DE2922830C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Entkeimen einer
in einem Leitungsrohr fließenden Flüssigkeit mittels ultra
violetter Strahlen, wobei als Strahlungsquelle eine Nieder
druck-Hochstrom-Quecksilberdampflampe (UV-Lampe) mit Elektroden
kolben und Entladungsrohr, an dem ein blinddarmförmiges Rohr
stück (Blinddarm) angeordnet ist, vorgesehen ist.
Vorrichtungen zur Entkeimung von Flüssigkeiten, die ultra
violette Strahlungsquellen verwenden, sind beispielsweise
aus der DE-OS 26 30 496 und aus der US-PS 36 37 342 bekannt.
Sofern das Entladungsrohr der UV-Lampe zur Einstellung des
Quecksilber-Dampfdruckes einen Blinddarm besaß, wurde bei
den bisher verwendeten Vorrichtungen der Raum, in welchem
die UV-Lampe befestigt war, im wesentlichen in drei thermisch
voneinander getrennte Kammern geteilt:
In eine unterste Kammer, in welcher der "Blinddarm" der UV-Lampe
saß, in eine mittlere Kammer, in welcher sich der Entladungs
raum der Lampe befand, und welche von der zu entkeimenden
Flüssigkeit umströmt wurde, und in einen oberen Teil, in welchem
die Elektrodenkolben untergebracht waren, und der durch Kühl
finnen gekühlt wurde. Die Drei-
Kammer-Teilung erschien deshalb notwendig, damit einerseits
die Betriebstemperatur der Entladungsstrecke (i. d. R.
< 300°C) nicht den Blinddarm zu sehr aufheizte, der
als kälteste Stelle (i. d. R. < 65°C) des Systems für den
Quecksilber-Dampfdruck - und damit auch für die Strah
lungsintensität - verantwortlich ist und andererseits auch
der obere Raum durch die Entladungsstrecke nicht zu sehr
aufgeheizt wurde, weil dieser von außen zugängliche Raum
aus Sicherheitsgründen nicht übermäßig heiß werden durfte.
Damit die UV-Lampe überhaupt gezündet werden konnte, mußte
die ganze Blinddarmpartie vor dem Zünden über einen Heiz
widerstand vorgewärmt werden. Diese Heizung wurde dann beim
Einschalten des Anodenstromes wieder ausgeschaltet. Im
Betrieb wurde die Temperatur des Blinddarms durch die Rück
heizung der Entladungsstrecke und die Temperatur der Umge
bungsluft bestimmt. Diese wiederum schwankte mit der Was
sertemperatur. Die Temperatur des Blinddarms mußte des
halb je nach Jahreszeit durch geeignete Zwischenringe - durch
die der Blinddarm mehr oder weniger in die unterste Kammer
hineingesenkt wurde - korrigiert werden.
Die bisherigen Vorrichtungen besaßen den Nachteil, daß
beim Aufheizen des Blinddarms zur Zündung der mittlere
Teil - und damit die Entladungsstrecke - kalt blieb. Das
Quecksilber konnte daher dort wieder kondensieren, was die
Zündung erschwerte. Andererseits wirkte sich die hohe
Temperatur der Entladungsstrecke in der mittleren Kammer
während des Betriebes außerordentlich schädlich auf die
Lebensdauer der UV-Lampe aus.
Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vor
richtung der eingangs erwähnten Art anzugeben, bei der die
Temperatur des Blinddarms auch während des Betriebs der
Lampe definiert geregelt werden kann, die einfach aufge
baut ist und bei der die Lebensdauer der UV-Lampe größer
ist, als dieses bei den bisher verwendeten Vorrichtungen
der Fall war.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des
kennzeichnenden Teils des Anspruchs 1 gelöst. Zweckmäßige
Ausgestaltungen dieser Merkmale enthalten die Unteran
sprüche.
Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung werden im
folgenden anhand der in den Figuren dargestellten Ausfüh
rungsbeispiele näher erläutert.
Hierbei zeigt
Fig. 1 ein erstes Ausführungsbeispiel der erfindungsge
mäßen Vorrichtung und
Fig. 2 eine modifizierte Ausführungsform der Vorrichtung
nach Fig. 1.
Fig. 1 zeigt schematisch den Querschnitt einer Entkeimungs
vorrichtung nach der Erfindung. Das zu entkeimende Medium
1 durchströmt dabei ein Leitungsrohr 2, in dem beispiels
weise ein U-förmiges Entladungsrohr 3 der UV-Lampe 4 in
einem Quarzschutzrohr 5 angeordnet ist. Die UV-Lampe 4
sitzt dabei in einem durchgehenden, nicht mehr in Kammern
unterteilten Raum. Der obere Teil dieses Raumes, in welchem
die Elektrodenkolben 6 sitzen, befindet sich oberhalb des
Leitungsrohres 2 und ist über einen Kanal 7 mit dem unteren
Teil des Raumes verbunden, in welchem sich der Blinddarm
8 und die Heizung 9 befinden. Der Verbindungskanal 7 steht
in Wärmekontakt mit dem fließenden Medium 1. Die Heizung
9 wird von einem Regler gesteuert, der mittels eines Tempe
raturfühlers 10 die Temperatur am Blinddarm 8 konstant
hält. Mit 11 ist eine an dem Blinddarm 8 angeordnete Hoch
spannungs-Hochfrequenz-Zündelektrode bezeichnet, über die
die UV-Lampe 4 gezündet wird.
Die Wirkungsweise dieser Vorrichtung beruht auf der Tat
sache, daß die durch die Heizung und die Entladung er
wärmte Luft 12 nach oben steigt, in den Verbindungskanal 7
gelangt, hier im Kontakt mit dem Leitungsrohr 2 - an dem
unter Umständen noch zusätzliche Kühlbleche 14 angeordnet
sein können - abgekühlt wird und dann die abgekühlte Luft 13
wieder mit der UV-Lampe in Berührung kommt. Dabei wird zu
nächst der Raum um den Blinddarm 8 gekühlt. Die Zahl der
Kühlbleche und ihre Dimensionierung sowie die Abmessungen der
Fläche des Leitungsrohres 2, die mit der zu kühlenden Luft 12
in Berührung kommt, sind derart gewählt, daß der Luft
strom 13 eine Temperatur aufweist, die unterhalb der Be
triebstemperatur des Blinddarms 8 liegt. Die Einstellung der vor
gegebenen Temperatur des Blinddarms erfolgt dann mit Hilfe der
Heizung 9, die ihrerseits über den Fühler 10 geregelt wird.
Wird die Vorrichtung in der in Fig. 1 dargestellten Weise
betrieben, d. h., sind die Elektrodenkolben 6 der UV-Lampe
4 nach oben und der Blinddarm 8 nach unten gerichtet, so
erfolgt die Luftzirkulation allein durch Konvektion.
Obwohl der Blinddarm 8 direkt an das Entladungsrohr 3 an
schließt, lassen sich bei Betriebstemperaturen des Ent
ladungsrohres 3 von < 300°C mit der beschriebenen Vor
richtung noch Blinddarmtemperaturen von < 65°C definiert
einstellen. Vorteilhaft bei der neuen Vorrichtung ist fer
ner, daß das Entladungsrohr 3 beim Zünden vorgewärmt wird,
wodurch der Zündvorgang erleichtert wird. Ferner wird die
Betriebstemperatur des Entladungsrohres gesenkt, was die
Lebensdauer der UV-Lampe erhöht. Außerdem braucht beim Ein
satz der UV-Lampe der Blinddarm nicht mehr gezielt in die
Öffnung eingeführt zu werden, die sich bei den bisher ver
wendeten Vorrichtungen in der zwischen der untersten und
der mittleren Kammer eingefügten Wand befand. Und schließ
lich bleibt der Blinddarm frei zugänglich für die Zündelek
trode, es entsteht keine Kollision mit der Heizung, die
ja mit der Zündelektrode nicht in Wechselwirkung treten
darf.
Fig. 2 zeigt schematisch den Querschnitt einer modifizier
ten Entkeimungsvorrichtung gemäß Fig. 1. Das zu ent
keimende Medium 1 durchströmt hierbei ebenfalls das Lei
tungsrohr 2, in dem das U-förmige Entladungsrohr 3 der UV-
Lampe 4 im Quarzschutzrohr 5 angeordnet ist. Der obere Teil
dieses Raumes befindet sich oberhalb des Leitungsrohres 2
und ist über den Kanal 7 mit dem unteren Teil des Raumes
verbunden, in welchem sich der Blinddarm 8 und ein den
Blinddarm axial umgebendes und zum Entladungsrohr 3 hin
offenes Rohr befinden. Das Rohr besteht im Bereich seines
offenen Endes 15 aus elektrisch isolierendem Material, bei
spielsweise aus Glas, und weist dort eine Öffnung 17 zur
Durchführung der Hochspannungs-Hochfrequenzzündelektrode 11
auf. Im Bereich des entgegengesetzten Endes 16 weist das
Rohr mindestens eine weitere Öffnung 18 auf. Im Inneren
des Rohres zwischen den Öffnungen 17 und 18 sind die
Heizung 9 und der Temperaturfühler 10 angebracht. Die
Heizung 9 wird von einem Regler gesteuert, der mittels
des Temperaturfühlers 10 die Temperatur am Blinddarm 8 kon
stant hält. Der Verbindungskanal 7 steht über Kühlbleche 14
in Wärmekontakt mit dem fließenden Medium 1.
Die Wirkungsweise dieser Vorrichtung beruht ebenfalls im
wesentlichen auf der Zirkulation von Luft im Inneren der
Vorrichtung. Die durch die Entladung erwärmte Luft 12 ge
langt an den Elektrodenkolben 6 vorbei in den Verbindungs
kanal 7 und wird an dem Leitungsrohr 2 sowie den zusätz
lichen Kühlblechen 14 abgekühlt. Ein erster Teil 13 a des
abgekühlten Luftstroms 13 wird an der Außenseite des Roh
res unmittelbar zu dem Entladungsrohr 3 der UV-Lampe 4 ge
leitet. Ein zweiter Teil 13 b des gekühlten Luftstromes 13
tritt durch die Öffnung 18 in das Rohrinnere ein, und wird
mit Hilfe der Heizung 9 und des Temperaturfühlers 10 auf
die vorgegebene Betriebstemperatur des Blinddarms 8 einge
regelt. Da der zweite Teil 13 b des kühlenden Luftstroms 13
vor allem die Aufgabe hat, die Betriebstemperatur des Blind
darms 8 konstant zu halten, braucht nur eine verhältnis
mäßig geringe Luftmenge 13 b durch das Innere des Rohres zu
strömen.
Wird die Vorrichtung in der in der Fig. 2 dargestellten Weise
betrieben, d. h., sind die Elektrodenkolben der UV-Lampe 4
nach oben und der Blinddarm 8 nach unten gerichtet, so er
folgt die Luftzirkulation bereits durch Konvektion. Zu
sätzliche Maßnahmen, etwa die Einführung einer Luftumwälz
pumpe oder eines Gebläses, sind an und für sich nicht er
forderlich, jedoch ist es manchmal zu empfehlen, einen
Ventilator 19 einzubauen, da durch diese Maßnahme die
Luftzirkulation beschleunigt und eine bessere Kühlung
des Entladungsrohres 3 bewirkt wird.
Vorteilhaft an der erfindungsgemäßen Vorrichtung nach
Fig. 2 ist, daß die Heizung 9 nur noch den zweiten Teil
13 b des gekühlten Luftstromes 13 auf die Betriebstempe
ratur des Blinddarms erwärmen muß, so daß die Heizung 9
entsprechend klein dimensioniert werden kann. Da der
Hauptteil 13 a des gekühlten Luftstromes 13 ohne Zwischen
aufheizung über die Heizung 9 unmittelbar an das Entla
dungsrohr 3 gelangt, wird die Kühlwirkung des Luftstromes
13 darüber hinaus nun optimal ausgenützt. Hervorzuheben
wäre auch noch, daß es aufgrund der geteilten Luftführung
möglich ist, selbst bei Verwendung einer schwach dimen
sionierten Heizung 9 einen eine starke Kühlung bewirkenden
Ventilator 19 in den zirkulierenden Luftstrom 12, 13 ein
zubauen.
Claims (4)
1. Vorrichtung zum Entkeimen einer in einem Leitungsrohr (2)
fließenden Flüssigkeit mittels ultravioletter Strahlen,
wobei als Strahlungsquelle eine Niederdruck-Hochstrom-Queck
silberdampflampe (UV-Lampe 4) mit Elektrodenkolben (6)
und Entladungsrohr (3), an dem ein blinddarmförmiges Rohr
stück (Blinddarm 8) angeordnet ist, vorgesehen ist, dadurch
gekennzeichnet, daß
- - zur Kühlung der UV-Lampe (4) die an dem Entladungsrohr (3) erwärmte Luft (12) an dem Elektrodenkolben (6) vorbei durch das Verbindungsrohr (7) zur Außenwand des Leitungs rohres (2) führbar,
- - die an der Außenwand des Leitungsrohres (2) abgekühlte Luft (13), die eine Temperatur kleiner als die Betriebs temperatur des Blinddarms (8) aufweist, an dem Blinddarm (8) vorbei wieder dem Entladungsrohr (3) zuführbar, und
- - die vorgegebene Temperatur des Blinddarms (8) durch eine Heizung (9) regelbar sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
sich in dem Verbindungsrohr (7) Kühlbleche (14), die an
dem Leitungsrohr (2) befestigt sind, und/oder ein Ventilator
(19) befinden.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
sich die Elektrodenkolben (6) im oberen Teil und der Blind
darm (8) im unteren Teil der Vorrichtung befinden.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß ein erster Teil (13 a) der abgekühlten Luft (13) unmittel
bar dem Entladungsrohr (3) zuführbar ist.
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DE19922566B4 (de) * | 1998-12-16 | 2004-11-04 | Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e.V. | Verfahren zur Erzeugung von Ultraviolettstrahlung |
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