DE2913040A1

DE2913040A1 - Kosmetische mittel

Info

Publication number: DE2913040A1
Application number: DE19792913040
Authority: DE
Inventors: Peter Hartmann; Theodor Dipl Chem Wajaroff
Original assignee: Wella GmbH
Current assignee: Procter and Gamble Deutschland GmbH
Priority date: 1979-03-31
Filing date: 1979-03-31
Publication date: 1980-10-09
Also published as: DE2913040C2

Description

Kosmetische Mittel
Die vorliegende Erfindung betrifft kosmetische Mittel mit einem Gehalt an Harnstoff und Glycerinestern der Essigsäure und/oder der Propionsäure.
Es ist bereits aus früherer Zeit überliefert, daß Harnstoff eine heilende und pflegende Wirkung besitzt. Seine heute bekannten Eigenschaften haben zu einer umfangreichen Anwendung auf dem Gebiet der Kosmetik geführt.
So wirkt Harnstoff desinfizierend, lindert durch Hautverletzungen verursachte Beschwerden und verbessert das Feuchthaltevermögen der Epidermis.
Ferner ist auch bekannt, daß Harnstoff die Hautverträglichkeit von Präparaten verbessert, die waschaktive Substanzen enthalten. Schließlich bewirken harnstoffhaltige Haarbehandlungsmittel, beispielsweise im Anschluß an eine Haarfärbe- oder Dauerwellbehandlung, eine gute Konditionierung des Haares.
Aus diesen Gründen hat Harnstoff unter anderem in Hautcremes, Hautmilchen, Haarfärbemitteln, Haarcremes, Zahnpasten, Rasierwässern und Mundwässern Verwendung gefunden-.
Diese harnstoffhaltigen Präparate haben jedoch keine besondere Bedeutung erlangt, da sie in Bezug auf ihren pH-Wert keine stabilen Zubereitungen ergeben. Harnstoff zersetzt sich nämlich in wäßriger Lösung, insbesondere bei höheren Temperaturen, nach der folgenden Reaktionsgleichung unter Bildung von Ammoniumcarbonat, wobei der pH-Wert der Lösung bis auf etwa pH 9 ansteigen kann.
Die enzymatisch katalysierte Beschleunigung dieser Reaktion, z. B. durch Urease, ist bekannt und wurde zur allmählichen Erhöhung der Alkalität von Mitteln zur dauerhaften Haarverformung verwendet (vgl. DE-Auslegeschrift 1 089 124).
Diese Zersetzung von Harnstoff, die ein Ansteigen des pH-Wertes zur Folge hat, ist jedoch bei anderen Präparaten nachteilig und fUhrt häufig zur Unbrauchbarkeit des entsprechenden Präparates.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es daher, ein kosmetisches Mittel zu finden, bei dem die vorstehend beschriebenen Nachteile nicht auftreten.
Es wurde nun gefunden, daß man lagerstabile harnstoffhaltige kosmetische Mittel erhalten kann, wenn diese Mittel mindestens einen Glycerinmono-, di-und/oder triester der Essigsäure und/oder der Propionsäure enthalten.
Die Gesamtmenge dieser Glycerin-acetate und -propionate soll in den erfindungsgemäßen kosmetischen Mitteln etwa 0,5 bis 10,0 Gewichtsprozent, vorzugsweise 1,0 bis 5,0 Gewichtsprozent, bezogen auf die Gesamtzusammensetzung, betragen. Hierbei können die genannten Ester gegenüber dem Harnstoff ohne nachteilige Folgen sowohl im überschuß als auch im Unterschuß vorhanden sein.
Die Mittel nach vorliegender Anmeldung können außerdem, je nach den Erfordernissen ihrer Verwendung, oberflächenaktive Substanzen wie beispielsweise Natriumlaurylsulfat, Natriumlaurylalkohol-diglykoläthersulfat, Kokosfettsäurediäthanolamid, p-Nonylphenoldekaglykoläther, Fettsäureamidopropyldimethylaminoessigsäurebetain, Stearylamidoaminoxyd, 2-Kokos-1-natriumcarboxymethyl-1-(2-hydroxyäthyl)-2-imidazoliniumhydroxyd, oxäthylierte Fettalkohole, Trimethylcetylammoniumchlorid und Distearyldimethylammoniumchlorid, ferner Treibmittel und organische Lösungsmittel wie z. B. Äthanol oder Isopropanol sowie weitere in kosmetischen Mitteln übliche Zusätze wie beispielsweise Fettalkohole, Glycerin, Paraffin, Walrat, Parfümöl und andere enthalten.
+) Alkylreste der Kokosnußfettsäuren mit etwa folgender prozentualer Verteilung: 8% C8, 7 % C1O, 48 C12, 17 % c, 9 % C16, und 2 % C18.
Die Zubereitungsform der kosmetischen Mittel kann die einer Flüssigkeit, eines Gels, einer Creme, eines Feststoffgemisches oder eines Aerosols sein.
Die Wirkung der Glycerin-acetate bzw. -propionate besteht darin, daß sie bereits durch Spuren von Alkali verseifen und dabei den pH-Wert der kosmetischen Mittel, welcher im Bereich von 3,5 bis 7,5 liegen soll, nicht über pH 7,5 ansteigen lassen.
Die Glycerin-acetate und -propionate sind ungiftig und ebenso wie ihre Verseifungsprodukte von guter Hautverträglichkeit. Sie zeigen weiterhin gute bis sehr gute Lösungsmitteleigenschaften und besitzen ferner eine fungizide Wirkung. Aus diesem Grunde ist eine besondere Konservierung der erfindungsgemäßen kosmetischen Mittel im allgemeinen nicht erforderlich.
Die nachstehenden Beispiele sollen den Gegenstand der Erfindung näher erläutern.
B e i s p i e l e Beispiel 1 Cremewaschmittel 52,0 g Harnstoff 3,0 g Gemisch aus 1,2- und 1,3-Glycerindipropionat 4,7 g Glycerin, 85 %ig 40,0 g Natriumlaurylalkohol-diglykoläthersulfat (28 ziege wäßrige Lösung) 0,3 g Parfümöl 100,0 g Beispiel 2 Creme-Haarshampoo 25,0 g Harnstoff 2,0 g Gemisch aus 1,2- und 1,3-Glycerindiacetat 3,0 g Kokosfettsäurediäthanolamid 5,0 g Trimethylcetylammoniumchlorid, 100 %ig 4,0 g 2-Kokos-1-natriumcarboxymethyl-1-(2-hydroxyäthyl)-2-imidazoliniumhydroxyd, 40 %ig (Miranol CM konz.) 0,5 g Parfümöl 60,5 g Wasser 100,0 g Beispiel 3 Creme-Haarshampoo 50,0 g Harnstoff 5,0 g Gemisch aus 1,2- und 1,3-Glycerindiacetat 30,0 g Stearylamidoaminoxid, 30 %ig 0,3 g Parfümöl 14,7 g Wasser 100,0 g Beispiel 4 Cream Rinse Konzentrat 50,0 g Harnstoff 1,0 g 1-Glycerinmonopropionat 10,0 g Trimethylcetylammoniumchlorid, 25 gig 0,6 g Parfümöl 38,4 g Wasser 100,0 g Beispiel 5 Cream Rinse Konzentrat 50>0 g Harnstoff 1,0 g 1-Glycerinmonoacetat 3,0 g Glycerintripropionat 3,5 g Distearyldimethylammoniumchlorid, 82 %ig 0,6 g Parfümöl 41,9 g Wasser 100,0 g Beispiel 6 Frisiercreme 3,0 g Harnstoff 1,0 g Glycerintriacetat 0,8 g 2-Octyl-dodecanol 1,4 g Stearylalkohol, mit 10 Mol Äthylenoxid oxäthyliert 20,6 g Paraffin, flüssig 3,2 g Stearylalkohol 1,6 g Walrat 0,5 g Parfümöl 67,9 g Wasser 100,0 g Beispiel 7 Haupt creme 2,0 g Harnstoff 1,0 g Glycerintriacetat 1,0 g 2-Octyl-dodecanol 1,8 g Stearylalkohol> mit 10 Mol Äthylenoxid oxäthyliert 0,8 g Paraffin, flüssig 4,0 g Cetylalkohol 2,0 g Walrat 0,5 g Parfümöl 86,9 g Wasser 100,0 g Beispiel 8 Rasierwasser 3,0 g Harnstoff 1,0 g 1-Glycerinmonoacetat 1,0 g Fettsäureamidopropyldimethylaminoessigsäurebetain 20,0 g Äthanol 0,3 g Parfümöl 74,7 g Wasser 100,0 g Beispiel 9 Rasiercreme 50,0 g Harnstoff 3,0 g Gemisch aus 1,2- und 1,3-Glycerindiacetat 40,0 g 2-Kokos-1-natriumcarboxymethyl-1-(2-hydroxySthyl)-2-imidazoliniumhydroxyd, 40 %ig (Miranol CM konz.) 0,5 g Parfümöl 6,5 g Wasser 100,0 g Beispiel 10 Seifenstück 70,0 g Harnstoff 3,0 g Glycerintripropionat 26,5 g Natriumlaurylsulfat, 90 %ig (Rest: Wasser) o,5 g Parfümöl 100,0 g Beispiel 11 Dauerwellmittel 7,0 g Harnstoff 3,0 g Gemisch aus 1,2- und 1,3-Glycerindiacetat 15,3 g Wäßrige Lösung von Ammoniumsulfit, 34 Zig 12,0 g Schweflige Säure (mit 5 % S02-Gehalt in Wasser) 0,2 g p-Nonylphenoldekaglykoläther 3,0 g Isopropanol 0,3 g Parfümöl 59,2 g Wasser 100,0 g Beispiel 12 Haarentkräuselungsmittel 10,0 g Harnstoff 3,0 g Gemisch aus 1,2- und 1,3-Glycerindiacetat 25,5 g Wäßrige Lösung von Ammoniumsulfit, 34 Sig 21,3 g Schweflige Säure (mit 5 % S02-Gehalt in Wasser) 2,5 g Hydroxyäthylcellulose 4,0 g Isopropanol 0,3 g Parfümöl 33,4 g Wasser 100,0 g Beispiel 13 Haarfixiermittel 5,0 g Harnstoff 1,0 g Gemisch aus 1,2- und 1,3-Glycerindiacetat 4,0 g Wasserstoffperoxidlösung, 50 %ig 0,05 g Salicylsäure 0,2 g Natriumdihydrogenphosphat (NaH2P04 : 2 H20) 2,0 g Natriumlaurylalkohol-diglykoläthersulfat (28 ziege wäßrige Lösung) 0,15 g Parfümöl 87,6 g Wasser 100,0 g Beispiel 14 Haarfixiermittel 5,0 g Harnstoff 3,0 g Gemisch aus 1,2- und 1,3-Glycerindiacetat 7,0 g Natriumbromat 1,5 g Natriumlaurylalkohol-diglykoläthersulfat (28 %ige wäßrige Lösung) 0,3 g Parfümöl 83,2 g Wasser 100,0 g Alle in der Anmeldung angegebenen Prozentzahlen stellen Gewichtsprozente dar.

Claims

Patentansprüche 1. Kosmetisches Mittel mit einem Gehalt an Harnstoff, dadurch gekennzeichnet, daß es zusätzlich mindestens einen Glycerinmono-, di- und/ oder triester der Essigsäure und/oder der Propionsäure enthält, 2. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Glycerinmono-, di- und/oder triester der Essigsäure und/oder der Propionsäure in einer Menge von insgesamt etwa 0,5 bis 10,0 Gewichtsprozent, vorzugsweise 1,0 bis 5,0 Gewichtsprozent, enthalten ist.

3. Mittel nach Anspruch 1 und 2, dadurch gexennzeichnet, daß es einen pH-Wert von 3,5 bis 7,5 aufweist.