DE29600130U1 - Anordnung zum Einstellen und Anpassen von Hörgeräten - Google Patents
Anordnung zum Einstellen und Anpassen von HörgerätenInfo
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Description
Firma Aurica Hörsysteme GmbH + Co. KG, Osnabrücker Str. 2-12, 48429 Rheine
" Anordnung zum Einstellen und Anpassen von Hörgeräten" 5
Die Neuerung betrifft eine Anordnung zum Einstellen und Anpassen von Hörgeräten.
Bisher sucht ein Patient, wenn er eine Hörschwäche bei sich feststellt oder vermutet, einen HNO-Arzt auf, der zunächst den
Bedarf einer Hörkorrektur feststellt. Zur Anpassung eines Hörgerätes geht der Patient zum Hörgeräte-Akustiker, der einen Ohrabdruck
anfertigt. In Anpassung an die Anatomie des Patienten wird das Hörgerät hergestellt, wobei der Hörgeräteakustiker anschließend
das Hörgerät nicht nur anatomisch, sondern auch audiologisch dem Patienten anpaßt und dem Patienten das Gerät
einsetzt. Die Grunddaten der vorgenommenen audiologischen Anpassung können üblicherweise in den Hörgeräten fest
eingespeichert werden, so daß ggf. vom Patienten noch Nachregulierungen erfolgen, z. B. hinsichtlich der Lautstärke, jedoch
keine Veränderung der Grundeinstellung vorgenommen wird.
Anschließend trägt der Patient das Gerät zur Probe und läßt ggf. wiederholt vom Akustiker Korrekturen vornehmen, bis objektiv
und subjektiv ein ausreichender Hörgewinn erzielt wird.
Anschließend geht der Patient wiederum zum HNO-Arzt, der eingangs zunächst den Bedarf einer Hörkorrektur indiziert hatte.
Der HNO-Arzt überprüft die Richtigkeit des Gerätes hinsichtlich der Einstellung, der korrekten Sitzposition sowie des Hörgewin
nes und verordnet anschließend das Hörgerät endgültig.
Die bekannte Verfahrensweise zur Anpassung des Hörgerätes ist umständlich und für den Patienten mit einem erheblichen
Aufwand verbunden, insbesondere wenn längere Anfahrtswege
zum Hörgeräteakustiker in Kauf genommen werden müssen.
Der Neuerung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Anordnung zu schaffen, die eine erheblich vereinfachte und schnellere Einstellung
bzw. Anpassung des Hörgerätes ermöglicht. 5
Diese der Neuerung zugrundeliegende Aufgabe wird durch eine Anordnung gemäß Anspruch 1 gelöst.
Die Neuerung ermöglicht, die Anpassung ONLINE vorzunehmen. Hierzu wird das Hörgerät mittels einer Datenfernleitung,
die beispielsweise durch eine ISDN-Telefonleitung gebildet sein kann, mit einem Einsteilgerät verbunden, beispielsweise in Form
eines Computers des Hörgerätehersteüers oder Lieferanten.
Die bisher vom Hörgeräteakustiker geleistete Anpassung bzw.
Feinanpassung kann auf diese Weise direkt zwischen dem HNO-Arzt und der Herstellerfirma bzw. einer speziell für die Anpassung
vorgesehenen Servicefirma geleistet werden. Sämtliche Einstellparameter am Hörgerät können mittels der Datenfernübertragung
verändert werden.
Vorteilhaft sind für eine derartige Einstellung die Hörgeräte digital
programmierbar. Eine Fernprogrammierbarkeit vorausgesetzt, können grundsätzlich sämtliche Hörgerätetypen im Rahmen
einer neuerungsgemäßen Anordnung programmiert wer
den, einschl. der hinter dem Ohr tragbaren Hörgeräte mit retroaurikulärem
Schaliaustritt.
Insbesondere kann die Einstellung bzw. Anpassung des Hörgerätes
verkürzt werden, wenn die Betriebsparameter des Hörgerätes verändert werden, während der Patient das Hörgerät trägt.
Dabei kann mittels einer zweiten Telefonleitung eine mündliche Kommunikation zwischen der Praxis des HNO-Arztes und dem
Akustiker erfolgen, weicher die Fernanpassung vornimmt. Auf diese Weise kann der Patient unmittelbar seinen neuen Hörein
druck nach einer Veränderung der Betriebsparameter des Hör-
gerätes mitteilen, so daß ggf. eine weitere Korrektur erfolgen kann.
Durch die neuerungsgemäß mögliche Anpassung des Hörgerätes können die Wege des Patienten erheblich verkürzt werden,
da die Anpassung gleichzeitig mit der ohnehin vom HNO-Arzt vorzunehmenden Überprüfung des Hörgerätes zusammengefaßt
werden können, die für eine endgültige Verordnung des Hörgerätes Voraussetzung ist.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen der Neuerung sind den Unteransprüchen
entnehmbar.
Die Neuerung wird anhand der Zeichnung im folgenden rein beispielhaft näher erläutert.
In der Zeichnung ist mit 1 ein Computer angedeutet, der beim
Hörgerätehersteller oder bei dem Lieferanten vorgesehen sein kann oder bei einem für die Fernanpassung speziell eingerichteten
Hörgeräteakustiker. Dabei können Zentren mit jeweils
mehreren derartigen Hörgeräteakustikern vorgesehen sein, die für eine Vielzahl von HNO-Ärzten derartige Einstellungen vornehmen.
Weiterhin ist am gleichen Arbeitsplatz ein Telefongerät 2 vorge
sehen, welches von dem mit 3 schematisch angedeuteten Akustiker bedient werden kann. Zur Erleichterung der Handhabung
kann das Telefongerät 2 einen Kopfhörer und ein ggf. am Kopfhörer befestigtes Mikrophon umfassen, so daß der Akustäker
3 die Hände zur Bedienung des Computers 1 frei hat.
Eine Telefonleitung 4 von diesem den Computer 1 und das Telefongerät
2 umfassenden Arbeitsplatz führt ggf. über sehr große Entfernungen zu einem Arbeitsplatz bei einem Hals- / Nasen- /
Ohrenarzt (HNO-Arzt). Dort ist ein elektronischer Rechner in
Form ebenfalls eines Computers vorgesehen, der mit 5 be-
zeichnet ist. Weiterhin ist auch beim HNO-Arzt ein Telefon vorgesehen,
welches mit 6 bezeichnet ist. Der Arzt oder eine für die Anpassung vorgesehene Person, beispielsweise eine Arzthelferin,
ist mit 7 angedeutet.
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Vom Computer 5 des HNO-Arztes kann über ein spezielles Übertragungskabei, welches mit 8 angedeutet ist, eine Verbindung
zum Hörgerät entweder direkt oder unter Zwischenschaltung einer separaten, ais Interface-Box ausgebildeten Schnittstelle
hergestellt werden. Besonders vorteilhaft befindet sich
dabei das Hörgerät im bzw. am Ohr 9 des Patienten, so daß eine unmittelbare und sehr schnelle Rückmeldung für eine ggf.
wiederholt durchzuführende Korrektur in Form eines Dialoges ermöglicht wird und damit insgesamt eine besonders zeitsparende
Anpassung des Hörgerätes ermöglicht wird.
Die Praxis des HNO-Arztes erhält vom Hörgerätehersteller das für den Patienten angepaßte und hergestellte Hörgerät. Dieses
verfügt über eine vom Hersteller programmierte Grundeinstellung. Gleichzeitig erhält der Arzt, beispielsweise per Diskette,
weitere Hörprogramme, die der Hörgerätehersteller entweder als Standardprogramme zur Verfügung stellt oder die der Hörgerätehersteller
in Abhängigkeit von dem audiologischen Befund des Patienten speziell für diesen Patienten erstellt hat.
Der Arzt setzt das Hörgerät dem Patienten ein. Bei nicht ausreichendem
Hörgewinn oder einem subjektiv negativen Höreindruck des Patienten, können die anderen auf Diskette mitgelieferten
Grundeinstellungen des Hörgerätes erprobt werden.
Hierzu wird die Diskette in den Computer 5 eingeführt und eine
Datenübertragung zwischen dem Computer 5 und dem Hörgerät mit Hilfe des Übertragungskabels 8 ermöglicht.
Alternativ zu von außen zugänglichen Anschlüssen kann vorgesehen sein, die Anschlußmitte! zum Anschluß des Übertra
gungskabels 8 im Batteriefach des Hörgerätes unterzubringen,
wo sie gegen Beschädigungen und/oder Verschmutzungen besonders gut geschützt sind. Wenn je nach Baugröße des Hörgerätes
zum Anschluß des Übertragungskabels 8 die Entfernung der Batterie notwendig ist, kann das Übertragungskabei 8 vorteilhaft
eine Energieübertragung ermöglichen, so daß zusätzlich zur Umprogrammierung mit Hilfe des Übertragungskabels 8 ermöglicht
wird, das Hörgerät am Patienten zu tragen, so daß die vorteilhaft zeitsparende Verständigung zwischen Arzt und Patient
über die jeweiligen Höreindrücke und den meßbaren Hörgewinn erfolgen kann.
Sollte auch mit den mitgelieferten Alternativeinstellungen keine subjektiv und/oder objektiv befriedigende Einstellung des Hörgerätes
möglich sein, so stellt der Arzt eine telefonische Verbindung zu dem Akustiker 3 her. Dieser erfragt den Patientenna
men und wählt anschließend am Computer 1 die dort gespeicherten Patientendaten. Diese umfassen die mehreren Alternativen
der Grundeinstellungen, die der Hörgerätehersteiler dem Arzt zugeschickt hat.
Eine Umprogrammierung bzw. Feinanpassung des momentan im Hörgerät vorhandenen Datenprofils kann durch den Akustiker
3 erfolgen, wobei der Arzt an seinem Computer 5 unmittelbar mitverfolgen kann, welche Änderungen vorgenommen werden.
Zudem ist eine mündliche Verständigung zwischen dem Akusti
ker 3 und dem Arzt 7 über die beiden Telefone 2 und 6 möglich, so daß die Anpassung des Hörgerätes im Dialog erfolgen kann,
unter Einbeziehung der Informationen, die durch die Rückmeldungen des Patienten gewonnen werden.
Zum Abschluß der Anpassung bzw. der Umprogrammierung des Hörgerätes werden die geänderten Daten sowohl auf der Patientendiskette,
die sich im Computer 5 des Arztes befindet, als auch im Computer 1 des Akustikers 3 abgespeichert.
Die Datenübertragung über die Telefonleitung 4 kann codiert erfolgen, so daß eine hohe Übertragungssicherheit dieser Daten
gewährleistet wird. Zusätzlich können die bei den HNO-Ärzten vorhandenen Computer sowie die beim Hersteller bzw. bei den
Akustikern 3 vorhandenen Computer 1 Codierungen aufweisen, die beim Aufbau einer Datenverbindung zunächst die Berechtigung
überprüfen, ob die beiden miteinander verbundenen Computer Patientendaten übertragen dürfen, so daß ggf. ein automatischer
Abbruch der Verbindung erfolgen kann, wenn keine dementsprechende Berechtigung nachgewiesen werden kann.
Die erwähnte Telefonleitung 4 steht rein beispielhaft für eine Verbindung zur Datenübertragung, bei der die in jeder Firma
und bei jedem Arzt vorhandene Telefonanschlußdose genutzt werden kann, z.B. mittels Computer und darin vorgesehener
ISDN-Karte. Ob die Telefonleitung 4 dabei als „Leitung" in Form
eines Kabeis oder als Funk- bzw. Satellitenübertragung oder dergleichen ausgebildet ist, ist für die Funtionsweise der Anordnung
unerheblich. Ebenso kann die Anordnung eine für die Sprachübermittlung vorgesehene Telefonleitung 4 verwenden
oder einen spezeiien Datenübertagungsdienst.
Es kann vorgesehen sein, sowohl die Sprachübertragung mittels der Telefone 2 und 6 sowie die Datenübertragung mittels der
Computer 1 und 5 über dieselbe Datenfernverbindung erfolgen
zu lassen, so daß nicht zwei gleichzeitige, kostenpflichtige Verbindungen
aufgebaut werden müssen. Dies ist insbesondere bei einer digitalen Übermittlung oder einer Codierung der Sprach-
und Datenübertragung möglich: Die Informationen zur Datensowie die zur Sprachübermittlung werden dabei ähnlich wie bei
einem digitalen Daten-Bus-System markiert und ausschließlich von dem jeweils vorgesehen der angeschlossenen Endgeräte
ausgewertet.
Claims (6)
- HABBEL & HABBB'L-:':": ·:· ^LKW h.-q. habbelPATENTANWÄLTE DIPL.-(NQ. LUTZ HABBEL_ . . , ... &iacgr; EUROPEAN PATENT ATTORNEYSPostfach 3429 ♦ 48019 MunsterDIPL.-QEOQR. PETER HABBELTELEFON (0251) 535 780 ♦ FAX (0251) 531 996UNSERE AKTE:{bitte angeben} A66/18526Münster, 4. Januar 1996Firma Aurica Hörsysteme GmbH + Co. KG, Osnabrücker Str. 2-12, 48429 Rheine" Anordnung zum Einstellen und Anpassen von Hörgeräten" 20Ansprüche:1. Anordnung zur Einstellung und Anpassung eines Hörgerätes mit einem Einstellgerät und einem Hörgerät sowie mit einer Datenfernleitung zwischen diesen beiden Geräten.
- 2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Datenfernleitung durch eine Teiefonieitung (4) gebildet ist.
- 3. Anordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,daß das Hörgerät im Batteriefach Anschlußmittel für die Daten-HAUSA»R£SSE· *AMfemleitung aufweist.
- 4. Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Hörgerät zusätzlich zu den Anschlußmitteln für die Datenfemleitung auch Anschlußmittei für eineexterne Energieversorgung aufweist.
- 5. Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichzeichnet durch einen elektronischen Rechner (Computer 5), der Anschlußmittel zur Datenfemleitung sowie zumHörgerät oder zu einer zwischen dem Rechner (Computer 5) und dem Hörgerät vorgesehenen Schnittstelle aufweist.
- 6. Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,gekennzeichnet durch eine zweite Datenfemleitung, die alsLeitung zur Sprachenübermittlung und entsprechenden Kommunikationsendgeräten ausgestaltet ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE29600130U DE29600130U1 (de) | 1996-01-05 | 1996-01-05 | Anordnung zum Einstellen und Anpassen von Hörgeräten |
Applications Claiming Priority (1)
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Family
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DE29600130U Expired - Lifetime DE29600130U1 (de) | 1996-01-05 | 1996-01-05 | Anordnung zum Einstellen und Anpassen von Hörgeräten |
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Country | Link |
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DE (1) | DE29600130U1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE29615554U1 (de) * | 1996-09-06 | 1998-01-08 | Türk + Türk Electronic GmbH, 51469 Bergisch Gladbach | Hörgerät und Steuergerät zur Programmierung des Hörgerätes |
-
1996
- 1996-01-05 DE DE29600130U patent/DE29600130U1/de not_active Expired - Lifetime
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE29615554U1 (de) * | 1996-09-06 | 1998-01-08 | Türk + Türk Electronic GmbH, 51469 Bergisch Gladbach | Hörgerät und Steuergerät zur Programmierung des Hörgerätes |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
R207 | Utility model specification |
Effective date: 19960515 |
|
R081 | Change of applicant/patentee |
Owner name: AURIC HOERSYSTEME GMBH & CO. KG, DE Free format text: FORMER OWNER: AURICA HOERSYSTEME GMBH & CO. KG, 48429 RHEINE, DE Effective date: 19961113 |
|
R150 | Utility model maintained after payment of first maintenance fee after three years |
Effective date: 19990317 |
|
R120 | Application withdrawn or ip right abandoned |
Effective date: 20010314 |