-
Scherengreifer Die Erfindung betrifft einen Scherengreifer mit zwei
um eine Drehachse schwenkbaren Schaufeln, deren beiden Trägerplatten über die Schwenkachse
hinaus verlängerte Abschnitte aufweisen, die drehfest mit der zugehörigen Trägerplatte
verbunden sind.
-
Durch die DT-AS 17 56 903 ist bereits ein solcher nach dem Scherenprinzip
arbeitender Greifer mit zwei zueinander schwenkbaren Schaufeln bekanntgeworden.
Um die Anwendung des bekannten Scherenprinzips zu ermöglichen, ist es erforderlich,
die Trägerplatten der beiden Schaufeln zum Zwecke der Kraftübertragung auf die Schaufeln
über die Drehachse hinaus zu verlängern.
-
Jede Trägerplatte weist daher ein mit der Schaufel verbundenes Teil
und einen verlängerten Abschnitt auf, wobei die Trägerplatte zusammen mit der Schaufel
um eine Drehachse drehbar ist.
-
Bei dem bekannten Greifer sind die beiden Trägerplatten der einen
Schaufel durchgehend ausgebildet, d.h. die mit dieser Schaufel verbundenen Teile
und die verlängerten Abschnitte liegen in einer Ebene. Demgegenüber sind bei der
anderen Schaufel die Trägerplatten ullterbroclsell uiid der all der Schaufel befestigte
Teil und der verlängerte Abschnitt jeder Trägerplatte sind gegeneinander versetzt
angeordnet. Die räumliche Lage der einzelnen Teile ist: so gewälll.t, daß die Init
der zuletzt genannten Schaufel verbundenen Teile der Trägerplatten an den beiden
äußeren Enden der Drehachse und die verlängerten Abschnitte weiter innen auf der
Drehachse gelagert sind. Dazwischen sind schließlicii
jeweils die
durchgehenden Trägerplatten der zuerst genannten Schaufel auf der Drehachse gelagert.
-
Die beschriebene Konstruktion hat: den Nachteil, daß sie aufwendig
und kompliziert und der Greifer demnach teuer in der Hersellung ist. Auch ist der
Zusaininenbau der beiden mit ddn Trägerplatten versehenen Schaufeln zu dem kompletten
Greifer bei der bekannten Anordnung der Trägerplatten schwierig und zeitaufwendig.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Scherengreifer zu
schaffen, der einfach und billig herzustellen ist, und bei dein auch der Zusammenbau
vereinfacht: wird.
-
Zur Lösung dieser Aufgabe ist bei dem eingangs vorausgeset:t:en Scllerengreifer
vorgesehen, daß jede Schaufel eine erst:e Trägerplatte aufweist, dereii verlängerter
Abschnitt: in eilier gegenüber der ersten Trägerplatte in Richtung zur zweite Trägerplatte
hin versetzten Ebene verläuft, daß jede Schaufel eine zweite Trägerplatte aufweist,
deren verlängerter Abschnitt in einer Ebene mit der zweiten Trägerplatte liegt,
und daß die zweite Trägerplatte räumlich zwischen der ersten Trägerplatte uiid deren
versetzten verlängerten Abschnitt angeordnet ist.
-
Der erfindungsgemäße Scherengreifer schafft die Möglichkeit, die
beiden Schaufeln mit den Trägerplatten und deren verlängerten Abschnitten völlig
baugleich als identische Teile auszubilden. Es können also zwei gleiche Schaufeln
mit Trägerplatten hergestellt: und dann zu einem Scherengreifer zusammengesetzt
werden. Dies ist bei dem bekannten Greifer n cht möglich, bei dem
wegen
der dort vorgesehenen Anordnung der einzelnen Trägerplattez und der verlängerten
Abschnitte die beiden Trägerplatten unterschiedlich ausgebildet sind, weshalb für
den Aufbau des bekannte Greifers zwei verschiedene Schaufeln hergestellt werden
müssen.
-
Es sei darauf hingewiesen, daß der Begriff "Schaufel" im vorliegenden
Fall auch die notwendigen Trägerplatten und deren verlängerten Abschnitte mit umfaßt
und nicht nur die eigentliche Schaufel als solche gemeint ist.
-
Die bei der Erfindung vorgesehene Verwendung zweier baugleicher Schaufeln
wirkt sich besonders vorteilhaft auf die Kosten und die Zeitdauer der Herstellung
aus, da nur jeweils gleiche Teile hergestellt werden müssen. Es sind daher weniger
Baulehren und andere Werkzeuge erforderlich, wodurch eine Verringerung der nötigen
Umrüstzeiten erzielt wird. Weiterhin ist bei der erstellung der einzelnen Stahlteile
jeweils nur ein gleichbleibender Brennschnitt notwendig. Schließlich gestaltet sich
auch der Zusammenbau zweier gleicher Schaufeln wesentlich einfacher, als wenn zwei
unterschiedliche Schaufeln verwendet werden. Als ein weiterer Vorteil ist auch noch
die Reduzierung der eventuell benötigten Ersatzteile und die Vereinfachung der Lagerhaltung
zu nennen.
-
Die zur Kraftübertragung erforderliche Verbindung zwischen der Trägerplatte
und deren versetzt angeordneten Nerlängerten Abschnitt ist in zweckmäßiger Weise
als Reibschlußverbindung mit einer Buchse, die einen den Drehpunkt festlegenden
Zentrierbolzen umgibt und mittels einer Schraubenverbindung fest zwischen der Trägerplatte
und dem verlängerten Abschnitt eingespannt ist, ausgebildet.
-
Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung sind zwei räumlich
voneinander getrennte Drehpunkte vorgesehen, die auf der gedachten Drehachse liegen.
Beim gegenseitigen Betätigen der beiden Schaufeln erfolgt dabei an jedem Drehpunkt
eine entgegengesetzte Drehbewegung. Dadurch, daß keine durchgehende körperliche
Drehachse vorhanden ist, sondern zwei voneinander getrennte einzelne Drehpunkte,
ergibt sich der Vorteil, daß zwischen den beiden Drehpunkten Platz für Seilumlenkrollen
und auch für die benötigten Seile selbst zur Verfügung steht.
-
Andere vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
angegeben.
-
Anhand des in der Zeichnung dargestellten Ausfünrungsbeispiels wird
die Erfindung nachstehend näher erläutert. Es zeigen: Fig. 1 eine Draufsicht auf
einen Scherengreifer in geöffneter Stellung, Fig. 2 eine Seitenansicht des geöffneten
Scherengreifers, Fig. 3 eine Seitenansicht des geschlossenen Scherengreifers und
Fig. 4 eine Querschnittsansicht eines Drehpunktes langes der Schnittlinie A-B in
Fig. 3.
-
Der zeichnerisch dargestellte Scherengreifer enthält zwei Schaufeln
1 und 2, die völlig baugleich au~gebildet sind. Die
Schaufel 1 weist
eine erste Trägerplatte 3 auf, die bis zu einem ersten Drehpunkt 12 reicht und am
Boden der Schaufel 1 verschweißt ist. Ebenso wie die erste Trägerplatte 3 ist auch
derei verlängerter Abschnitt 4 um den ersten Drehpunkt 12 drehbar.
-
Allerdings ist der verlängerte Abschnitt 4 gegenüber der Ebene der
ersten Trägerplatte 3 zur Mitte hin versetzt angeordnet. Die Schaufel 1 ist weiterhin
mit einer zweiten Trägerplatte 6 versehen, die ebenfalls durch Schweißen am Boden
der Schaufel 1 befestigt ist. Die zweite Trägerplatte 6 ist um einen zweiten Dreh
punkt 14 drehbar, und außerdem ist die zweite Trägerplatte 6 übe den Drehpunkt 14
aus einem Stück bestehend verlängert, so daß der verlängerte Abschnitt 7 und die
Trägerplatte 6 aus einem Stück bestehen und in einer Ebene liegen.
-
In gleicher Weise ist die baugleiche Schaufel 2 mit einer ersten
Trägerplatte 3' versehen, deren verlängerter Abschnitl 4' in einer zur Mitte hin
versetzten Ebene verläuft. Die erste Trägerplatte 3' und deren verlängerter Abschnitt
4' sind zusammen mit der ersten Trägerplatte 6 der anderen Schaufel 1 um den zweiten
Drehpunkt 14 drehbar. Die zweite Trägerplatte 6' der Schaufel 2 und deren verlängerter
Abschnitt 7' bestehen wieder aus einem Stück, liegen also in der gleichen Ebene,
und sind um den ersten Drehpunkt 12 drehbar. Sowohl die durchgehende zweite Trägerplatte
6 der Schaufel 1 als auch die durchgehende zweite Trägerplatte 6 der Schaufel 2
sind im Bereich der beiden Drehpunkte 12 und 14 mit einer entsprechenden Bohrung
versehen: Wie in Fig. 1 besonders deutlich zu erkennen ist, sind die beiden Schaufeln
1 und 2 mit ihren Trägerplatten 3 und 6 bzw. 3' und 6' und deren verlängerten Abschnitten
4 und 7 bzw. 4' und 7' völlig identisch ausgebildet, so daß es gleich ist, ob eine
Schaufel links oder rechts angeordnet ist. Dabei verlaufen die durchgehenden Trägerplatten
6 und 6 im Bereich der beiden Drehpunkte 12
und 14 zwischen den
Trägerplatten 3 bzw. 3' und deren verlängerten Abschnitte 4 bzw. 4'.
-
Um einen weitgehend abgeschlossenen Raum zur Aufnahme der benötigten
Seilrollen 30, 32, 34 bzw. 30', 32', 34''zu schaffen, sind die verlängerten Abschnitte
4 und 7 bzw. 4' und 7' an ihren unteren Seiten und an ihren Enden durch Abdeckplatten
8 und 9 abgedeckt. Dadurch wird ein gegen Verschmutzung weitgehend gesicherter Raum
geschaffen, der nur von oben her zugänglich ist.
-
Innerhalb dieses Raumes sind außerdem noch Seilschlösser 22 bzw.
-
22' vorgesehen, die an den verlängerten Abschnitten 7 bzw. 7' befestigt
sind. Dabei ist es von besonderem Vorteil, daß bei dem erfindungsgemäßen Greifer
keine durchgehende körperliche Drehachse, sondern zwei voneinander getrennte Drehpunkte
12 und 14 vorgesehen sind. Der Verlauf der benötigten Seile ist deshalb innerhalb
des erwähnten Raumes nicht behindert.
-
Nachfolgend wird anhand von Fig. 4 der konstruktive Aufbau des einen
Drehpunktes 14 näher erläutert. Es sei darauf hingewiesen, daß der andere Drehpunkt
12 in entsprechender Weise ausgebildet ist. In der Schnittdarstellung sind die erste
Trägerplatte 3' der Schaufel 2 und deren versetzt angeordnater verlängerter Abschnitt
4' zu erkennen. Außerdem ist die durchgehende zweite Trägerplatte 6 und deren damit
in einer Ebene liegender verlängerter Abschnitt 7 dargestellt. Da die Trägerplatte
6 und deren verlängerter Abschnitt 7 aus einem Stück bestehen, welches im Bereich
des Drehpunktes 4 lv,it einer Bohrung versehen ist, sind hier keine hsondereri Maßnahmen
zur Kraftübertragung von der Trägerplatte 6 auf deren verlängerten Abschnitt 7 erforderlich.
Innerhalb der erwähnten Boh lng befindet sich ein Lager 24, welches sowohl als Wälzlager
als auch als Gleitlager ausgebildet
sein kann. Mit Hilfe des Lagers
24 ist die Trägerplatte 6 um eine Buchse 16 drehbar, in der ein die Achse des Drehpunktes
festlegener Zentrierbolzen 18 mittels Schrauben 26 und Muttern 28 gehalten ist.
-
Die Kraftübertragung zwischen der Trägerplatte 3' und deren verlängerten
Abschnitt 4' erfolgt über eine Reibschlußverbindung, wobei der Kraftschluß durch
die Buchse 16 erfolgt, die mittels der Schraubverbindungen 26, 28 drehfest zwischen
der Trä gerplatte 3' und dem verlängerten Abschnitt 4' eingespannt ist.
-
Dadurch wird eine drehmomentenfeste Verbindung zwischen der über den
Drehpunkt 14 hinausragenden Trägerplatte 3' und dem verlängerten Abschnitt 4' hergestellt.
Anstelle der beschriebenen Reib schlußverbindung ist auch eine Kraftübertragung
durch Formschluß möglich, indem z.B. eine Verzahnung vorgesehen wird.
-
Um einen definierten Abstand zwischen der ersten Trägerplatte 3'
und der zweiten Trägerplatte 6 bzw. deren verlänger ten Abschnitt 7 herzustellen,
ist auf der Buchse 16 eine Abstand hülse 20 vorgesehen. Wie Fig. 4 ferner zeigt,
wird durch die für die Reibschlußverbindung vorgesehenen Schraubenverbindungen 26,
zugleich auch der innerhalb der Buchse 16 befindliche Zentrierbolzen 18 fixiert.
Der Aufbau des beschriebenen Drehpunktes 14 gestattet, daß die Trägerplatte 6 einerseits
zusammen mit deren verlängerten Abschnitt 7 und die Trägerplatte 3' andererseits
zu sammen mit deren verlängerten Abschnitt 4' in jeweils entgegenge setzter Richtung
um den Drehpunkt 14 verschwenkbar sind.
-
Die Abstandsmaße a und b innerhalb der Lageranordnung sind in vorteilhafter
Weise so gewählt, daß die bei der Kraftübertragung auftretenden Normalkräfte in
der Trägerplatte 3' und
dem verlängerten Abschnitt 4' durch das
Lager 24 abgestützt werden, so daß das Lager 24 von der Aufnahme eines Momentes
und somit von einer zusätzlichen Beanspruchung frei ist. Die Abstandsmaße a und
b sind daher so gewählt, daß das Verhältnis von a zu b gleich dem Verhältnis des
Abstandsmaßes von der Drehachse 10 des Drehpunktes 14 bis zur Schneide 36 der Schaufel
(bzw. bis zum Angriffspunkt der Kräfte an der Schneide 36) zu dem Abstandsmaß von
der Drehachse 10 bis zur Mittelachse der Seilrollen 32 und 30 ist. Nach dem Hebelgesetz
ist dann das Lager 24 im "toten Punkt" und frei von einer zusätzlichen Beanspruchung.
-
Wie Fig. 4 verdeutlicht, ist eine rasche Trennung der beiden Schaufeln
voneinander möglich, indem die Schrauben 26 entfernt und der Zentrierbolzen 18 aus
der Buchse 16 herausgezogen wird. Umgekehrt können die beiden baugleichen Schaufeln
auf einfache Art rasch zu einem kompletten Scherengreifer montiert werden.