DE29622643U1 - Ventil - Google Patents
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Ventil gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Derartige Ventile sind in unterschiedlichsten Ausführungen bekannt. So kommen
sogenannte Klappen-, Schrägsitz- oder Geradsitzventile zum Einsatz.
Dabei ist eine sichere Absperrfunktion vom Zusammenwirken des Verschlußstückes
mit dem Ventilsitz abhängig, hier insbesondere von deren Geometrie.
In jedem Fall wird beim Absperren auf das Verschlußstück durchflußseitig ein höherer
Druck wirksam als abflußseitig.
Dieser Druckkraft wird rückseitig eine, beispielsweise durch eine Spindel aufgebrachte
Antriebskraft entgegengesetzt, dieser zur Optimierung der Dichtung das Verschlußstück
gleichmäßig auf den Ventilsitz gedrückt.
Prinzipbedingt ist eine solche gleichmäßige Kraftverteilung bei einem Geradsitzventil
gewährleistet, da hier die Dichtfläche und die Antriebskraft unter einem Winkel von
90° zueinander stehen, wobei die Antriebskraft zentrisch am Verschlußstück angreift.
LOESENBECK & STRACKE - PATENTANWÄLTE - BIELEFELD
23. Januar 1997
ARI Beschreibung Blatt
• ·
Eine recht günstige Kraft- bzw. Druckverteilung ist auch bei Schrägsitzventilen gegeben,
wobei der Ventilsitz und das daran angepaßte Verschlußstück im gemeinsamen
Berührungsbereich kegelförmig ausgebildet sind (EP O 438 688).
Allerdings weisen sowohl das Geradsitzventil als auch das Schrägsitzventil Nachteile
auf.
So sind bei dem Geradsitzventil hohe Widerstandsbeiwerte gegenüber fließenden
Medien gegeben, während das Schrägsitzventil mit einem schrägen Kegelschnitt als
Geometrie der Ventilabschlußelemente, zwar geringere Widerstandsbeiwerte aufweist,
jedoch aufwendig in der Herstellung ist. ,
Weitere Nachteile des bekannten Schrägsitzventiles, bei dem die Manteillinie des
kegelförmig ausgebildeten Ventilsitzes in einer gedachten Spitze mündet, wird bei
zunehmender Steilheit der Anordnung im Gehäuse der sich ergebende elliptische Querschnitt schlanker.
Um die sich daraus ergebende Verschlechterung der Widerstandsbeiwerte zu mini-,
mieren, wird der Kegelöffnungswinkel und einem flacheren Kegelschnitt entgegengewirkt.
Da dabei die äußeren Bauabmessungen des Ventiles zunehmen, ist aufgrund
zu beachtender Normen, durch die die Baumaße festgelegt sind, nur eine
begrenzte Veränderung möglich. Hinzu kommt die bei einer größeren Abmessung
des Ventiles sich zwangsläufig ergebende Kostensteigerung.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Ventil der gat*
tungsgemäßen Art so zu gestalten, daß relativ unabhängig von der Geometrie des
Ventilsitzes bzw. des Verschlußstücks eine Optimierung der Leistungsdaten bezüglich
der Durchflußmenge und der Widerstandsbeiwerte möglich ist.
Diese Aufgabe wird durch ein Ventil gelöst, das die Merkmale des Anspruches 1
aufweist.
Definitionsgemäß ist ein Torus ein ringförmiges Gebilde, das entsteht, wenn eine
Kreisfläche um eine außerhalb des Kreises liegende Achse rotiert.
Anstelle einer Kreisfläche kann der torusförmige Ventilsitz im Querschnitt auch andere
Geometrien aufweisen, beispielsweise eine Ellipse, Parabel oder Hyperbel (einschaliger Hyperbolid). ,
In der Praxis hat es sich jedoch gezeigt, daß die Ausbildung als Kreisfläche, insbesondere
hinsichtlich der Fertigung ein Optimum darstellt.
LOESENBECK & STRACKE - PATENTANWÄLTE - BIELEFELD 23. Januar 1997
ARI Beschreibung Blatt
Gegenüber einem kegeiförmigen Ventilsitz bietet die torusförmige Ausgestaltung
zusammen mit dem daran angepaßten Verschlußstück einen wesentlich verbesserten Dichtkraftverlauf, woraus sich sowohl hinsichtlich der Dichtwirkung als auch hinsichtlich
der konstruktiven Ausgestaltung (Dimensionierung) Vorteile ergeben.
Ein weiterer Vorteil der Erfindung liegt darin, daß schräge, ebene Schnitte ellipsenförmige
oder kreisförmige Innenkonturen ergeben. Hierdurch ist es möglich, in
gewünschter Weise Durchflußquerschnitte auszubilden, die durch eine geringe Umlenkung des Durchflußmedium lediglich kleine Strömungswiderstände erzeugen.
Darüber hinaus besteht die Möglichkeit; den Kreisflächendurchmesser sowie den
Ringdurchmesser zu variieren, so daß die gesamte Sitzflächengeometrie sehr an die
vorhandenen Anforderungen angepaßt werden kann.
Durch die Anordnung des Verschlußstückes, wobei dies in Verschlußstellung schräg
zur Ebene des Ventilsitzes verläuft und das Verschlußstück im Berührungsbereich mit dem Ventilsitz dessen Kontur angepaßt ist, ergibt sich ein einseitiges Hintergreifen
des Verschlußstückes, das dazu führt, daß durch den durch das Durchflußmedium ausgeübten Druck das Verschlußstück an den Ventilsitz angepreßt wird, also
dadurch die Dichtwirkung unterstützt wird.
Die im übrigen auf das Verschlußstück aufzubringenden Dichtkräfte werden durch
eine an sich bekannte Spindel erzeugt, die jedoch vorteilhafterweise außermittig an
dem Verschlußstück angreift, und zwar in dem der Hintergreifung gegenüberliegenden
Bereich.
Aufgrund der veränderten Hebelwirkung sind geringere Spindelkräfte erforderlich als
bei den bekannten Ventilen. ,
Ferner bringt die Erfindung mit sich, daß sich das Verschlußstück beim Verschließen
selbsttätig zentriert. Naturgemäß kann dadurch auf eine aufwendige Führung des Verschlußstückes bzw. der Spindel verzichtet werden.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
gekennzeichnet.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der beigefügten
Zeichnung beschrieben.
Die einzige Figur zeigt einen Teilausschnitt eines erfindungsgemäßen Ventils in einer
Seitenansicht.
LOESENBECK& STRACKE -PATENTANWÄLTE -BIELEFELD . 23. Januar 1997
ARI ; Beschreibung Blatt 4
In eier Figur ist eine Zuflußleitung 1 sowie eine Abflußleitung 2 gezeigt, die in einem
nicht näher dargestellten Gehäuse eines Ventils angeordnet sind und durch die ein
Medium führbar ist.
Die Zuflußleitung 1 und die Abflußleitung 2 sind durch ein Verschlußstück 4 voneinander
trennbar, das im Zusammenwirken mit einem Ventilsitz 3 einen Durchfluß des
Mediums verhindert.
Dabei ist das Verschlußstück 4 an einer Spindel 5 befestigt, durch die das Verschlußstück
4 auf und nieder bewegbar ist.
Bei dem in dem Ausführungsbeispiel dargestellten Ventil handelt es sich um ein
Schrägsitzventil, bei dem der Ventilsitz 3 schräg zur Durchströmrichtung des Mediumsangeordnet
ist. Die Spindel 5 verläuft senkrecht zur Durchflußrichtung.
Erfindungsgemäß ist der Ventilsitz 3 torusförmig ausgebildet, wobei er im Ausführungsbeispiel
durch einen Dichtring gebildet wird, dessen umlaufender Ringkörper im Querschnitt die Form einer Kreisfläche 6 einnimmt.
Anstelle eines separaten Dichtrings, der vorzugsweise aus einem geeigneten Dichtmaterial
besteht, ist auch eine entsprechende Ausformung aus dem Gehäusematerial denkbar. . ' ,
Gegenüber der Flächenebene des Ventilsitzes 3 ist die Flächenebene des Verschlußstückes
4 schrägverlaufend, und zwar zur außermittig angeordneten Spindel 5
hin ansteigend.
Im Berührungsbereich mit dem Ventilsitz 3 ist das Verschlußstück 4 der Kontur des
Ventilsitzes 4 angepaßt.
Aufgrund der torusförmigen Ausbildung des Ventilsitzes 3 einerseits und der Anordnung
des Verschlußstückes 4 andererseits hintergreift das Verschlußstück 4 den Ventilsitz im unteren Bereich.
Dabei ergibt sich eine optimale Anlage in Verschlußstellung des Verschlußstückes
dann, wenn dessen unterste Kante auf der Mittelachse der Kreisfläche 6 aufliegt, die
parallel zur Längsachse der Zuflußleitung 1 verläuft.
Der durch das abgesperrte Druckmedium auf das Verschlußstück einwirkende Druck
preßt das Verschlußstück 4 in unterstützender Weise selbsdichtend an den Ventilsitz
3. - .. '■ ■.·.■■
LOESENBECK & STRACKE - PATENTANWÄLTE - BIELEFELD . 23. Januar 1997
ARI . Beschreibung Blatt
Im oberen Bereich liegt die dem Innenraum des Ventilsitzes zugewandte Berührungskante
des Verschlußstückes 4 gleichfalls auf einer Mittelachse der oberen
Kreisfläche 6, die parallel zur Längsachse der Zuflußleitung 1 verläuft.
Selbst bei geringen, durch die Spindel aufgebrachten Gegenkräften wird eine optimale
Dichtung zwischen dem Ventilsitz und dem Verschlußstück 4 erreicht.
Die sich ergebende konkave Ausformung des Verschlußstückes 4 im Anlagebereich
mit dem Ventilsitz 3 und die gegenüber, diesem schräge Stellung wird eine über den
gesamten Umfang sich verändernde Form des Anlagebereiches des Verschlußstükkes 4 erreicht, die dazu führt, daß das Verschlußstück 4 auch bei nicht exakter Führung
immer die bestmögliche Dichtposition einnimmt.
LOESENBECK& STRACKE-PATENTANWÄLTE-BIELEFELD , 23. Januar 1997
Claims (1)
- Schutzansprüche1. Ventil mit einem Gehäuse, das eine Zufluß- und eine Abflußleitung aufweist, die durch ein verstellbares Verschlußstück voneinander trennbar sind, wobei dies dann an einem Ventilsitz dichtend anliegt, dadurch gekennzeichnet, daß der Ventilsitz (3) torusförmig ausgebildet ist und daß das im Berührungsbereich der Kontur des Ventilsitzes (3) angepaßte Verschlußstück (4) in Verschlußstellung schräg zur Ebene des Ventilsitzes (3) verläuft.2. Ventil nach Anspruch 1, bei dem das Verschlußstück mittels einer Spindel auf und nieder bewegbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Spindel (5) außermittel am Verschlußstück (4) befestigt ist.3. Ventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Ventilsitz (3) auf seiner dem Verschlußstück (4) zugewandten Seite im Berührungsbereich mit diesem kreisbogenförmig ausgebildet ist.4. Ventil nach Anspruch 1 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die weiter in den Ventilsitz (3) ragende, an diesem anliegende Außenkante des Verschlußstükkes (4) in Schließstellung auf der parallel zur Längsachse der Zuflußleitung verlaufenden Mittelachse der zugeordneten Querschnittsfläche des Ventilsitzes (3) aufliegt.5. Ventil nach Anspruch 1 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die geringer in den Ventilsitz hineinragende Außenkante des Verschlußstückes (4) auf derLOESENBECK & STRACKE - PATENTANWÄLTE - BIELEFELD23. Januar 1997ARI ....... Batefiiaasprüche Blatt 2Mittelachse des zugeordneten Ventilsitzquerschnitts aufliegt, die parallel zur Längsachse der Zuflußleitung (1) verläuft.LOESENBECK & STRACKE - PATENTANWÄLTE - BIELEFELD 23. Januar 1997
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1996
- 1996-11-09 DE DE29622643U patent/DE29622643U1/de not_active Expired - Lifetime
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