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"Beschlag für einen verstellbaren Stuhl"
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Die Erfindung betrifft einen Beschlag für einen verstellbaren Stuhl
mit einem Sitzlenker, einer an dem Rahmen des Stuhles zu befestigenden Tragplatte,
einem Hebeltrieb, der den Sitzlenker mit der Tragplatte verbindet, einem Rückenlehnenanbaulenker,
einer ausfahrbaren Kopfstützenkonsole und einer aus fahrbaren Fußstützenkonsole.
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Aus der DE-PS 24 50 146 ist ein derartiger Beschlag für einen verstellbaren
Stuhl bekannt. Verstellbare Stühle oder Sessel werden als sogenannte Fernseh- oder
Ruhesessel benutzt. Sie ermöglichen es, die Neigung der Rückenlehne zu verändern
und von einer Sitz stellung in eine Liegestellung zu gelangen. Ober zwei Beschläge,
die an der rechten und linken Seite des Stuhles unter der Polsterung verborgen sind
und an denen der Sitz und die Lehne befestigt sind, werden bei Einnahme der Ruhestellung
eine Kopfstütze und eine Fußstütze ausgefahren.
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Gegenüber diesem vorbekannten Stand der Technik ist es Aufgabe der
Erfindung, einen Beschlag für einen verstellbaren Stuhl zu schaffen, der eine verbesserte
Funktion und eine wirtschaftlichere Herstellung bietet. Insbesondere soll es der
Beschlag ermöglichen, daß der verstellbare Stuhl bei jeder Neigung der Rückenlehne
auf
geringfügige Gewichtsverlagerungen des Benutzers reagiert.
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Weiterhin ist es Aufgabe der Erfindung, einen Beschlag zu schaffen,
der eine wandnahe Benutzung des verstellbaren Stuhls ermöglicht, d. h. die Kopfstütze
soll auch ausfahrbar sein, wenn der Stuhl dicht an der Wand steht.
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Diese Aufgabe wird bei einem Beschlag der eingangs genannten Art erfindungsgemäß
dadurch gelöst, daß - der Kopfstützenkonsolenantrieb als ein Parallelogrammtrieb
und der Fußstützenkonsolenantrieb als ein Scherentrieb ausgebildet sind, - der Rückenlehnenanbaulenker
aus zwei etwa rechtwinklig zueinander stehenden Armen besteht, von denen der untere
Arm über ein Gelenk mit dem Sitzlenker verbunden ist und der obere Arm über ein
Gelenk mit einem oberen Kopfstützenhebelenker und über ein Gelenk mit einem unteren
Kopfstützenhebelenker verbunden sind, wobei der obere Kopfstützenhebelenker und
der untere Kopfstützenhebelenker über Gelenke mit der KopfstAzenkonsole verbunden
sind und zusammen mit dieser und dem Arm des Rückenlehnenanbaulenkers den Parallelogrammtrieb
ausbilden, - die Steuerung des Kopfstützenkonsolenantriebs über einen Kopfstützensteuerhebel,
der starr mit der Tragplatte verbunden ist, über einen Kopfstützensteuerlenker,
der
über ein Gelenk mit dem Kopfstützensteuerhebel verbunden ist, und über einen Kopf
stützenantriebslenker erfolgt, der an seinem unteren Ende über ein Gelenk mit dem
Kopfstützensteuerlenker und mit einem Zwischenlenker, der iber ein Gelenk an dem
Rückenlehnenanbaulenker angelenkt ist, verbunden ist und an seinem oberen Ende über
ein Gelenk mit dem unteren Kopfstützenhebelenker verbunden ist, wobei das Gelenk
sich näher bei dem Gelenk als bei dem Gelenk befindet, - über ein Gelenk ein Rückenlehnensteuerlenker
mit der Tragplatte verbunden ist, der an seinem oberen Ende über ein Gelenk mit
dem Arm des Rückenlehnenanbaulenkers verbunden ist und dessen Schwenkbewegung durch
einen Anschlagbolzen begrenzt wird, - der den Sitzlenker mit der Tragplatte verbindende
Hebeltrieb aus einem gewinkelten Sitzhebelenker besteht, der über ein Gelenk über
einen an der Tragplatte mittels eines Gelenkes angelenkten Steuerlenker angelenkt
ist, einem vorderen Sitzsteuerlenker, der über ein Gelenk mit dem Sitzhebelenker
und an seinen Enden über Gelenke mit dem Sitzlenker und mit einem Fußstützenhebelenker
verbunden ist, und einem hinteren Sitzsteuerlenker besteht, der von zwei über ein
Gelenk verbundenen Lenkern gebildet wird, von denen der vordere Lenker über ein
Gelenk mit dr Tragplatte
verbunden ist und den Sitzhebelenker unter
Anlenkung über ein Gelenk kreuzt und der hintere Lenker über ein Gelenk mit dem
Sitzlenker verbunden ist, - das vordere Ende der Tragplatte als eineKurvenscheibe
ausgebildet ist, die beim Verschwenken des Stuhls mit einem Steuerbolzen zusammenwirkt,
- der Fußstützenhebelenker etwa in seiner Mitte über ein Gelenk mit einem Fußstützensteuerlenker
und an seinem Ende über ein Gelenk mit einem sten Lenker des Fußstützenkonsolenantriebes
verbunden ist, - der Fußstützenkonsolenantrieb weiterhin aus einem zweiten Lenker,
der an seinem oberen Ende über ein Gelenk mit dem Sitzlenker und darunter über ein
Gelenk mit dem Fußstützensteuerlenker verbunden ist und darunter den ersten Lenker
unter Verbindung durch ein Gelenk kreuzt, und aus einem dritten, vierten und fünften
Lenker besteht, die über Gelenke den Scherentrieb ausbildend mit dem ersten und
zweiten Lenker und untereinander verbunden sind, wobei der vierte und fünfte Lenker
an ihren Enden über Gelenke mit der Fußstützenkonsole verbunden sind.
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Insbesondere im Bereich mittlerer Neigungen der Rückenlehne wird die
Funktion des Beschlages vorteilhaft dadurch verbessert, daß die Kurvenscheibe ausgehend
von der
Unterka«ìt( der Tragplatte zunächst etwa einen nach unten
gerichteten 'Wiertelkreisbogen beschreibt, dann etwa senkrecht zur Längsachse der
Tragplatte nach oben verläuft und an ihrem oberen Ende eine Anschlagnase aufweist.
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Eine wandnahe Benutzung des verstellbaren Stuhls ermöglicht der Beschlag
vorteilhaft dadurch, daß mit der Tragplatte ein nach unten und vorn verlaufender
Arm starr verbunden ist, am vorderen Ende des Arms ein aus zwei untereinander gelenkig
verbundenen Steuerlenkern bestehender Steuertrieb angelenkt ist, dessen freies Ende
gelenkig mit dem Rahmen des Stuhl es verbunden ist, ein Stabilisator über ein Gelenk
an dem vorderen Sitzsteuerlenker und über ein Gelenk an dem Steuertrieb angelenkt
ist, und daß zwischen dem Rahmen des Stuhl es und dem Beschlag Gleitmittel oder
Rollen angeordnet sind. Durch den Steuertrieb und die Gleitmittel oder Rollen werden,
wenn sich der Benutzer zurücklehnt, der Sitz und die Rückenlehne des Stuhles zusammen
mit den mit ihnen verbundenen Teilen innerhalb des Rahmens des Stuhles nach vorn
geschoben, so daß die Kopfstütze ausfahren kann.
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Eine zu starke Neigung des Stuhles wird vorteilhaft durch einen die
Bewegung des hinteren Lenkers des hinteren Sitzsteuerlerkers begrenzenden Anschlagbolzen
verhindert.
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Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der
Zeichnung näher erläutert. Es zeigen: Figur 1 in Seitenansicht einen Beschlag für
wandferne Benutzung des verstellbaren Stuhles in aufrechter Stellung und Figur 2
in Seitenansicht eine andere Ausführungsform des Beschlages für wandnahe Benutzung
in zurückgeneigter Stellung.
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Der Beschlag 26 für einen verstellbaren Stuhl besteht im wesentlichen
aus einem Sitzlenker 19, einer an dem nicht dargestellten Rahmen des Stuhles zu
befestigenden Tragplatte 11, einem Hebeltrieb, der den Sitzlenker 19 mit der Tragplatte
11 verbindet, einem Rückenlehnenanbaulenker 4, einer ausfahrbaren Kopfstützenkonsole
7 und einer ausfahrbaren Fußstützenkonsole 17. Der Kopfstützenkonsolenantrieb 27
ist als ein Parallelogrammtrieb und der Fußstützenkonsolenantrieb 16 als ein Scherentrieb
ausgebildet. Der Rückenlehnenanbaulenker 4besteht aus zwei etwa rechtwinkliq zueinanderstehenden
Armen 28 und 29, von denen der untere Arm 29 bei 30 an dem Sitzlenker
19
angelenkt ist und der obere Arm 28 bei 31 an einem oberen Kopfstützenhebelenker
5 und bei 32 an einem unteren Kopfstützenhebelenker 6 angelenkt sind.
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Dabei sind der obere Kopfstützenhebelenker 5 und der untere Kopfstützenhebelenker
6 über Gelenke 33 und 34 mit der Kopfstützenkonsole 7 verbunden. Zusammen mit dieser
und dem Arm 28 des Rückenlehnenanbaulenkers 4 bilden sie den Parallelogramtrieb
aus.
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Die Steuerung des Kopfstützenkonsolenantriebs 27 erfolgt über einen
Kopfstützensteuerhebel 9, der starr mit der Tragplatte 11 verbunden ist, über einen
Kopfstützensteuerlenker 12, der bei 35 an den Kopfstützensteuerhebel 9 angelenkt
ist,und über einen Kopfstützenantriebslenker 8. Dieser Kopfstützenantriebslenker
8 ist an seinem unteren Ende einerseits über ein Gelenk 36 mit dem Kopfstützensteuerlenker
12 und mit einem Zwischenlenker 37, der bei 38 an den Rückenlehnenanbaulenker 4
angelenkt ist, verbunden. An seinem oberen Ende ist er über ein Gelenk 39 mit dem
unteren Kopfstützenhebelenker 6 verbunden. Das Gelenk 39 befindet sich dabei näher
bei dem Gelenk 32 als bei dem Gelenk 34.
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Bei 40 ist ein Rückenlehnensteuerlenker 13 an der Tragplatte 11 angelenkt.
Dieser Rückenlehnensteuerlenker 13 ist an seinem oberen Ende über ein Gelenk 41
mit dem
Arm 29 des Rückenlehnenanbaulenkers 4 verbunden, und seine
Schwenkbewegung wird durch einen Anschlagbolzen 42 begrenzt.
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Der den Sitzlenker 19 mit der Tragplatte 11 verbindende Hebeltrieb
besteht aus einem gewinkelten Sitzhebelenker 1, der bei 68 über einen an der Tragplatte
11 bei 70 angelenkten Steuerlenker 69 angelenkt ist, einem vorderen Sitzsteuerlenker
2, der bei 43 an dem Sitzhebelenker 1 und über Gelenke 44 und 45 an seinen Enden
an dem Sitzlenker 19 und an einem Fußstützenhebelenker 15 angelenkt ist, und aus
einem hinteren Sitzsteuerlenker 3. Der hintere Sitzsteuerlenker 3 besteht aus zwei
über ein Gelenk 46 verbundenen Lenkern 47 und 48. Der vordere Lenker 47 ist bei
40 an der Tragplatte 11 angelenkt und kreuzt den Sitzhebelenker 1 unter Anlenkung
über ein Gelenk 50. Der hintere Lenker 48 ist bei 51 an den Sitzlenker 19 angelenkt.
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Das vordere Ende der Tragplatte 11 ist als eine Kurvenscheibe 18 ausgebildet,
die beim Verschwenken des Stuhls mit einem Steuerbolzen 20 zusammenwirkt.
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Der Fußstützenhebeler,ker 15 ist etwa in seiner Mitte über ein Gelenk
52 ni:t einem Fußstützensteuerlenker 14 und an seinem Ende über ein Gelenk 53 mit
einem ersten
Lenker 54 des Fußstützer!konsolenantriebes 16 verbunden.
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Dieser Fußstützenk.onsol-nantrieb 16 besteht weiterhin aus einem zweiten
Lenker 55, der an seinem oberen Ende bei 56 an den Sitzlenker 19 angelenkt ist und
darunter über ein Gelenk 57 mit dem Fußstützensteuerlenker 14 verbunden ist. Er
kreuzt darunter den ersten Lenker 54 unter Verbindung durch ein Gelenk 58. Der Fußstützenkonsolenantrieb
16 setzt sich fort in einem dritten, vierten und fünften Lenker 59, 60 und 61, die
über Gelenke 62, 63, 64 und 65 mit dem ersten und zweiten Lenker 54 und 55 und untereinander
derart verbunden sind, daß sie einen Scherentrieb ausbilden. Der vierte und fünfte
Lenker 60 und 61 sind an ihren Enden über Gelenke 66 und 67 mit der Fußstützenkonsole
17 verbunden.
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Die Kurvenscheibe 18 beschreibt ausgehend von der Unterkante der Tragplatte
11 zunächst etwa einen nach unten gerichteten Vierteilkreisbogen, dann verläuft
sie etwa senkrecht zur Längsachse der Tragplatte 11 nach oben und weist an ihrem
oberen Ende eine Anschlagnase 21 auf.
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Der in Figur 1 dargestellte Beschlag 26 ist für eine wandferne Benutzung
des verstellbaren Stuhls vorgesehen.
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Wegen des Ausschwenkens der Kopfstütze muß der Stuhl also vor dem
Zurückneigen einen gewissen Abstand zur
Wand haben. Die in Figur
2 dargestellte Ausführungsform des Beschlages ermöglicht eine wandnahe Benutzung
des verstellbaren Stuhls. Zu diesem Zweck ist mit der Tragplatte 11 ein nach unten
und vorn verlaufender Arm 22 starr verbunden, und am vorderen Ende des Arms 22 ist
ein aus zwei untereinander gelenkig verbundenen Steuerlenkern 23 und 24 bestehender
Steuertrieb 25 ange-71 lenkt, dessen freies Ende/an dem nicht dargestellten Rahmen
des Stuhles angelenkt wird. Ein Stabilisator 72 ist bei 73 an dem vorderen Sitzsteuerlenker
2 und bei 74 an dem Steuertrieb 25 angelenkt. Bei einer Ausführungsform des Stuhl
es für wandnahe Benutzung sind ferner zwischen dem Rahmen des Stuhl es und dem Beschlag
26 nicht dargestellte Gleitmittel oder Rollen angeordnet. Durch die beschriebenen
Mittel werden beim Zurückneigen der Sitz des Stuhles und die Rückenlehne zusammen
mit den mit ihnen verbundenen Teilen gegenüber dem Rahmen nach vorn geschoben, so
daß die Kopfstütze ausfahren kann, ohne an die dicht hinter dem Stuhl befindliche
Wand zu stoßen.
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Bei beiden Ausführungsformen wird die Bewegung des hinteren Lenkers
48 des hinteren Sitzsteuerlenkers durch einen Anschlagbolzen lo begrenzt. Hierdurch
wird eine zu starke Zurückneigung des Stuhles verhindert.
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Die Benutzung des Stuhles geschieht in folgender Weise:
Nachdem
der Benutzer ir dem Stuhl in aufrechter Sitzstellung Platz genommen hat, ergreift
er die nicht dargestellten Armlehnen des Stuhles und schiebt diese nach vorn bzw.
verlagert gleichzeitig sein Gewicht nach hinten. Hierdurch verändert sich der Winkel
zwischen dem Sitz des Stuhles und der Rückenlehne und der Stuhl gelangt in die geneigte
Ruhestellung. Die beiden Beschläge 26, die auf der rechten und linken Seite in den
Stuhl eingearbeitet sind, bewirken dabei das Ausfahren der Kopfstütze und der Fußstütze.
Der Benutzer kann dabei jede beliebige zwischen der aufrechten Sitzposition und
der vollständig geneigten Stellung liegende Neigung des Sessels erreichen.
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Der erfindungsgemäße Beschlag bietet eine verbesserte Funktion und
ist wirtschaftlich herstellbar. Er ergibt eine Reaktion des Sessels auch auf geringfügige
Gewichtsverlagerungen des Benutzers. Ferner gestattet die Ausführungsform gemäß
Figur 2 eine wandnahe Benutzung des Stuhles. Es kann daher von einer hervorragenden
Lösung der anstehenden Probleme gesprochen werden.