DE2944433C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft einen Grenzwertgeber für Flüssigkeiten, insbe
sondere für Öl oder Brennstoff, mit einem von der Flüssigkeit getrage
nen Schwimmer.
Aus der CH-PS 3 20 367 ist ein Aufnehmer für Flüsigkeitsanzeigen be
kannt, der nach dem induktiven Prinzip arbeitet. Die dabei in der Se
kundärspule induzierte Spannung beruht auf der Änderung des magne
tischen Feldes, wobei nur während der Bewegung des ferromagnetischen
Körpers eine Spannung induziert wird. Somit können nur Flüssigkeits
schwankungen aufgenommen werden. Ferner ist die Höhe der induzierten
Spannung von der Änderungsgeschwindigkeit abhängig. Es ist nur eine
kontinuierliche Messung während der Bewegung des Schwimmers bzw. des
ferromagnetischen Körpers möglich.
Ferner ist auch aus der DD-PS 1 21 380 ein induktiv arbeitender Aufneh
mer für Flüssigstandsanzeigen bekannt. Auch hier wird eine kontinuier
lich verlaufende Kurve aufgenommen, wobei sich kein scharfer oberer
bzw. unterer Grenzwert ergibt. Es kann nicht geprüft werden, ob ein
Grenzwert erreicht ist oder nicht.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen elektrisch arbeitenden
Grenzwertgeber zu schaffen, der einen geringen Raumbedarf hat, einfach
und billig herstellar ist und einen geringen Innenwiderstand auf
weist. Auch bei Stillstand der Flüssigkeit soll eine genaue Erfassung
des Grenzwertes möglich sein.
Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 gekennzeichneten Merkmale
gelöst.
Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin,
daß der Flüssigkeitsstandmelder klein, leicht, einfach im Aufbau und
daher billig in der Herstellung ist. Er hat außerdem einen geringen
Innenwiderstand und erlaubt daher eine lange Leitungsführung; vor allem
ist eine direkte Ansteuerung von bipolaren Transistoren möglich. Ein
weiterer erheblicher Vorteil ist seine Eigensicherheit, weil bei Lei
tungsunterbrechungen bzw. Spulenbeschädigungen oder Kurzschlüssen auto
matisch eine Fehleranzeige entsteht. Ferner ist es möglich, auch bei
Stillstand der Flüssigkeit dessen Höhe relativ genau zu bestimmen. Es
ergibt sich ein scharfer oberer bzw. unterer Grenzwert. Dadurch kann
nach dem digitalen Verfahren gearbeitet werden und in einfacher Weise
überprüft werden, ob der Grenzwert erreicht ist oder nicht.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und zweckmäßige Weiterbildungen
der Erfindung ergeben sich in Verbindung mit den Unteransprüchen aus
der nachfolgenden Beschreibung der Ausführungsbeispiele und aus den
Zeichnungen.
Die Erfindung wird nachstehend anhand der in der Zeichnung darge
stellten Ausführungsbeispiele erläutert. Es zeigt
Fig. 1 die Hysterese-Kurve B = f (H) für einen Wieganddraht,
Fig. 2 den prinzipiellen Aufbau eines Gebers nach der Er
findung,
Fig. 3 das Schaltbild eines Maximum-Minimum-Füllstandgebers,
Fig. 4 das Schaltbild eines mehrstufigen Füllstandgebers
und
Fig. 5 einen anderen Füllstandgeber in schematischer Dar
stellung mit einer in ihrem Schaltbild dargestellten
Auswerteschaltung.
Unter einem "Wiegand-Draht" versteht man einen speziell be
handelten dünnen, ferromagnetischen Draht, bisher üblicher
weise aus Vicalloy, welcher beim Ummagnetisieren bei den in
Fig. 1 mit -H s und +H s bezeichneten Sprungfeldstärken je
weils einen einzigen, hohen Barkhausen-Sprung in seiner
Hysteresekurve zeigt, dessen Höhe durch eine an den Draht
angelegte Zugspannung und/oder Verdrillung vergrößert wer
den kann. Im Gegensatz zu bisher untersuchten Drähten, die
ebenfalls einzelne, hohe Barkhausen-Sprünge unter Zug- und/
oder Torsionsspannung zeigten, sind bei Wiegand-Drähten
durch die spezielle Behandlung innere Strukturveränderungen
derart "eingebaut" worden, daß zur Erzielung der hohen Bark
hausen-Sprünge beim Ummagnetisieren keine äußeren Zug- und/
oder Torsionsspannungen nötig sind.
Die Höhe dieser Barkhausen-Sprünge, die mittels einer um
den Wiegand-Draht gewickelten Spule in elektrische Impulse
umgewandelt werden können und beim Überschreiten der Sprung
feldstärken H s nahezu unabhängig von der zeitlichen Änderung
des in Längsrichtung auf den Wiegand-Draht einwirkenden Mag
netfeldes erzeugt werden, hängt unter anderem vom in das er
regende Magnetfeld eintauchenden Volumen des Wiegand-Drahtes
ab.
Daraus wird ersichtlich, daß sowohl durch Auswerten der Höhe
der Wiegand-Impulse als auch durch Feststellen des Vorhanden
seins dieser Impulse Grenzwerte erfaßt und verarbeitet werden
können.
Nach Fig. 2 wird zunächst auf ein dünnes Glasröhrchen 10
mit einem Außen-Durchmesser von zum Beispiel 0,8 mm eine
Lesespule 11 aus dünnem Draht und auf diese dann eine
Erregerspule 12 aus dickerem Draht gewickelt. Das Röhrchen
10 wirkt dabei sowohl als Spulenkörper wie auch als Führung
für den durch das Röhrchen hindurchgeführten, mit einem
Schwimmer 14 versehenen Wiegand-Draht 13.
Die Erregerspule 12 wird mit einem Wechselstrom gespeist,
dessen Frequenz unterhalb von 400 Hz liegt. Wenn der Wiegand-
Draht genügend tief innerhalb der Spulenanordnung liegt, er
hält man hohe elektrische Impulse in der Lesespule 11. Die
Amplituden dieser Signale sinken unter einen einstellbaren
Schwellwert, wenn der mit dem Schwimmer 14 verbundene Wie
gand-Draht 13 nicht mehr tief genug in die Spulenanordnung
eintaucht, weil beispielsweise der zur Signalerzeugung zur
Verfügung stehende Volumenanteil des Wiegand-Drahtes 13 sich
infolge einer Absenkung des bei 15 angedeuteten Pegelstandes
einer Flüssigkeit 16 verringert hat. Hieraus kann erkannt
werden, daß der Flüssigkeitsstand einen unteren Grenzwert
erreicht hat. Das gleiche gilt, wenn auf Vorhandensein/Aus
bleiben der Impulse untersucht wird.
Fig. 3 zeigt den schematischen Aufbau eines Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen
Grenzwertgebers, mit welchem ein oberer und ein unterer Grenz
wert eines Flüssigkeitspegels mit einem einzigen Wiegand-
Draht 13 und einem Schwimmer 14 erfaßt werden können. Hierzu
ist wie beim vorher beschriebenen Ausführungsbeispiel eine
obere Erregerwicklung 12 und eine obere Lesewicklung 11 vor
gesehen, welche den unteren Grenzwert erfassen. Für den
oberen Grenzwert ist eine zweite Lesewicklung 21 und eine
zweite Erregerwicklung 22 vorgesehen. Beide sind derart an
geordnet, daß bei Annäherung an den oberen Grenzwert der
Wiegand-Draht 13 den Bereich dieser beiden Wicklungen 21 und
22 zu verlassen beginnt, bis schließlich bei Erreichen des
oberen Grenzwertes die Amplituden der in der Lesewicklung 21
erzeugten Signale unter einen eingestellten Schwellwert ab
sinken bzw. ausbleiben.
Anstelle je einer Erregerspule und einer von dieser getrenn
ten Lesespule kann man sowohl zur Ansteuerung wie auch zum
Lesen ein- und dieselbe Spule verwenden, wenn man die je
weiligen elektrischen Signale in geeigneter Weise, beispiels
weise durch Frequenzweichen, trennt.
Mit einem Aufbau der Spulenanordnung nach Fig. 4 läßt sich
mittels mehrerer über die Länge des Wiegand-Drahtes 13 ver
teilt angeordneten Lesespulen 23, die wie beim dargestellten
Ausführungsbeispiel zueinander parallelgeschaltet oder auch
hintereinander geschaltet sein können, eine quasianaloge Mes
sung des Flüssigkeitsstandes durchführen. Hierbei stellt dann
die Anzahl der vom Wiegand-Draht 13 aktivierten und Signal
impulse abgebenden Lesespulen 23 ein Maß für den Füllstand
dar.
In Fig. 5 ist ein nach dem Wiegand-Prinzip arbeitender Be
stands-Grenzwertgeber für eine Brennkraftmaschine und eine
zugehörige Auswerteschaltung dargestellt.
Der Ölstandgeber nach Fig. 5 enthält ein in den Ölstand 25
der Brennkraftmaschine eingetauchtes Schutzrohr 26, in welchem
der Schwimmer 14 frei beweglich geführt ist. Am unteren Ende
des Schutzrohres 26 wird durch einen aufgesetzten Deckel 27,
der eine kleine Bohrung 28 enthält, eine mechanische Ver
zögerung erzielt, mit welcher verhindert wird, daß schnelle
Änderungen des Flüssigkeitspegels - beispielsweise infolge
von Beschleunigungskräften beim Bremsen, Kurvenfahren und
dergleichen - sich nicht sofort auf den sich im Schutzrohr
26 einstellenden Füllstand auswirken können. Vielmehr stellt
sich der Schwimmer 14 auf das beruhigte Flüssigkeitsvolumen
im Meßrohr 26 ein und hebt den Wiegand-Draht 13 bei aus
reichendem Füllstand soweit an, daß der Wiegand-Draht die
Erregerspule 12 und die Lesespule 11 mit einer ausreichenden
Länge durchsetzt.
An die Lesespule 11 ist ein Vollweg-Gleichrichter 30 ange
schlossen, der es erlaubt, positive und negative Impulse,
die eine gewisse Schwellenspannung überschreiten, auszuwer
ten. Zur weiteren Beruhigung der Anzeige ist an den Gleich
richter 30 ein Schmitt-Trigger 31 angeschlossen. Dieser kann
so eingestellt sein, daß er zum Beispiel eine Fehleranzeige
bei 30% des Nutzsignals über ein Verzögerungsglied 32 und
einen Treiber 33 an einer Anzeigelampe 34 liefert, jedoch
ein Ausschalten des Fehlersignals dann bewirkt, wenn 50%
des Nutzsignals erreicht oder überschritten werden.
Da die Höhe der Barkhausen-Sprünge und somit der elektri
schen Ausgangssignale vom Volumen des im Magnetfeld der Er
regerwicklung befindlichen Drahtes und somit von der Eintauch
tiefe des Drahtes in die Erregerspule abhängen, läßt sich in
der angegebenen Weise ein Flüssigkeitsstandmelder bzw. -grenz
wertgeber herstellen. Bei diesem spielt somit nur die sich
in der Spule befindende Drahtlänge eine Rolle, nicht aber die
Gesamtlänge des Wiegand-Drahtes.
Claims (6)
1. Grenzwertgeber für Flüssigkeiten, insbesondere für Öl oder Brennstoff,
mit einem von der Flüssigkeit getragenen Schwimmer, an dem ein ferro
magnetischer Körper befestigt ist, mit einem Rohr aus nicht magneti
sierbarem Werkstoff, das als Führung für den in dem Rohr beweglichen
ferromagnetischen Körper wirkt und um das wenigstens eine von Wechsel
strom durchflossene Spule gewickelt ist, dadurch gekennzeichnet, daß
der ferromagnetische Körper ein Wiegand-Draht (13) ist, daß die Fre
quenz des Wechselstroms höchstens bei 400 Hz liegt und daß durch Be
stimmen der in der oder den Spulen (11) induzierten elektrischen Im
pulse ein Grenzwert für den Flüssigkeitsstand erfaßt wird.
2. Grenzwertgeber nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet
daß das Rohr (10) aus Glas hergestellt ist.
3. Grenzwertgeber nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß auf dem Rohr (10) jeweils eine aus dünnem
Draht gewickelte Lesespule (11) und auf dieser eine aus
dickerem Draht bestehende Erregerspule (12) angeordnet ist.
4. Grenzwertgeber nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß mehrere Lesespulen (11, 21, 23) zu einer gemeinsamen
Erregerspule (12, 22) vorgesehen sind.
5. Grenzwertgeber nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß für einen oberen Grenzwert eine Lesespule
(11) und eine Erregerspule (12) und für einen unteren Grenz
wert eine hiervon getrennte Erregerspule (22) und Lesespule
(21) vorgesehen ist.
6. Grenzwertgeber nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß zur Aufnahme des Schwimmers (14) ein
Schutzrohr (26) vorgesehen ist, dessen Innenraum mit der zu
überwachenden Flüssigkeit (25) durch eine Drosselbohrung (28)
in Verbindung steht.
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