DE2947673C2 - Filtervorrichtung für thermoplastische Formmassen verarbeitende Schneckenextruder - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Filtervorrichtung zwischen einem thermoplastische Formmassen verarbeitenden Schneckenextruder und einem Formwerkzeug, mit einem den Austrittskanal für die gefilterte Formmasse umschließenden Siebkörper und mit einer Rückspülkammtt zur kontinuierlichen Entfernung von an dem Siebpaket der Fi'tervor.'chtung angelagerten Verunreinigungen durch einrn Materialgegenstrom.

Filtervorrichtungen werden bei 5chneckenextrudern eingesetzt, um Fremdkörper auszufiltern oder nur ungenügend aufgeschlossene Materialpartikel zurückzuhalten.

Es ist bekannt (CH-PS 5 93 786), die Filtervorrichtung im Materiaistrom kontinuierlich zu drehen und dabei die aus dem Materialstrom herausgedrehten Siebbereiche in einer Rückspülkammer von Verunreinigungen zu säubern. Dies wird dadurch erreicht, daß die Siebbereiche in der Rückspülkammer entgegengesetzt zur Durchflußrichtung im Materialkanal kontinuierlich durchspülbar sind. Durch eine derartige automatisch erfolgende Rückspülung des Siebpaketes kann die Filtervorrichtung dauernd in Betrieb stehen, ohne daß ein Druckanstieg infolge Verschmutzung des Siebpaketes auftritt.

Eine weitere Ausbildung des Prinzips der Rückspülung zeigt einen zylindrischen Siebkörper (DE-OS 24 07 663, Fig. 1 und 2), bei dem über in dem umgebenden Gehäusezylinder eingebrachte Verteilerkanäle das zu reinigende Material auf den äußeren Umfang gelenkt wird. Das durch den Siebkörper getretene gereinigte Material fließt in Achsrichtung ab. Der Siebkörper wird dabei schrittweise gedreht, so daß nacheinander jede Bohrungsreihe des das Siebpaket aufnehmenden Siebträgers mit im Gehäusezylinder angeordneten Rüekstromkanälen zur Überdeckung gelangt.

Über ein drehbares Steuerventil wird nacheinanderfolgend jede einzelne Bohrung des Siebträgers mit der Atmosphäre verbunden, so daß jede einzelne Bohrung von einem umgelenkten Teil des gereinigten Massestroms aus dem Austrittskanal im Gegenstrom durchgespült wird. Auf dem Siebpaket angesammelte Verunrei

nigungen werden so in einen Außenraum abgeführt

Diese Filtervorrichtung ist technisch aufwendig

ausgestaltet und erfordert ein Innenbearbeiten des Gehäusezylinders, um die Verteilerkanäle einzubringen.

Durch das Umlenken des Materialstromes aus der axialen Flußrichtung entsteht ein Druckverlust

Es ist weiter bekannt (DE-OS 25 22 078), bei einer Filtervorrichtung mit Rückspüleinrichtung einen schwenkbaren Siebkörper anzuordnen. DabeJ ist der

ίο Siebkörper derart an den Rückströmkanälen vorbei bewegbar, daß die Siebbohrungen reihenweise mit den Rückströmkanälen zur Oberdeckung gelangen. Der zylindrische Siebkörper ist dabei quer zur Durchflußrichtung der zu siebenden Schmelze angeordnet

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Filtervorrichtung der im Oberbegriff des Patentanspruchs bezeichneten Gattung derart auszubilden, daß ein einfacher Aufbau erreicht wird und der Materialstrom keine wesentlichen Umlenkungen auf seinem Weg von dem Schneckenextruder zum Formwerkzeug ausführen muß.

Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im Kennzeichen des Patentanspruchs genannten Merkmale gelöst

Der kegelförmige Siebkörper ist fest mit dem Filtergehäuse verbunden und wird von dem drehbaren Gehäuseteil, das die Uückspülkammer enthält, umlaufen. Dabei werden nacheinander die Löcher des Siebkörpers von einem Gegenstrom der gereinigten Masse durchströmt. Verunreinigungen auf dem Siebpaket werden so in den Außenrauin abgeführt Der Materialstrom kann im wesentlichen ohne größere Umlenkungen zum Formwerkzeug gelangen. Der Aufbau der erfindungsgemäßen Filtervorrichtung ist einfach.

Es ist möglich, den Neigungswinkel des kegelförmigen Siebkörpers verschieden zu wählen. Die richtige Auswahl des Neigungswinkels wird sich nach dem jeweiligen Fremdkörperanteil des Materials richten. Durch die Änderung des Neigungswinkels kann die zur Verfügung stehende Siebfläche vergrößert oder verkleinert werden.

Anhand der Zeichnung wird ein Ausfuhrungsbeispiel der Erfindung nachstehend näher erläutert.

Fig. 1 zeigt eine an einem Schneckenextruder angeflanschte Filtervorrichtung im Schnitt;

F i g. 2 ist ein Querschnitt der in F i g. t gezeigten Filtervorrichtung gemäß der Linie H-Il;

Fig.3 zeigt einen Querschnitt gemäß Linie IH-III in Fig. 1;

F i g. 4 zeigt einen weiteren Querschnitt der F i g. 1 gemäß Linie IV-IV.

An dem Ende eines Schneckenextruders 5 ist ein Filtergehäuse 6 einer Filtervorrichtung 7 angeflanscht. Der Innendurchmesser des Filtergehäuses 6 ist gegenüber der Zylinderbohrung 8 des Schneckenextruders 5 größer und nimmt ein drehbares Gehäuseteil 9 auf, dessen Innendurchmesser im wesentlichen der Zylinderbohrung 8 des Schneckenextruders 5 entspricht. An dem dem Schneckenextruder 5 abgewandten Ende des Filtergehäuses 6 ist ein Abschlußstück 11 fest montiert, an das ein einseitig offener, sieh in das Filtergehäuse 6 erstreckender Grundkörper 12 angeflanscht ist. Der Grundkörper 12 weist ein zylindrisches, in das Abschlußstück 11 eingepaßtes Teil auf, an das sich ein kegelförmiges, den Siebkörper 14 darstellendes Teil anschließt. Der Siebkörper 14 erstreckt sich in Richtung auf den Schneckenextruder 5 in der Bohrung 15 des drehbaren Gehäuseteils 9. Der Siebkörper 14 weist auf

seinem kegelförmigen Umfang eine Vielzahl von Durchflußbohrungen 16 auf, ober die ein Siebpaket 17 in eine entsprechende Vertiefung des Siebkörpers 14 eingesetzt ist. Eine zweiteilige Lochschale 18 ist mit dem Siebkörper 14 verschraubt und hält somit das Siebpaket 17 fest.

Das drehbare Gehäuseteil 9 weist in seinem Inneren einen radialen, in Achsrichiung geneigten Vorsprung 19 auf, der einen Teilbereich der Mantelfläche des kegeligen SiebKörpers 14 abdeckt In diesem radialen Vorsprung 19 ist eine über die Länge des Siebkörpers 14 reichende Rückspülkammer 21 angeordnet, die mit ihrem dem Schneckenextruder 5 abgewandten Ende in Verbindung mit einem kreisringförmigen Sammelkanal 22 im Abschlußstück 11 steht, der über einen Abfluß 23 mit dem Außenraum in Verbindung steht

Das drehbare Gehäuseteil 9 weist eine Außenverzahnung 24 auf, in die ein von einem Motor 25 angetriebenes Ritzel 26 eingreift

Die Wirkungsweise der vorstehend beschriebenen Filtervorrichtung ist wie folgt:

Das von dem Schneckenextruder 5 plastifizierte und geförderte Material tritt bei seiner Förderung zum Austrittskanal 27 durch die Lochschale 18, das Siebpaket 17 und die Durchflußbohrungen 16 des Siebkörpers 14, Dabei bleiben Verunreinigungen auf der Oberfläche des Siebpaketes 17 in den Löchern der Lochschale 18 zurück. Ober den Motor 25 wird das drehbare Gehäuseteil 9 kontinuierlich gedreht, so daß nacheinander jeder Bereich des kegeligen Siebkörpers

ίο 14 von der Rückspülkammer 21 überfahren wird. Durch die sich gerade mit der Rückspülkammer 21 deckenden Durchflußbohrungen 16 des kegeligen Siebkörpers 14 tritt ein Teilmassestrom aus dem Innenraum des Siebkörpers 14 entgegen der normalen Durchflußrichtung durch das Siebpaket 17. Dabei werden Verunreinigungen von dem Siebpaket 17 und aus den Löchern der Lochschale 18 herausgespült und über den Sammelkanal 22 und den Abfluß 23 in den Außenraum abgeführt Das Material tritt ständig durch ein gereinigtes Siebpaket 17

hindurch und erfährt keine störenden Druckerhöhungen.

Hierzu 3 Blatt Zeichnungen

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Filtervorrichtung zwischen einem thermoplastische Formmassen verarbeitenden Schneckenextruder und einem Formwerkzeug, mit einem den Austrittskanal für die gefilterte Formmasse umschließenden Siebkörper und mit einer Rückspülkammer zur kontinuierlichen Entfernung von an dem Siebpaket der Filtervorrichtung angelagerten Verunreinigungen durch einen Materialgegenstrom, dadurch gekennzeichnet,
   daß der Siebkörper (14) konisch gegen das Extruderende zusammenlaufend ausgebildet ist,
   daß der Siebkörper (14) von einem drehbaren Gehäuseteil (9) konzentrisch umgeben ist,
   daß sich in der Bohrung (15) des drehbaren Gehäuseteil (9) und zusammen mit diesem drehbar radial ein in Achsrichtung geneigter Vorsprung (19) erstreckt, der jeweils einen Teilbereich der Mantelfläche des kigeligen Siebkörpers (14) abdeckt und die Rückspülkammer (21) enthält