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Verfahren zum Knoten und Schneiden eines Garn-
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stranges beim Umschnüren von Ballen in landwirtschaftlichen Ballenpressen
sowie Knüpfapparat zur Durchführung des Verfahrens Die Erfindung betrifft ein Verfahren
zum Knoten und Schrei~ den eines Garnstranges beim Umschnüren von Ballen in landwirtschaftlichen
Ballenpressen, wobei das Garnende mittels einer Garnhalterung während der Ballenformung
geklemmt gehalten wird und der Garnstrang nach dem Umschlingen eines Ballens mittels
einer Pressennadel an das Garnende herangeführt, zusammen mit diesem von einem drehbaren
Knüpferhaken erfaßt und verknotet und mittels eines Messers durchtrennt wird.
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Die Erfindung betrifft weiterhin einen Knüpfapparat zur Durchführung
des vorstehend genannten Verfahrens.
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Die bisher bekannten und allgemein gebräuchlichen Knüpfapparate für
landwirtschaftliche Ballenpressen sind außerordentlich
kompliziert
und teuer, da sie eine Vielzahl relativ zueinander beweglicher und miteinander zusammenwirkender
Teile haben. Gewöhnlich führt die Pressennadel den Garnstrang einer Garnhalterung
in Form eines rotierend antreibbaren Gar=itnehmers und eines hebelförmigen Garnhalters
zu. Ein beweglicher Garnriegel zieht den Garnstrang von der Innenseite der Nadel
weg und drückt ihn gegen den Knüpfer haken. Weiterhin kommt als bewegliches Teil
ein Messerhebel hinzu, der mit einem daran angebrachten Abstreifkamm die weitere
Funktion hat, den Knoten vom Knüpferhaken abzustreifen. Der Garnmitnehmer und der
Knüpferhaken werden von der Knüpferantriebswelle über Knüpferscheiben mit Verzahnungs
segmenten, damit zusammenwirkende Ritzel'und Schneckengetriebe angetrieben. Eine
Kurvenbahn an der Knüpferscheibe dient zum Antrieb des Garnriegels. Der Messerhebel
wird durch einen Nocken gesteuert.
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Wegen der Vielzahl der in Eingriff stehenden beweglichen Teile muß
unter den gegebenen Einsatzbedingungen mit einem verhältnismäßig hohen Verschleiß,
Reparaturanfälligkeit, Einstellschwierigkeiten und erhöhtem Pflegeaufwand gerechnet
werden. Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Garn?<nüpfer mit
wesentlich weniger beweglichen Teilen und ein vereinfachtes Arbeitsverfahren zu
schaffen, wodurch die bisher notwendigen hohen Kosten und die übrigen genannten
Nachteile vermieden werden.
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Zur Lösung der vorstehenden Aufgabe wird hinsichtlich des Arbeitsverfahrens
erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß der Gírnstrang erst nach der Bildung des Knotens
im wesentlichen gleichzeitig mit dem Durchtrennen geklemmt wird. Es hat sich nämlich
überraschend gezeigt, daß das zur Pressennadel führende Ende des Garnstrangs während
der Knotenbildung keiner besonderen Klemmung bedarf.
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Eine weitere Vereinfachung des Arbeitsverfahrens läßt sich dadurch
gewinnen, daß der Garnstrang unmittelbar neben der
Rlemmstelle durchtrennt
wird. Es genügt in diesem Fall ein einziges, verhältnismäßig einfaches,bewegliches
Organ, um gleichzeitig zu klemmen und zu schneiden.
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Eine noch weitergehende Vereinfachung des Verfahrens wird dadurch
erreicht, daß der Garnstrang vor der Knotenbildung in einer einzigen zügiges Bewegung
im wesentlichen gleichzeitig an die Einrichtungen zum Knoten, Klemmen und Schneiden
herangeführt wird. Auf diese Weise wird die mehrfache Zuführung des Garns zwischen
verschiedenen Teilen des Geräts vermieden.
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Schließlich ist in bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen,
daß der Knoten nach seinem Festziehen allein durch den Vorschub des Ballens vom
Knüpferhaken abgezogen wird. Man spart dadurch ein bewegliches Abstreiferorgan.
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Der zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens vorgeschlagene
Knüpfapparat ist dadurch gekennzeichnet, daß jeweils ein feststehender Teil der
Schneideinrichtung und der Garnhalterung mit der wirksamen Fläche oder Kante in
Bewegung richtung der Pressennadel hintereinander in oder dicht neben der Bewegungsebene
des von der Pressennadel herangeführten Garnstranges angeordnet sind und der Knüpferhaken
in seiner Grundstellung diese Ebene durchdringt oder so dicht daneben liegt, daß
der von der Pressennadel an die Schneideinrichtung und die Garnhalterung herangeführte
Garnstrang über die Zunge des Enffpferhakens läuft, und daß jeweils ein beweglicher
Teil der Schneideinrichtung und der Garnhalterung durch einen gemeinsamen Antrieb
im wesentlichen gleichzeitig betätigbar sind.
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Bei dem neuen Garnknüpfer wird der Garnstrang bereits durch die Bewegung
der Pressennadel in die zum Knoten, Abschneiden und weiteren Klemmen notwendige
Stellung gebracht, so daß sich weitere Zwischenbewegungen und dazu notwendige Führungsteile
erübrigen. Die Knüpferantriebswelle braucht nur
noc die Welle des
Knüpferhakens anzutreiben, von deren Drehbewegung dann der Antrieb des gemeinsamen
beweglichen Teils der Klerm- und Schneideinrichtung abgeleitet sein kann. Weiterer
Antrieb und sonstiger beweglicher Teile bedarf es nicht, so daß der gesamte En£apparat
sowohl im Aufbau als auch in der Funktion außerordentlich einfach wird.
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In bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist neben der Garnhalterung
und/oder der Schneideinrichtung ein festes Leitblech angeordnet, welches den Garnstrang
aus der durch die Pressennadel vorgegebenen Bewegungsebene zur Garmealterung und
Schneideinrichtung sowie zum Knüpferhaken hin lenkt. Diese Konstruktion ist zweckmäßig,
weil einerseits die Presennadel im sicheren Abstand an der Lagernabe der Knüpferbakenwelle
vorbeigeführt werden muß9 andererseits aber der Garnstrang sofort über den Knüpferhaken
gelegt werden soll. Um dies zu erreichen, genügt ein feststehendes Leitblech. Es
bedarf keines beweglichen Garnriegels oder beweglichen Kitnehmers.
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Vorzugsweise sind die beweglichen Teile der Garuhalterung und der
Schneideinrichtung an einem gemeinsamen Hebel angebracht, durch welchen sie mit
einer schlagartigen Bewegung quer zur Richtung des Garnstrangs zum Zusammenwirken
mit den zugeordneten feststehenden Teilen gebracht werden. Der Hebel ist dabei zweckmäßigerweise
durch eine Feder in Wirkstellung der Garnhalterung und der Schneideinrichtung vor
belastet und durch einen Nocken oder Schiebeantrieb bis zu einer Ausklinkstellung
auslenkbar, aus der ihn die Feder in die Wirkstellung zuruckschlagen läßt. Diese
Konstruktion ist äußerst einfach und infolge der schlagartigen Funktion trotz unginstiger
Arbeitsbedingungen beim Durchtrennen des Garns zuverlässig wirksam.
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Um das Garnende sicher zu halten, während ein Ballen vom Garn umschnürt
wird, besteht die Garnhalterung vorzugsweise
einerseits aus einer
Platte und andererseits einem deren Klemmfläche überlappend umgreifenden, relativ
beweglichen Teil, wobei der Garnstrang im geklemmten Zustand zwischen den zusammenwirkenden
Klemmflächen zusammengedrückt und durch die Überlappung mehrfach über Kanten umgelenkt
wird.
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Die Einspsunung des Garns an den Umlenkstellen wird dadurch gefördert,
daß die feststehende Platte und/oder der bewegliche Teil der Garnhalterung zur Klemmfläche
hin ein- oder beidseitig abgeschrägt sind.
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Die Schneideinrichtung des erfindungsgemäßen Garnknüpfers besteht
aus scherenartig zusammenwirkenden Teilen, nämlich einerseits einer Messerplatte
und andererseits wenigstens einer relativ zu deren Schneidkante beweglichen Gegenplatte.
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Das erwähnte Leitblech für den Garnstrang kann einstückig mit der
Messerplatte ausgebildet sein. In bevorzugter A1 führung sind zwei im geschlossenen
Zustand der Schmeidein richtung die Messerplatte überlappende Gegenplatten vorgesehen,
von denen eine mit einer den Garnstrang führenden Ausnehmung in der Vorderkante
versehen ist, die verhindert, daß das Garn während des Schneidvorgangs längs der
Messerkante ausweicht.
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In weIterer bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung weist der Knüpferhaken
in seiner Grundstellung mit Bezug auf die Transportrichtung des Ballens mit der
Spitze schräg nach hinten. Der Winkel der Schrägstellung ist so zu zählen, daß durch
die Bewegung der Pressennadel ggf. in Verbindung mit dem genannten Leitbiech der
Garnstrang auf den Knüpferhaken gelegt wird, jedoch sichergestellt ist, daß allein
durch den Weitertransport des Ballens der gebildete Knoten am Knüpferhaken festgezogen
und dann von diesem abgezogen wird.
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Der Knüpferhaken ist vorzugsweise um eine im wesentlichen senkrechte
Achse drehbar. Es ist bekannt, die Zunge des Knüpferhakens über eine an ihrem hinteren
Ende gelagerte Rolle zu führen. In bevorzugter Weiterbildung der Erfindung
wird
die Rolle während eines Teils einer Umdrehung der Knüpferhakenwelle an einem das
Hakenmaul geöffnet haltenden festen Fuhrungsnocken und während eines anderen Teils
der Umdrehung sowie in der Grundstellung des Knüpferhakens an einem das Hakenmaul
geschlossen haltenden, elastisch nachgiebigen Schließer geführt, der zum Beispiel
die Form eines federnd gehalterten Bleches haben kann. Der vorstehend genannte Führungsnocken
kann an der Lagernabe der Knüpferhakenwelle ausgebildet sein.
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Damit eine um den Knüpferhaken gelegte Garnschlaufe nach unten und
zur Spitze hin gelenkt wird, ist der Knüpferhaken vorzugsweise auf der in der Grundstellung
zur Schneiden richtung weisenden Seite mit einer seitlichen, sich nach oben zunehmend
vergrößernden Verdickung ausgebildet, an der die Garnschlaufe abgleitet.
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Während bei den bekannten Garnknüpfern deren Rahmen auf der KE.ipferantriebswelle
gelagert ist, wird in zweckmäßiger Weiterbildung der Erfindung vorgeschlagen, daß
der Rahmen lösbar auf dem Pressenkanal der Ballenpresse befestigt wird.
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Diese Konstruktion erleichtert Reparaturarbeiten und das Auswechseln
von Teilen.
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Die Erfindung wird nachstehend anhand eines in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen: Fig. 1 eine Seitenansicht der wesentlichen
Teile eines Garnknüpfers gemäß der Erfindung, Fig, 2 eine Detailansicht aus Fig.
1, Fig. 3 eine Rückansicht des Garnknüpfers nach Fig.1, Fig. 4 eine Detail-Seitenansicht
der Garnhalterung und der Schneideinrichtung des Garnknüpfers nach Fig. 1 bis 3,
Fig.
5 eine Draufsicht, z.T. im Schnitt, der Einrichtung nach Fig. 4.
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Der als Ausführungsbeispiel gezeigte Garnknüpfer hat einen insgesamt
mit 10 bezeichneten Raknen, der mittels Schrau ben 12 auf dem angedeuteten Pressenkanal
14 einer lanwirtschaftlichen Ballenpresse befestigt werden kann. Die Shrauben 12
werden in einer oberen Abdeckung des Pressenals vorzugsweise versenkt angeordnet,
so daß sie den Durchgang des zu umschnürenden Materials nicht behindern Bei der
beispielhaft dargestellten Konstruktion beste.lt aur Rahmen 10 aus zwei senkrachten
Stehbolzen oder Poren 1, die durch eine obere Traverse 18 und eine untere Traverse
20 miteinarder verbunden sind. Die obere Traverse 18 trät ein Lager 22 der in Fig.
3 nur angedeuteten Knüpferantriebswelle 24. i)as Lagergehäuse des Lagers 22 ist
zur Erleichterung der Montage und des Ausbaus des Garnknüpfers lösbar mit dem Rahmen
10 verschraubt. Weiterhin trägt die Traverse 10 das mit 26 bezeichnete obere Lager
der Knüpferhakenwell 28, deren unteres Lager 30 als Nadellager ausgebildet und in
eier Nabe 32 aufgenommen ist, die über eine Platte 34beispielsweise durch Schweißverbindungen'fest
mit einem der Rohre 16 verbunden ist.
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An ihrem unteren Ende trägt die Welle 28 einen für sich bekannten
Knüpferhaken 36, an dem eine um eine horizontale Achse 38 verschwenkbare Zunge 40
gelagert ist, die an ihrem hinteren Ende eine drehbare Rolle 42 trägt. Der Antrieb
der Welle 28 mit dem Knüpferhaken 36 erfolgt durch die Knüpferantriebswelle 24 über
ein Kegelradpaar 44, 46.
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Auf der unteren Traverse 20 ist in aufrechter Lage eine in Fig. 4
in Seitenansicht dargestellte Platte 48 festgeschweißt.
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Diese Platte hat einen höheren Klemmteil 50, der zunächst durch eine
obere Schrägfläche 52 und dann durch einen stufenförmigen Absatz in einen flachen
Führungsteil 54 übergeht.
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Die mit 56 bezeichnete senkrechte Fläche des stufenförmigen Absatzes
bildet eine Klemmfläche, während die Schiäg fläche 52, an die sich die senkrechte
Fläche 56 anschließt, als Leit- oder Führungsfläche für den Garnstrang dient.
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Am Klemmteil 50 der Platte 48 ist über ein Distanzstück 58 eine Messerplatte
60 mittels einer Schraube 62 befestigt.
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Die Messerplatte 60 hat eine mit der Schrägfläche 52 der Platte 48
übereinstimmende Schrägfläche und daran anschließonl eine gerundete Schneidkante
64, die sich im wesentlichen senkrecht erstreckt.
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Die mit der Klemmfläche 56 und der Messerkante 64 zusammenwirkenden
Gegenplatten sind an einem Hebel 66 angebracht bzw ausgebildet, der mittels einer
Lagerbächse 68 a;lf einem Zapfen 70 gelagert und durch eine Mutter 72 axial gehalten
ist. Der Zapfen 70 ist an der Nabe 32 angeschweißt.
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Das untere Ende des Hebels 66 verzweigt sich in vier parallele Platten
74, 76, 73, 80. Von wissen Platten wirkt die mittlere Platte 7 ::iit ihrer mit Bezug
auf Fig. 5 rechten Fläche mit der Klemmfläche 56 der feststehenden Platte 48 zusammen.
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Durch den Zug einer am oberen Ende des Hebels 66 eingehängten Feuer
82, deren anaeres Ende zur Beispiel an einer fest mit der haken viorbundenen Lasche
84 festgelegt sein kann, legt sich die ebene reste Fläche der Platte 76 flach gegen
die Klemmfläche 56 der Platte 48, wobei ein zwischen die beiden Flächen engeführter
Garnstrang geklemmt wird.
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Die der Platte 76 benachbarten Platten 74 und 78 stehen in Richtung
auf den Klemmteil 50 der Platte 43 gegenüber der Klemmfläche der Platte 76 vor,
d.h. in dem in Fig. 5 dargestellten geschlossenen Zustand der die Garnhalterung
bilden~ den Klemmeinrichtung überlappen sie die Klemmfläche -56, so daß ein gekle=ter
Garnstrang mehrfach durch Kanten der Platten umgelegt und dadurch besser gehalten
wird. Außerdem ist der seitliche Abstand zwischen der Platte 48 und den
Platten
74 und 78 so gewählt, daß auch zwischen den Seitenflächen dieser Platten eine Klemmung
des Garns stattfindet.
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Zum Zwecke guter Klemmwirkung und gleichzeitig zur Vermeidung von
Beschädigungen des Garns ist der Klemmteil 50 der Platte 48 an den Seiten zur Klemmfläche
56 nin beidseitig abgeschrägt, wie dies in Pig. 5 dargestellt ist.
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Die Messerplatte 60 wirkt mit den beiden Platten 78 und 8() am Hebel
66 zusammen. Die letztgenannten Platten haben die Funktion, den Garnstrang gegen
die Schneidkante 64 zu dräkken, so daß das Garn durch Scherwirkung abgetrennt wird.
In der Platte 80 ist eine bogenförmige Ausnehmung 86 vorgese hen, welche verhindert,
daß der Garnstrang längs der Schneid kante ausweicht.
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Wie aus Fig, 4 ersichtlich, reicht die Platte 76 nach unten nicht
ganz bis zur Oberfläche des Führurigsteils 74 der Platte 48, während die Platten
74, 78 und 80 weiter nach unten reichen und somit den Führungsteil 54 seitliche
überlappen.
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Somit bildet der letztere eine Führung für den Hebel 66.
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U: den Hebel 66 aus der in Fig. 4 und 5 gezeigten Wirkstellung auszulenken,
ist ein Nocken 88 vorgesehen, der oberhalb der 1 ate 82 drehfest auf der Welle 28
sitzt. Das obere Lnc)e des Hebels 66 ist zur Well 28 hin umgebogen und wird bei
einer Umdrehung der Welle 28 längs einer bestimmten Wegsterecke mitgenommen, bevor
das obere Hebelende ausklinkt, d.h. vom cen 88 abgleitet, ì0nd dann der Hebel 66
durch die Feder 82 in die Wirkstellung nach Fig. 4 und 5 zuruckschnellt, A der Spitze
des Nockens 88 kann eine Rolle 90 mittels eines Lagerbolzens 92 drehbar gelagert
sein, wodurch der Verschleiß an den zusammenwirkenden Flächen des Hebels 66 und
des tTokkens 88 verringert wird.
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Während die Welle 28 beim Knotvorgang eine Umdrehung ausführt, muß
die Zunge 40 in einem bestimmten Winkelbereich der Umdrehung das Maul des Knüpferhakens
36 schließen und
in einem anderen Winkelbereich, wie .n Pi. 3 gezeigt,
offenstehen. Zum çchließen des Hakenmauls dient ein Schließer~ bleich 94 welches
so angeordnet und gebogen ist, daß die Rolle 42 auf die Cberseite des Blechs 94
aufläuft. Dadurch wird auf einem Teil des Umfangs das hintere Ende der Zunge 40
angehoben und gleichzeitig die Spitze der Zunge 40 nach unten in die geschlossene
Stellung gedruckt.
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Weil der Garnknoton bei geschlossenem Hakenmaul zusammenge zogen wird,
dann aber am Ende aus dem geschlossenen Hakenmaul herausgezogen werden muß, ist
es notwendig, daß die Zunge 4 dabei elastisch nachgibt. Zu diesen Zweck ist das
Schließerblech 94, wie aus Fig. 2 ersichtlich, mittels einer Druckfeder 96 und Schrauben
98, 100 elastisch nachgiebig an der Wabe 32 befestigt.
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Damit das Hakenmaul in einem bestimmten Umfangsbereich der Umdrehung
des fest mit der Welle 28 verbundenen Knüpferhakens 36 geöffnet v:ird, ist die Unterkante
der Nabe 32 als Nocken 102 ausgebildet. wie am besten aus Fig. 1 und 5 ersichtlich
Die Rolle 42 läuft dabei an einer am locken 102 ausgebildeten schrägen Lauffläche
104 entlang. Der Nocken 102 dräckt über die Rolle c2 das hintere Ende der Zunge
40 nach unten und bringt dadurch die Spitze der Zunge 4G in die in Fig. 3 gezeigte
geöffnete Stellung.
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Der Knüpferhaken 36 ist wenigstens auf einer Seite mit einer nach
oben zunehmend stärker werdenden Verdickung 106 ausgebildet, die dafür sorgt, daß
eine um den Knüpferhaken gelegte Garnschlaufe zur Rakenspitze hin gelenkt wird.
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Der vorstehend beschriebene Garnknüpfer funktioniert wie folgt: Es
ist davon auszugehen, daß das freie Ende des Garnstrangs in der Garnhalterung 50,
56, 74, 76, 78 eingeklemmt und die in der Zeichnung nicht dargestellte Pressennadel
unter den
Pressenkanal 14 zurückgezogen ist. Bei der Bildung eines
Ballens Stroh, Heu oder dergl. wird aus der Garnfahrunv, in der Pressennadel Garn
vom Vorrat nachgezogen, das sich, beginnend vom eingeklemmten freien Garnende, mit
Bezug auf pig. 1 nach links, über die Oberseite des Ballens, dann über dessen in
Förderrichtung vordere Fläche und dann bis zur Pressennadel über seine Unterfläche
erstreckt. Nachdem der Ballen im Pressenkanal 14 eine bestimmte Länge erreicht hat,
wird in bekannter Weise über ein nicht gezeigtes Zackenrad der Vorgang des Verknotens
ausgelöst. Dazu sticht die Pressennadel auf der linken Seite der Vorrichtung nach
Fig.1 von unten nach oben durch den Pressenkanal und bewegt sich dann mit der Nadelspitze
nach rechts an der Nabe 32 vorbei und bis über die Schneid- und Klemmeinrichtung
mit der KZsserplatte 60 und der Klemmfläche 56 hinaus. Dabei erd der Jarnstrang
durch die Spitze der Pressennadel in einer in Fig.5 strichpunktiert angedeuteten
und mit i08 bezeichneten senkrechten roene geführt. Die Pressennadel selbst, ihr
Antrieb ur,d die Bewegung ihrer Spitze nach oben und in Lanbsrichtung des Pressenkanals
sind bekannt. Der hier beschriebene Garuknüpfer könnte auf einer bereits existierenden
Ballenpresse montiert werden.
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In der oberen Endstellung der Pressennadel legt sich der von unten
hochgezogene Garnstrang gegen die Schrägfläche 52 der Klemmplatte 48, 50 und der
Messerplatte 60 und wird dadurch mit Bezug auf Fig. 4 und 5 bis zur Anlage an den
Platten 74, 78, 80 am Hebel 66 nach links abgelenkt. Dadurch legt sich der durch
die Pressennadel hochgezogene Garnstrang über die Zunge 40 des in der Grundstellung
gemäß Fig. 5 stehenden Knüpferhakens 36, wo bereits auch das geklemmte freie Ende
des Garns liegt.
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Nunmehr führt der Knüpferhaken eine Umdrehung um die Längsachse der
Welle 28 aus. Der Antrieb und die Steuerung der Knüpferantriebswelle 24 sind dabei
wiederum konventionell, Auch die Knotenbildung des zweisträngig über den L.ipferhaken
36,
40 geführten Garns geht in bekannter Weise vor sich. Während sich der Knpfrhaken
gemäß Fig. 5 im Uhrzeigersinn dreht, legt sich eine doppelsträngige Schlaufe um
den Haken 36 und die geschlossene Zunge 40. Nach etwa einer halben Umdrehung aus
der in Fig. 5 gezeigten Grundstellung trifft die Rolle 42 auf den Nocken 102, wodurch
die Spitze der Zunge 40 angehoben, d.h. das Hakenmaul geöffnet wird. Während die
Garnschlaufe auf dem Haken nahe dem Gelenk 38 der Zunge 40 sitzt, gelangen nach
etwa einer dreiviertel Umdrehung das geklemmte Garnende und der sich zur Pressennadeispitze
erstreckende Garnstrang in das geöffnete Hakenmaul. Darin bleiben sie noch, wenn
nunmehr bei weiterer Drehung des Knüpferhakens die Rolle 42 wieder vom Nocken 102
ab und auf das Schließerblech 94 aufläuft, so daß das Hakenmaul geschlossen wird.
Etwa im letzten Viertel der Umdrehung erfaßt auch der Nocken 88 das obere Ende des
Hebels 66 und lenkt dessen unteres Ende mit den Platten 74 - 80 aus der in Fig.
4 und 5 gezeigten geschlossenen Wirkstellung nach links aus. Dadurch wird das bisher
geklemmte Garnende freigegeben. Gleichzeitig rutscht der Garnstrang, welcher zur
Pressennadel fährt, weiter an der SchrEgflEche 52 und dann an der Schneidkante der
Messerplatte 60 sowie an der Klemufläche 56 nach unten. Nach einer bestimm'en Auslenkung
des Hebels 66 gleitet das obere Ende des Hebels vom Nocken 88 ab bzw. roll-t von
der dort gelagerten Rolle 90 ab, und durch den Federzug schlägt der ausgeklinkte
Hebel in die Wirkstellung nach Fig. 4 und 5 zurück. Dabei wird der Garnstrang an
der Schneidkante der Messerplatte 60 durchtrerst und gleichzeitig unmittelbar daneben
das zur Pressennadel führende Garnende erneut festgeklemmt, so daß beim anschließenden
Zurückziehen der Pressennadel in ihre Ausgangsstellung unterhalb des Pressen kanals
weiteres Garn für den nächsten Ballen nachgezogen wird.
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Unmittelbar nach dem Ausklinken und Zurückschlagen des Hebels 66 hört
die Drehbewegung der Wellen 24 und 28 auf
und der fest mit der
Welle 28 verbundenc Knüpferhaken 36 bleibt wieder in der Grundstellung geelaß Fig.
5 stehen.
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Durch den Weitertransport des umschnürten Ballens wird die um den
Knüpferhaken 36 und die Zunge 40 gelegte doppelsträngige Schlaufe vom schräg in
die Förderrichtung des Ballens weisenden Haken abgezogen, während dieser in seinem
durch die Zunge 40 geschlossenen Maul noch die beiden G.lrslenden festhält. Dadurch
wird der Knoten festgezogen, wobei die Garnenden eine durch die erste Schlaufe gehaltene
zweite Schlaufe bilden. Schließlich reißt der Zug, der durch den weiterrückenden
Ballen ausgeübt wird, auch die zweite Schlaufe aus dem Hakenmaul, da die mit eier
nach unten weisenden Zacke versehene Zungenspitze bei einer daran die Spannung der
Feder 96 bestimmten Kraft nachgibt. Damit ist das Umschnüren des Ballens beendet:,
und der vorstchend beschriebene Vorgang wiederholt sich beim nächsten lallc,l Normalerweise
werden auf landwirtschaftlichen Ballenpressen zwei oder mehr parallel angeordnete
und asynchron arbeibe.de Garnknüpfer eingesetzt. Aus der vorstehenden Beschreibung
ist ersichtlich, daß auch mehrere erfindungsgcmäße Garn knüpfer nebeneinander angeordnet
werden können, die über mehrere auf der Knüpferantriebswelle 24 sitzende Kegelräder
44 angetrieben werden.
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Abweichend vom beschriebenen Ausführungsbeispiel könnte zur Erleichterung
des Abziehens des Knotens vom Knüpferhaken dieser auch seitlich gekriimmt ausgebildet
sein, so daß sich seine Spitze mit Bezug auf die Draufsicht nach Fig. 5 zunächst
nach rechts und dann im Bogen nach unten erstreckt.
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Weitere Modifikationen sind durch Änderungen des Antriebs des beweglichen
Teils der Garnhaltarung und der Schneideinrichtung möglich, wobei ggf. sogar zwei
verschiedene Antriebsglieder statt des einen Hebels 66 Verwendung finden könnten.
In diesem Fall könnte auch der Betätigungszeitpunkt dieser beiden Einrichtungen
zeitlich weiter auseinanderfallen.