DE2852834A1 - Verfahren zur durchfuehrung von schaltfolgen in einem umspannwerk - Google Patents

Verfahren zur durchfuehrung von schaltfolgen in einem umspannwerk

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DE2852834A1
DE2852834A1 DE19782852834 DE2852834A DE2852834A1 DE 2852834 A1 DE2852834 A1 DE 2852834A1 DE 19782852834 DE19782852834 DE 19782852834 DE 2852834 A DE2852834 A DE 2852834A DE 2852834 A1 DE2852834 A1 DE 2852834A1
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Siegfried Dipl Ing Hecht
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BBC Brown Boveri France SA
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    • HELECTRICITY
    • H02GENERATION; CONVERSION OR DISTRIBUTION OF ELECTRIC POWER
    • H02HEMERGENCY PROTECTIVE CIRCUIT ARRANGEMENTS
    • H02H11/00Emergency protective circuit arrangements for preventing the switching-on in case an undesired electric working condition might result
    • H02H11/008Emergency protective circuit arrangements for preventing the switching-on in case an undesired electric working condition might result preventing unsafe switching operations in substations (Schaltfehlerschutz)

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  • Supply And Distribution Of Alternating Current (AREA)

Description

  • Verfahren zur Durchführung von Schaltfolgen in einem Um-
  • spannwerk Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Durchführung von Schaltfolgen in Umspannwerken eines Energieversorgungsnetzes.
  • Ein Mittelspannungs-Energieversorgungsnetz (z.B. 20-kV-Netz) ist meist in einzelne getrennte Netzbezirke unterteilt. Jeder Netzbezirk wird über eine Sammelschiene in einem Umspannwerk von einem Regeltransformator (z.B. 110/20-kV-Transformator) aus einem Oberspannungsnetz (z.B. llO-kV-Netz) gespeist. Häufig werden ein, zwei oder auch drei Netzbezirke von einem Umspannwerk getrennt versorgt,d.h. über getrennte Sammelschienen von je einem Regeltransformator gespeist.
  • Zum Zwecke des Überschaltens z.B. von Leitungen von einem Netzbezirk auf einen anderen bei unterbrechungsfreier Strom- versorgung müssen beide Netzbezirke, d.h. beide Regeltransformatoren eines Umspannwerkes vorübergehend parallel gefahren werden. Eine Transformator-Parallelschaltung wird dabei in der Regel über eine Sammelschienen-Kupplung vorgenommen. Unterschiedliche Sammelschienensysteme und/oder Sammelschienenabschnitte sind dabei vielfach voneinander längs-und quergetrennt.
  • Nach Überprüfung der physikalischen Bedingungen für die Parallelschaltung müssen eine Reihe von Schaltmaßnahmen durchgeführt werden, durch die erst der Parallelbetrieb bewirkt wird. Da dabei Trenner, Leistungsschalter und Erdungsschalter zu schalten sind, muß die Schaltfolge unter Beachtung bestimmter Verriegelungsbedingungen erfolgen.
  • Bei einem allgemein bekannten Verfahren wird jeder Wirkungseingriff, d.h. jeder Schalteingriff, einzeln von Hand aufgrund der rückgemeldeten augenblicklichen Schalterstellungen unter Beachtung bzw. Kontrolle des Schaltfehlerschutzes vorgenommen. Ein anderes allgemein bekanntes Verfahren beruht darauf, daß von Hand bestimmte, vorprogrammierte Schaltfolgen gestartet werden, die dann automatisch ablaufen, wobei der Ablauf gegebenenfalls durch den örtlichen Schaltfehlerschutz unterbrochen wird, wenn eine Verriegelungsbedingung nicht beachtet wurde bzw. wenn die gestartete Schaltfolge momentan nicht zulässig ist.
  • Das erstgenannte Verfahren eignet sich nur für sehr einfach aufgebaute, überschaubare Anlagen, das letztgenannte Verfahren eignet sich ebenfalls nicht für kompliziert aufgebaute Anlagen, da quasi am Objekt selbst die Schaltfolge probiert wird, was nachteiligerweise langwierig ist und eine vorzeitige Abnutzung der Prozeßelemente, wie Schalter, Ventile usw. zur Folge hat. Ferner ist aufgrund der vielfältigen kombinatoris-chen Möglichkeiten die Zielfindung, d.h. die Auswahl der richtigen Schaltfolge schwierig, zumal vor jedem durchzuführenden Schalteingriff die Ausgangssituation neu erfaßt werden muß, um zu entscheiden, welche Schaltfolge zum Einsatz kommen kann.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Durchführung von Schaltfolgen in einem Energieverteilungsprozeß zu entwickeln, das es auch bei unterschiedlich aufgebauten Schaltanlagen ermöglicht, aus einer Vielzahl von möglichen Schaltfolgen die richtige Schaltfolge in zuverlässiger Weise schnell zu bestimmen.
  • Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die real vorhandene, individuelle Schaltanlage eines jeden Umspannwerkes auf ein imaginäres, normiertes, für alle Schaltanlagen gültiges Schaltanlagenmodell derart abgebildet wird, daß alle in der realen Schaltanlage vorhandenen Schaltmittel, wie Trenner, Leistungsschalter und Erdungsschalter, als variabel ein/ausschaltbar und alle in der realen Schaltanlage nicht vorhandenen Schaltmittel konstant ein- bzw. ausgeschaltet angesetzt werden, daß auf dem derart an die reale Schaltanlage angepaßten Schaltanlagenmodell der Reihe nach vorprogrammierte, normierte, für die unterschiedlichen Schaltanlagen gültige, redundante Schaltfolgen zur Probe laufen und auf Lauffähigkeit geprüft werden, bis empirisch eine lauffähige Schaltfolge gefunden ist und daß diese Schaltfolge zur Durchführung gebracht wird.
  • Vorteilhafte Weiterbildungen sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
  • Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen insbesondere darin, daß der Prozeßzustand normiert wird und in ein ganz oder teilweise normiertes Simulationsmodell übertragen wird. Trotz unterschiedlichem Aufbau der Schaltanlagen von einzelnen Umspannwerken erfolgt so eine Vereinheitlichung von Schaltfolgen. Durch die Einführung einer redundanten Pseudo-Schaltanlage, auf die eine Vielzahl von möglichen Sammelschienen- und Transformatorzuordnungen verschiedener Umspannwerke abgebildet werden kann, ergibt sich nach vorangehender Prüfung und Herstellung der physikalischen Schaltvoraussetzungen für einen bestimmten Ausgangszustand und eine bestimmte Zielvorgabe stets eine bestimmte, normierte Schaltfolge. Durch diese Normierung wird also ein weitgehend automatisch ablaufender Schaltzyklus ermöglicht, es wird rasch und automatisch eine Schaltfolge ermittelt bzw.
  • durchgeführt, die den Anforderungen der Augenblicksituation gerecht wird.
  • Die Durchführung eines Schalteingriffes in einem Umspannwerk kann dabei wahlweise vom entsprechenden Umspannwerk selbst oder von einer Zentrale aus eingeleitet und gesteuert werden.
  • Im ersten Fall ergibt sich vorteilhaft die einfache Anpassungsmöglichkeit einer universellen Steuerung an die reale Anlage, im zweiten Fall ist vorteilhaft eine Fernsteuerung verschiedenartiger Umspannwerke von einer Zentralen aus möglich.
  • Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist im folgenden anhand der Zeichnungen erläutert.
  • Es zeigen: Fig. 1 das Ersatzschaltbild einer Pseudo-Schaltanlage, auf das verschiedene individuelle Schaltanlagen abgebildet werden können, Fig. 2 eine individuelle, d.h. echt vorhandene Schaltanlage (stark ausgezogen), die in das Ersatzschaltbild übertragen ist.
  • In Fig. 1 ist das Ersatzschaltbild einer Pseudo-Schaltanlage (imaginäres Schaltanlagenmodell) eines Umspannwerkes dargestellt. Das Umspannwerk weist zwei Sammelschienensysteme A und B sowie ein HilEsschienensystem (Umgehungsschiene) HS auf. Das Sammelschienensystem A ist dabei in zwei Sammelschienenabschnitte Al und A2, das Sammelschienensystem B in zwei Sammelschienenabschnitte Bl und B2 sowie das Hilfsschienensystem HS in zwei Hilfsschienenabschnitte HSl und HS2 aufgeteilt.
  • In die ersten Sammelschienenabschnitte Al/Bl/HSl speisen zwei Regeltransformatoren I, II ein, während die zweiten Sammelschienenabschnitte A2/B2/HS2 von zwei weiteren Regeltransformatoren III, IV versorgt werden. Die Sammelschienenabschnitte Al, Bl weisen je einen Sammelschienen-Längstrenner 1, 2 mit Strommeßvorrichtungen auf, der Hi'fsschienenabschnitt HSl weist einen Hilfsschienen-Längstrenner 3 auf.
  • Die Längs- Quer-Kupplung des ersten Sammelschienenabschnittes Al/Bl/HSl besteht aus Sammelschienen-Trennern 4 und 5 (für die Umgehungsschiene), Sammelschienen-Längstrennern 6 und 7, einem Leistungsschalter 8 mit Strommeßvorrichtung, Sammelschienen-Trennern 9 und 10 (für die Kupplung) sowie einem Hilfsschienentrenner 11 (für die Umgehung).
  • Der Regeltransformator I ist über Sammelschienen-Trenner 12 bzw. 13, einen Leistungsschalter 14, einen Abgangs-Trenner 15 und einen Hilfsschienen-Trenner 16 mit den Sammelschienenabschnitten Al bzw. Bl oder mit dem Hilfsschienenabschnitt HSl verbindbar. Desweiteren kann eine Erdung über einen Erdungsschalter 17 vorgenommen werden.
  • Der Regeltransformator II ist über Sammelschienen-Trenner 18 bzw. 19-, einen Leistungsschalter 20, einen Abgangs-Trenner 21 und einen Hilfsschienen-Trenner 22 mit den Sammelschienenabschnitten Al bzw. B1 oder mit dem Hilfsschienenabschnitt HS1 verbindbar. Eine Erdung ist mittels eines Erdungsschalters 23 möglich.
  • Die Spannungsmessung der Sammelschienenabschnitte Al bzw. B1 erfolgt über Sammelschienen-Trenner 24 bzw. 25.
  • Die Sammelschienenabschnitte A2, B2 bzw. der Hilfsschienenabschnitt HS2 weisen je einen Sammelschienen-Längstrenner 26, 27 bzw. einen Hilfsschienen-Längstrenner 28 auf. Die Längs-Quer-Kupplung des zweiten Sammelschienenabschnittes A2/B2/HS2 besteht aus Sammelschienen-Trennern 29 und 30 (für die Umgehungsschiene), Sammelschienen-Längstrennern 31 und 32, einem Leistungsschalter 33 mit Strommeßvorrichtung, Sammelschienen-Trennern 34 und 35 (für die Kupplung) sowie einem Hilfsschienen-Trenner 36 (für die Umgehung). Der Regeltransformator III ist über Sammelschienen-Trenner 37 bzw. 38, einen Leistungsschalter 39, einen Abgangs-Trenner 40 und einen Hilfsschienen-Trenner 41 mit den Sammelschienenabschnitten A2 bzw. B2 oder mit dem Hilfsschienenabschnitt HS2 verbindbar.
  • Eine Erdung ist mittels eines Erdungsschalters 42 möglich.
  • Der Regeltransformator IV ist über Sammelschienen-Trenner 43 bzw. 44 einen Leistungsschalter 45, einen Abgangs-Trenner 46 Hilfsschienen-Trenner 47 mit den Sammelschienenabschnitten A2 bzw. B2 oder mit dem Hilfsschienenabschnitt HS2 verbindbar.
  • Desweiteren kann eine Erdung über einen Erdungsschalter 48 vorgenommen werden.
  • Jeder der vier Regeltransformatoren I, II, III, IV verfügt über eine eigene Strom- und Spannungsmessung. Die Spannungsmessung der Sammelschienenabschnitte A2 bzw. B2 ist über Sammelschienen-Trenner 49 bzw. 50 möglich.
  • Die Sammelschienen-Längstrennung zwischen den Abschnitten Al und A2 erfolgt mittels eines Sammelschienen-Längstrenners 51 sowie zwischen den Abschnitten B1 und B2 mittels eines Sammelschienen-Längstrenners 52. Zur Hilfsschienen-Längstrennung zwischen den Abschnitten HS1 und HS2 ist ein Hilfsschienen-Längstrenner 53 vorgesehen.
  • Eine Sammelschienen-Quer-Kupplung zwischen den Abschnitten A2 und B2 ist über Sammelschienen-Trenner 54 und 55 sowie einen Leistungsschalter 56 mit Strommeßeinrichtung durchführbar.
  • Das beschriebene imaginäre Schaltanlagenmodell besteht also aus einem Doppelsammelschienensystem A/B mit Hilfsschiene (Umgehungsschiene) HS, unterteilt in zwei Hauptabschnitte Al/Bl/HSl und A2/B2/HS2 mit je zwei Regeltransformatoren I, II und III, IV und je einer Längs-Quer-Kupplung. Die beiden Sammelschienenabschnitte Al, A2 und B1, B2 sind einschließlich ihrer zugeordneten Hilfsschienenabschnitte HS1, HS2 über drei Schienen-Längstrennungen miteinander verbindbar.
  • Der konfigurierte Schaltungsaufbau des Modells kommt in den Schaltanlagen von bestimmten zu betrachteten Umspannwerken in geschlossener Form nicht vor, d. h. es handelt sich um eine Pseudo-Anlage, mit deren Hilfe die echt vorhandenen Anlagen (individuelle Anlagen) in ihren Funktionen abgebildet werden können, und zwar dadurch, daß die in der individuellen Anlage nicht vorhandenen Schaltgeräte und Apparate im Ersatzschaltbild der Pseudo-Schaltanlage entsprechend als konstant eingeschaltet bzw. als konstant ausgeschaltet festgelegt werden und nur die in der individuellen Anlage vorhandenen Schaltgeräte und Apparate variabel ein/ausschaltbar sind. Auf diese Weise wird ein normiertes Ersatzschaltbild erhalten, wobei der Schaltzustand des Ersatzschaltbildes in allen denkbaren Situationen dem des individuellen Schaltbildes entspricht. Das Ersatzschaltbild der Pseudo-Schaltanlage muß dem unterschiedlichen Aufbau der zu betrachteten unterschiedlichen Umspannwerke Rechnung tragen.
  • In Fig. 2 ist ein Beispiel einer solchen individuellen, d.h.
  • echt vorhandenen Schaltanlage dargestellt. Sie weist die Sammelschienen- bzw. Hilfsschienenabschnitte Al, A2, B1, B2, HS1 und HS2 sowie die Transformatoren I und III und die Schaltgeräte und Apparate 5, 8, 9, 11, 12, 13r 14, 15, 16, 24, 25, 28, 30, 33, 34, 36, 37, 38, 39, 40, 41, 49, 50, 51, 52 und 53 auf, jedoch nicht die Transformatoren II und IV sowie die Schaltgeräte und Apparate 1, 2, 3, 4, 6, 7, 10, 17, 18, 19, 20, 21, 22, 23, 26, 27, 29, 31, 32, 35, 42, 43, 44, 45, 46, 47, 48, 54, 55 und 56 auf.
  • Von den in der individuellen Anlage nicht vorhandenen Schaltgeräte werden die Geräte 1, 2, 3, 6, 7, 26, 27, 31 und 32 als konstant eingeschaltet festgelegt, während die Geräte 4, 10, 17, 18, 19, 20, 21, 22, 23, 29, 35, 42, 43, 44, 45, 46, 47, 48, 54, 55 und 56 als konstant ausgeschaltet festgelegt werden. Nur die echt vorhandenen Schaltgeräte 5, 8, 9, 11, 12, 13, 14, 15, 16, 24, 25, 28, 30, 33, 34, 36, 37, 38, 39, 40, 41, 49, 50, 51, 52 und 53 sind variabel ein/aus-schaltbar.
  • Durch die Festlegung des Schaltzustandes der in der individuellen Schaltanlage nicht vorhandenen Schaltgeräte und Apparate wird z.B. der Ablauf der Schaltfolge "Transformator-Parallelschaltung" in der individuellen Schaltanlage, die auf das Ersatzschaltbild der Pseudo-Schaltanlage abgebildet ist, quasi vorbereitet. Danach kann der Vorgang des Parallelschaltens im Ersatzschaltbild der Pseudo-Schaltanlage genauso ablaufen, wie in der individuellen Anlage, unter Beachtung der Erfordernisse des Schaltfehlerschutzes und der Messung. Daraus folgt, daß bereits die Vorbereitung den Erfordernissen des Schaltfehlerschutzes und der Messung so genügen muß, als wäre das Ersatzschaltbild der Pseudo-Anlage das einer echten Anlage.
  • Die Festlegung-des Schalt zustandes derjenigen Schaltgeräte und Apparate im Ersatzschaltbild der Pseudo-Schaltanlage, die in der -individuellen, abzubildenden Anlage nicht vorhanden sind, kann also nicht beliebig erfolgen.
  • Die Erfordernisse des Schaltfehlerschutzes sind dabei beispielsweise: a) ein geerdeter Anlagenteil darf nicht so geschaltet werden, daß seine Unterspannungssetzung fälschlicherweise unmittelbar bewirkt werden kann (Verriegelung des Erdungsschalters im Abgang gegen Abgangs- und mgehungstrenner), b) Trenner dürfen nicht unter Last geschaltet werden (Verriegelung der Trenner eines Abzweiges gegen den Leistungsschalter); c) unterbrechungslöser Sammelschienenwechsel darf nur bei eingeschalteter Sammelschienenkupplung vorgenommen werden (Verriegelung der Sammelschienen-Trenner bei Mehrfach Sammelschienen-Systemen gegen den Kuppelschalter); d) ' ein Abgang darf entweder nur auf sein Schaltfeld oder nur auf Umgehung geschaltet sein (Verriegelung gegen eine unzulässige Sammelschienenkupplung über die Hilfsschiene); e) der Kuppelschalter darf entweder nur als Sammelschienen-Kuppelschalter oder nur als Umgehungs- schalter eingesetzt sein (Verriegelung zur Wahrung der Unabhängigkeit der unterschiedlichen Schaltfunktionen).
  • Die Schaltfolge "Transformator-Parallelschaltung" nimmt zweckmäßigerweise ihren Ausgang von einer bestimmten Grundstellung des Schaltzustandes der einzelnen Schaltgeräte und Apparate. Die Grundstellung richtet sich danach, welche Transformatoren für die Parallelschaltung in einem bestimmten Fall vorgesehen sind und welche Sammelschienenabschnitte und Kupplungen für die beabsichtigte Parallelschaltung verfügbar sind.
  • Stehen mehrere Schaltmittel zur Wahl, bestimmt eine vorgegebene Rangfolge über ihren Einsatz. Daraus folgt, daß als erstes die in Frage kommende Grundstellung für eine individuelle Transformator-Parallelschaltung zu definieren ist. Die Schaltfolge ist dann auf der so definierten Grundstellung aufgebaut.
  • Zweckmäßig ist es, die möglichen Grundstellungen im voraus zu definieren und dann entsprechend den augenblicklichen Gegebenheiten die passende Grundstellung auszuwählen. Die Schaltmittel müssen für die vorgesehene Schaltfolge frei sein (und nicht bereits im gegensätzlichen Sinn für eine andere Schaltaufgabe belegt sein), wenn sie nicht bereits schon vorher im Sinne der Schaltfolge geschaltet sind (z.B. Trenner bereits vorbereitend eingeschaltet). Aber ist z.B. eine Kupplung bereits vor Beginn der Schaltfolge eingeschaltet, über die erst am Ende der Schaltfolge eine Einschaltung bewirkt werden soll, so steht sie für die Schaltfolge nicht zur Verfügung, d.h. sie muß zuvor erst freigeschaltet werden durch geeignete Schaltungsmaßnahmen vor Beginn der Schaltfolge.
  • Die Schaltfolge, die aufgrund der Laufzeit der Schaltmittel (vor allem der Trenner) 30 Sekunden und länger betragen kann, soll unter Umständen abgebrochen werden können. Wurde die Ausgangsstellung registriert, wäre es denkbar, nach dem Abbruch der Schaltfolge eine Rückkehr in die Ausgangsstellung zu bewirken.
  • Im folgenden wird für das betrachtete Ausführungsbeispiel eine Ausgangssituation~beschrieben, daraus eine Grundstellung definiert und der Ablauf der Schaltfolge beschrieben.
  • Es soll dabei der Transformator I (mit Leistungsschalter 14) mit dem Transformator III (mit Leistungsschalter 39) über die Sammelschienenkupplung parallelgeschaltet werden.
  • Die Ausgangssituation ist durch eine 70 %-Belastung des Transformators I gekennzeichnet, der Transformator I speist den Sammelschienenabschnitt Al direkt, d.h. Trenner 12, Leistungsschalter 14 und Trenner 15 sind eingeschaltet, Trenner 13 und Trenner 16 sind ausgeschaltet. Transformator III ist mit 80% belastet und speist direkt auf Sammelschienenabschnitt B2, d.h. Trenner 38, Leistungsschalter 39 und Trenner 40 sind eingeschaltet, Trenner 37 und Trenner 41 sind ausgeschaltet. Die Sammelschiener-Längstrennung der Sammelschienenabschnitte A1/A2 und B1/B2 ist ausgeschaltet, d.h.
  • die Trenner 51, 52, 53 und 28 sind ausgeschaltet.
  • Die Sammelschienenkupplung der Abschnitte Al/Bl ist ausgeschaltet, d.h. Trenner 5, Leistungsschalter 8, Trenner 9 und Trenner 11 sind ausgeschaltet. Die Sammelschienenkupplung der Abschnitte A2/B2 ist musgeschaltet, d.h. Trenner 30, Leistungsschalter 33, Trenner 34 und Trenner 36 sind ausgeschaltet.
  • Die Umgehung der Sammelschienenabschnitte Al/Bl sowie die Umgehung der Sammelschienenabschnitte A2/B2 sind ausgeschaltet. Die Sammelschienen-Spannungsmessung der Abschnitte Al und B2 ist eingeschaltet, d.h. die Trenner 24 und 50 sind eingeschaltet und es liegt Spannung an. Die Trenner 25 und 49 sind ausgeschaltet, d.h. die Sammelschienen-Spannungsmessung der Abschnitte B1 und A2 ist ausgeschaltet. Die Sammelschienenabschnitte B1 und A2 sind freigeschaltet und nicht geerdet.
  • Die Ausgangssituation vor der Parallelschaltung ist dadurch gekennzeichnet, daß jedem konstanten Schaltelement und jedem variablen ein bestimmter Schaltzustand zugeordnet ist, wie vorstehend beschrieben. Als Voraussetzungen seien für den vorliegenden Fall festgelegt, daß eine Transformator-Parallelschaltung stets über die Sammelschienenkupplung erfolgen soll, d.h. jeder der beiden parallel zu schaltenden Transformatoren speist in eine eigene Sammelschiene bzw. einen eigenen Sammelschienenabschnitt. Ein eventuell vorhandener Reserve-Transformator soll über eine Reserve-Sammelschiene zugeschaltet werden. Nach erfolgter Parallelschaltung soll ein Transformatorenwechsel über die Kupplung durch Sammelschienenwechsel des betreffenden Transformators erfolgen.
  • Im vorliegenden konkreten Beispiel erfolgt also eine Parallelschaltung der Regeltransformatoren I und III über den Sammelschienen-Längstrenner 52 und die Kupplung mit Leistungsschalter 33. Diese Schaltfolge hat Vorrang vor der Parallelschaltung über Längstrenner 51 und Leistungsschalter 33. Der Schaltzustand der variablen Schaltelemente 25, 52, 5, 9 und 8 ist deshalb zu ändern.
  • Die Sammelschienen-Spannungsmessung des Abschnittes B1 wird über Trenner 25 eingeschaltet, die Messung ergibt die Spannungslosigkeit des Abschnittes B1. Durch Einschalten des Trenners 52 erfolgt eine Längs kupplung der Abschnitte B1/B2 d.h. Abschnitt B1 ist jetz spannungsführend. Nächster Schritt der Schaltfolge ist das Einschalten des Trenners 5, wobei Leistungsschalter 8 voraussetzungsgemäß ausgeschaltet sein muß. Danach erfolgt das Einschalten des' Trenners 9, wobei der Trenner 11 sowie der Leistungsschalter 8 ausgeschaltet sein müssen. Die Klemmenspannungen werden gemessen und die Transformatorstufeneinstellungen der beiden parallelzuschaltenden Transformatoren werden auf gleiche Klemmenspannung eingestellt, d.h.es sind spannungsgleich die Sammelschienen- abschnitte Al und B1. Das Bewirken der Parallelschaltung erfolgt durch Einschaltung des Sammelschienen-Kuppelschalters, d.h. des Leistungsschalters 8.
  • Vor der Aufhebung des Transformatorparallellaufs werden ggf.
  • durch Sammelschienenwechsel eines der beiden parallel laufenden Transformatoren die beiden Transformatoren bei eingeschalteter Sammelschienenkupplung auf verschiedene Sammelschienen gelegt. Anschließend werden die Transformatorstufenschalter der beiden Transformatoren unter Einhaltung der zulässigen Klemmenspannung solange verstellt, bis der Strom über die Kupplung einen bestimmten minimalen Wert aufweist, damit nach Aufhebung der Parallelschaltung die Klemmenspannung jedes der beiden Transformatoren keine unzulässigen Werte annehmen kann.
  • Die Aufhebung der Parallelschaltung erfolgt durch Öffnen des Sammelschienenkuppelschalters. Der Kupplungsstrom wird gemessen.
  • Alle Schaltmaßnahmen müssen unter Beachtung der Verriegelungsbedingungen des Schaltfehlerschutzes vorgenommen werden.
  • Das vorstehende Beispiel macht deutlich, daß der Schaltzustand des Abbildes. der individuellen realen Schaltanlage auf das imaginäre Schaltanlagenmodell die Grundstellung für die Auswahl der speziellen, vorprogrammierten Schaltfolge definiert. Dabei spielen die Konstanten, d.h. echt gar nicht vorhandenen Schaltmittel eine wichtige Rolle: Sie geben an, welche Schaltwege quasi vorbereitend geschaltet sind. Zur Definition der Grundstellung muß geprüft werden, welche der vorprogrammierten Schaltfolgen für den momentanen Zustand des Ersatzschaltbildes lauffähig sind und danach ist die ranghöchste lauffähige Schaltfolge auszuwählen.
  • Die für die Schaltaufgabe "Transformator-Parallelschaltung" vorprogrammierten Schaltfolgen werden also der Reihe nach simuliert und auf ihre Lauffähigkeit unter den augenblicklichen speziellen Umständen überprüft, bis diejenige gefunden ist, die im gegebenen Augenblick die Schaltaufgabe lösen kann. Alle davor geprüften Schaltfolgen werden dagegen verworfen.
  • Dabei ist es erstrebenswert, den momentanen Schaltzustand gegen willkürliche Eingriffe solange zu schützen und festzuhalten, bis das Programm angelaufen ist. Schutzauslösungen würden zu einem Programmunterbruch führen.
  • Zur Durchführung des Verfahrens kann beispielsweise ein Prozeßrechner dienen.
  • Leerseite

Claims (4)

  1. Ansprüche Verfahren zur Durchführung von Schaltfolgen in Umspannwerken eines Energieversorgungsnetzes, dadurch gekennzeichnet, daß die real vorhandene, individuelle Schaltanlage eines jeden Umspannwerkes auf ein imaginäres, normiertes für alle Schaltanlagen gültiges Schaltanlagenmodell derart abgebildet wird, daß alle in der realen Schaltanlage vorhandenen Schaltmittel, wie Trenner, Leistungsschalter und Erdungsschalter, als variabel ein/ausschaltbar und alle in der realen Schaltanlage nicht vorhandenen Schaltmittel als konstant ein- bzw. ausgeschaltet angesetzt werden, daß auf dem derart an die reale Schaltanlage angepaßten Schaltanlagenmodell der Reihe nach vorprogrammierte, normierte, für die unterschiedlichen Schaltanlagen allgemein gültige, redundante Schaltfolgen zur Probe laufen und auf Lauffähigkeit geprüft werden, bis empirisch eine lauffähige Schaltfolge gefunden ist und daß diese Schaltfolge zur Durchführung gebracht wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,daß jede Schaltfolge ihren Ausgang von einer bestimmten Grundstellung des Schaltzustandes der einzelnen Schaltmittel nimmt, wobei eine Auswahl aus'mehreren möglichen Grundstellungen entsprechend dem augenblicklichen Schaltzustand erfolgt.
  3. 3. Verfahren nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichent, daß eine vorgegebene Rangfolge über den Einsatz der zur Verfügung stehenden Schaltmittel bestimmt.
  4. 4. Verfahren nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichent, daß nach Abbruch einer Schaltfolge eine Rückkehr in die der Schaltfolge zugrundeliegende Ausgangsstellung erfolgt.
DE19782852834 1978-12-07 1978-12-07 Verfahren zur durchfuehrung von schaltfolgen in einem umspannwerk Withdrawn DE2852834A1 (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE3812072A1 (de) * 1988-04-12 1989-10-26 Licentia Gmbh Verfahren zum schaltfehlergeschuetzten betaetigen der schaltgeraete einer schaltanlage

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE3812072A1 (de) * 1988-04-12 1989-10-26 Licentia Gmbh Verfahren zum schaltfehlergeschuetzten betaetigen der schaltgeraete einer schaltanlage

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