DE2852895B1

DE2852895B1 - Fernwaermeuebergabeanlage

Info

Publication number: DE2852895B1
Application number: DE2852895A
Authority: DE
Inventors: Helmut Baelz
Original assignee: Helmut Baelz GmbH
Current assignee: BAELZ, HELMUT, 7100 HEILBRONN, DE
Priority date: 1978-12-07
Filing date: 1978-12-07
Publication date: 1980-04-17
Also published as: DE2852895C2

Description

Die Erfindung betrifft eine Fernwärmeübergabeanlage gemäß Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

Bei solchen Fernwärmeübergabeanlagen oder -Stationen ist es insbesondere dann, wenn die sogenannte Nachtabsenkung anspricht, möglich,-daß das Mischventil bzw. die Strahlpumpe und das Druckhalteventil gleichzeitig schließen. Dies kann zu einem Auskühlen der ganzen Anlage führen, was wiederum zur Folge hat, daß sich das Volumen des Heizungswassers wegen der geringeren Temperatur verringert. Wenn das Mischventil bzw. die Strahlpumpe und das Druckhalteventil dicht sind, so bildet sich bei einem, beispielsweise aus Heizkörpern, bestehenden Wärmeverbraucher der Anlage in den Heizkörpern ein Unterdruck aus, der dazu führen kann, daß das Heizungswasser auszugasen beginnt oder aber daß Luft durch die kleinsten Undichtigkeiten der Anlage in die Heizkörper eindringen kann. Durch diese Ausgasung bzw. durch die von außen eingedrungene Luft wird eine Zirkulation des Heizungswassers verhindert, sobald die Strahlpumpe wieder öffnet. Die Heizkörper werden nicht mehr warm und »sterben ab«.

Aufgabe der Erfindung ist es deshalb, bei einer Fernwärmeübergabeanlage mit direkter Einspeisung der eingangs genannten Art eine zum Ausgasen des Heizwassers oder zum Eindringen von Luft in die Anlage führende Unterdruckbildung beim Wärmeverbraucher zu verhindern.

Zur Lösung dieser Aufgabe ist die Fernwärmeübergabeanlage erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der netzseitigen Vorlaufleitung und der netzseitigen Rücklaufleitung ein normalerweise geschlossenes Überströmventil liegt, das strömungsaufwärts vor dem Druckhalteventil an die Rücklaufleitung angeschlossen ist und bei Unterschreitung eines vorbestimmten Druck-Sollwertes in dem oder den Wärmeverbraucher(n) selbsttätig öffnet.

Dabei kann die Anordnung zweckmäßigerweise derart getroffen sein, daß das Überströmventil in Abhängigkeit von dem in der netzseitigen Rücklaufleitung strömungsäufwärts vor dem Druckhalteventil herrschenden Druck gesteuert ist.

Sowie der Druck-Sollwert, auf den das Überströmventil eingestellt ist, bei dem Wärmeverbraucher unterschritten wird, öffnet das Überströmventil, das eine Verbindung zwischen der netzseitigen Vorlaufleitung und dem strömungsäufwärts vor dem (geschlossenen) Druckhalteventil liegenden, mit der Rücklaufleitung verbundenen Anlagenteil herstellt, so daß sich in diesem Bereich kein Unterdruck ausbilden kann. Damit sind auch ein Ausgasen des Heizungswassers bzw. ein

ίο Ansaugen von Luft in die Anlage verhindert.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Gegenstandes der Erfindung dargestellt. Die Figur zeigt eine Fernwärmeübergabeanlage gemäß der Erfindung in schematischer Darstellung.

An die von einem Fernheiznetz gespeiste netzseitige Vorlaufleitung 01, die auf der Wärmelieferer-Seite und der Wärmeabnehmer-Seite jeweils ein Absperrventil 2 bzw. 3 enthält, sind jeweils über eine Strahlpumpe 4 vier parallelliegende Wärmeverbraucher 5 angeschlossen.

Bei den Wärmeverbrauchern 5 kann es sich um gewerbliche Wärmeabnehmer, um Wärmetauscher mit eigenem Sekundärnetz, um Gebäudeheizanlagen mit einer Vielzahl von Heizkörpern und dgl. handeln.

Jede der Strahlpumpen 4 ist zu diesem Zwecke treibdüsenseitig über ein Absperrventil 6 mit nachgeschaltetem Schmutzfänger 7 mit der gemeinsamen Vorlaufleitung 01 verbunden. In der von der Fangdüse der Strahlpumpe 4 abgehenden, zu dem Wärmeverbraucher 5 führenden verbraucherseitigen Vorlaufleitung 8 liegen ein Vorlauffühler 9 und ein Maximalbegrenzer 10, die gemeinsam mit einem Außenfühler 11 entsprechende Signale an einen Regler 12 geben, der wetterabhängig über einen Stellmotor 13 den Treibstromdurchsatz der zugeordneten Strahlpumpe 4 regelt.

Die Wärmeverbraucher 5 sind jeweils über eine Absperrventile 120, 130 und eine Drosselklappe 14 enthaltende, verbraucherseitige Rücklaufleitung 15 parallel zueinander an eine gemeinsame netzseitige Rücklaufleitung 02 angeschlossen, in der strömungsaufwärts von einem dem Fernheiznetz zugeordneten Absperrventil 16 ein Druckhalteventil 17 liegt, dessen Steuerleitung 18 an die Vorlaufleitung 02 strömungsäufwärts von dem Druckhalteventil 17 angeschlossen ist.
Zwischen der netzseitigen Vorlaufleitung 01 und der netzseitigen Rücklaufleitung 02 liegt ein normalerweise geschlossenes Überströmventil 19, das auf einen vorbestimmten Druck-Sollwert eingestellt ist, bei dessen Unterschreitung das Überströmventil öffnet. Zu diesem Zwecke ist die Impulsleitung 20 des Druckstellmotors 21 des Überströmventils 19 strömungsäufwärts von dem Druckhalteventil 17 an die netzseitige Rücklaufleitung 02 angeschlossen.

Im Normalbetrieb steuern die Regler 12 der einzelnen Strahlpumpen 4 wetterabhängig die aus der netzseitigen Vorlaufleitung 01 erfolgende direkte Einspeisung des Vorlaufes in die Wärmeverbraucher 5, wobei der ausgekühlte Rücklauf jeweils über die Rücklaufleitungen 15 in die netzseitige Rücklaufleitung 02 abströmt, in der das Druckhalteventil 17 einen bestimmten, konstanten Druckwert aufrechterhält. Das Überströmventil 19 ist geschlossen, weil der durch das Druckhalteventil 17 bestimmte Druck in der netzseitigen Rücklaufleitung 02 wesentlich höher liegt, als der eingestellte Soll-Druckwert des Überströmventiles 19, bei dessen Unterschrei- tung das Überströmventil öffnet.

Wenn bei den Wärmeverbrauchern 5 wenig Wärme abgenommen wird oder diesen beispielsweise während der Nachtabsenkung keine Wärme zugeführt werden

ORIGINAL INSPECTED

soll, schließen die Strahlpumpen 4, während das Druckhalteventil 17 die netzseitige Rücklaufleitung 02 absperrt, sowie der in dieser herrschende Druck wegen des Schließens der Strahlpumpen 4 abzufallen beginnt.

Zufolge der wegen fehlender Wärmezufuhr auftretenden Auskühlung des Heizmediums in den Wärmeverbrauchern 5 und der dadurch hervorgerufenen Volumenverringerung des Heizmediums sinkt der Druck in den zwischen den abgesperrten Strahlpumpen 4 und dem ebenfalls abgesperrten Druckhalteventil 17 liegenden Teilen der Anlage ab. Dies würde ohne zusätzliche Maßnahmen zum Auftreten eines Unterdruckes führen, was wiederum zum Ausgasen des Heizwassers oder zum Ansaugen von Luft durch in der Anlage vorhandene Undichtigkeiten führen würde.

Im vorliegenden Falle wird aber bei sinkendem Druck der Druck-Sollwert unterschritten, auf den das Überströmventil 19 eingestellt ist, so daß dieses öffnet und die netzseitige Vorlauf leitung 01 mit der netzseitigen Rücklaufleitung 02 verbindet. Dadurch steigt der Druck zwischen den abgesperrten Strahlpumpen 4 und dem Druckhalteventil 17 wieder an, bis das Überströmventil 19 wieder schließt.

Das Druckhalteventil 17 und das Überströmventil 19 sind derart aufeinander abgestimmt, daß der Druck-Sollwert, bei dessen Unterschreiten das Überströmventil 19 öffnet, tiefer liegt, als der Druck-Sollwert auf den das Druckhalteventil 17 eingestellt ist.

Die Impulsleitung 20 des Überströmventils 19 ist bei dem beschriebenen Ausführungsbeispiel unmittelbar an die netzseitige Rücklaufleitung 02 angeschlossen. Es wären aber auch Ausführungsformen denkbar, bei denen der Druck unmittelbar an einem oder mehreren der Wärmeverbraucher 5, und zwar entweder auf deren Vorlauf- oder deren Rücklaufseite, gemessen wird.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims

Patentansprüche:

1. Fernwärmeübergabeanlage mit einer netzseitigen Vorlaufleitung an die über regelbare Mischventile oder Strahlpumpen ein oder mehrere Wärmeverbraucher angeschlossen sind und bei der in der netzseitigen Rücklaufleitung ein selbsttätiges Druckhalteventil angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der netzseitigen Vorlaufleitung (01) und der netzseitigen Rücklaufleitung (02) ein normalerweise geschlossenes Überströmventil (19) liegt, das strömungsäufwärts vor dem Druckhalteventil (17) an die Rücklaufleitung (02) angeschlossen ist und bei der Unterschreitung eines vorbestimmten Druck-Sollwertes in dem bzw. den Wärmeverbraucher(n) selbsttätig öffnet.

2. Fernwärmeübergabeanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Überströmventil (19) in Abhängigkeit von dem in der netzseitigen Rücklaufleitung (02) strömungsäufwärts vor dem Druckhalteventil (17) herrschenden Druck gesteuert ist.