen.

Claims

Einrichtung zur Betätigung und Überwachung von Rauch- und Wärmeabzugsöffnungen, mit motorischen RWA-Antrieben, und mit einer gemeinsamen Anzeige- und Steuerzentrale, die als Bus-Zentrale ausgebildet ist, und mit Steuer- und Bedieneinheiten mit mindestens einer Steuerungseinrichtung für jeden Antrieb sowie mit mindestens einen Feuertaster oder Lüftertaster als Bedieneinheit, wobei die Einrichtung ein Bus-System mit einer Bus-Zentrale und weiteren Bus-Teilnehmern aufweist, und wobei die Bus-Zentrale und die weiteren Bus-Teilnehmer über eine Bus-Leitung vernetzt sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuer- und Bedieneinheiten als die weiteren Bus-Teilnehmer ausgebildet und direkt an die Bus-Leitung anschließbar sind.
Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Einrichtung modular aufgebaut ist, wobei ein Motorsteuergerät, ein Lüftertaster, ein Feuertaster, ein automatischer Rauch- und Wärmemelder, ein Zusatzgerät Regen/Wind-Steuerung, ein Zusatzgerät Komfortanzeigetableau, als Modul ausgebildet ist.
Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine dezentral verteilte Energieversorgung vorgesehen ist, indem Energieversorgungseinheiten unmittelbar in örtlicher Nähe der jeweiligen Verbraucher platziert sind.
Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein Motorsteuergerät vorgesehen ist, welches einen Akku zur Notstromversorgung eines RWA-Antriebs aufweist.
Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein Motorsteuergerät vorgesehen ist, welches einen Transformator zur Versorgung eines RWA-Antriebs aufweist.
Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Bus-Zentrale als Einrichtung zur Überwachung des Gesamtsystems ausgebildet ist.
Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Bus-Zentrale als Einrichtung zur Initialisierung des Gesamtsystems ausgebildet ist.
Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Bus-Zentrale als Einrichtung zur Spannungsversorgung solcher Bus-Teilnehmer, welche keine eigene Versorgungseinrichtung aufweisen, ausgebildet ist.
Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Bus-Zentrale ein Bedien- und Anzeigentableau aufweist.
Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Daten-Bus über serielle Datenübertragung arbeitet.
Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Bus-Leitung eine vieradrige Leitung aufweist, indem zwei Adern für den Bus und zwei Adern für die 24 Volt-Versorgung einzelner Bus-Teilnehmer vorgesehen sind.
Einrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Motorsteuergeräte, maximal 20 Motorsteuergeräte, an der Bus-Leitung anschließbar sind.
Einrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass einem Motorsteuergerät mehrere RWA-Antriebe zugeordnet sind.