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Verfahren zum Feststellen der belegbaren Baugruppen einer
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zentral gesteuerten Fernmeldeanlage.
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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Feststellen der belegbaren
Baugruppen in einer zentral gesteuerten Fernmeldeanlage, insbesondere Fernsprechnebenstellenanlage,
wobei sich auf diesen Baugruppen unter anderem Verbindungssätze, Teilnehmerschaltungen
und Koppelvielfache befinden.
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Eine solche oben genannte Fernmelde-, insbesondere Fernsprechnebenstellenanlage,
ist aus der-DE-AS 264 74 04 bekannt. Eine so aufgebaute Anlage beinhaltet eine Vielzahl
steckbarer Baugruppen (Einheiten). In dieser Anlage muß die Belegbarkeit (Anwesenheit)
oder Nichtbelegbarkeit (Abwesenheit, gezogene Baugruppe, defekte Baugruppe) dieser
Baugruppen bekannt sein, da die auf den Baugruppen befindlichen peripheren Einrichtungen,
wie beispielsweise Verbindungssätze, Teilnehmerschaltungen und Koppelvielfache als
belegbar bzw. als nicht belegbar gekennzeichnet sein müssen.
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Die Aufgabe des erfindungsgamäßen Verfahrens besteht darin, es in
einfacher Weise zu ermöglichen, die Anzahl der tatsächlich belegbaren Baugruppen
beispielsweise bei der Inbetriebnahme der Anlage festzustellen.
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Dies wird nach dem erfindungsgemäßen Verfahren dadurch erreicht, daß
die Inbetriebnahme der Anlage zuerst als ein lediglich betriebstechnische Steuerwerke
freigebender, alle als "belegbar" (vorhanden) gekennzeichneten Baugruppen automatisch
als nicht belegbar1? (nicht vorhhanden, gezogen, gesperrt, defekt) kennzeichnender
Grundbetrieb,dann daran anschließend als ein in der Systemdatei als ??belegbar??
(vorhanden) gekennzeichnete Datenübertragungsleitungssteuerwerke einschaltender
und deren Belegbarkeit feststellender Systembetrieb und drittens daran anschließend
als eine alle belegbaren und nicht belegbaren vermittlungstechni schen Einrichtungen
generell als nicht belegbar (nicht vorhanden, gezogen, defekt) kennzeichnende und
anschlieBend an die vermittlungstechnischen Steuerwerke einen Anreiz zur Vermittlungsbetriebaufnahme
bewirkende Vermittlungsbetriebsprozedur erfolgt.
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Hieraus ergibt sich der Vorteil, daß nach Ablauf des Verfahrens alle
vermittlungstechnischen Steuerwerke automatisch ihre Abtastroutine aufnehmen und
die als nicht belegbar gekennzeichneten Baugruppen, d.h. aufgrund des erfindungsgemäßen
Verfahrens alle Baugruppen (Baugruppenanschlußstellen) abtasten und auf ihren Zustand
hin überprüfen. Die Zustandskennzeichnung wird an das zentrale Steuerwerk der Anlage
weitergegeben und es liegt dort dann die momentan gegebene tatsächliche Anzahl (Istzahl)
der vorhandenen, belegbaren Baugruppen vor.
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Um in einer vorgenannten Anlage eine optimale Belastbarkeit erreichen
zu können, muß bei einem bestimmten Aus-
bauzustand eine bestimmte
Anzahl der einzelnen Baugruppen vorhanden und belegbar sein (Sollzahlen).
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Eine weitere vorteilhafte Ausführung des Verfahrens besteht daher
darin, daß nach der Vermittlungsbetriebaufnahme der vermittlungstechnischen Steuerwerke
und der im Anschluß daran erfolgten Feststellung der Anzahl der belegbaren Baugruppen
(Istzahl) diese Anzahl (Istzahl) automatisch mit einer eingespeicherten der cptimalen
Belastbarkeit der Anlage entsprechenden Anzahl vorhandener, belegbarer Baugruppen
(Sollzahl) verglichen wird und daß bei fehlender Ubereinstimmung ein entsprechendes
Merkzeichen am Anlagenbetriebsfeld abgegeben wird.
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Hieraus ergibt sich der Vorteig, daß das Wartungspersonal auf defekte
oder gezogene Baugruppen aufmerksam gemacht wird bzw. daß über den Sollausbau der
Anlage hinausgehend vorhandene Baugruppen entfernt werden können.
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Im nachstehenden wird das erfindungsgemäße Verfahren näher erläutert.
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Das vorliegende erfindungsgemäße Verfahren betrifft sowohl die Erstinbetriebnahme
als auch die Wiederinbetriebnahme der Fernsprechvermittlungsanlage als auch die
Wiederinbetriebnahme von Anlagenteilen.
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Das Ziel der Erstinbetriebnahme der Anlage ist das Hochfahren in den
Zustand, der als Sollausbau der Systemdatei der Anlage festgelegt wurde.
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Das Ziel der Wiederinbetriebnahme ist das Hochfahren der Anlage oder
der Anlagenteile in den Zustand, der als Sollausbau vor der Außerbetriebnahme der
Anlage oder der Anlagenteile in der Systemdatei festgelegt war. Dieser Sollausbau
entstand aufgrund des Sollausbaues bei der Inbetriebnahme unter Berücksichtigung
aller Anlagenänderungen
bis zur Außerbetriebnahme. Abweichungen
vom Sollzustand sollen bei der Inbetriebnahme möglichst erkannt und angezeigt werden,
damit durch entsprechende Korrekturmaßnahmen Ist- und Sollzustand (Ist- und Sollzahl
der Baugruppen) des Anlagenausbaues zur Deckung gebracht werden können.
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Wie schon erwähnt, gibt bei der Erst-r.und Wiederinbetriebnahme die
im Hintergrundspeicher der Anlage enthaltene Systemdatei stets den Sollausbau der
Anlage wieder. Beispielsweise sind dort die vorgesehenen Steuerwerke als belegbar
(bzw. vorhanden) gekennzeichnet, nicht vorgesehene Steuerwerke dagegen als nicht
belegbar1? (bzw.
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nicht vorhanden oder defekt) gekennzeichnet. Das gleiche gilt für
vorgesehene oder nicht vorgesehene Verbindungssätze, die mit ihrer Kennung oder
einer Pseudokennung (nicht vorhanden) gekennzeichnet sind oder für Koppelvielfache
und Teilnehmerschaltungen, die ebenfalls als vor handen" oder als "nicht vorhanden"
in der Systemdatei gekennzeichnet sind.
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Diese Sollausbaudaten sind in der zentralen Steuerung als semipermanente
Informationen in einem schreibgeschützten Bereich abgelegt, da sie zu Daten aus
der Systemdatei gehören. In der letzteren sind alle Daten mit langfristigem Charakter
enthalten, die für den Fall einer Wiederinbetriebnahme stets greifbar sein müssen.
Bei einer Änderung der Daten werden diese durch einen überschreibvorgang in einen
eventuell vorhandenen Partnerrechner übertragen und im Hintergrundspeicher ebenfalls
als Änderung übernommen.
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Diese Istausbaudaten enthalten die tatsächlich belegbaren Baugruppen.
Das datenmäßige Abbild des Istzustandes wird durch Anwesenheitbits für die Baugruppen
dargestellt.
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Die Anwesenheiten werden direkt an der Systemperipherie abgetastet.
Die Anwesenheiten der Baugruppen werden in der zentralen Steuerung als variable
Daten in nicht schreibgeschützten Bereichen geführt, da sie nicht in die Systemdatei
eingeschrieben werden, von der Peripherie erarbeitet werden und vor allem da nach
dem erfindungsgemaßen Verfahren zu Beginn-der Inbetriebnahme der Anlage die Anwesenheiten
generell in nicht anwesend umgeschrieben werden. Die Anwesenheiten werden also nur
im aktiven Rechner geführt und weder zum eventuell vorhandenen Partnerrechner geliefert
noch im Hintergrundspeicher abgelegt.
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Die Erst- oder Wiederinbetriebnahme der Anlage erfolgt in drei Schritten:
1. Der Aufnahme des Grundbetriebes, 2. der Aufnahme des Systembetriebes und 3. der
Vermittlungsbetriebsprozedur.
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Bei der Aufnahme des Grundbetriebes wird durch ein in den Arbeitsspeicher
des zentralen Steuerwerkes eingegebenes Ladeprogramm die Systemdatei aus dem Hintergrundspeicher
in diesen Arbeitsspeicher des zentralen Steuerwerkes eingegeben. Nach einer Uberprüfung
des Rechners nimmt dieser den Grundbetrieb auf, d.h. er nimmt die normale Organisationsprogrammroutine
auf. Dabei werden als Ausgangspunkt für die nachfolgende Systembetriebaufnahme alle
als "vorhanden" (belegbar) und beispielsweise auch als nicht manuell gesperrt" gekennzeichneten
(Zustand eingespeichert) vermittlungstechnischen Steuerwerke automatisch als gesperrt"
(nicht belegbar, nicht vorhanden, defekt) gekennzeichnet. Es findet daher im Grundbetrieb
kein Vermittlungsbetrieb statt.
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Bei der Aufnahme des Systembetriebs werden unter anderem die zuvor
"gesperrten" vermittlungstechnischen Steuerwerke
eingeschaltet und
geprüft. Im Soll-Ausbau vorgesehene aber nicht anwesende (gezogene) oder defekte
vermittlungstechnische Steuerwerke liefern keine Prüfantwort und werden als "defekt"
gemeldet. Zusätzlich vorhandene, aberimSil-Ausbau nicht vorgesehene vermittlungstechnische
Steuerwerke werden nicht eingeschaltet. Die eingeschaltetenvermittlungstechnischen
Steuerwerke fuhren zu diesem Zeitpunkt noch keinen Vermittlungsbetrieb durch.
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Als dritter Schritt erfolgt jetzt die Vermittlungsbetriebprozedur.
Unabhängig, ob im Soll-Ausbau vorgesehen oder nicht, werden alle vorhandenen vermittlungstechnischen
Einrichtungen grundsätzlich in der zentralen Steuerung als "nicht vorhanden" bzw.
nicht belegbar) gekennzeichnet.
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Ebenso wird die Anzahl der belegbaren Verbindungssätze auf 0 gesetzt.
Diese sind daher ebenfalls zunächst noch für den Vermittlungsbetrieb gesperrt.
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Die Folge davon ist, daß eine Signalisierung "Ausbauzustand falsch"
am Betriebsfeld der Anlage erfolgt, denn die Vorhanden-Kennzeichnungen der Steuerwerke,
Verbindungssätze und damit auch Baugruppen stimmt nicht mit dem Soll-Ausbau überein.
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Jetzt erfolgt ein Befehl an alle Datenübertragungsleitungssteuerwerke,
welcher für alle vermittlungstechnischen Steuerwerke den Anreiz "Vermittlungsbetrieb
aufnehmen" auslöst. Damit endet automatisch die Vermittlungsbetriebprozedur und
nach einem Putzen des Koppelfeldes nehmen die vermittlungstechnischen Steuerwerke
ihre normale Abtastroutine auf und übermitteln die Anwesenheitskennzeichnungen aller
gesteckten und belegbaren Baugruppen.
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Die auf diese Weise ermittelte Ist-Zahl der vorhandenen und belegbaren
Baugruppen wird jetzt automatisch mit der Anzahl den im Sollausbau (Soll-Zahl) vorgesehenen'Baugruppen
verglichen und Je nach dem Ergebnis wird das Si-
gnal Ausbauzustand
falsch" oder kein Signal abgegeben.
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Durch Stecken von weiteren Baugruppen oder durch Entnahme von zuviel
vorhandenen Baugruppen (manuelles Sperren) durch das Wartungspersonal kann der Soll-Ausbau
dann auch tatsächlich erreicht werden. Falls erwünscht, kann auch hierfür ein besonderes
Merkzeichen am Systembetriebsfeld eingeschaltet werden.
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Werden während des Vermittlungsbetriebes Baugruppen gezogen oder zusätzlich
gesteckt oder fallen während des Vermittlungsbetriebes Baugruppen aus, dann erfolgt
jedesmal die vorgenannte Prozedur zur Feststellung der Ist-Zahl zum Vergleich der
Ist-Zahl mit der eingespeicherten Soll-Zahl.
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3 Patentansprüche