DE29611830U1

DE29611830U1 - Führungsrohr, insbesondere Kabelführungsrohr, aus thermoplastischem Kunststoff

Info

Publication number: DE29611830U1
Application number: DE29611830U
Authority: DE
Original assignee: Ernst Vogelsang GmbH and Co KG
Current assignee: Ernst Vogelsang GmbH and Co KG
Priority date: 1996-07-06
Filing date: 1996-07-06
Publication date: 1996-09-12
Anticipated expiration: 2006-07-07

Description

Andrejewski, Honke & Partner, Patentanwälte in Essen

Beschreibung

Die Erfindung betrifft ein Führungsrohr, inbesondere ein Kabelführungsrohr, aus thermoplastischem Kunststoff mit parallel zur Rohrachse verlaufenden Kennzeichnungssträngen, die im Wege der Koextrusion zusammen mit dem Führungsrohr erzeugt und in dessen Rohrmantelwerkstoff eingebettet sind. Führungsrohr bezeichnet im Rahmen der Erfindung insbesondere Kabelführungsrohre, aber auch Rohre für die Führung von Wasser, Luft oder Gas. Die Führungsrohre werden unterirdisch im Erdreich oder in Kabelkanälen verlegt. Die Kennzeichnungsstränge liegen in der Oberfläche der Führungsrohre frei und sind daher sichtbar. Sie haben zumeist aus rheologischen und herstellungstechnischen Gründen einen halblinsenförmigen Querschnitt. Jedenfalls dienen Sie der Identifizierung der Führungsrohre, insbesondere z.B. zur Identifizierung in bezug auf Provenienz, Eigentum, Zweckbestimmung oder Funktion. Zum Beispiel kann ein Kennzeichnungsstrang mit eingemischtem blauen Farbstoff die Funktion oder Zweckbestimmung "Wasserführungsrohr" identifizieren, ein eingemischter roter Farbstoff in einem anderen Kennzeichnungsstrang des gleichen Führungsrohres das Eigentum "Stadt Herten" identifizieren. Im folgenden werden die vorstehend beschriebenen Zusammenhänge in bezug auf die Führungsrohre als Zweifarbenidentität mit den Farben zugeordneten binären Informationen bezeichnet.

Bei den Kabelführungsrohren des eingangs beschriebenen Aufbaus, von denen die Erfindung ausgeht, sind die Kennzeichnungsstränge Einzelstränge, die von Kennzeichnungsstrang zu

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Kennzeichnungsstrang über den Rohrumfang um 90° gegeneinander versetzt sind, z.B. im Uhrzeigersinn zum Zwecke der Zweifarbenidentität in abwechselnder Folge mit den Farbstoffen rot/blau/rot/blau versehen sind. Das ist nachteilig, wenn an einem verlegten Führungsrohr nach Öffnen des Kabelkanals oder Aufgraben des Erdreiches Arbeiten durchzuführen sind, für die die Zweifarbenidentiät ermittelt und die daraus resultierenden binären Informationen berücksichtigt werden müssen. - Das Öffnen eines Kabelkanals bzw. das Aufgraben des Erdreiches zum Zwecke des Freilegens eines Führungsrohres wird im folgenden kurz als Freilegen oder Teilfreilegen des Führungsrohres bezeichnet. Bei den bekannten Führungsrohren ist nicht sichergestellt, daß insbesondere beim Teilfreilegen beide Farben der Zweifarbenidentiät des Führungsrohres ohne weiteres freikommen und ausgewertet werden können.

Der Erfindung liegt das technische Problem zugrunde, Kabelführungsrohre des eingangs beschriebenen grundsätzlichen Aufbaus so weiter auszubilden, daß auch beim Teilfreilegen des verlegten Führungsrohres die Zweifarbenidentität und die damit verbundene binäre Information des Führungsrohres problemlos erkennbar sind. Es versteht sich, daß die Zweifarbenidentität der Führungsrohre auch beim Verlegen der Führungsrohre von Vorteil ist.

Zur Lösung dieses technischen Problems lehrt die Erfindung, ausgehend von dem eingangs beschriebenen Führungsrohr, daß Kennzeichnungsstrangpaare aus jeweils zwei parallel zueinander verlaufenden Kennzeichnungssträngen angeordnet und die Kennzeichnungsstränge über den Rohrumfang um zumindest 9 0

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äquidistant gegeneinander versetzt sind. Nach bevorzugter Ausführungsform der Erfindung sind die Kennzeichnungsstrangpaare über den Rohrumfang um etwa 120° versetzt.

Die Erfindung geht von der Erkenntnis aus, daß bei der Fertigung von Führungsrohren aus Kunststoff stets im Wege der Koextrusion Kennzeichnungsstrangpaare mit verhältnismäßig dicht nebeneinander angeordneten Kennzeichnungssträngen erzeugt werden können, ohne daß die Kennzeichnungsstränge gleichsam verwischend verlaufen. Werden die weiteren Merkmale der Erfindung verwirklicht, so kommen bei der beschriebenen Anordnung und Versetzung der Kennzeichnungsstrangpaare über den Rohrumfang auch bei einer Teilfreilegung eines verlegten Führungsrohres stets beide Kennzeichnungsstränge ausreichend sichtbar frei, so daß die Zweifarbenidentität des Führungsrohres ermittelt und die daraus resultierende binäre Information ausgewertet werden kann. Das wird weiter unten anhand der Figuren erläutert.

Im einzelnen bestehen im Rahmen der Erfindung mehrere Möglichkeiten der weiteren Ausbildung und Gestaltung. Problemlos und ohne das die Gefahr des Verlaufens aufkommt, lassen sich die Kennzeichnungsstrangpaare und deren Kennzeichnungsstränge im Wege der Koextrusion herstellen, wenn die Kennzeichnungsstränge in den Kennzeichnungsstrangpaaren im Bereich der Rohrmanteloberfläche ein Breite von etwa 2 mm und eine Tiefe von maximal 3 mm aufweisen. Nach bevorzugter Ausführungsform der Erfindung beträgt die Tiefe der Kennzeichnungsstränge 20% der Rohrwanddicke oder weniger. Selbst wenn die Kennzeichnungsstränge in den Kennzeichnungsstrangpaaren einen Abstand

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von nur etwa 4 mm aufweisen, tritt bei der Herstellung ein Verlaufen nicht ein, - und die Erprobung hat gezeigt, daß so angeordnete Kennzeichnungsstränge in den Kennzeichnungsstrangpaaren ohne weiteres auch "ablesbar" sind.

Im allgemeinen wird man im Rahmen der Erfindung die Kennzeichnungsstränge in den einzelnen Kennzeichnungsstrangpaaren unterschiedlich einfärben. Hierzu gehört die Lehre der Erfindung, daß in den Kunststoff der Kennzeichnungsstränge Farbstoff eingemischt ist, welcher sich von dem Farbstoff, der in den rohrbildenden Kunststoff eingemischt ist, in bezug auf seinen Reflexionskoeffizienten im sichtbaren Licht unterscheidet. Insbesondere gehört in diesen Zusammenhang der Erfindung eine Ausführungsform, die dadurch gekennzeichnet ist, daß der Kunststoff der einzelnen Kennzeichnungsstränge in den Kennzeichnungsstrangpaaren eingemischte Farbstoffe aufweist, die sich in bezug auf ihren Reflexionskoeffizienten im sichtbaren Licht voneinander unterscheiden. Hier kann in den Kennzeichnungssträngen jedes Kennzeichnungsstrangpaares in abwechselnder Folge zum Beispiel stets der eine Kennzeichnungsstrang rot und der andere gelb eingefärbt sein. Von besonderer Bedeutung ist eine Ausführungsform der Erfindung, bei der die Kennzeichnungsstränge in den Kennzeichnungsstrangpaaren links und rechts von einem durch die Kennzeichnungsstränge verlaufendem Radius in allen Kennzeichnungsstrangpaaren die gleichen eingemischten Farbstoffe aufweisen.

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Im folgenden werden die Erfindung und die erreichten Vorteile anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung ausführlicher erläutert. Es zeigen in schematischer Darstellung

Fig. 1 einen Ausschnitt aus einem erfindungsgemäßen Führungsrohr und

Fig. 2 in gegenüber der Fig. 1 wesentlich vergrößertem Maßstab die Stirnansicht des Gegenstandes der Fig. 1.

Das in den Figuren dargestellte Führungsrohr 1 mag ein Kabelführungsrohr darstellen. Es besteht aus thermoplastischem Kunststoff und ist mit parallel zur Rohrachse verlaufenden Kennzeichnungssträngen 2, 3 ausgerüstet. Die Kennzeichnungsstränge 2, 3 sind im Wege der Koextrusion zusammen mit dem Führungsrohr 1 erzeugt und in den Rohrmantelwerkstoff des Führungsrohres 1 eingebettet. Sowohl in der Fig. 1 als auch in der Fig. 2 erkennt man, daß Kennzeichnungsstrangpaare 4 aus jeweils zwei parallel zueinander verlaufenden Kennzeichnungssträngen 2, 3 angeordnet sind. Die Kennzeichnungsstrangpaare 4 sind über den Rohrumfang äquidistant verteilt. Im Ausführungsbeispiel sind die Kennzeichnungsstrangpaare 4 über den Rohrumfang um etwa 120° versetzt äquidistant verteilt. Insbesondere aus der Fig. 2 entnimmt man, daß die Kennzeichnungsstränge 2,3 in den Kennzeichnungsstrangpaaren 4 im Bereich der Rohrmanteloberfläche ohne weiteres eine Breite von etwa 2 mm und eine Tiefe von etwa 1 mm aufweisen können. Der Maßstab in Fig. 2 mag etwa 2:1 sein. Die Kennzeichnungsstränge 2, 3 haben im Ausführungsbeispiel in den

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Kennzeichnungsstrangpaaren 4 voneinander einen Abstand von etwa 4 mm. In einem vergrößerten Ausschnitt der Fig. 2 wurde durch unterschiedliche Schraffur angedeutet, daß in den Kunststoff der Kennzeichnungsstränge 2, 3 Farbstoff eingemischt ist, welcher sich von dem Farbstoff, der in den rohrbildenden Kunststoff eingemischt ist, in bezug auf seinen Reflexionskoeffizienten im sichtbaren Licht unterscheidet. Dabei kann die Anordnung auch so getroffen sein, daß der Kunststoff der einzelnen Kennzeichnungsstränge 2,3 in den Kennzeichnungsstrangpaaren 4 eingemischte Farbstoffe aufweist, die sich in bezug auf den Reflexionskoeffizienten im sichtbaren Licht voneinander unterscheiden. In der Fig. 2 wurde angedeutet, daß die Kennzeichnungsstränge 2, 3 in den Kennzeichnungsstrangpaaren 4 links und rechts von einem zwischen den Kennzeichnungssträngen verlaufenden Radius 5 in allen Kennzeichnungsstrangpaaren 2, 3 die gleichen eingemischten Kunststoffe aufweisen.

Betrachtet man die Fig. 2 und unterstellt man, daß ein verlegtes Führungsrohr 1 nach Teilfreilegung aus Richtung des Pfeiles A betrachtet wird, so wird deutlich, daß von dem oberen Kennzeichnungsstrangpaar 4 der in der Fig. 2 rechte Kennzeichnungsstrang 2 und in dem unteren Kennzeichnungsstrangpaar 4 der in der Figur obere Kennzeichnungsstrang 3 wahrgenommen werden können. Sind beispielsweise links von den eingezeichneten Radien 5 die Kennzeichnungsstränge 2, 3 der einzelnen Kennzeichnungsstrangpaare 4 rot und rechts von den eingezeichneten Radien 5 die Kennzeichnungsstränge 2, 3 mit blauem Farbstoff versehen, so nimmt der Betrachter, obgleich er keinen der Kennzeichnungsstrangpaare 4 vollständig sieht,

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ohne weiteres wahr, daß eine Zweifarbenidentität aus den Farben rot und blau vorliegt und daß folglich die entsprechende binäre Information ausgewertet werden kann. Das ist auch hilfreich beim Verlegen der Führungsrohre. - Der Blickwinkel BW wurde strichpunktiert angedeutet.

Zum gleichen Ergebnis kommt man, wenn die Kennzeichnungsstrangpaare 4 nicht um 120°, sondern um 90° gegeneinander versetzt sind. Es ist jedoch fertigungstechnisch weniger aufwendig, wie dargestellt nur drei Kennzeichnungsstrangpaare 4 zu verwirklichen, weil diese schon allen Anforderungen genügen, wenn sie mit einem Versetzungswinkel von 120° äquidistant gegeneinander versetzt sind. Würde man mehr als vier Kennzeichnungsstrangpaare 4 äquidistant über den Umfang des Führungsrohres 1 verteilt im Wege der Koextrusion herstellen, so ist der Aufwand beachtlich größer, die erreichte Wirkung aber nicht besser als bei der Ausführungsform mit nur drei um 120° gegeneinander versetzten Kennzeichnungsstrangpaaren 4. Folglich kommt gerade dieser Ausführungsform bei dem Massenartikel Führungsrohr 1, um den des sich bei der Erfindung handelt, besondere Bedeutung zu.

Claims

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1. Führungsrohr, insbesondere Kabelführungsrohr, aus thermoplastischem Kunststoff mit parallel zur Rohrachse verlaufenden Kennzeichnungssträngen, die im Wege der Koextrusion zusammen mit dem Führungsrohr erzeugt und in den Rohrmantelwerkstoff eingebettet sind, dadurch gekennzeichnet, daß Kennzeichnungsstrangpaare aus jeweils zwei parallel zueinander verlaufenden Kennzeichnungssträngen angeordnet und die Kennzeichnungsstrangpaare über den Rohrumfang um zumindest 90° äquidistant gegeneinander versetzt sind.

2. Führungsrohr nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kennzeichnungsstrangpaare über den Rohrumfang um etwa 120° gegeneinander versetzt sind.

3. Führungsrohr nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Kennzeichnungsstränge in den Kennzeichnungsstrangpaaren im Bereich der Rohrmanteloberfläche eine Breite von etwa 2 mm und eine Tiefe, die 20% der Rohrwanddicke ausmacht oder kleiner ist.

4. Führungsrohr nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Kennzeichnungsstränge in den Kennzeichnungsstrangpaaren einen Abstand von etwa 4 mm aufweisen.

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5. Führungsrohr nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß in den Kunststoff der Kennzeichnungsstränge Farbstoff eingemischt ist, welcher sich von dem Farbstoff, der in den rohrbildenden Kunststoff eingemischt ist, in bezug auf seinen Reflexionskoeffizienten im sichtbaren Licht unterscheidet.

6. Führungsrohr nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Kunststoff der einzelnen Kennzeichnungsstränge in den Kennzeichnungsstrangpaaren eingemischte Farbstoffe aufweist, die sich in bezug auf den Reflexionskoeffizienten im sichtbaren Licht voneinander unterscheiden.

7. Führungsrohr nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Kennzeichnungsstränge in den Kennzeichnungsstrangpaaren links und rechts von einem durch die Kennzeichnungsstränge verlaufenden Radius unterschiedliche Farbstoffe, jedoch in allen Kennzeichnungsstrangpaaren die gleichen eingemischten Farbstoffe aufweisen.