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"Verfahren zur Messung absoluter Drehungen und Anordnung
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zur Durchführung des Verfahrens" Die Erfindung betrifft ein Verfahren
zur Messung absoluter Drehungen unter Verwendung des Sagnac-Effekts, wobei ein von
einer monochromatischen Lichtquelle ausgehender Lichtstrom zunächst in Teillichtströme
annähernd gleicher Intensität aufgespalten wird, wobei weiterhin zwei einander zugeordnete
l'eillichtströme einen eine Fläche wenigstens einfach umschließenden Lichtweg in
einander entgegengesetzten Richtungen durchlaufen und wobei schließlich die Teillichtströme
wieder zu einem einzigen Lichtstrom vereinigt werden und dieser auf einen Photodetektor
weitergeleitet wird.
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Absolute räumliche Drehungen, d. h. Drehungen gegenüber einem Inertialsystem
lassen sich unter Verwendung des Sagnac-Effekts messen. Eine ausführliche Darstellung
des Sagnac-Effekts findet sich z.B. in der Druckschrift: "Reviews of Modern Physics"39,
No. 2 (1967), 9. 475 - 493, "Sagnac-Effect" von E. J. Post. Zur Messung der Drehgeschwindigkeit
wird ein Lichtweg benutzt, welcher eine Fläche ein-oder mehrfach umschließt. Die
Führung des Lichts im Lichtweg erfolgt durch Spiegel und/oder Lichtleiter. Besonders
vorteilhaft ist die Realisierung eines Lichtwegs mit Hilfe
von
Lichtleitfasern, da hierdurch eine große Anzahl von Umläufen des Lichts ermöglicht
werden. Ringinterferometer sind aus der Literatur bekannt - siehe z.B. V. Vali,
R.W.
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Shorthill, M. F. Berg: "Freanel-Fizeau effect in a rotating optical
fiber ring interferometer'1, Applied Optics 16, Nr. 10 (1977), S. 2605 - 2607, oder
R. Ulrich, N.Johnson "Fiber-ring interferometer: polarization analysis", Optics
Letters 4 (1979), S. 152 - 154.
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Der von einer Lichtquelle ausgehende Lichtstrom wird bei allen diesen
Anordnungenin zwei Teillichtströme aufgeteilt, welche den Lichtweg in zueinander
entgegengesetzter Richtung durchlaufen und nach DurchlauSen des Lichtwegs wieder
vereinigt und so zur Interferenz gebracht werden. Dreht sich der Lichtweg um eine
Drehachse, welche senkrecht zu der vom Lichtweg umschlossenen Fläche ausgerichtet
ist, eo ändern sich die Laufzeiten der Teillichtströme durch den Lichtweg und zwar
in der Weise, daß die Laufzeit für den in Drehrichtung umlaufenden Teillichtstrom
größer wird und die Laufzeit für den entgegengesetzt umlaufenden Teillichtstrom
kleiner wird. Die Drehgeschwindigkeit kann sodann interferometrisch gemessen werden.
Der Zusammenhang zwischen der Drehgeschwindigkeit n und der dadurch bewirkten Phasenverschiebung
A ist durch die Beziehung
gegeben. Darin bedeuten: : : Phasendifferenz der Teillichtströme nach deren Zusammenführung
F : die vom Lichtweg umschlossene Fläche N : Anzahl der Windungen des Lichtwegs
um die Fläche F c : Vakuumlichtgeschwindigkeit Vakuumwellenlänge des Lichtes
#:
Drehgeschwindigkeit (= Winkelgeschwindigkeit) des Lichtweges L um eine Achse A normal
zur Fläche F.
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Die Messung der Drehgeschwindigkeit kann auch in bekannter Weise auf
eine Frequenzmessung zuückgeführt werden - siehe z.B. R.F. Cahill, E. Udd: "Phase-nulling
fiber optic laser gyro", Optics Letztere 4, No. 3 (1979), S. 93 - 95. Dabei wird
durch einen an einem Ende des Lichtweges befindlichen Einseitenbandmodulator die
Frequenz eines Teillichtstroms vor dem N-fachen Umlauf um die Fläche F, die Frequenz
des in entgegengesetzter Richtung umlaufenden Teillichtstroms jedoch nach dem N-fachen
Umlauf um die Fläche F verschoben.
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Die Frequenzverschiebung erfolgt dabei in beiden Fällen um den gleichen
Betrag f1 und in gleicher Richtung. Zwar haben beide Teillichtströme während ihres
Umlaufs um die Fläche F um f1 unterschiedliche Frequenzen, haben aber vor der Wiedervereinigung
beide den Modulator durchlaufen und sind daher interferenzfähig. Die Phasenverschiebung
der Teillichtströme hängt von f1 ab Wird durch Wahl von f1 z.B.
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auf Interferenzmaximum abgeglichen, so besteht ein linearer Zusammenhang
zwischen Drehgeschwindigkeit und f1 gegeben durch
Darin bedeuten: 1 : Umfang einer Widnung des Lichtweges um die Fläche F f1 : Modulationsfrequenz
für Abgleich bei f10: Modulationsfrequenz für Abgleich bei Q 0 n : Brechungsindx
des Lichtwegs In der deutschen Patentanmeldung P 29 34 794.2 wurde bereite die Verwendung
von zwei Einseitenbandmodulatoren vorgeschisgen. Diese Einseitenbandmodulatoren
befinden sich entweder beide hintereinandfr an einem Ende des Lichtweges oder Je
einer befindet sich an Jedem Endes des Lichtweges.
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Die Einseitenbandmodulatoren verschieben die Lichtfrequenz um + f1
bzw. + f2, wobei die Vorzeichen von f1 und f2 bei Anordnung beider Einseitenbandmodulatoren
an den verschiedenen Enden des Lichtweges gleich sind, bei Anordnung der beiden
Einseitenbandmodulatoren am gleichen Ende des Lichtweges Jedoch entgegengesetzt
sind. Als Folge davon unterscheiden sich die Frequenzen der in beiden Richtungen
umlaufenden Teillichtatröme um f2-f1. Der Zusammenhang zwischen f2-f1 und der Drehgeschwindigkeit
Q ist linear, wenn durch Beinflussung von £1 und/oder f2 der Einfluß der Drehung
auf die Interferenz kompensiert wird. Bei Verwendung zweier Strahlenteiler kann
erreicht werden, daß die ruhende Anordnung auf das Interferenzmaximum nullter Ordnung
abgeglichen ist. Es gilt dann
Interferometriscfi Drehgeschwindigkeitsmesser haben eine technische Bedeutung für
den Bau von Lagereferenzsystemen.
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Dazu ist es im allgemeinen erforderlich, die Drehgeschwindigkeiten
um verschiedene Achsen zu messen. Zur Messung der Raumdrehung eines starren Körpers
genügt die Messung der Drehgeschwindigkeiten um drei linear unabhängige (vorzugsweise
orthogonale) Achsen. Die Drehwinkel erhält man durch zeitliche Integration der Drehgeschwindigkeiten.
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Werden bei Land-, Wasser- oder Luftfahrzeugen, die man i.A.
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nicht als starre Körper betrachten kann einzelne Teile voneinander
unabhängig in ihrer Lage stabilisiert, so ist dazu eine größere Anzahl voneinander
unabhängiger Drehgeschwindigkeitsmesser erforderlich.
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Diese Anordnungen erfordern Jedoch einen großen Aufwand.
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Der Erfindung lag daher die Aufgabe zugrunde ein Verfahren
der
eingangs genannten Art anzugeben mit dessen Hilfe dieser Aufwand reduziert werden
kann und trotzdem eine sehr genaue Messung absoluter Drehupnmögllch ist.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der von der
monochromatischen Lichtquelle Q ausgehende Lichtstrom in 2m Teillichtströme ms 1
aufgespalten wird, von denen Jeweils zwei einander zugeordnet sind, daß die einander
nicht zugeordneten Teillichtströme m voneinander unabhängige Lichtwege durchlaufen,
welche unterschiedliche Flächen F1 ... Fm umschließen und daß die Lichtwege derart
angesteuert werden, daß die einander nicht zugeordneten m Teillichtströme mit im
Zeit- oder Frequenzbereich orthogonalen Signalen moduliert sind.
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Die Erfindung soll anhand der in den Figuren 1 bis 20 dargestellten
Anordnungen zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens näher beschrieben
werden.
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Aus FIG. 1 ist die prinzipielle Aufteilung eines von einer Lichtquelle
Q ausgehenden Lichtstroms durch ein strahsufteilendes Element T in eine Anzahl von
Teillichtströmen, welche die Lichtwege L1, L2, L3 in einander entgegengesetzte Richtung
durchlaufen, ersichtlich. Die Lichtwege L1 L2. L3 umschließen die Flächen F1 F2
F3. Nach Durchlaufen der Lichtwege werden die Lichtströme durch das strahenlaufen
der Element T wider zu einem einzigen Lichtstrom vereinigt und dieser auf einen
Photodetektor D weitergeleitet.
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In FIG. 2 besteht das st@ahlenaufteilende Element T aus einem Hauptstrahlenteiler
T1 und zwei weiteren strahlenaufteilenden Elementen T2 und T3. Ein in das Tor 1
oder 2 des Strahlenteilers T1 eingekc,ppelter Lichtstrahl wird zunächst auf
die
Tore 3 und 4 von T1 aufgeteilt. Das strahlenaufteilende Elemtent T2 teilt sodann
den aus 3 austretenden Lichtstrahl auf die Lichtwege Li (mit will1 ... m - in vorliegendem
Beispiel ist m-3) auf. Nach Durchlaufen der Lichtwege Li wird diese erste Gruppe
von Teillichtströmen in T3 vereinigt und dem Tor 4 von T1 zugeführt. Ebenso wird
der aus Tor 4 austretende Licht strom im strahlenaufteilenden Element T3 auf die
Lichtwege Li aufgeteilt. Diese zweite Gruppe von Teillichtströmen durchläuft die
Lichtwege Li nun in entgegengesetzar Richtung zur ersten Gruppe von Teillicht strömen,
wird in T2 wieder vereinigt und Tor 3 von T1 zugeführt. Die den Toren 3 und 4 zuteführten
Lichtströme werden in T1 vereinigt und auf die Tore 1 und 2 aufgeteilt.
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FIG. 3 zeigt eine Anordnung nach FIG 1 oder FIG. 2, bei der das Licht
von der Lichtquelle Q in Tor 1 von T1 eingekoppelt wird und die über T2, T3 und
T1 wieder vereinigten Teillichtstrahlen bei Tor 2 ausgekoppelt und dem Photodetektor
D zugeführt werden. Aus dem Ausgangssignal S des Photodetektors D wird die Information
über die Drehgeschwindigkeiten 2 i (i=1 ... m) um die Drehachse Ai gewonnen.
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Im folgenden werden unterschiedliche Anordnungen für die Strahlaufteilung
auf die Lichtwege Li und die damit verbundenen Methoden zur Verarbeitung des Ausgangssignals
des Photodetektors D beschrieben.
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FIG. 4 zeigt eine Anordnung nach FIG. 3 bei der die strahlenaufteilenden
Elemente T2 und T3 als optische Schalter ausgebildet sind, welche in zeitlicher
Reihenfolge, zyklisch umlaufend die Lichtwege L. mit T1 verbinden.
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1 T1 FIG. 5 zeigt den zeitlichen Ablauf der Verbindung der Lichtwege
L. mit den Toren 7, bzw. 4 durch T21 bzw. T31.
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Die Laufzeit der Teillichtströme durch die Lichtwege Li ist für alle
Li annähernd gleich und wird mit # L bezeichnet. Die Periodendauer t p für einen
zyklischen Umlauf der schaltenden Strahlenaufteiler T21 T31 ist tp = # L / r, (4)
wobei r eine ganze Zahl ist. Außerdem gilt für das Zeitintervall ##, währenddessen
eine bestimmter Lichtweg Li mit T1 optisch verbunden ist ## = # p / m (5) Das Ausgangssignal
S des Photodetektors Q ist im Zeitintervall (j#p + (i-1) ##, j# p + i##) ein Maß
für wobei J ganzzahlig ist und der Zusammenhang von und # entsprechend Gl. (1) durch
gegeben ist.
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Für eine Länge der Lichtwege von beispielsweise Jeweils 300 m und
einen Brechungsindex n - 1,5 des lichtleitenden Mediums der Lichtwege ist die Laufzeit
der Teillichtströme #2. Nimmt man weiterhin für m und r die Werte m - 3 und r =
10 an, so folgt #p = 150 ns und ## = 15 ns.
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Das Ausgangssignal S von D wird in einem Verstärker VD verstärkt und
dann über einen mit T21, T31 synchron umlaufenden elektrischen Schalter auf die
Tiefpässe TP1, TP2 ...
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verteilt, wobei Jeder Tiefpaß eine Grenzfrequenz fg = 1/2#p (7)...
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hat. Die elektrischen Signale an den Ausgängen der TPi sind ein Maß
für die #i. Zeitliche Änderungen der Drehgeschwindigkeit können mit einer Grenzfrequenz
fg erfaßt werden. Im Gegensatz zu Gl. (4) besteht auch die Möglichkeit, das Zeitintervall
h' , währenddessen ein bestimmter Lichtweg mit T1 optisch verbunden ist, groß im
Vergleich zu LL zu wählen (FIG. 6). Das Ausgangssignal des Photodetektors D ist
im Zeitintervall (j# p + # L + (i-1) ## j# p + i##) ein Maß für #i, wobei der Zusammenhang
von i und und çi ebenfalls durch Gl. (6) gegeben ist. In dem Zeitintervall (j# p
+ i##, j# p + # L + i ##) kann keine Messung erfolgen. Dieses Verfahren ermöglicht
auch die Verwendung langsamer optischer Schalter für T21 und T31.
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Bei großen Periodendauern #p entsprechend FIG. 6 ist auch die Verwendung
mechanisch betätigter optischer Schalter möglich, sofern das dabei erzielbare fg
für die Anwendung des Drehgeschwindigkeitsmessers ausreichend ist.
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Die Strahlenaufteiler T21, T31 werden in bekannter Weise durch optische
Schalter realisiert. FIG. 7 zeigt schematisch einen unter Verwendung einer Bragg-Zelle
realisierten optischen Schalter. Bragg-Zellen werden z.B. in den Druckschriften:
E. L. Gordon, 'A Review of Acoustooptical Deflection and Modulation Devices" Proceedings
of the IEEE 54, No. 10 (1966) S. 1391 - 1401 and R. Adler, "Interaction between
light and sound" IEEE Spectrum, May 1967, S. 42-548 beschrieben. Der Generator G1
liefert eine Wechaelspannung der Frequenz f, mit wecher der elektroakustische Wandler
W1 angesteuert wirt Im Medium Ml wird eine von W1 in Richtung auf S1 fortschreitende
akustische Welle angeregt. M1 ist durch den akustischen Sumpf S1 akustisch reflexionafrei
abgeschlossen.Eine Lichtwelle mit der Wellenlänge #o = c/fo, wobei c die Lichtgeschwindigkeit
ist, wird um den zweifachen Braggwinkel
abgelenkt, wobei v die Schallgeschwindigkeit im Medium Ml ist.
Zur Ablenkung um unterschiedliche Winkel 2iB, 2#b'', wird wird mit unterschiedlichen
Frequenzen f', f'' und moduliert. Die Schallgeschwindigkeit von Bleimolybdat PbM004
beispielsweise beträgt 3630ms-¹. Benutzt man eine Lichtwelle der Wellenlänge #o
= 633nm und Wert die Bragg-Zelle in zeitlicher Folge mit Wechselspannungen der Frequenzen
f' = 30MHz, f'' I 50MHz, f " ' = 70MHz an, so erhält man die Ablenkwinkel 2#'B =
23'56'', 2#B'' = 39'54'', 2GB't = 55'51". Zur Erzielung maximaler Intensität des
gestreuten Lichtstrahls wird der einfallende Lichtstrahl um den mittleren Braggwinkel
iB' zum Lot geneigt. Die Frequenz des Lichtstrahls wird dabei von f0 auf fO+f' bzw.
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fo+f'' bzw. fo+f''' verschoben. Das ist jedoch bei dieser Anwendung
ohne Belang, da T21 und T31 zu gleichen Zeiten mit den gleichen Frequenzen angesteuert
werden und somit in Jedem Lichtweg beide Teillichtströme daher die gleiche Frequenz
aufweisen.
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FIG. 8 zeigt schematisch eine Anordnung nach FIG. 4 unter Verwendung
zweier Bragg-Zellen nach FIG. 7 als T21 und T31.
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Der steuerbare Generator G1 erzeugt eine Wechselspannung der Frequenz
fi (fi= f', fell, f''') mit welcher T21, T31 angesteuert werden. Der von Q stammende
Lichtstrahl wird in T1 auf T21 und T31 aufgeteilt. Die Teillichtströme werden bei
Modulation von T21 und T31 mit der Frequenz f' bzw.
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f'' f " ' in den Lichtweg L1 bzw. L2, L3 eingekoppelt.
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G2 ist ein Steuergenerator, welcher den Zeitverlauf der Frequenz von
G1 steuert.
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FIG. 9A zeigt den Zeitverlauf von f(i).
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FIG. 9B zeigt die Zeitabhängigkeit des Schalt zustandes von T21 bzw.
T31. Entsprechend dem Schaltzustand von T21 bzw.
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T31 enthäl das Ausgangs signal S von D Information über
1'
2 oder 3 (FIG. 9C). Der Schalter 5 wird ebenfalls von G2 und zwar synchron mit T21
und T31 gesteuert. Die Steuerung erfolgt in der Weise, daß in den Zeitintervallen
während derer der Lichtweg L1 bzw. L2, L3 über T21 und T31 optisch mit T1 verbunden
ist, der Tiefpaß TP1 bzw. TP2, TP3 über den Schalter 5 mit dem Ausgang des Verstärkers
VD verbunden ist.
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Anstelle akustooptischer Ablenkeinrichtungen, wie Bragg-Zellen, können
sich andere Ablenkeinrichtungen, wie etwa elektrooptische Ablenkeinrichtungen Verwendung
finden. Solche Ablenkeinrichtungen sind unter anderem in dem Buch von Iwan P. Kaminow
"An introduction to electrooptical devices" Academic Press NewYork and Iordm 1974
beschrieben.
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Eine weitere Möglichkeit zur Aufspaltung oder Wiedervereinigung von
Lichtströmen ist in der Druckschrift: Siemens Forschungs und Entwickl.-BericbteM.
6 (1977) Nr. 5 Springer-Verlag 1977 " "Abstimmempfindlichkeit der Schalt zustände
des Mach-Zehnder-Interferenzwellenleitermodulators" von P. Baues beschrieben. Hier
erfolgt die Umschaltung durch kaskadierte Zweiwegschalter CFIG. 11), welche elektrisch
ansteuerbar sind.
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In FIG. 10 wird durch Einführung des Hilfsstrahlenteilers TH dafür
gesorgt, daß die Teillichtatröme von der Aufspaltung im Strahlenteiler T1 bis zur
Wiedervereinigung in T1 in beiden Umlaufrichtungen genau den gleichen Weg durchlaufen.
Um eine Fortpflanzung in nie einem Schwingungsmodus zu erreichen, ist es zweckmäßig
den Lichtweg wenigstens zum Teil durch einen Monomod-Lichtwellenleiter M zu führen.
Weiterhin ist es vorteilhaft einen Polarisator P einzuführen um einen definierten
Polarisationezustand zu erzeugen.
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Mit Hilfe der in den Anordnungen gemäß FIG. 8 oder FIG. 10 verwendeten
Bragg-Zellen, kann den einzelnen Teillichtströmen auch eine Modulation aufgeprägt
werden CFIG. 12).
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Die Bragg-Zellen T22 und T32 wirken hier als Einseitenbandmodulatoren.
Wird z.B. die Zelle T22 mit den Frequenzen f1(i) ... f1(m) und die Zelle T32 mit
den Frequenzen f2(i) ... f2Cm) moduliert und im Zeitmultiplex angsteuert, so überlagern
sich die Teillichtströme in T1 nach Umlauf um die Flächen F1 ... Fm derart, daß
in ihnen zu verschiedenen Zeiten die Frequenzanteile fO + f1' + 2' ... f + (m) +
fo(m) enthalten sind. Die Frequenzen f1(i) und f2(i) (i= ,...m) dürfen für gleichesi
nur einen kleinen Unterschied aufweisen, damit in beiden Fällen die Teillichtströme
in die Lichtwege L1 ... Lm abgelenkt werden.
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Entsprechend G1. (3) gilt dann für die Drehungen der Lichtwege L1
.. L die Gleichung
Beispiel: Die Bragg-Zelle T22 soll im Zeitmultiplex mit den Frequenzen f1' = 30
MHz, f1'' = 50 MHz, f1''' = 70 MHz moduliert werden. T32 im Zeitmultiplex mit f2',
f2'', f2''' Weiterhin sei Ao 1 633 nm - 0 0,633 x 10 m, n = 1,5, 1(@) 2# x 0,15
m, F I 0,152 x #m² Zur Messung der muß dsß elektrische Ausgangssignal des Photodetektors
(D) einen maximelen Wert aufweisen. Dies sei z.B. der Fall für f2, w 30 MHz, f2''
= 50,000316MHz, f 1 70,0158 MHz. Eingesetzt in die G1. (9) folgt daraus 0,#2= 1
mrad/s,# 3 . 50 mrad/s.
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in FIG. 13 ist eine Regelung für die Anordnung nach FIG. 12 aufgezeichnet,
Die Bearbeitung der Lichtströme erfolgt im Zeitmultiplex. Das Ausgangssignal ee
Photodetektors D wird einer Regeleinrichtung RG zugeführt aus der Regelsig-
nale
abgeleitet werden. Hierdurch wird wenigstens eine der Frequenzen f1(t) oder f2(t)
derart nachgeregelt, daß das Ausgangssignal des Photodetektors D einen extremalen
Wert annimmt. Die Frequenzdifferenz f2(t) - f1(t) nimmt dabei in zeitlicher Reihenfolge
die Werte f2' - f1'... f2(m) - f1(m) an. Diese sind ein Maß für die In der Regelschaltung
gemäß FIG. 14 ist ebenfalls eine Bearbeitung der Lichtströme und der elektrischen
Signale in Zeitmultiplex vorgesehen. Das Ausgangssignal des Photodetektors D wird
zunächst einem Verstärker VD und sodann in zeitlicher Aufeinanderfolge über Tiefpässen
TR1 ... TRm Regeleinrichtungen R1 .. Rm zugeführt.
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Hierdurch wird mindestens eine der beiden Gruppen von Frequenzen f1'
... f1(m) oder f2' ... f2(m) derart nachgeregelt, daß das Ausgangssignal des Photodetektors
D einen extremalen Wert annimmt. Aus den Frequenzen 1' ...
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f1(m) - f2' ... f2(m) werden schließlich die Frequenzdifferenzen f2'
- f1' ... f2(m) - f1(m) gebildet.
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Eine Anordnung, welche im Frequenzmultiplexbetrieb arbeitet ist in
FIG. 15 wiedergegeben. Hier wird z.B. die Bragg-Zelle T23 gleichzeitig mit den Frequenzen
f1', f1'', fl"' und die Bragg-Zelle T33 gleichzeitig mit den Frequenzen f2', f2'',
f2''' moduliert. Die Frequenzen f2', f2'', f2'' sollen mit den Wobbelfrequenzen
fH', R' t H' " ' frequenzmoduliert sein. Aus den Lichtwegen kommen dann gleichzeitig
die mit den Frequenzen fo + 1 + f2', fo + f1'' + und fo + f1''' + f2''' modulierte
Lichtsignale, wobei den f2(i) noch die Wobbelfrequenzen fH(i) überlagert sind.
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Wählt man die Frequenzdifferenz Jeweils zweier dieser Signale größer
als die Bandbreite des auf den Photodetektor D folgenden Verstärkers VD (FIG) 16),
so entspricht das elektrische Signal am Ausgang von VD der Summe der Lichtintensitäten
ICt) . Dabei ist yt) die Intensität der
beiden interferierenden
Teillichtstrahlen des i-ten Lichtweges am Ort des Photodetektors D.
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Wählt man für die gewobbelte Frequenz f2(t) den Ansatz fo(i)(t) =
f20(i)(t) + #f2(i)sin (2#fh(i) t + #H(i) (10) so erhält man für I(i)
Gleichung 11 wird in eine Fourier-Reihe entwickelt und nur die Frequenzanteile bei
fH(i) berücksichtigt: (I(i)(t) Spektralkomponente von I(i)(t) bei fH(l))
wobei J1 die gewöhnliche Besselfunktion erster Ordnung ist.
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Für #fH(i)# Li # 1 gilt
Man wird daher fH(i) genügend klein wählen um das Argument von I1 möglichst groß
zu machen.
Durch Korrelation von I = # I(i)(t) (14) mit sin (2#fH(i)
(t- #L(i)/2 + #H(i)) in phasenempfindlichen Gleichrichtern PG(i) erhält man
In der Regelsignalgewinnung RSG(i) wird aus R(i) ein Regelsignal abgeleitet, welches
den Mittelwert f20(i) der vom jeweiligen Generator G2(i) erzeugten Frequenz f2(t)
so regelt, daß R(i) gleich null ist. Die Anzeigen AN(i) messen die Frequenzdifferenzen
f20(i) f # (i) und daraus werden dieQ(i) bestimmt.
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FIG. 16 zeigt das Blockschaltbild der Regelschaltung zu FIG. 15. Die
strahlenaufteilenden Modulatoren T21 und T31 werden mit den Frequenzen f1 1 und
t (i) der Generatoren G1(i) und G2(i) moduliert. Die Frequenzen '2 f (i) sind um
G1(i) und G2(i) moduliert. Die Frequenzen f2(i) sind um den Mittelwert f20(i) gewobbelt,
wobei #f2(i) der Frequenzhuh und fH(l) die Wobbelfrequenz ist. Die Generatoren (i)
erzeugen die Wobbelsignale. Die Generatoren G1(i) erzeugen
die
Frequenzen f1(i). die entweder feste Werte haben oder ebenfalls mit t (i) moduliert
sind oder anstelle der f2(i) mit fH(i)H moduliert sind.
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Das Ausgangssignal des Photodetektors D wird zunächst in VD linear
verstärkt, sodann in den phasenempfindlichen Gleichrichtern mit mit den Wobbelsignalen
der Frequenzen fH(i) korreliert, sodaB an den Ausgängen der PG(i) die Signale R(i)
entsprechend G1. (15) vorliegen. Daraus werden in bekannter Weise in den Schaltungen
zur Regelsignalgewinnung RSG(i) Regelsitnale zur Regelung der Mittelwerte f20Ci)
der Frequenzen 2 i) gebildet.
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In den FIG. 17 und 18 sind weitere Möglichkeiten für die Aufspaltung
bzw. Wiedervereinigung von Licht strömen dargestellt. Bei der Anordnung gemäß FIG.
17 wird der von der Lichtquelle Q ausgehende Lichtstrom zunächst in m Teillichtströme
und sodann jeder der m Teillichtströme auf zwei einander zugeordnete Teillichtströme
aufgespalten, welche einen Lichtweg in einander entgegengesetzten Richtungen durchlaufen.
Anschließend werden die einander zugeordneten Teillichtströme wieder zu m Teillichtströmen
und schließlich die m Teillichströme zu einem einzigen Lichtstrom vereinigt, der
auf den Photodetektor D weitergeleitet wird.
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Bei der Anordnung gemäß FIG. 18 wird dagegen der von der Lichtquelle
Q ausgehende Licht strom zunächst in k Lichtströme und Jeder der k Licht ströme
sodann in eine Gruppe von weiteren Teillichtströmen aufgespalten. Die Summe aller
Teillichströme in allen Gruppen muß gleich 2m sein.
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Die Aufspaltung in den Gruppen erfolgt in der Weise, daß einander
zugeordnete Teillichtatröme gebildet werden, welche Jeweils einen Lichtweg in einander
entgegengesetzten Richtungen durchlaufen. Anschließend werden die Teillicht-
ströme
der Gruppen wieder zu k Teillichtströmen und die k Teillichtströme schließlich zu
einem einzigen Lichtstrom vereinigt welcher auf den Photodetektor D weitergleitet
wird.
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Die Anordnung gemäß FIG. 18 kann z.Bt zur Messung der absoluten Drehung
mehrerer Plattformen PL1, PL2, PL3 dienen, die völlig willkürliche und voneinander
unabhängige Drehbewegungen ausführen. Eine solche Anordnung ist In FIG.
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19 aufgezeichnet, Da lediglich die von den einzelnen Flächen umschloßenen
Lichtwege zur Messung herangezogen werden, müssen demnach lediglich diese Lichtwege
mit den Plattformen PL1, PL2, PL3 etarr verbunden sein. Die Auswertung kann dann
zentral an einer beliebigen andern Stelle erfolgen.
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Zur Einhaltung eines definierten Polarisationszustandes ist die Einfügung
von Plarisationsstellgliedern pS(i) mit veränderbarer Doppelbrechung im Lichtweg
zweckmäßig. Hierzu kenn beispielsweise ein Teil des Lichtstromes ausgekoppelt und
einer Polarisationsregeleinrichtung zugeführt werden. In dieser Regeleinrichtung
werden dann in bekannter Weise Regelsignale gebildet, welche auf das zugehörige
Polarisationsstellglied einwirken.
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In FIG. 20 ist ein Beispiel für eine Pblarisationsregelung unter Verwendung
dreier Stellgieder Ej(i) (j- 1, 2, 3,) für jeden Lichtweg L(i) (i= 1 ... m) aufgezeichnet.
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Wird z.B. einem Stellgied E(i) über den Addierverstärker V.(i) ein
schwaches Modulationssignal Ci) als Anteil des a Ci) zugeführt, so ist auch Parameters
Qå zugeführt, so ist auch im Ausgangssignal I von D eine Komponente des Signals
SMå 1 enthalten. Diese Komponente hat positives Vorzeichen für den Fall, daß sich
I bei einer geringfügigen Veränderung von # (i) ebenfalls vergrößert und hat negatives
Vorzeichen für den
Fall daß sich I bei einer gemingfügigen Vergrößerung
von verkleinert. Es kann daher durch Vergleich der Signale SM(i) festgestellt werden,
ob eine Erhöhung von Ci) zu J einer Erhöhung oder zu einer Verkleinerung von I führt.
Dieser Vergleich erfolgt durch die Korrelatoren Kj(i). Durch die Ausgangssignale
der Kj(i) werden beispielsweise aus Speichern oder Integratoren bestehenden Regelschaltungen
G@(i) angesteuert, deren Ausgansaignale über die Addierverstärker Vj 1 auf die Ei
(i) weitergeleitet werden. Dadurch werden den Steuerparametern Q (i) konstante Größen
zugeführt derart, daß I als Funktion der Qj 1 einen maximalen Wert annimmt.