DE29600999U1

DE29600999U1 - Schichtpreßstoffplatte mit Kacheldekor

Info

Publication number: DE29600999U1
Application number: DE29600999U
Authority: DE
Original assignee: Westag and Getalit AG
Current assignee: Westag and Getalit AG
Priority date: 1996-01-20
Filing date: 1996-01-20
Publication date: 1996-03-07
Anticipated expiration: 2006-01-21

Description

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ANWALTSAKTE: 4975a

Datum: 18.01.1996/Hü

Anmelder: Westag & Getalit AG

Hellweg 21
33 378 Rheda-Wiedenbrück

Bezeichnung: Schichtpreßstoffplatte mit Kacheldekor

Die Erfindung bezieht sich auf eine Schichtpreßstoffplatte mit einem Kachelmuster an der Sichtseite, bei der zwischen den einzelnen Kachelnachbildungen Kachelfugen nachgebildet sind und die aus einer aus harzgebundenen Papierlagen gebildeten Kernschicht und aus einer harzgebundenen, das Kachelmuster bildenden Deckschicht besteht.

Es ist bekannt, solche Schichtpreßstoffplatten mit einem Kacheldekor herzustellen, indem man für die das Kachelmuster aufweisende Deckschicht Dekorpapierbahnen verwendet, die mit einem Kachelmuster bedruckt sind. Zum Bedrucken der Dekorpapierbahnen benötigt man einen Druckzylindersatz, der auf ein bestimmtes Dekorbild festgelegt ist. Man kann auf diesem Weg allenfalls noch farbliche Varianten des jeweiligen Kachelmusters drucken, für abweichende Kachelkonfigurationen benötigte man separate Druckuylindersätze, was man wegen des damit verbundenen Aufwandes vermeidet.

Weiter nachteilig bei den bekannten Schichtpreßstoffplatten ist, daß man nur eine durchgehend flächige Kachelmusterimitation an der Sichtseite erhält. Man kann also dreidimensionale Kachelmuster nicht nachbilden, was vor allem die

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zwischen den Rändern der benachbarten Kacheln oder Fliesen vertieft liegenden Oberseiten der Kachelfugen betrifft. Denn die dekorative Deckschicht einer Schichtpreßstoffplatte besteht aus Lagen von bedruckten Dekorpapieren, die für den Verbund in einer Schichtpreßstoffplatte beharzt werden müssen. Bei den entsprechenden Vorfertigungsgängen schrumpft infolge der Feuchtbehandlung bei der Imprägnierung das bedruckte Dekorpapier unkontrolliert und unregelmäßig. Die Folge bei einem in regelmäßiger Wiedergabe aufgedruckten Kachelmuster ist, daß sich die fertig verpreßte Schichtpreßstoffplatte nicht auf ein exaktes Fixmaß einstellen läßt und eine Prägung an der Sichtseite entlang der Kachelfugen, um deren vertiefte Lage naturgetreu nachbilden zu können, nicht möglich ist, weil der Fugenverlauf unregelmäßig ist und nicht exakt vorherbestimmt werden kann.

Man hat deshalb schon Dekorplatten mit einem Kachelmuster anderweitig aus thermoplastischen Kunststoffen hergestellt, die entsprechend der Nachbildung der einzelnen Kacheln und der Kachelfugen partiell unterschiedlich eingefärbt sind. Zwar kann man hierbei vertieft liegende Kachelfugen nachbilden, im übrigen gelingt jedoch die Nachbildung des Kachelmusters nur unvollkommen. Des weiteren haben derartige Kunststoffplatten Nachteile hinsichtlich mechanischer Festigkeit, Lichtbeständigkeit oder Entflammbarkeit, wodurch die Einsatzmöglichkeiten begrenzt sind.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine dekorative Schichtpreßstoffplatte zu schaffen, die bei großer Variationsbreite mit einfachen Mitteln hergestellt werden kann und eine weitgehend naturgetreue Nachbildung des Kachelmusters ermöglicht.

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Diese Aufgabe wird bei einer gattungsbildenden Schichtpreßstoffplatte dadurch gelöst, daß die Deckschicht einzelne, aus bedrucktem Dekorpapier ausgeschnittene oder -gestanzte Kachelausschnitte aufweist, welche im Abstand der nachgebildeten Kachelfugen angeordnet sind.

Für die Erfindung ist wesentlich, mit der aus den einzelnen Kachelausschnitten gebildeten dekorativen Deckschicht der Schichtpreßstoffplatte das Kachelmuster sowohl hinsichtlich der Form- als auch der Farbgebung und bzgl. der Oberflächenstruktur in beliebiger Variation nachbilden zu können. Denn für das Herstellen der einzelnen Kachelausschnitte stehen Dekorpapiere mit einem beliebigen Druck zur Verfügung, wobei es nicht erforderlich ist, das Dekorpapier mit einem Kachelmuster zu bedrucken. So können die einzelnen Kachelausschnitte auch aus uni bedrucktem Dekorpapier ausgestanzt werden. Der bei der notwendigen Beharzung auftretende Verzug des Dekorpapieres spielt keine Rolle, weil das Ausschneiden der einzelnen Kachelnachbildungen erst nach der Imprägnierung, also nach der Beharzung des Dekorpapiers vorgenommen wird.

Grundsätzlich kann die Nachbildung der Kachelfugen, soweit es deren Farbgebung betrifft, durch eine zwischen den Kachelausschnitten sichtbar bleibende Kernschicht der Schichtpreßstoffplatte erfolgen. Damit man bzgl. der Kachelfugen jedoch größere Variationsmöglichkeiten hat, verwendet man hierfür in der Deckschicht ein eigenes Dekorpapier, welches zwischen die Kachelausschnitte und die die Kernschicht der Schichtpreßstoffplatte bildenden Papierlagen eingelegt wird. Dieses Dekorpapier kann als durchgehender Papierbogen verwendet werden, der zur Sichtseite der fertigen Dekorplatte hin durch die Kachelausschnitte abgedeckt

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ist und lediglich im Bereich der Kachelfugen sichtbar bleibt.

Bei einer Verfliesung mit echten Kacheln wird die Verfugung nachträglich so vorgenommen, daß die Kachelfugen mit ihrer freiliegenden Oberseite gegenüber den Oberseiten der Kacheln oder Fliesen vertieft liegen. Diese dreidimensionale Gestaltung einer Verkachelung kann man bei einer erfindungsgemäß hergestellten Schichtpreßstoffplatte mit einem konstant bleibenden Kacheldekor ohne weiteres nachbilden. Hierzu werden beim Preßvorgang entlang dem exakt vorgegebenen Verlauf der Kachelfugen Rillen zur Nachbildung der vertieft liegenden Oberseiten der Fugen eingeprägt, womit die neue Schichtpreßstoffplatte durch das zusätzlich mit einer Einprägung versehene Fugenbild an der Sichtseite einer Verfliesung weitestgehend naturgetreu nachgestaltet werden kann.

Für die Verwendung einer erfindungsgemäßen Schichtpreßstoffplatte auf Küchenarbeitsplatten ist es von weiterem Vorteil, wenn in einem Arbeitsgang mit der Verpressung entlang einer der Ränder der Schichtpreßstoffplatte seitlich an die Nachbildung des Kachelmusters anschließend ein Dekorpapierstreifen mit einer aufgedruckten Holzimitation in der Deckschicht mit verpreßt wird. Dieser Bereich der Schichtpreßstoffplatte mit der Holzimitation kann beim Aufbringen auf eine entsprechende Trägerplatte nach unten gebogen werden, um die Vorderkante der Arbeitsplatte zu bilden. Man erspart sich an dieser Stelle das Anbringen eines separaten Umleimers an der Arbeitsplatte und vermeidet eine Fuge zwischen dem Kachelmuster und der vorderseitigen Arbeitsplattenkante, durch die hindurch Wasser in die Trägerplatte eindringen könnte. So verhindert man, daß die in aller Regel

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aus einem Spanplattenmaterial bestehende Trägerplatte aufquillt.

Weitere vorteilhafte Ausgestaltungsmerkmale der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.

Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung noch näher erläutert. Die Zeichnung zeigt eine schematische Ansicht eines Ausschnittes einer Schichtpreßstoffplatte mit einem Kacheldekor teilweise im Schnitt.

Im einzelnen erkennt man in der Zeichnung den Aufbau der Platte mit einer Kernschicht 8, die aus harzgebundenen Papierlagen 6 gebildet ist. Es handelt sich bei diesen Papierlagen 6 um mit Phenolharz imprägnierte Kernpapiere, die nach dem Heißpreßvorgang dunkel eingefärbt sind. Deshalb befindet sich darüber zur Sichtseite hin eine dekorative Deckschicht 9, die sich aus melaminharzgebundenen Kachelausschnitten 4 und einem Dekorpapierbogen 5 zusammensetzt. Die Kachelausschnitte 4 sind aus einem entsprechend bedruckten und anschließend beharzten Dekorpapierbogen einzeln ausgeschnitten oder -gestanzt, daher können sie, wie bei einer echten Verkachelung oder Verfliesung auch, voneinander in Abstand angeordnet werden, wodurch dazwischenliegende Kachelfugen 7 nachgebildet sind. Das Aussehen und die Oberflächenstruktur der Kachelfugen 7 ist durch den Dekorpapierbogen 5 bedingt, welcher zwischen den Kachelausschnitten 4 an der Sichtseite der Schichtpreßstoffplatte sichtbar bleibt. Somit deckt der Dekorpapierbogen 5 zwischen den einzelnen Kachelausschnitten 4 die Kernschicht 8 ab, die aufgrund der Phenolharzbindung dunkel eingefärbt ist. Zwar kann grundsätzlich bei Weglassen des Dekorpapierbogens 5 die Nachbildung der Kachelfugen 7 durch die Kernschicht 8 erfolgen, der Dekorpapierbogen 5

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schafft jedoch hier die Möglichkeit, das Aussehen der Kachelfugen 7 beliebig variieren zu können. Gleiches trifft für die Kachelausschnitte 4 zu, die aus Dekorpapieren ausgeschnitten werden, welche entsprechend dem Aussehen beliebiger Kacheln oder Fliesen bedruckt sind.

Der Dekorpapierbogen 5 und gegebenenfalls die benachbarten Papierlagen der Kernschicht 8 sind nach innen hin eingewölbt, soweit es den Verlauf der Kachelfugen 7 betrifft, wodurch entlang dieser Kachelfugen 7 Rillen 10 zwischen den Kachelausschnitten 4 gebildet sind. Diese Rillen 10 ergeben eine gegenüber den Sichtseiten der Kachelausschnitte 4 vertiefte Anordnung der Außenseiten der Kachelfugen 7, wie es auch bei einer echten Verkachelung oder Verfliesung der Fall ist. Die Rillen 10 werden durch eine Prägung erzielt, wobei die Lage der Prägelinien exakt vorherbestimmbar ist, so daß hier ein Prägewerkzeug mit einem vorgegebenen, fest eingestellten Prägeraster verwendet werden kann.

Claims

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DIPL-ING. BODO THIELKING telefon: ₍o₅₂i)6O621

DIPL.- ING. OTTO ELBERTZHAGEN telefax.· (0521) 17S725

TELEX: 932059 anwit d

POSTGIROKONTO HANNOVER
(BLZ 25010030) 3091 93-302

ANWALTSAKTE: 4975a

18.01.1996/HÜ

Schutzansprüche:

1. Schichtpreßstoffplatte mit einem Kachelmuster an der Sichtseite, bei der zwischen den einzelnen Kachelnachbildungen Kachelfugen nachgebildet sind und die aus einer aus harzgebundenen Papierlagen gebildeten Kernschicht und aus einer harzgebundenen, das Kachelmuster bildenden Deckschicht besteht,

dadurch gekennzeichnet,

daß die Deckschicht (9) einzelne, aus bedrucktem Dekorpapier ausgeschnittene oder -gestanzte Kachelausschnitte (4) aufweist, welche im Abstand der nachgebildeten Kachelfugen (7) angeordnet sind.
2. Schichtpreßstoffplatte nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,

daß die Deckschicht (9) der Schichtpreßstoffplatte eine Schicht aus Dekorpapier (5) aufweist, welche zwischen den Kachelausschnitten (4) und der Kernschicht (8) angeordnet ist und letztere im Bereich der nachgebildeten Kachelfugen (7) zur Sichtseite hin abdeckt.
3. Schichtpreßstoffplatte nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,

daß an der Sichtseite entlang der Kachelfugen (7) in deren Breite Rillen (10) eingeprägt sind.
4. Schichtpreßstoffplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,

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daß die Kernschicht (8) der Schichtpreßstoffplatte phenolharzgebunden ist.
5. Schichtpreßstoffplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,

daß die Deckschicht (9) der Schichtpreßstoffplatte melaminharzgebunden ist.
6. Schichtpreßstoffplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,

daß entlang einem ihrer Ränder seitlich an das nachgebildete Kachelmuster anschließend in die Deckschicht (9) ein Dekorpapierstreifen mit einer aufgedruckten Holzimitation eingepreßt ist.