DE2940481A1 - Personenkontrollvorrichtung - Google Patents
PersonenkontrollvorrichtungInfo
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Description
DR.-ING. WALTER ABITZ DR. DIETER F. MORF
DTPL.-PHYS. M. GRITSCHNEDER
Patentanwälte
5. Oktober~~1979
-3-
PoHtnnBrhrift / Foetal Address
Foatfach β«Ο1ΟΘ, 8ΟΟΟ München θβ
Telefon Sf) 32 23
Telex: (O) B23008
IR 2316
PENNWALT CORPORATION
Pennwalt Building, Three Parkway, Philadelphia, Pa. 19102,
V. St. A.
Personenkontroi!vorrichtung
030016/085S
IR 2316
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Kontrolle von handgeschriebenen Zeichen einer Persca und in Verbindung
damit nötigenfalls die anschliessende Kontrolle von derselben Person gesprochener Laute; bei einer
solchen Vorrichtung ist ein Wandler vorgesehen, der die genannten Zeichen und Laute aufzunehmen vermag und gemäß
der Erfindung als gepolte Platte aus einem eine piezoelektrische (oder pyroelektrische) Wirkung zeigenden
Harz ausgebildet ist, das vorzugsweise ein Vinylidenfluorld-Polyraerharz
ist.
Die Identifizierung von Personen ist an zahlreichen Stellen, z.B. Lagern, Banken, Laboratorien und an stark gefährdeten
Anlagen, erforderlich. Lange Zeit ist die handgeschriebene Unterschrift das geeignetste und allgemein anerkannte Mittel
zur Identifizierung einer Person gewesen. Beim Einlösen
von Schecks kontrollieren die Banken noch heute die eigenhändige Unterschrift des Vorlegers. Anlagen, in denen
Unbedenklichkeitsbescheinigungen erforderlich sind, verlassen sich in erster Linie auf Lichtbilder in Identitätskarten.
Den Vergleich der Person mit dem Ausweisbild nimmt vor dem Betreten der Anlagen ein Wächter vor. Bei diesen
Verfahren sind Fälschungen und falsche Darstellungen nicht auszuschließen.
Sicherheitssysteme gibt es vorwiegend in Verbindung mit
Eingangskontrollen, die mit "Kreditkartenchiffren1· arbeiten. Einige Systeme dieser Art erfordern auch eine eingestanzte
Codezahl. Das Neueste in Sachen Eingangskontrolle ist in den Vorrichtungen verwirklicht, die irgendeine
Eigenheit des menschlichen Körpers als "Chiffre" verwenden. Zum Beispiel Sichtkontrolle durch Betriebsfernsehen.
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Die Fähigkeiten und die Zuverlässigkeit des die Identifizierung vornehmenden Wächters sind die schwachen
Punkte solcher Systeme. Bei der Eingangskontrolle hat man auch begonnen, andere persönliche Merkmale, wie Stimme,
Finger- oder Handabdruck, zu Identifizierungszwecken heranzuziehen.
Die Nachprüfung der Unterschrift eines Menschen stellt ein weiteres Verfahren dar, das Beachtung verdient. Einige
Verfahren zur Unterschriftsnachprüfung arbeiten mit Wegsensoren wie etwa linearen Differentialübertragern in
einer speziellen Feder oder mit speziellen Schreibflächen, in die Drahtgitter eingeschlossen sind. Ein neuerdings
entwickeltes System zur Nachprüfung von Unterschriften, im wesentlichen durch Benutzung der beim Schreiben mit
der Hand auftretenden Beschleunigungsgrößen in einem Rechner, ist in der US-Patentschrift 3 983 535 vom 28. Sept. 1976
beschrieben. Dieses Patent betrifft ein Schreibgerät (Feder), das mit einem Kraftwandler ausgestattet ist, und behandelt
die Entdeckung und die Ausnützung der ausserordentlich hohen Korrelationen innerhalb bestimmter Bereiche eines
Unterschriftsbildes.
Der Erfindung liegt im wesentlichen die Aufgabe zugrunde, eine kostengünstige Personenkontrollvorrichtung zu entwickeln,
in der eine Platte oder eine Folie mit piezoelektrischer (oder pyroelektrischer) Wirkung als Wandler verwendet werden,
um die äusserst geringfügigen zeitlichen Variationen von Druck und/oder Temperatur zu messen, die auftreten,
wenn eine Person schreibt oder handschriftliche Markierungen vornimmt.
Die Erfindung bringt folgende Vorteile: Eine Kunststofffolie mit stabilen piezoelektrischen (oder pyroelektrischen)Eigenschaften
bietet eine große, insgesamt aktive
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Schreibfläche. Soll der Temperatur/Zeit-Effekt hervorgehoben
werden, so kann eine spezielle beheizte Feder benutzt werden. Die Druck/Zeit- und/oder Temperatur/Zeit- ^
Information kann zur visuellen überprüfung dargestellt f werden, kann aber auch in einen Rechner übertragen werden,
in dem die erforderlichen Vergleiche nach dem Schreiben der Unterschrift vorgenommen werden. Der Folien-Wandler
könnte auch als Mikrophonaufnehmer dienen, um die · Stimme einer Person zu kontrollieren, wenn diese ihren ;
Namen oder ein spezielles Codewort spricht. Diese Schallinformation kann von dem Rechner verarbeitet werden, so j
daß eine zusätzliche überprüfung der Identität der Person ■
stattfindet. Die Nachprüfung von Unterschrift und Stimme erhöht die Zuverlässigkeit des Kontrollsystems beträchtlich,
j
i Die Fig. la und Ib in der Zeichnung geben Oszillographen- J
aufzeichnungen wieder, die benutzt werden, um die Ausgangs- ί
größe eines piezoelektrischen Folienwandlers darzustellen, j
wenn eine Unterschrift von ein und derselben Person zwei- «
mal hintereinander geleistet wird.
Die Fig. 2a und 2b geben die Ausgangsgröße eines piezo- *
elektrischen Folienwandlers als Aufzeichnung eines Oszillo- j graphen wieder und zeigen ein akustisches Bild eines von
ein und derselben Person zweimal nacheinander gesprochenen Wortes.
Die hier beschriebene Erfindung ist eine Kontrollvorrichtung mit einer Fläche für die Aufnahme handgeschriebener
Zeichen und die übertragung einer Darstellung dieser Zeichen
unter Anwendung elektrischer Energie auf eine Einrichtung, die diese Zeichendarstellung wiedergeben oder
speichern kann; die Vorrichtung ist dadurch ausgezeichnet, daß die genannte Fläche als gepolte Platte eines pie-
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zoelektrisch wirksamen Harzes ausgebildet ist und daß die genannte gepolte Platte eine so große Ladung hält,
daß ein piezoelektrisches Signal geliefert wird, wenn die genannte Platte von Hand mit Zeichen versehen wird,
und daß wahlweise ein piezoelektrisches Signal von einem anschliessend gesprochenen Laut gegeben wird.
Piezoelektrisch wirksame Harze sind solche Harze, die in der Lage sind, einen stabilen piezoelektrischen (oder
pyroelektrischen) Effekt zu liefern, venn aus diesem Harz hergestellte Folien oder Platten aufgeladen werden und
die Oberflächenladung (ijomöoladung) darch Erden oder
auf andere Weise abgeleitet wird. Beispiele solcher Harze sind beschrieben von Kawai in "Japanese Journal of
Applied Physics? Band 8, 1969, Seiten 975 und 976. Kawai nennt Polyvinylidenfluorid, Polyvinylfluorid, Polyvinylchlorid
und Polykarbonat. Bestimmte Polyamidharze zeigen in geladenem Zustand ebenfalls piezoelektrische Eigenschaften,
und ausgezeichnete piezoelektrische Wirkung zeigen Mischpolymerisate von Vinylidenfluorid mit anderen
halogenierten Olefinen; Beispiele hierfür: ein Mischpolymerisat aus 65 bis 75 Gew.% Vinylidenfluorid mit etwa
35 bis 25 Gew.% Tetrafluoräthylen oder Trifluoräthylen
oder Hexafluorpropylen oder Vinylfluorid oder Vinylchlorid oder Gemischen dieser in Mischpolymerisaten verwendbaren
Monomere. Besser geeignet sind im allgemeinen Polymerisate mit mindestens 65 Mol% Vinylidenfluorid in Verbindung
mit mindestens einem zur Mischpolymerisation geeigneten Monomeren, vorzugsweise einen fluorierten Äthylen
oder Propylen. Wie an sich bekannt, haben Vinylidenfluöridpolymerisate, die nur oder zu einem hohen Prozentsatz
aus Beta-Kristallen bestehen, die besten piezoelektrischen Eigenschaften. Die piezoelektrische Eigenschaften
in einem Harz-Häutchen lassen sich durch verschiedenar-
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tige Behandlungen beeinflussen, insbesondere durch monoaxiales, biaxiales oder multiaxiales Orientieren des
Häutchens, was in an sich bekannter Weise durch Recken oder Walzen erfolgt.
Piezoelektrische oder pyroelektrische Effekte werden in dielektrischen Stoffen mit permanentem elektrischen Moment
induziert. Diese Momente orientieren sich in Richtung des angelegten elektrischen Feldes. Das Anlegen eines elekt
rischen Gleichfeldes an das dielektrische Material wird als "Polen" bezeichnet. Der Vorgang des Polens ist an
sich bekannt und bedeutet bei dielektrischen Harzfolien und -platten im allgemeinen das Anlegen einer Gleichspannung
von beispielsweise 300 bis 1000 kV je Zentimeter Dicke des dielektrischen Materials an die dielektrische Harzplatte.
Die Ladung wird im allgemeinen angebracht, während das Harz eine Zeitlang auf eine Temperatur erhitzt wird, die
zwischen wenig über Raumtemperatur und wenig unter dem Schmelzpunkt des Harzes liegt, und anschliessend bei
angelegtem Potential die Harzplatte gekühlt wird.
Das Polen führt zu ständiger Polarisation und einer "Heteroladung"
wegen der resultierenden Dipolausrichtung. Zusätzlich zu diesem Effekt wird eine echte Ladung angelegt und
an der Folienoberfläche konzentriert. Da diese echte Ladung das gleiche Vorzeichen hat wie die Polungselektrode, wird
sie als "Homöoladung" bezeichnet. Die Homöoladung kann die
Wirkung der permanenten, auf die ständige Ausrichtung der Dipole zurückzuführende Heteroladung überdecken und eine
falsche Piezoelektrizität hervorrufen. Die Homöoladung kann monatelang auf einer gepolten dielektrischen Folie oder
Platte bleiben, wenn sie nicht durch eine stabilisierende Technik entfernt wird.
Aus dem Stand der Technik sind verschiedene Verfahren zum
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Stabilisieren von gepolten piezoelektrischen Harzelementen und die Notwendigkeit dieser MaBnahme bekannt.
In den US-Patentschriften 3 660 736 und 3 833 503 ist ein Wärmeverfahren zum Stabilisieren von gepolten Folien
mit piezoelektrischen Eigenschaften beschrieben. In der US-Patentschrift 3 973 715 ist ein Verfahren zum Stabilisieren
von piezoelektrischen Elementen beschrieben, nach dem das Element in Wasser getaucht wird. Ein weiteres, ausgezeichnetes
Verfahren zum Stabilisieren von piezoelektrischen Platten lehrt die US-Patentschrift 4 055 878, wonach
die Homöoladung von der gepolten Folie entfernt wird, indem die druckbeaufschlagte Folie geerdet wird.
Um Elektroden zu haben, mit denen die elektrischen Signale von den gepolten Platten abgeführt werden können, lassen
sich die Platten einseitig oder beidseitig vor oder nach dem Polen mit elektrisch leitenden Schichten versehen,
die beispielsweise aus der Dampfphase abgeschieden, aufgemalt, durch Galvanisieren, Zerstäuben oder dergleichen
erzeugt werden können. Derartige Schichten können aus verschiedenartigen leitenden Materialien bestehen, wie
beispielsweise Metallen oder Metalloxiden, was auch an sich bekannt ist. Man kann die unbeschichteten Platten
auch mit Metallschichten als Elektroden belegen.
Fig. la zeigt, wie erwähnt, eine Wiedergabe einer gespeicherten Oszillographenaufzeichnung. Sie ist von Peter
Radice erzeugt worden, indem er seinen Namen auf eine gepolte Platte aus einem piezoelektrisch wirksamen Harz
schrieb, die eine 0,01 mm (0,4 mil) starke Polyvinylidenfluorid-Folie
aufwies, welche fünfmal einachsig gereckt worden war, dann mit einer 1000 8 starken Nickelbeschichtung
auf beiden Seiten versehen, gepolt durch Anlegen einer Gleichspannung von 500 kC/cm an die beschichtete
Folie bei gleichzeitiger Erwärmung auf 90° C während
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einer Stunde und Abkühlung auf 40 C vShrend 20 Minuten;
die Stabilisierung erfolgte, indem die gepolte Folie unter Druckbeaufschlagung mit 14 kg/im (20O psi) kurzgeschlossen oder geerdet wurde. Anschliessend wurde diese
gepolte Platte auf Hartpappe von 6 mm (1/4 inch) angebracht, nachdem die Folie auf beiden Seiten Elektrodenleitungen
(Aluminiumfolie) erhalten hatte. Die L-eitungen wurden dann
an den Eingang eines Tektronix-EinstraLhl-Oszillographen
geführt. Auf die gepolte Folie wurde ein Stück Papier gelegt, und die Unterschrift wurde mit. einem Kugelschreiber
geschrieben.
Fig. Ib ist die Wiedergabe einer zweiten Unterschrift der
gleichen Person auf der gleichen gepolten Platte eines piezoelektrischen Harzes; die Unterschrift wurde elektrisch
auf den Bildschirm des Oszillographen übertragen, wo sie als Oszillogramm der Unterschrift erschien.
Fig. 2a gibt einen gespeicherten Oszillographenschrieb
wieder, der die Ausgangsgröße einer gepolten Platte von piezoelektrischem Harz darstellt, dadurch entstanden, da3
ein Codewort gegen die Oberfläche der Platte gesprochen wurde. Fig. 2b zeigt einen Oszillographenschrieb des
gleichen Codeworts, zu einem späteren Zeitpunkt von der gleichen Person aus kurzem Abstand gegen die gleiche
gepolte Platte aus piezoelektrischere Earz gesprochen.
Die hier beschriebene Vorrichtung kann, wie aus dem Stand der Technik bekannt, in vielfacher Weise eingesetzt werden.
Die speziellen Empfangs-, Speicher- und Vergleichseinrichtungen, mit denen die erfindungsgesäße Vorrichtung
kombiniert werden kann, gehören ebenfalls zum Stand der Technik und sind beispielsweise in den vorveröffentlichten
US-Patentschriften 3 840 911, 3 618 013, 3 621 72O, 3 699
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und 3 983 535 beschrieben.
Wegen der pyroelektrischen Eigenschaften, die bei gepolten Platten aus piezoelektrischem Harz gewöhnlich anzutreffen sind, kann zum Anbringen der Zeichen auf der
Platte mit Vorteil ein erwärmter Stift benutzt werden; dadurch werden die Schreibgewohnheiten der Person, deren
Unterschrift nachgeprüft werden soll, hervorgehoben.
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Claims (6)
- Patentansprüche ;Personenkontrollvorrichtung mit einer Fläche für die Aufnahme von handgeschriebenen Zeichen und die übertragung einer Darstellung dieser Zeichen unter Anwendung elektrischer Energie zum Vergleichen mit einer entsprechenden Darstellung, dadurch gekennzeichnet, daß die genannte Fläche als gepolte Platte eines piezoelektrisch wirksamen Harzes ausgebildet ist und daß die genannte gepolte Platte eine so große Ladung hält, daß ein elektrisches Signal geliefert wird, wenn die genannte Platte von Hand mit Zeichen versehen wird.
- 2. Kontrollvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es sich bei dem piezoelektrisch wirksamen Harz um ein Vinylidenfluorid-Polymerisat handelt, von dem mindestens 65 Mol% aus Vinylidenfluorid bestehen.
- 3. Kontrollvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Vinylidenfluorid-Polymerisat ein Homopolymerisat ist.0300 1 ß/08SS
ORIGINAL INSPECTED■;.:i !IR 2316 - 4. Kontrollvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das genannte Vinylidenfluorid-Polymerisat ein Mischpolymerisat mit mindestens 65 Mol-% Vinylidenfluorid und mindestens einem anderen, in ein Mischpolymerisat einbaubarem fluorierten Äthylenoder Propylen-Monomeren ist.
- 5. Kontrollvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die genannte gepolte Platte beidseitig mit einer elektrisch leitenden Beschichtung versehen ist.
- 6. Kontrollvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die genannte gepolte Platte eine so große Ladung hält, daß ein elektrisches Signal geliefert wird, wenn aus kurzem Abstand ein gesprochener Laut darauf gerichtet ist.ORIGINAL INSPECTED
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