DE288294C - - Google Patents

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DE288294C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C02TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
    • C02FTREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
    • C02F1/00Treatment of water, waste water, or sewage
    • C02F1/72Treatment of water, waste water, or sewage by oxidation
    • C02F1/725Treatment of water, waste water, or sewage by oxidation by catalytic oxidation

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Hydrology & Water Resources (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Environmental & Geological Engineering (AREA)
  • Water Supply & Treatment (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Activated Sludge Processes (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
Es ist mehrfach in Vorschlag gebracht worden, die Schlammassen, die sich aus städtischen oder Fabrikabwässern absetzen, mittelbar zur Reinigung eben dieser Abwässer zu benutzen, und zwar indem man den bis zu einem bestimmten Feuchtigkeitsgrade getrockneten Schlamm für sich allein oder unter Zugabe gewisser chemischer Stoffe (Säuren, Alkali, Salze) verkokt und das erhaltene Kokspulver mit neuen Mengen der Abwässer vermischt. Die wesentliche Wirkung, die durch eine solche Arbeitsweise hervorgebracht wird, liegt erfahrungsgemäß darin, daß das feine Kohlepulver die in Pseudolösung befindlichen kolloidalen Stoffe (Eiweißstoffe und deren Fäulnisprodukte, organische Farbstoffe usw.) auf ihrer außerordentlich großen Oberfläche kondensiert und dadurch eine Klärung der Wässer herbeiführt. Ein Übelstand bei der alleinigen Verwendung solchen aktiven Kohlepulvers liegt aber darin, daß das letztere infolge seiner Feinheit außerordentlich lange suspendiert bleibt, so daß zur vollständigen Klärung meistens mehrere Tage erforderlich sind, und daß dabei die in den Abwässern in den meisten Fällen in großer Anzahl vorhandenen Bakterien nicht abgetötet werden, vielmehr gemeinsam mit den Kohleteilchen suspendiert bleiben, um alsdann wiederum als Fermente in Tätigkeit zu treten, was sich in vielen Fällen durch Gasentwicklung bemerkbar macht.
Um diesem Übelstande zu begegnen, hat man für die Reinigung der Wässer zugleich mit dem Kohlepulver die Anwendung gewisser mineralischer Stoffe versucht, die bei Einfüh-
rung in die Abwässer verhältnismäßig schwerflockige Niederschläge erzeugen und dadurch eine schnelle Sedimentation des Kohlepulvers herbeiführen. Als solche Hilfsstoffe kamen bisher namentlich alkalische Erden oder deren Salze sowie Aluminiumsulfat und Eisensalze in Anwendung. Diese Körper mußten in ziemlich beträchtlicher Menge zu den Abwässern hinzugegeben werden, um die erstrebte Beschleunigung der Sedimentation herbeizuführen. Das aber brachte wiederum den Übelstand mit sich,, daß die Verwertung des sedimentierten Schlammes für die Zwecke, die seiner chemischen Natur am besten angepaßt erscheinen, in Frage gestellt wurde. So ist z. B. die Anwesenheit großer Mengen von den Hydraten bzw. Sulfiden des Aluminiums und der Eisenoxyde für die Vegetation schädlich, und die Gegenwart größerer Mengen von Kalk- und Magnesiaverbindungen setzt die Heizkraft des getrockneten Schlammes derartig herab, daß das in Rede stehende Erzeugnis als Brennmaterial praktisch nicht verwendet werden kann.
Das vorliegende Verfahren bezweckt nun, diesem Übelstande durch die Verwendung von Kupferverbindungen, insbesondere von Kupfersulfat, zu begegnen. Lösliche oder selbst schwerlösliche Kupferverbindungen besitzen, wie bekannt, eine ganz außerordentlich starke, keimtötende Wirkung, die sich namentlich bei Fäulniserregern in auffallender Weise geltend macht. So hat man festgestellt, daß Kupfer in Form von löslichen oder schwerlöslichen Kupferverbindungen bereits im Verhältnis von ι: ι 000 000 so stark sterilisierend wirkt, daß
alle Keime, die nicht in Sporenform vorhanden sind, in wenigen Minuten abgetötet werden, so daß die fermentativen Prozesse in den Abwässern nach Zugabe dieser Verbindungen sofort aufhören, während die vorhandenen Sporen unter diesen Umständen natürlich auch nicht zur Entwicklung und Betätigung gelangen können. Bei der Verwendung so geringer Mengen von Kupferverbindungen in
ίο Form von Lösungen oder Suspensionen begegnete man aber der Schwierigkeit, daß sich die in allen Abwässern in reichlicher Menge vorhandenen mineralischen und auch organischen Stoffe mit ihnen sofort zu unlöslichen Produkten umsetzen, so daß die erstrebte Wirkung immer nur eine lokale bzw. partielle sein kann, d. h. nur einem geringen Anteile des zu reinigenden Abwassers zugute kommt, wofern man nicht von vornherein unverhältnismäßig große Mengen von entsprechend stark verdünnten Kupferlösungen oder Kupfersuspensionen verwenden wollte; das verbietet sich aber natürlich aus praktischen Gründen Nach dem vorliegenden Verfahren nun verteilt man die für die Sterilisation erforderliche Menge von Kupferverbindungen von vornherein gleichmäßig in dem Schlammkokspulver, welches für die mechanische oder chemische Klärung der Wässer dienen soll. Man verfährt hierbei in der Weise, daß man eine nicht zu konzentrierte Lösung oder Suspension der Kupferverbindungen zunächst mit so viel Kohlepulver verreibt, daß ein lufttrockenes Produkt entsteht; das letztere vermischt man alsdann innig mit dem gleichen Gewicht kupfer-. freien Kokspulvers, bis wiederum eine gleichmäßige Mischung entstanden ist, und fährt in derselben Weise so lange fort, bis das Endprodukt die erforderliche geringe Menge von Kupferverbindungen in gleichmäßiger Verteilung enthält. Ein solches Reinigungsmittel, wie es beispielsweise für die Klärung von städtischen Abwässern Verwendung finden kann, enthält auf 1 kg Pulver 1 g metallisches Kupfer in Form von Kupferverbindungen. Diese Menge genügt durchschnittlich zur Reinigung von 1 cbm Kanaljauche. Die überraschend keimtötende Wirkung des Mittels gibt sich daraus zu erkennen, daß sich der Bakteriengehalt eines Abwassers, weiches in ι cbm ι bis 2 000 000 Keime enthält, auf den hundertsten Teil verringert, wobei alle fäulnisfähigen Keime abgetötet werden, so daß das gereinigte Wasser dauernd fäulnisunfähig bleibt. Der größte Teil des verwendeten Kupfers bleibt in Lösung; der Rest aber, der in dem niedergeschlagenen Schlamm eingeht, ist so gering, daß er die Qualität des Schlammes weder für seine Verwendung als Brennmaterial, noch für seine Verarbeitung als Düngemittel irgendwie beeinträchtigt. Es mag hierzu nur angeführt werden, daß so geringe Mengen von Kupferverbindungen, wie sie hier vorliegen, nach den neuesten Feststellungen für die Vegetation sogar förderlich sind und sich namentlich bei Halm- und Hülsenfrüchten als ertragsteigernd erwiesen haben.
Aus dem Vorstehenden ergibt sich, daß die bei dem Verfahren benutzten Kupferverbindüngen lediglich eine ihnen eigentümliche bakteriologische (keimtötende) Wirkung ausüben. Denn um eine chemische Umsetzung mit irgendwelchen Bestandteilen der Abwasser herbeizuführen, wie sie z.B. in König: »Die Verunreinigung der Gewässer«, II. Aufl., I. Bd., S. 357, Nr. 42 beschrieben worden ist, reicht die jeweils in Anwendung kommende äußerst geringe Menge der Kupferverbindungen, die dem verkokten feinpulverigen Fäkalschlamm beigemischt wird, in keinem Fall aus; bei der Anwendung unlöslicher Kupferverbindungen aber ist irgendwelche chemische Wirkung überhaupt ausgeschlossen.

Claims (1)

  1. 85 Patent-Anspruch:
    Verfahren zur Herstellung eines Abwässerreinigungsmittels, dadurch gekennzeichnet, daß man den verkokten feinpulverigen Fäkalschlamm gleichmäßig mit sehr geringen Mengen von löslichen oder schwerlöslichen Kupferverbindungen vermischt.
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