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"Elektrodynamischer Antrieb"
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Die Erfindung richtet sich auf einen elektrodynamischen Antrieb zur
Steuerung von Bewegungen einer Läufereinrichtung von einem beliebigen Koordinatenpunkt
einer Ebene zu einem beliebigen anderen.
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In sehr unterschiedlichen Bereichen der Forschung und Technik besteht
das Problem, eine mit Beobachtungs-, Aufzeichnungs- und Schreibinstrumenten verbundene
Läufereinrichtung in einer Ebene definiert zu bewegen. Es ist hier zu denken an
Auf zeichnungsgeräte für zwei unterschiedliche Meßgrößen, die in Abhängigkeit voneinander
aufgetragen werden sollen, sogenannte X-Y-Schreiber, an Magnetköpfe zum Ablesen
von auf ebenen Informationsträgern gespeicherten Magnetdaten und an Beobachtungseinrichtungen
zur Verfolgung von Vorgängen an bestimmten Stellen der Beobachtungsfläche kernwissenschaftlicher
Blasenkammern. Bereits aus diesen wenigen, aus einer Vielzahl weiterer herausgegriffenen
Anwendungsbeispielen
wird die grundsätzliche Bedeutung eines derartigen
Antriebs deutlich. Trotz der Verschiedenartigkeit der Anwendungsmöglichkeiten sind
die Anforderungen an einen derartigen Antrieb im wesentlichen stets die gleichen.
Im Vordergrund steht hierbei vor allem eine hohe Arbeitsgeschwindigkeit, d.h. eine
schnell arbeitende Steuerung und hohe Beschleunigungs- bzw. Bremswerte der Läufereinrichtung.
Dabei sollen selbstverständlich die Kosten in einem vertretbaren Rahmen gehalten
werden. Aus beiden vorstehenden Notwendigkeiten ergibt sich, daß bei der Konstruktion
des Antriebs weitgehend auf komplizierte mechanische Teile verzichtet werden soll.
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Gerade der letzten Anforderung werden aber die vorbekannten Antriebseinrichtungen
nicht gerecht. Darüber hinaus machen sie häufig eine aufwendige Leistungselektronik
erforderlich. -Schließlich können die bekannten Antriebseinrichtungen nur durch
Analogsignale /in gesteuert werden, was aber im Hinblick auf dieXalle Bereiche der
Technik immer stärker eingreifende Computer-Steuerung einen wesentlichen Mangel
darstellt.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die genannten Nachteile
des bekannten Stands der Technik zu vermeiden und einen elektrodynamischen Antrieb
zu schaffen, der sich vor allem durch hohe Steuer- und Einstellgeschwindigkeit und
leichte Anpassbarkeit an den jeweiligen Verwendungszweck auszeichnet.
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Dieses Ziel wird erfindungsgemäß bei einem elektrodynamischen Antrieb
der eingangs genannten Art erreicht durch eine wenigstens zwei zueinander nicht
parallele Leiterbahnen tragende, in einem rasterartigen, Rasterbereiche mit unterschiedlichen
Vorzeichen der Magnetisierungsrichtung aufweisenden Magnetfeld, in einer Ebene beweglich
gelagerte Läufereinrichtung, wobei die Leiterbahnen von einer Steuereinrichtung
mit Strom bzw. Stromimpulsen versorgt werden.
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Im Gegensatz zu vorbekannten vergleichbaren Einrichtungen, die jeweils
für die Bewegung in X- bzw. Y-Richtung einen separaten Stellmotor, z.B. einen Scheibenläufermotor,
verwenden, ist bei der erfindungsgemäßen Konzeption ein integraler elektrodynamischer
Antrieb vorgesehen. Die durch den rasterartigen Aufbau des Magnetfelds vorgegebenen
definierten Ruhepositionen der Läufereinrichtung ermöglichen eine unmittelbare digitale
Steuerung der Anordnung. Da die Läufereinrichtung selbst keine Magneten oder Eisenkerne
oder mechanischen Bauteile wie ZahnräderDrahtführungen od.
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dgl. zu tragen braucht, kann sie entsprechend leicht gebaut werden
und mit auf elektrodynamischem Wege erzeugbaren Kräften sehr stark beschleunigt
werden Die Bewegung der Läufereinrichtung erfolgt aufgrund des an sich bekannten
elektromotorischen Prinzips, wonach auf einen stromdurchflossenen Leiter in einem
Magnetfeld mit einer Komponente senkrecht zur Stromrichtung eine Kraft wirkt, die
ihrerseits senkrecht zu Strom und Magnetfeidkomponente gerichtet ist.
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Demnach bewegt sich also die Läufereinrichtung in einer Ebene senkrecht
zum Magnetfeld. Die Bewegungsrichtung wird bestimmt durch die Längsrichtung der
Strombahnen und die Orientierung des Stroms bzw. des Magnetfelds. Insbesondere durch
Anderung der Richtung des die Leiterbahnen durchfließenden Stroms läßt sich somit
die Bewegungsrichtung der Läufereinrichtung steuern.
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Mit besonderem Vorteil ist vorgesehen, daß die Läufereinrichtung zwei
zueinander nicht parallele Sätze aus zueinander jeweils parallelen, in Reihe geschalteten
Leiterbahnen umfaßt. Hieraus ergibt sich nach dem oben dargelegten Prinzip, das
als sogenannte "Drei-Finger-Regel" bekannt ist, daß Bewegungen sowohl mit X- als
mit Y-Komponente möglich sind, wobei durch die zueinander parallelen, in Reihe geschalteten
Leiterbahnen die Kraft in der jeweiligen Richtung entsprechend der Zahl der Leiterbahnen
vervielfacht wird.
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Vorzugsweise wird die Erfindung so verwirklicht, daß die Mittelpunkte
der Rasterbereiche des Magnetfelds Punkten eines kartesischen Koordinatensystems
entsprechen, zwei längs der Koordinatenachsen jeweils benachbarte, magnetisierte
Rasterbereiche gleiche und diagonal benachbarte unterschiedliche Magnetisierungsrichtungen
aufweisen und durch einen der dreifachen Breite der magnetisierten Bereiche etwa
entsprechenden, zumindest relativ- feldfreien Bereich getrennt sind und die Läufereinrichtung
zwei z#ueinander senkrechte Gruppen von Leiterstrecken umfaßt, wobei jede Gruppe
aus zwei Untergruppen zueinander paralleler, durch die Steuereinrichtung einzeln
ansteuerbarer
Leiterstrecken besteht, wobei die Leiterstrecken
jeder Untergruppe in Reihe geschaltet und die Leiterstrecken so angeordnet sind,
daß auf eine Leiterstrecke der einen Untergruppe jeweils eine solche der anderen
folgt und deren gegenseitiger Abstand der Breite eines Rasterbereichs entspricht.
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Mit dieser Anordnung kann die Läufereinrichtung durch entsprechende
Steuerung des Stromflusses in den einzelnen Leiterbahnen an beliebige Koordinatenpunkte
eines kartesischen Koordinatensystems dirigiert werden. Die Aufteilung der Leiterbahnen
jeder Koordinatenrichtung in jeweils zwei Untergruppen, von denen jeweils die Leiterbahnen
einer Untergruppe aufgrund der gewählten Anordnung der Rasterbereiche diese kreuzen,
während die Leiterbahnen der anderen Untergruppe im zumindest relativ feldfreien
Bereich verlaufen, ermöglicht es, durch jeweils einen Stromimpuls die Läufereinz
.B.
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richtung/um einen Rasterschritt in X- bzw. Y-Richtung zu bewegen.
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Dabei stellen die dadurch erreichten Endpositionen Gleichgewichtslagen
dar und sind somit eindeutig definiert. Durch einen weiteren Stromstoß kann je nach
dessen Polung die Bewegung in der ursprünglichen Richtung um einen weiteren Schritt
fortgesetzt oder wieder rückgängig gemacht werden. Hieraus ist bereits ersichtlich,
daß sich mit dem erfindungsgemäßen elektrodynamischen Antrieb eine Vielzahl von
Anwendungsvarianten, insbesondere in Verbindung mit einer Computer-Steuerung, ergeben.
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Zur Erzeugung eines rasterartigen Magnetfelds kann vorgesehen sein,
daß oberhalb und unterhalb der Ebene der Läufereinrichtung
eine
plattenartige Anordnung von stabförmigen, querschnittlich rechteckigen Dauermagneten
und jeweils dazwischenliegenden, formgleichen Weicheisenstücken vorgesehen ist,
daß die Magnetisierungsrichtung der Magneten senkrecht zu deren Längsrichtung in
der Plattenebene liegt, daß die Magnetisierungsrichtung benachbarter Magneten einander
entgegengesetzt ist, und daß die Längsrichtung der Magneten oberhalb und unterhalb
der Läufereinrichtung um 900 gegeneinander versetzt ist. Durch Uberlagerung der
Einzelmagnetfelder der derart zusammengefügten Magneten entsteht im Bereich zwischen
den beiden plattenartigen Anordnungen ein rasterartiges Magnetfeld im Sinne der
Erfindung, wobei hierdurch hohe Felddichten erreicht werden.
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Eine weitere Möglichkeit zur Erzeugung eines derartigen Feldes besteht
darin, daß in einer Ebene oberhalb und unterhalb der Ebene der Läufereinrichtung
eine Vielzahl von Spulen angeordnet ist, deren Längsachse jeweils senkrecht zu dieser
Ebene liegt, die nach Wicklungssinn bzw. Stromrichtung so geschaltet sind, daß die
Vorzeichen der Magnetisierungsrichtung jeweils in einer Ebene längs der Koordinatenachsen
benachbarter Spulen gleich und diagonal benachbarter Spulen unterschiedlich und
die der in der jeweils anderen Ebene darunter- bzw. darüberliegenden gleich sind,
wobei die Spulen jeder Ebene voneinander um jeweils die dreifache Spulenbreite beabstandet
sind Diese Anordnung ermöglicht es, falls dies gewünscht werden sollte, auch das
Magnetfeld, d.h. also den die Spulen durchfließenden Strom, zu Steuerzwecken heranzuziehen.
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Vorteilhafterweise besteht die Läufereinrichtung aus einer beidseitig
mit einer Leiterplatte kaschierten Platte aus Isoliermaterial, wobei die Leiterbahnen
in den Leiterplatten durch Ätzen ausgebildet
sind. Derartige Platten,
wie sie in vergleichbarer Form bereits beim Scheibenläufermotor mit großem Erfolg
Verwendung finden, können mit einem Gewicht von wenigen Gramm äußerst leicht gebaut
sein, so daß nach Newton aus der zur Verfügung stehenden elektrodynamischen Kraft
eine sehr hohe Beschleunigung erreicht wird.
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Die Leiterbahnen sind vorzugsweise flach ausgebildet, so daß eine
sehr gute Wärmeabstrahlung erreicht wird, die eine ganz erhebliche, sehr kurzzeitige
Strombelastung von bis zu 10 A zuläßt. Hierin liegt ein weiterer Grund für die mit
der erfindungsgemäßen Anordnung erreichbaren hohen Arbeitsgeschwindigkeiten. Grundsätzlich
sind verschiedene modernere Verfahren zur Herstellung von sogenannten Multi-Layer-Platten
für die Läufereinrichtung denkbar.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Läufereinrichtung
auf Schlitzkugellagern gelagert ist, die ihrerseits wieder auf hierzu senkrechten
Schlitzkugellagern aufsitzen.
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Derartige in der Feinmechanik an sich bekannte Lager gewährleisten
eine äußerst geringe Reibung bei zuverlässiger, spielfreier Führung.
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Mit besonderem Vorteil ist zur Steuerung der Läufereinrichtung eine
digitale Steuereinrichtung mit Ist-Soll-Wert-Kontrolle vorgesehen. Die besondere
Eignung des erfindungsgemäßen Antriebs für digitale Steuerungen wurde bereits dargelegt.
Somit läßt sich über einen elektronischen Wegaufnehmer durch eine Rechnerschaltung
ein Ist-Soll-Wert-Vergleich vornehmen und somit eine exakte Positionierung erzielen.
Dabei kann z.B. der Ist-Wert aus der lokalen Veränderung des Magnetfelds entnommen
werden.
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Aus den verschiedenen, dem Fachmann geläufigen Methoden zur digitalen
Steuerung von Bewegungsvorgängen eignet sich z.B. besonders zur Steuerung der Läufereinrichtung
ein digitales Positionierungssystem nach Commischau und Hangarter. Dieses System
(vgl.
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Elektronik (Franzis-Verlag), Heft 4/70, S. 5), das ursprünglich zur
Positionierung eines Kreuztisches mittels zweier Scheibenläufermotoren entwickelt
wurde, läßt sich in analoger Weise auf den erfindungsgemäßen Antrieb übertragen.
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Der Bereich der denkbaren Anwendung wird noch zusätzlich dadurch erweitert,
daß die Läufereinrichtung und die zugehörigen Magneteinrichtungen mit einer zweiten
Läufereinrichtung verbunden sind, wobei die Bewegungsebene der zweiten Läufereinrichtung
senkrecht zu der der ersten liegt.
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Der erfindungsgemäße elektrodynamische Antrieb läßt sich besonders
vorteilhaft z.B. in Schreibmaschinen verwenden. Bei einer computergesteuerten erfindungsgemäßen
Läufereinrichtung können nämlich Größe und Form der Schriftzeichen einfach durch
entsprechende Umprogrammierung des Computers geändert werden, wobei die Zahl der
Schriftzeichen eines bestimmten Programms erheblich größer sein könnte, als diejenige
bei konventionellen mechanischen Schreibmaschinen, so daß es denkbar wäre, mit einer
derartigen Schreibmaschine z.B. auch chinesische Schriftzeichen zu schreiben.
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Darüber hinaus würde sich eine derartige Schreibmaschine besonders
auch als sogenannter Schreibautomat eignen, d.h. es könnten problemlos ganze Briefteile
gespeichert und abgerufen werden. Weiterhin
würde eine Vielzahl
mechanischer, störungsanfälliger Teile bei diesem neuen Schreibmaschinentyp entfallen,
wobei diese Maschine darüber hinaus praktisch geräuschlos arbeiten würde.
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Andererseits kann die Anwendung des erfindungsgemäßen Antriebs auch
für Magnetaufzeichnungs- und Wiedergabegeräte sehr vorteilhaft sein, da auf rotierende
Teile verzichtet werden kann und ebene Datenträger Verwendung finden können. Es
können hierbei außerordentlich kurze Zugriffszeiten erzielt werden bei hoher Speicherkapazität.
Eine ganz außerordentliche hohe Speicherkapazität wird speziell dann erreicht, wenn
zwei erfindungsgemäße Antriebssysteme senkrecht zueinander angeordnet werden, so
daß die Datenträger dreidimensional angeordnet und in kürzester Zeit abgerufen werden
können.
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Bei Verwendung des erfindungsgemäßen Antriebs für Schreiber, sogenannte
Plotter, kann bei der Benutzung von digitalen Meßinstrumenten auf die Verwendung
von Digital-Analog-Wandler verzichtet werden, so daß die sich dabei ergebenden Probleme
entfallen.
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Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben
sich aus der folgenden Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform sowie anhand
der Zeichnung. Dabei zeigen: Fig. 1 bis schematische Darstellungen von Permanentmagnet-Weicheisenanordnungen
zur Veranschaulichung der Entstehung des erfindungsgemäßen rasterförmigen Magnetfelds,
Fig.
4 eine schematische Darstellung zweier erfindungsgemäßer plattenförmiger Permanentmagnet-Weicheisenanordnungen,
Fig. 5 eine schematische Darstellung verschiedener Positionen der Läufereinrichtung
relativ zum rasterförmigen Magnetfeld.
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Zur Erläuterung der Entstehung des erfindungsgemäßen rasterförmigen
Magnetfelds ist in Fig. 1 zunächst der Fall dargestellt, daß zwischen je zwei übereinanderliegenden,
quaderförmigen Weicheisenstücken 1,2 bzw. 3,4 zwei ebenfalls quaderförmige Permanentmagnete
5,6 mit geringerer Seitenlänge als die Weicheisenstücke 1,2,3,4, an der Ober- und
Unterseite bündig mit diesen schlieBend zwischen diesen angeordnet sind. Die Permanentmagneten
5,6 sind in Richtung parallel zur kürzesten Seitenkante magnetisiert und so angeordnet,
daß die Magnetisierungsrichtungen des in Fig. 1 oberen und unteren Permanentmagneten
5,6 zueinander entgegenge setzt sind. Zusammen mit den Weicheisenstücken 1,2,3,4
entsteht ein geschlossener Feldlinienverlauf vom Südpol S des oberen Permanentmagneten
6 zum Nordpol N des unteren Permanentmagneten 5 und von dessen Südpol S wiederum
zum Nordpol Ndes oberen Permanentmagneten 6.
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Werden nun die beiden oberen Weicheisenstücke 3,4 zusammen mit dem
zwischen diesen liegenden oberen Permanentmagneten 6 um 900 gedreht, kommen Feldbereiche
mit entgegengesetzt orientierten Magnetfeldlinien unmittelbar übereinander zu liegen,
d.h. das resultierende Feld wird praktisch 0. Wie aus Fig. 2 und 3 hervorgeht,
die
jeweils die Situation bei einer Drehung um 900 im oder gegen den Uhrzeigersinn darstellen,
entstehen etwa der Breite der Weicheisenstücke 1,2,3,4 entsprechende feldfreie Bereiche
7,8, die von etwa der Breite der Permanentmagneten entsprechenden, ebenfalls feldfreien
Bereichen 9,10 von Bereichen 11,12 der Weicheisenstücke 1,2,3,4 getrennt sind, wo
diese etwa senkrecht zur ursprünglichen Magnetisierungsrichtung der Permanentmagneten
5,6 in Richtung der darüber- bzw. darunterliegenden anderen beiden Weicheisenstücke
1,2 bzw. 3,4 magnetisiert sind, wobei die beiden hierbei entstehenden, einander
diagonal gegenüberliegenden magnetisierten Bereiche11,12 entgegengesetzt parallel
magnetisiert sind.
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Ausgehend vom vorstehend beschriebenen Denkmodell wird es verständlich,
daß ein rasterförmiges Magnetfeld entsteht, wenn zwei aus quaderförmigen Permanentmagneten
13 und Weicheisenteilen 14 bestehende plattenförmige Anordnungen 15,16 mit ihrer
Längsachse um 900 gegeneinander verdreht übereinander angeordnet werden, wie dies
in Fig. 4 dargestellt ist. Dabei folgt auf ein Weicheisenstück 14 ein Permanentmagnet
13, dessen Magnetisierungsrichtung in der Ebene der aufzubauenden Platte 15,16 liegt,
auf diesen wiederum ein Weicheisenstück 14, dann wieder ein Permanentmagnet 13,
dessen Magnetisierungsrichtung ebenfalls in der Richtung der Plattenebene liegt,
aber derjenigEn des vorhergehenden Permanentmagneten 13 entgegengesetzt ist, dann
wiederum ein Weicheisenstück 14 usw.
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Zwischen den beiden Magnet-Weicheisenplatten 15,16 verbleibt ein Spalt
17, der gerade so dimensioniert wird, daß eine freie und ungehinderte Bewegung der
Läufereinrichtung 18, die auf in der Zeichnung im einzelnen nicht dargestellten
Lagern leicht in einer Ebene X-Y-beweglich gelagert ist, ermöglicht wird. Die Läufereinrichtung
18 besteht z.B. aus einer Pertinax- oder Karbonfaser-Platte 18', die beidseitig
mit Kupferplatten kaschiert ist, wobei aus diesen Kupferplatten die Leiterbahnen
19,20,21,22 ausgeätzt sind. Jede Leiterbahn 19,20,21,22 gehört einer mäanderförmigen
Untergruppe von Leiterbahnen 19 bzw. 20 bzw. 21 bzw. 22 an.
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Die Leiterbahnen 19,20 bzw. 21,22 auf der Ober- bzw. Unterseite der
Läuferplatte 18' verlaufen zueinander senkrecht. Auf jeder Läuferplattenseite bilden
die Leiterbahnen 19,20,21,22 zwei Untergruppen, dieaus zwei übereinander angeordneten,
um die Hälfte des gegenseitigen Leiterbahnenabstands gegeneinander verschobenen
Mäanderanordnungen bestehen. Die einzelnen Leiterbahnen 19,20 bzw. 21,22 jeder Untergruppe
laufen zueinander parallel und nur am Randbereich der Läuferplatte 18' sind jeweils
benachbarte Leiterbahnen 19,20,21,22, die der gleichen Untergruppe angehören, verbunden.
Die isolierende Uberbrückung der sich kreuzenden Enden der einzelnen Leiterbahnen
19,20,21,22 der verschiedenen Gruppen, die in der Zeichnung im einzelnen nicht dargestellt
ist, kann in aus der Technik der gedruckten Schaltungen an sich bekannter Weise
erfolgen. Der gegenseitige Abstand d der einzelnen parallelen Leiterbahnen 19 bzw.
20 bzw. 21 bzw. 22 jeder Untergruppe entspricht der doppelten Breite b der Magnet-
bzw Weicheisenquader 13,14. Beide Untergruppen der oberen und unteren Leiterbahnen
19,20
bzw. 21,22 sind jeweils für sich mit einer Stromversorgungseinrichtung verbunden,
die in jeder der beiden oberen und unteren Leiteruntergruppe unabhängig voneinander
den Zustand "Strom" und kein Strom" herstellen kann. Für den Zustand "Strom" ist
das Vorzeichen der Stromrichtung wählbar.
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Die übereinander um 900 gegeneinander verdreht angeordneten Weicheisen-Magnet-Platten
15,16 erzeugen im Spalt 17 zwischen denselben ein rasterförmiges Magnetfeld. Dieses
Magnetfeld ist aufgebaut aus einzelnen Bereichen 23,24,25, deren Kantenlänge der
Breite b der Magnet- bzw. Weicheisenstücke 13 bzw. 14 entspricht. In Richtung der
X- bzw. Y-Koordinate ist jeder magnetisierte Bereich 24,25 vom nächsten durch drei
feldfreie Bereiche 23 getrennt. Einander benachbarte magnetisierte Bereiche 24 bzw.
25 weisen gleiches Vorzeichen der Magnetisierungsrichtung auf. In Ausgangsposition
liegt die Läuferplatte 18', die zusammen mit einer daran beispielsweise befestigten
Schreibeinrichtung 26, die in Fig. 5 nur schematisch dargestellt ist, die Läufereinrichtung
18 bildet, so, daß die Leiterbahnen 19,20 bzw. 21,22 der oberen bzw. unteren Untergruppen
in die durch die Kanten der Magnet-Weicheisenplatten 15,16 vorgegebene X- bzw Y-Richtung
liegen. Die Kreuzungspunkte 27 der oberen bzw. unteren Strombahnen 19,20 bzw. 21,22
liegen dabei jeweils in der Mitte der Bereiche 23,24,25.
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In Fig. 5 a - f ist veranschaulicht, wie durch eine Folge von Stromimpulsen
auf jeweils eine bestimmte Untergruppe von Leiterbahnen 19,20,21,22 eine gewünschte
zweidimensionale Bewegung der
Läufereinrichtung 18 erreicht werden
kann. Der Stromzustand der einzelnen Leiterbahnengruppen ist durch Pfeile P dargestellt,
wobei das Vorhandensein eines Pfeils P bedeutet, daß diese Leitergruppe von einem
Stromimpuls beaufschlagt ist und die Pfeilrichtung die Richtung des jeweiligen Stromimpulses
angibt. Die nicht ausgefüllten Bereiche sind relativ feldfreie Bereiche 23, bei
den magnetischen Bereichen 24,25 ist die Richtung des Magnetfelds in Fig. 5 durch
Punkte bzw. Kreuze als aus der Zeichenebene heraus- bzw. in die Zeichenebene hineingehend
veranschaulicht.
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Die Bewegungsrichtung der Läufereinrichtung ergibt sich jeweils als
Summe der Kraftwirkung in X- und Y-Richtung, wobei sich die Kraftrichtung, d.h.
also deren Vorzeichen, in einer Koordinatenrichtung aus der Dreifingerregel bestimmt,
wonach bei zueinander jeweils senkrecht in X-, Y- und Z-Richtung gehaltenem Daumen,
Zeigefinger und Mittelfinger der Daumen die Richtung des Magnetfelds (Z-Richtung,
der Zeigefinger (X- bzw. Y-Richtung) die Richtung des Stroms und der Mittelfinger
die Richtung der Kraft (X- bzw. Y-Richtung} angibt.
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z B.
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Durch jeden Stromimpuls wird eine Fortbewegung um/eine Bereichsbreite
b in X- bzw. Y-Richtung erzielt, wobei die Endposition definiert ist und eine Weiterbewegung
über diese Endposition hinaus dadurch vermieden wird, daß dann die nächste parallele
Leiterbahn, z.B. 19, der selben strombeaufschlagten Untergruppe Magnetfeldbereiche
24 bzw. 25 überdecken würde, die eine andere Orientierung aufweisen als diejenigen,
die zur ursprünglichen Bewegung Anlaß gaben, was aber nach der Dreifingerregel unmittelbar
eine
der ursprünglichen Kraft entgegengesetzt gerichtete Kraft
zur Folge hat. Zur Fortsetzung der Bewegung in die gleiche Richtung um einen weiteren
Schritt müssen die Leiterbahnen, z.B. 20, der jeweils anderen Untergruppe einen
Stromimpuls in die entgegengesetzte Richtung erhalten. Die beiden Untergruppen jeder
Plattenseite erhalten also für die Bewegung längs einer Koordinatenachse abwechselnd
Stromimpulse, wobei durch die Stromrichtung dieser Impulse die Bewegungsrichtung
bestimmt wird. Die Steuerung kann aber auch in kleineren Schritten als die dem Raster
entsprechenden vorgenommen werden.
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Grundsätzlich ist es für bestimmte Anwendungszwecke auch vorstellbar,
verschiedene Läufereinrichtungen parallel übereinander anzuordnen.
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Schließlich ist es auch vorstellbar, als Läufereinrichtung nicht eine
starre Scheibe, sondern ein flexibles Band od.dgl. zu verwenden.
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