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Beschreibung Die Erfindung betrifft ein Arbeitsverfahren und eine
Schwenk-Verfahrvorrichtung für einen Röntgenuntersuchungstisch, der sowohl eine
Schwenkbewegung als auch eine Verfahrbewegung zur Lageveränderung des Untersuchten
durchführt.
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Bei eingehenden Untersuchungen der inneren Organe, z.B. dem Magen,
ist es häufig notwendig, den Untersuchten in verschiedenen Stellungen, z.B. liegend,
stehend und in Zwischenlagen, zwischen liegend und stehend zu röntgen. Zu diesem
Zweck ist es bekannt, Röntgenuntersuchungstische zu verwenden, die einen Schwenkmotor
und einen Verfahrmotor aufweisen, die eine Schwenkbewegung und/oder eine Verfahrbewegung,
damit das Ende des Tisches nicht den Boden berührt, durchführen. So kann zwar jede
gewünschte Lage des Untersuchten erreicht werden, das Verfahren und Schwenken ist
jedoch relativ zeitraubend und der Röntgenuntersuchungstisch als Ganzes durch die
Verwendung von zwei Antriebsmotoren und zwei Antriebsvorrichtungen aufwendig. Darüberhinaus
kommt es durch die getrennten Bewegungen des Tisches leicht zu Schwingungserscheinungen,
die Röntgenaufnahmen während der Verfahrbewegung nicht zulassen.
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Es ist Aufgabe der Erfindung, ein Arbeitsverfahren und eine Schwenk-
Verfahrvorrichtung für einen Röntgenuntersuchungstisch anzugeben, d eine besonders
schnelle und dabei schonende Lageveränderung des Untersuchten ermöglicht, eine besonders
niedrige Tischhöhe aufweist und kostengünstiger als die bekannten Röntgenuntersuchungstische
ist.
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Die Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Schwenkbewegung und die Verfahrbewegung
gleichzeitig ablaufen. Auf diese Art und Weise ist es vorteilhaft möglich, eine
annähernd kreisförmige Tischbewegung zu erreichen, die eine gleichförmige schonende
Bewegung des Untersuchten ermöglicht und eine niedrige Bauhöhe erlaubt.
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In Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Winkelgeschwindigkeit
der Schwenkbewegung und die Geschwindigkeit der Verfahrbewegung während des Schwenk-
und Verfahrvorganges im Verhältnis zueinander konstant sind. Durch diese Arbeitsweise
ergibt sich eine besonders gut vorhersehbare Lage des Untersuchten während des Verfahrvorganges,
so daß der Röntgenoperateur Zwischenlagen besonders gut und feinfühlig ansteuern
kann, so daß die Röntgenaufnahme in der gewünschten Lage vorgenommen wird.
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In anderer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Winkelgeschwindigkeit
der Schwenkbewegung und die Geschwindigkeit der Verfahrbewegung im Verhältnis zueinander
ungleichförmig sind. Diese Arbeitsweise ist besonders vorteilhaft, wenn ein schnelles
und gleichzeitig sanftes Anfahren der Endstellungen erreicht werden soll. Es ist
dabei vorgesehen, daß die Schwenkbewegung zunächst langsam und vor Erreichen der
Endstellung schneller, die Längsbewegung dem entgegen zunächst schneller und gegen
Erreichen der Endstellung langsamer verläuft. Dies hat neben der schonenden Lageveränderung
des Untersuchten noch den weiteren krteil, daß die Bauhöhe des erfindungsgemäßen
Röntgenuntersuchungstisches besonders niedrig gehalten werden kann, so daß es auch
älteren Patienten leicht möglich ist, den Röntgenuntersuchungstisch zu besteigen.
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Die Bauhöhe des Röntgenuntersuchungstisches kann bei diesem Bewegungsablauf
noch erheblich niedriger als die normale Tischhöhe von 80 cm sein, z.B. 40 bis 60
cm.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Schwenkbewegung
und die Verfahrbewegung mechanisch miteinander gekoppelt erfolgt. Auf diese Art
und Weise wird eine absolute Sicherheit des Bewegungsablaufes sichergestellt. Eine
entsprechende vorteilhafte absolute Ablaufsicherheit ist mit elektrischen oder hydraulischen
Mitteln nicht erreichbar.
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Zur Durchführung des Arbeitsverfahrens für einen Röntgenuntersuchungstisch
ist ein Röntgenuntersuchungstisch mit einer Schwenkvorrichtung in Form eines Zahnradschwenksegmentes,
in das ein durch einen Elektromotor angetriebenes Ritzel eingreift und der eine
ebenfalls motorgetriebene Verschiebevorrichtung für eine Längsverfahrung aufweist,
vorgesehen, der dadurch gekennzeichnet ist, daß die Schwenkvorrichtung und die Verschiebevorrichtung
einen gemeinsamen Antriebsmotor aufweisen. Auf diese Weise ergibt sich eine erfindungsgemäß
arbeitende Vorrichtung, die besonders kostengünstig ist, da lediglich ein Antriebsmotor
vorhanden ist. So wird auch eine sichere Synchratsation der Schwenk- und Verfahrbewegung
durch mechanische Mittel erreicht.
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Es ist vorteilhaft vorgesehen, daß zwischen der Schwenkvorrichtung
und der Verschiebevorrichtung mechanische, insbesonders formschlüssig wirkende Kraftübertragungselemente
angeordnet sind. Durch die Anordnung von formschlüssig wirkenden Kraftübertragungselementen
zwischen Schwenkvorrichtung und Verschiebevorrichtung wird eine optimale Sicherheit
bei der Synchronisation der Schwenk- und Verfahrbewegung erreicht. Es ist weiterhin
gewährleistet, daß jederzeit nach Beendigung
der Schwenk- und Verfahrbewegung
die Mittellage des Tisches mit der waagerec hten Stellung übereinstimmt. Eine seitliche
Verschiebung ohne gleichzeitige Schwenkung ist unmöglich, so daß sich eine besonders
große Sicherheit gegen überlastungen ergibt. Formschlüssige übertragungselemente
ergeben weiterhin weitestgehende Wartungsfreiheit, so daß auf regelmäßigen Service
in engen Intervallen verzichtet werden kann.
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In Ausbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß die mechanischen Kraftübertragungselemente
Zahnräder sind. Durch den Einsatz von Zahnrädern ergibt sich eine besonders robuste
und gleichzeitig schwingungsarme Ausführung mit Hilfe einfacher Maschinenelemente.
Die Zahnräder, die zusammen ein Zahnradschwenk- und Vorschubgetriebe bilden, können
vollständig gekapselt und mit einer Dauerschmierung versehen werden. Der Schwenk-
Verfahrmechanismus kann so wartungsfrei werden, ohne daß eine Beeinträchtigung bei
häufigem Gebrauch auftritt.
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In weiterer Ausbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß zumindest
zwei Zahnräder eine exzentrische Anordnung aufweisen. Hierdurch wird vorteilhaft
erreicht, daß die gewünschte ungleichförmige und trotzdem synchronisierte Schwenk-
und
Verfahrbewegung ablaufen kann. Die Zahnräder brauchen lediglich
in der Zahnform geringfügig korrigiert werden. So ergibt sich einfach eine in ihrer
Sicherheit und Wartungsfreiheit unverändert gute Ausbildung des erfindungsgemäßen
Röntgenuntersuchungstisches mit den Vorteilen einer besonders niedrigen Bauweise
und besonders schonender Lageveränderung des Untersuchten.
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In weiterer Ausbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß das Zahnradschwenksegment
einen Zentrumswinkel aufweist, der mindestens 1800 ist. Bei dem erfindungsgemäßen
Röntgenuntersuchungstisch ist es vorteilhaft möglich, auch das Zahnrad-: schwenksegment
symmetrisch auszubilden und einen Zentrumswinkel von größer als 1800 zu erhalten.
Auf diese Art und Weise ist für den erfindungsgemäßen Röntgenuntersuchungstisch
vorteilhaft ohne weiteres ein Schwenkbereich nach jeder Seite von 900 möglich, so
daß nicht nur eine stehende Lage des Untersuchten, sondern auch eine Uberkopflage
von 900 erreicht werden kann.
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In Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß auf der Antriebsritzelwelle
ein weiteres Zahnrad angeordnet ist, das über mindestens ein Zwischenzahnrad mit
einer Zahnstange des verfahrbaren Teils des Röntgenuntersuchungstisches kämmt.
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Auf diese Art und Weise wird eine besonders einfache Ausbil dung der
mechanischen Verbindung zwischen Antriebsmotor, Schwenksegment und Verschiebevorrichtung
erreicht. Die Zahnradübertragung zwischen der Ritzelwelle des Zahnradschwenksegmentes
und der Zahnstange der Verschiebevorrichtung kann sowohl mit einem großen Zahnrad
als auch mit einer Vielzahl von kleinen Zahnrädern ausgebildet sein. Die erfindungsgemäßen
Vorteile der gekoppelten gleichzeitigen Bewegung mit vollkommener Ablaufsicherheit
bleiben in allen Fällen erhalten.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß der Röntgenuntersuchungstisch
je eine Schwenk- und/oder Verschiebeeinrichtung auf beiden Seiten aufweist. Auf
diese Weise wird eine gleichmäßige Krafteinleitung in den beweglichen Teil des Röntgenuntersuchungstisches
erreicht, der so besonders reibungsarm und sicher arbeitet.
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Die Erfindung wird an Hand von Zeichnungen näher erläutert, die ein
besonders bevorzugtes Ausführungsbeispiel zeigen und aus denen weitere Einzelheiten
zu ersehen sind.
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Es zeigen im einzelnen: Fig. 1 eine Seitenansicht des Röntgenuntersuchungstisches
und Fig. 2 einen Schnitt entlang der Linie II / II in Fig. 1.
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In Fig. 1 bezeichnet 1 die Einganswelle des Antriebsmotors, der sich
vor der Zeichenebene befindet. Die Eingangswelle 1 ist in dem Seitenständer 2 gelagert,
der über eine Grundplatte 5 fest mit dem Boden verschraubt ist. Oben im Seitenständer
2 befindet sich die Schwenkwelle 3, die das Zahnradschwenksegment 4 trägt. Dieses
kämmt mit dem strichliert angedeuteten Schwenkritzel. Im oberen Teil ist das Zahnradschwenksegment
4 mit dem Führungsgehäusen 6 verschraubt, in denen Führungsrollen für die Längsführung
des Tisches 7 angeordnet sind. An der Unterseite trägt der Tisch 7 die Zahnstangengehäuse
8, in die denen sich die angedeutete Zahnstange,#t dem ebenfalls angedeuteten Zahnstangenritzel
kämmt, befindet. Die Zahnstange wird durch die verdeckten und daher nur angedeuteten
Zwischenzahnräder vom Antriebswellenzahnrad 11 angetrieben.
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Die genaue Anordnung der Zahnräder und des Schwenksegments 4 ergibt
sich aus Fig. 2. In dieser sind entsprechende Teile mit den gleichen Bezeichnungen
wie in Fig. 1 bezeichnet.
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In dem doppelteilig ausgeführten Seitenständer 2 ist mittig das Zahnradschwenksegment
4 angeordnet, das von dem Zahnradschwenksegmentritzel 9 bewegt wird. Auf der dem
Motor 10 gegenüberliegenden Seite trägt die Einganswelle 1 das Zahnrad 11, das Zahnständer
12, 13, 14 und 15 antreibt und so die Zahnstange 16 bewegt. Da besonders vorteilhaft
nur Zahnräder mit gleichem Modul verwendet werden, ist es möglich, die Zahnräder
in einer Reihe anzuordnen. Hierbei ergibt sich eine Zahnstangenlänge in der Größe
des abgewickelten Zahnradschwenksegmentes. Durch die kleinen Zwischenzahnräder 12,
13, 14 und 15 wird erreicht, daß sich die Zahnräder während der Verfahrbewegung
relativ schnell drehen, so daß es zu einem vorteilhaften ruckfreien Arbeiten des
erfindungsgemäßen Röntgenuntersuchungstisches kommt.
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Strichliert ist weiterhin eine Transmissionswelle 19 eingezeichnet,
die über die ebenfalls strichliert gezeichneten Zahnräder 20 ebenso wie auf der
Einangsseite eine zweite Schwenk- und/oder Verschiebevorrichtung antreiben kann.
Im Normalfall reicht jedoch in gezeigter Weise, daß der Röntgenuntersuchungstisch
auf der Seite, die dem Antrieb gegenüber liegt, mit einer Verschiebe stange 21 geführt
und gehalten wird, die mit einem Schk#elenk 22 versehen ist.
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Das erfindungsgemäße Arbeitsverfahren für einen Röntgenuntersuchungstisch
ist nicht nur auf die Ausführung des gezeigten, mit Zahnrädern arbeitenden Ausführungsbeispiels
beschränkt.
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Das erfindungsgemäße Arbeitsverfahren kann ebenso ohne den Rahmen
der Erfindung zu verlassen über Kurbelschleifengetriebe etc. verwirklicht werden.
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