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Die Erfindung betrifft eine Multifunktions-Bedieneinrichtung
mit einem Bildschirm, bei der Funktionsgruppen zugeordnete Funktionen
auf mehreren Bedienobertlächen
des Bildschirms darstellbar sind, und einem einzigen ersten Bedienelement
zur Auswahl der dargestellten individuellen Funktionen innerhalb
einer Funktionsgruppe, das zur Bestätigung der ausgewählten Funktion
eine Enter-Funktion aufweist.
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Eine derartige Multifunktions-Bedieneinrichtung
für Kraftfahrzeuge
ist aus der europäischen
Patentanmeldung
EP 366
132 A2 bekannt, bei der ein einziger bidirektionaler Drehschalter
mit einer axialen Bewegung dazu dient, Funktionsgruppen auszuwählen und
mit Hilfe der Enter-Funktion einzustellen und anschließend daran
innerhalb der jeweiligen Funktionsgruppe die zugehörige Funktion
auf dieselbe Weise auszuwählen.
Bei der bekannten Bedieneinrichtung besteht jedoch die Gefahr, insbesondere
bei einer Vielzahl von zu bedienenden Steuer- bzw. Zusatzgeräten, daß durch
die Handhabung nur eines einzigen Bedienelementes sowohl für die Funktionsgruppen
als auch für
die individuellen Funktionen Fehler in der Auswahl auftreten können und
durch die Konzentration auf die Bedienoberfläche die jeweilige Bedienperson
vom Umgebungsgeschehen abgelenkt wird. Ferner ist eine Rückkehrfunktion
nur durch eine Mehrfach-Betätigung
des Drehschalter, Drehung auf ein Zusatzfeld der Bedienoberfläche und Betätigung der
Enter-Taste, möglich.
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Damit besteht die Aufgabe der Erfindung
darin, eine Multifunktions-Bedieneinrichtung zu schaffen, mit deren
Hilfe ein Zugriff auch auf komplexe Funktionsgruppen sowie deren
untergeordnete Einzelfunktionen auf einfache Weise ohne Ablenkung vom
Umgebungsgeschehen handhabbar ist und die weitgehend selbsterklärend aufgebaut
ist, so daß sie auch
von ungeschulten Personen bedient werden kann.
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Die Aufgabe wird bei einer gattungsgemäßen Bedieneinrichtung
durch die kennzeichnenden Merkmale des Schutzanspruchs gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen
und Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen dargestellt.
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Nach der Erfindung erfolgt nur noch
die Anwahl der den einzelnen Funktionsgruppen untergeordneten individuellen
Funktionen mittels eines einzigen ersten Bedienelementes. Für die Auswahl
der einzelnen Funktionsgruppen sind zweite den Funktionsgruppen
zugeordnete Bedienelemente ohne Doppelbelegung vorgesehen, wobei
vorteilhafterweise das erste Bedienelement als ein bidirektionaler Drehschalter
mit einer durch eine axiale Bewegung des Drehschalters oder eines
im Drehschalter angeordneten weiteren Bedienelementes auslösbaren Enter-Funktion
und die zweiten Bedienelemente als Drucktasten ausgebildet sind.
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Da für den Zugriff auf primäre Funktionsgruppen
auf eine Doppelbelegung von Bedienelementen verzichtet wird, ist
es bei Beibehaltung der Übersichtlichkeit
der Anordnung der Bedienelemente auch für ungeübte Personen möglich, ohne
Ablenkung vom Umgebungsgeschehen mit der Multifunktions-ßedieneinrichtung
zu arbeiten.
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Gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung ist
der bidirektionale Drehschalter als Inkrementalgeber mit Raststufen,
die einzelnen Funktionen zugeordnet sind, ausgebildet. Er gestattet
somit eine genaue Anwahl der gewünschten
Funktionen, die danach mit der Enter-Funktion bestätigt wird.
Neben der Raststufen kann weiterhin vorgesehen werden, daß die Auswahlfähigkeit
des bidirektionalen Drehschalters in mindestens einer Drehrichtung
durch einen auf eine der Funktionen bezogenen Anschlag begrenzt
ist, d. h. daß bei
Erreichen des ersten und/oder letzten Menüpunktes ein Weiterdrehen des Drehschalters
nicht zum Überspringen
auf den letzten und/oder ersten Menüpunkt führt.
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Eine Weiterbildung sieht vor, daß nach Auswahl
einer Funktionsgruppe über
eine Betätigung
eines der zweiten Bedienelemente eine Rückkehr auf eine der übergeordneten
Funktionsgruppen ermöglicht
wird, wodurch ein erneuter Zugriff auf die der ausgewählten Funktion übergeordnete
Funktionsgruppe oder die Umschaltung auf eine andere Funktionsgruppe
erfolgen kann.
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Für
häufig
anzuwählende
Funktionen sind zusätzlich
dritte Bedienelemente vorgesehen. Dies hat außerdem den Vorteil, daß Funktionen
einer Funktionsgruppe, die nach Auswahl einer anderen Funktionsgruppe
benötigt
werden, jederzeit betätigt werden
können.
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Die einer Funktionsgruppe zugeordneten
individuellen Funktionen werden auf einer oder mehrerer Bedienobertlächen dargestellt,
wobei die ausgewählte
Funktion graphisch hervorgehoben ist. Eine Möglichkeit besteht dabei darin,
die entsprechende Funktion durch eine größere Darstellung hervorzuheben.
Als optische Unterstützung
des Auswahlvorganges wird die ausgewählte Funktion dem ersten Bedienelement
auf der Bedienobertläche
optisch zugeordnet, beispielsweise rolliert ein balkenförmiger Zeiger,
der auf der Bedienoberfläche
bis zum Bedienelement verlängert
ist.
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Wenn keine Funktionsgruppe ausgewählt ist, beim
Einschalten der Bedieneinrichtung oder in Abhängigkeit eines über ein
Bedienelement vorgebbares Signal, werden nach einer Ausgestaltung
der Erfindung ausgewählte
Informationen aus einzelnen Funktionsgruppen auf der Bedienobertläche angezeigt.
Außerdem
kann vorgesehen sein, daß nach Anwahl
einer Funktionsgruppe wichtige Informationen andere Funktionsgruppen
auf der Bedienobertläche
erscheinen.
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Informations-, Audio- und Kommunikationsgeräte erlangen
beim Kraftfahrzeug immer größere Bedeutung.
Dies bedingt eine große
Anzahl von Bedien- und Anzeigefunktionen, welche als autarke Einzellösungen nicht
mehr unterzubringen sind. Der Gegenstand der Erfindung ist somit
vorteilhaft im Kraftfahrzeug einsetzbar.
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Nachfolgend soll die Erfindung anhand
eines Ausführungsbeispiels
näher beschrieben
werden. Die zugehörigen
Zeichnungen zeigen:
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1 eine
Frontansicht der Multifunktions-Bedieneinrichtung,
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2 eine
Bedienoberfläche
der Funktionsgruppe "Radio",
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3 eine
Bedienoberfläche
der Funktion "Klang" mit Unterfunktionen,
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4 eine
Bedienoberfläche
der Funktionsgruppe "Telefon",
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5 eine
Bedienoberfläche
zur Eingabe von Rufnummern und
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6 eine
Bedienoberfläche
zur Eingabe von Buchstaben zur Kennzeichnung abzuspeichernder Rufnummern.
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Die in 1 dargestellte
Multifunktions-Bedieneinrichtung dient zur Steuerung mehrerer in
einem Kraftfahrzeug eingesetzter Steuer- bzw. Zusatzgeräte, wie
Radio, Bordcomputer, Telefon, Navigationseinrichtung und Teilen
der Klimaanlage. Sie weist einen Bildschirm mit einer Bedienoberfläche auf,
auf der nach dem Einschalten der Bedieneinrichtung oder nach Vorgabe
eines Steuersignals main durch die Drucktaste 3a wichtige
Informationen wie der angewählte
Sender des Radios, die erhaltenen Meldungen des Verkehrsfunks, die
Außentemperatur
und die aktuelle Uhrzeit sowie ein Hinweise auf die nächste erforderliche
Aktion des Fahrzeuglenkers in Abhängigkeit vom Betriebszustand
der Funktionsgruppe "Navigation 4" gezeigt sind. Weiterhin
sind als Drucktasten ausgebildete zweite Bedienelemente 3 für die Auswahl
der einzelnen Funktionsgruppen 4 sowie ein als bidirektionaler
Drehschalter ausgebildetes erstes Bedienelement 2 für die Auswahl
der den Funktionsgruppen 4 untergeordneten Funktionen 5 vorgesehen.
Der Drehschalter 2 weist in beiden Richtungen Raststufen
auf, die jeweils den einzelnen Funktionen zugeordnet sind, und ist
in seiner Auswahlfähigkeit
in beiden Richtungen durch einen Anschlag auf die erste und auf
die letzte Funktion einer Bedienoberfläche 1 begrenzt, wodurch
ein Überspringen
dieser beiden Funktionen vermieden wird. Der Anschlag ist dabei
jedoch nicht mechanisch, sondern rein softwaremäßig realisiert. Nach Auswahl
der gewünschten
Funktion wird durch ein Antippen des Drehschalters 2 und
seine dadurch ausgelöste
axiale Bewegung eine Enter-Funktion ausgelöst und damit die Funktion entweder
durchgeführt
oder in eine entsprechende Unterfunktion gesprungen.
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Einige oft benutzte Funktionen bzw.
solche Funktionen einer Funktionsgruppe 4, die auch bei nicht
direkter Anwahl der Funktionsgruppe zur Anwendung kommen, werden
durch vierte Bedienelemente 7 betätigt. Im Ausführungsbeispiel
ist der Lautstärkesteller 7a zu
nennen, mit dessen Hilfe in jeder Funktionsgruppe die Lautstärke des
Radios verändert
werden kann und durch den auch das Radio ein- und ausgeschaltet
wird. Weiterhin werden auch abgespeicherte Sender durch weitere
Bedienelemente 7b aufgerufen oder mit Hilfe des Bedienelementes 7c ein
Sendersuchlauf gestartet. Soll jedoch an der Einstellung der Funktionsgruppe
"Radio" 4 selbst etwas geändert werden, kann über die
zugeordnete Drucktaste 3 die Funktionsgruppe ausgewählt werden.
Auf dem Bildschirm erscheint eine Bedienoberfläche 1 mit auswählbaren
Funktionen 5, wie sie in 2 dargestellt
ist. Über
den bidirektionalen Drehschalter 2 können nun einzelne Funktionen
ausgewählt
werden, die wiederum, wie beispielsweise bei der Funktion "Klangeinstellung"
Bedienoberflächen 1 mit
verschiedenen Unterfunktionen 6 aufrufen können (3). Zur optischen Unterstützung des
Auswahlvorganges verbindet ein graphisch oder farblich hervorgehobener,
balkenförmiger
Zeiger 8 in den Bedienoberflächen die ausgewählten Funktionen
(5;6) mit dem bidirektionalen Drehschalter 2.
Eine Rückkehr
in die Bedienoberfläche
der übergeordneten Funktionsgruppe
"Radio" 4 oder einer anderen Funktionsgruppe wird durch
das Antippen der ihr zugeordneten Drucktaste 3 erreicht.
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Nach Betätigung der Funktionsgruppe
"Telefon" 4 erscheint auf dem Bildschirm die entsprechende
Bedienoberfläche 1,
wie sie in 4 gezeigt
ist. Neben der Drucktaste 3 ist für diese Funktionsgruppe 4 ein
weiteres Bedienelement 7d vorgesehen, mit der für abgespeicherte
oder auch manuell über
den Drehschalter 2 eingebbare Rufnummern der Wahlvorgang
ausgelöst
und ein ankommendes Gespräch entgegengenommen
werden kann.
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Nach Erscheinen der Bedienoberfläche steht der
mit dem Drehschalter 2 optisch verbundene Zeiger 8 auf
der Funktion "Direkt" 5, die eine Auswahl aus verschiedenen
gespeicherten Rufnummern 11 anhand einer Liste zugeordneter
Namen 12 zuläßt. Die
Wartung dieser Liste erfolgt über
weitere Funktionen. Zur manuellen Eingabe von Rufnummern, die nicht
abgespeichert sind, wird die Funktion "Manuell" ausgewählt; es
erscheint auf dem Bildschirm eine Bedienoberfläche 1 mit einer dem
herkömmlichen Telefon
nachempfundenen Wählscheibe 9 sowie
ein Symbol C zur Korrektur der letzten Eingabe und ein Symbol A zum
Beenden der Eingabe. Die Auswahl der Ziffern einer Rufnummer geschieht
durch Drehen des bidirektionalen Drehschalters 2 und anschließendes Auslösen der
Enter-Funktion. Im Feld 10 innerhalb einer Wählscheibe 9 wird
die aktuell selektierte Ziffer vergrößert angezeigt. Gleichzeitig
zeigt die Bedienoberfläche
die bis dann gewählte
Rufnummer 11. Bei Auswahl des Symbols C wir die
letzte Ziffer der Rufnummer gelöscht,
bei wiederholter Anwahl die vorletzte usw.. Durch Anwahl des Symbols A wird
die Eingaberoutine verlassen, wobei die gewählte Rufnummer 11 nicht
aus der Anzeige entfernt wird. Das Auslösen des Wahlvorganges kann
durch Betätigen des
Bedienelementes 7d innerhalb der Eingaberoutine sowie nach
Verlassen der Eingaberoutine erfolgen, solange die Rufnummer 11 auf
der Bedienoberfläche
angezeigt 1 wird.
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Die Eingabe von Buchstaben erfolgt ähnlich wie
die von Ziffern. Auch hier werden die Buchstaben mit Hilfe des bidirektionalen
Drehschalters 2 aus einem angezeigten Alphabet 13 ausgewählt und
der ausgewählte
Buchstabe im Feld 10 zur besseren Übersichtlichkeit vergrößert dargestellt
(6).
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Selbstverständlich können mit Hilfe der erfindungsgemäßen; selbsterklärenden Multifunktions-Bedieneinrichtung
auch andere als die beschriebenen Funktionsgruppen angesteuert und
angezeigt werden. Die Auswahl und Betätigung erfolgt dabei auf ähnliche
Weise. Die Vorteile der Multifunktions-Bedieneinrichtung liegen
insbesondere in der räumlich-übersichtlichen
Zuordnung zwischen der Bedienoberfläche und den Bedienelementen.
Bei Anordnung in der Mittelkonsole des Kraftfahrzeuges ist sie gleichermaßen vom
Fahrer und vom Beifahrer bedienbar.
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BEZUGSZEICHEN
- 1
- Bedienoberfläche
- 2
- Drehschalter
- 3
- Drucktaste
- 4
- Funktionsgruppe
- 5
- Funktion
- 6.
- Unterfunktion
- 7
- Bedienelement
- 8
- Zeiger
- 9
- Wählscheibe
- 10
- Feld
- 11
- Rufnummer
- 12
- Namen
- 13
- Alphabet
- C
- Symbol
für Korrektur
- A
- Symbol
für Beenden