DE2852616C2 - Hydraulisches Bremssystem für Zugfahrzeug-Anhänger-Kombinationen - Google Patents
Hydraulisches Bremssystem für Zugfahrzeug-Anhänger-KombinationenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein hydraulisches Bremssystem für Zugfahrzeug-Anhänger-Kombination mit einem
Zugfahrzeugbremskreis und einem Anhängerbremskreis, die durch lösbare hydraulische Kupplungen miteinander
verbindbar sind und eine Betriebs- sowie eine Notleitung und Rückführleitungen enthalten, wobei der
Zugfahrzeugbremskreis zwei von einer Hydraulikpumpe gespeiste Bremskreise, von denen jeder Drucksteuer-
und Rückführleitungen und einen Druckspeicher oder Akkumulator aufweist, ein Zweikreisbremsventil,
welches dosiert Druckfluid von den Druckspeichern den Zugfahrzeugbremsen abhängig von der aufgebrachten
Pedalkraft zuführt und ein Steuerventil für den Anhängerbremskreis aufweist, welches durch die Ausgänge
des Zweikreisbremsventils gesteuert wird und dosiert Druckfluid zu den Anhängerbremsen liefert, und der
Anhängerkreis mit einem Druckspeicher oder Akkumulator und einem Notventil ausgerüstet ist, welches das
Anlegen der Anhängerbremsen bewirkt, wenn ein Druckabfall in der Notleitung eintritt.
Bei derartigen bekannten hydraulischen Bremssystemen erweist es sich als nachteilig, daß bei einem vom
Zugfahrzeug abgehängten Anhänger das unter Druck stehende Fluid des Druckspeichers nach einem gewissen
Zeitraum an den Ventilsitzen und Dichtungen vorbei in die Rückführleitungen gedrückt wird, was zur
Folge hat, daß sich in den Rückführleitungen der Druck des Druckspeichers einstellt und dann Fluid nach außen
austreten kann.
Durch die US-PS 35 26 440 ist ein hydraulisches Hilfskraft-Bremssystem
für eine Zugfahrzeug-Anhänger-Kombination bekannt, bei der das Zugfahrzeug mit einem
Zweikreisbremssystem ausgestattet ist und bei dem die Anhängerbremsanlage eine eigene Druckquelle
aufweist, die im Notfall, z. B. bei einem Bruch der Kupplung
zwischen dem Zugfahrzeug und dem Anhänger, die Anhängerbremsanlage versorgt und dadurch ein Abbremsen
des Anhängers, selbst bei einer Trennung vom Zugfahrzeug, ermöglicht.
Durch die FR-OS 20 60 228 ist eine Anhängerbremsanlage mit zwei Akkumulatoren bekannt, von denen
einer ein größeres Volumen aufweist als der andere. Im Falle eines Abreißens des Anhängers erfolgt eine Notbremsung
über ein Ventil, welches über eine Schnur mit dem Zugfahrzeug verbunden ist und in diesem Falle den
Akkumulator des Anhängers mit dessen Bremszylindern verbindet Um die Bremsen zu lösen, wird das Ventil
zurückgestellt damit die Speicherverbindung geschlossen wird. Die Bremszylinder sind dann zum Akkumulator
geöffnet und wirken wie eine Expansionskammer. Dieser Vorgang kann solange wiederholt werden,
bis das ganze Druckfluid vom Akkumulator zur Expan-
sionskammer übergeleitet ist. Über eine Rückleitung zu dem Zugfahrzeug soll das Druckfluid zu einem Speicher
auf dem Zugfahrzeug zurückgeleitet werden, wo es bis
zur ersten Betätigung der Bremsen verbleibt In diesem Falle wird das Fluid zurückgeführt, :^m einen Druckanstieg
:m Akkumulator des Anhängers zu bewirken sowie ein Betätigen der Bremsen. Dies bringt den Nachteil
mit sich, daß ein Arbeiten der Anhängerbremsen bei vollem Druck verhindert wird, bis der Akkumulator gefüllt
ist Die bekannte Expansionskammer ist von einem Kolben-Akkumulator mit abgedichteten Wandungen
gebildet welche Ausführung wegen der Reibung keine Betätigung unter einem bestimmten Druck erlaubt, welcher
hoch genug sein kann, um ein vollständiges Lösen der Bremsen unmöglich zu machen. Der Kolben-Akkumulator
verliert auf Dauer seine Vorspannung und benötigt dann eine Wiederaufladung.
Von diesem Stand der Technik ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, unter Vermeidung
vorerwähnter Nachteile das gattungsgemäße Bremssystern dahingehend zu verbessern, daß bei vom Zugfahrzeug
abgehängten Ahänger das Austreten von Fluid an den hydraulischen Kupplungen verhindert
wird.
Gemäß der Erfindung wird dies erreicht durch einen Expansionsbehälter, der an die Rückführleitungen des Anhängerbremskreises so angeschlossen ist, daß er das Druckfliud, welches bei gelösten hydraulischen Kupplungen zwischen Zugfahrzeug und Anhänger infolge von Undichtigkeiten aus dem Druckspeicher des Anhängerbremskreises in die Rückführleitungen ieckt, aufnimmt und dieses Leckfluid zurückhält, bis nach dem Wiederverbinden der hydraulischen Kupplungen zwischen Zugfahrzeug und Anhänger die Pumpe es zum
Gemäß der Erfindung wird dies erreicht durch einen Expansionsbehälter, der an die Rückführleitungen des Anhängerbremskreises so angeschlossen ist, daß er das Druckfliud, welches bei gelösten hydraulischen Kupplungen zwischen Zugfahrzeug und Anhänger infolge von Undichtigkeiten aus dem Druckspeicher des Anhängerbremskreises in die Rückführleitungen ieckt, aufnimmt und dieses Leckfluid zurückhält, bis nach dem Wiederverbinden der hydraulischen Kupplungen zwischen Zugfahrzeug und Anhänger die Pumpe es zum
Speicher zurückführen kann.
Vorteilhaft ist der Expansionsbehälter als Druckbehälter ausgebildet und hat ein Einlaßrohr, welches mit
den Rückführleitungen verbunden ist und in dem Expansionsbehälter in einem vorgegebenen Abstand vom
Boden des Expansionsbehälters mündet
Wenn ein Anhänger für eine genügend lange Zeit vom Zugfahrzeug abgetrennt ist, weiche ausreicht, daß
Druckfluid als Leckfluid zum Expansionsbehälter gelangt, wird durch den erfindungsgemäßen Expansionsbehälter verhindert, daß Druckfluid aus der gelösten
Anhängerhydraulikkupplung leckt
Wenn der Anhänger wieder an ein Zugfahrzeug angeschlossen
wird, erfolgt über dessen hydraulischen Pumpenkreis ein Zurückpumpen des Anhängerfluids
aus dem Expansionsbehälter zu dem Druckspeicher des Anhänge; s.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist an Hand der Zeichnung näher erläutert, und zwar zeigt
F i g. 1 eine erste Ausführungsfomi eines Zugfahrzeug-Anhänger-Bremskreises
und
Fig.2 eine zweite Ausführungsform des Systems zur Verwendung bei Federbremsbetätigungseinrichtungen.
Bei der in F i g. 1 gezeigten Ausführungsform hat der Zugfanrzeugbremskreis 10 einen Zweikreisvorratsbehälter
12 zum Zuführen des Druckfluids zu einer Hydraulikpumpe 14, deren Ausgangsleistung zwei Bremskreise
speist, beispielsweise für die Vorderradbremsen und Hinterradbremsen, sowie ein Zweikreisbremsventil
16 zum dosierten Abgeben von Druckfluid an die Bremsen entsprechend der an das Bremsventilpedal 18 angelegten
Kraft Mit dem Ausgang aus der Hydraulikpumpe 14 für die vorderen Bremsen wird auch über ein
Rückschlagventil 20 ein Druckspeicherkreis mit einem Akkumulator 22 für eine Feststellbremse 31 gespeist
Über den Ausgang der Pumpe 14 für die hinteren Bremsen
wird über ein Rückschlagventil 24 ein Druckspeicherkreis mi' einem Akkumulator 26 für die Steuerventile
gespeist, welche die Anhängerbremsen steuern. Die verschiedenen Kreise haben Filter 28 und Druckschalter
30, um eine Warnung abzugeben, wenn eine Störung zu einem niedrigen Speicherdruck führt
Die Feststellbremse 31 wird mittels Federkraft angelegt und mittels Fluiddruck freigegeben, wobei die Freigabe
unter Steuerung eines handbetätigten Ventils 32 erfolgt. Die beiden Ausgänge des Zweikreisbremsventils
16 werden auch dazu benutzt, ein Steuerventil 34 zu betätigen, das die Anhäng<irbremsen entsprechend dem
Abgabedruck des Zweikreisbremsventils 16 und somit entsprechend der Pedalkraft dosiert betätigt Ein automatisches
Anlegen der Anhängerbremsen im Falle eines Anhängerabreißens wird durch Verwendung einer Notleitung
36 erreicht, die am Zugfahrzeug immer unter Druck steht und somit auch am Anhänger, wenn dieser
angehängt ist. Wenn die Notleitung 36 bricht oder unterbrochen wird, werden die Anhängerbremsen angelegt.
Die Zugfahrzeugnotleitung wird von einem einzigen Steuerventil 38 abgenommen, welches fortlaufend
durch den Druck in der Feststellbremskreisdruekquelle
ausgelöst wird, wobei eine Störung daran zum Anlegen sowohl der Zugfahrzeug- als auch der Anhängerfeststellbremsen
führt
Der Anhängerbremskreis 40 hat einen Druckspeicher oder Akkumulator 4i, eine Betriebsleitung 42 und eine
Notleitung 36, von denen jede eine zugeordnete Rückführleitung 44 und 46 hat, sowie ein Notventil 48. Die
Anordnung ist so getroffen, daß, wenn sich das Zweikreissteuerventil 34 des Zugfahrzeuges in der Normalstellung
befindet, d. h. der Anhänger mit dem Zugfahrzeug verbunden ist und in der Notleitung 36 ein hoher
Druck anliegt, der Druckspeicher 41 des Anhängers mit der Notleitung 36 verbunden und davon aufgeladen
wird. Die Betriebsleitung 42 ist mit den Anhängerbremsen verbunden und legt diese entsprechend dem Druck
in der Betriebsleitung 42 an. der sich seinerseits aus dem Anlegen der Zugfahrzeugbremsen herleitet Wenn der
ίο Druck in der Notleitung 36 unter einen bestimmten
Wert fallen sollte, beispielsweise aufgrund der Trennung oder des Abreißens des Anhängers, legt der Speicher
41, der durch das Notventil 48 betätigt wird, die Anhängerbremsen an.
In die Rückführleitungen 44 und 46 ist ein Expansionsbehälter 50 eingesetzt, wodurch Leckfluid, welches
durch den Druckspeicher 41 an den Ventilsitzen oder -dichtungen vorbei in die Rückführleitungen 44,
46 gedrückt wird, gesammelt und in diesem Behälter 50 gehalten wird, bis es zum druckspeicher 41
durch die Pumpe 14 des Zugfahrzeugs zurückgeführt wird.
Der Expansionsbehälter 50 ist im Aufbau sehr einfach.
Dieser besteht aus einem luftdichten Gehäuse mit einem E;nlaßrohr 52, das in diesen mündet und in einigem
Abstand vom Boden endet. Beim anfänglichen Füllen und Entlüften des Systems wird der Behälter 50 mit
öl bis zum Pegel 54 des Endes des Einlaßrohres 52 gefüllt, wobei Luft durch das Einlaßrohr 52 in die Rückrohrleitungen
44, 46 und zurück zum Druckspeicher 12 des Zugfahrzeuges geführt wird. Wenn der Anhänger
abgehängt wird und stehen bleibt, kann öl infolge von Undichtigkeiten aus dem Druckspeicher 41 in die Rückführleitungen
44, 46 entweichen, so daß ohne den Expansionsbehälter 50 diese Leitungen im Grenzfall alle
auf den ursprünglich im Druckspeicher 41 vorhandenen Betriebsdruck von beispielsweise 175 bar gebracht würden,
so daß an den Niederdruckdichtungen ϊκ den Kupplungen vorbei eine Leckage eintreten würde. Mit
derr Expansionsbehälter 50 in den Rückführleitungen 44,46, der ein großes Luftvolümen hat, läßt das Druckspeicherfluid,
welches in den Behälter 50 leckt den Druck in dem Behälter 50.auf beispielsweise 3,5 bar ansteigen,
dieser Wert hängt von der Groß" des Behälters ab, so daß der Maximaldruck in den Rückführleitungen
3^ bar beträgt und der Anhänger in diesem Zustand ohne Leckageprobleme an den Kupplungen sehr lange
stehen bleiben kann.
Beim erneuten Ankuppeln des Anhängers drücken die 3^ bar in dem Expansionsbehälter 50 das überschüssige
Druckfluid aus diesem heraus und durch die Rückführleitungen 44, 46 zum Vorratsbehälter 12 des Zugfa'.irzeuges.
Dieser Rückstrom verringert sich ständig, da der Druck in dem Expansionsbehälter 50 abfällt
Gleichzeitig zum Fließen dieses Rückstroms wird der Druckspeicher 41 des Anhängers durch die
Zugfahrzeugakkumulatoren 22,26 aufgeladen, die dann ihrerseits durch die Pumpe 14 wieder aufgefüllt werden,
wenn die Maschine des Zugfahrzeugs gestartet wird.
Somit befindet sich das Anhängersystem kurz nach dem Ankuppeln wieder auf seinem Betriebszustand, m welchem
sein Druckspeicher geladen ist und seine Expansionskammer sich wieder auf dem minimalen Pegel an
Druckfluid befindet
es Die hydraulischen Kupplungen 56 zwischen dem Zugfahrzeugkreis
und dem Anhängerkreis haben komplementäre Steckteile und Buchsenteile, wobei die Kupplungselemente
am Anhänger ein Steckteil und ein Buch-
senteil sind, so daß, wenn ein Anhänger abgehängt wird,
die beiden Kupplungsbauteile daran miteinander verbunden werden können, so daß gewährleistet ist, daß
kein Druck in der Anhängernotleitung eingeschlossen ist.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
IO
30
35
40
45
50
55
60
Claims (2)
1. HydraulischesBremssystem für Zugfahrzeug-Anhänger-Kombinationen
mit einem Zugfahrzeugbremskreis und einem Anhängerbremskreis, die
durch lösbare hydraulische Kupplungen miteinander verbindbar sind und eine Betriebs- sowie eine Notleitung
und Rückführleitungen enthalten, wobei der Zugfahrzeugbremskreis zwei von einer Hydraulikpumpe
gespeiste Bremskreise, von denen jeder Drucksteuer- und Rückführleitungen und einen
Druckspeicher oder Akkumulator aufweist, ein Zweikreisbremsventil, welches dosiert Druckfluid
von den Druckspeichern den Zugfahrzeugbremsen abhängig von der aufgebrachten Pedalkraft zuführt
und ein Steuerventil für den Anhängerbremskreis aufweist, welches durch die Ausgänge des Zweikreisbremsventils
gesteuert wird und dosiert Druckfluid zu den Anhängerbremsen liefert, und der Anhängerkreis
mit einem Druckspeicher oder Akkumulator und einem Notventil ausgerüstet ist, welches
das Anlegen der Anhängerbremsen bewirkt, wenn ein Druckabfall in der Notleitung eintritt, gekennzeichnet durch einen Expansionsbehälter
(50), der an die Rückführloitungen (44, 46) des Anhängerbremskreises so angeschlossen ist, daß er
das Druckfluid, welches bei gelösten hydraulischen Kupplungen (56) zwischen Zugfahrzeug und Anhänger
infolge von Undichtigkeiten aus dem Druckspeicher (41) de:. Anhängerbremskreises in die Rückführleitungen
(44, 46) leckt, •'ufnimmt und dieses
Leckfluid zurückhält, bis nach dem Wiederverbinden der hydraulischen Kupplir gen (56) zwischen
Zugfahrzeug und Anhänger die Pumpe (14) es zum Speicher (41) zurückführen kann.
2. Bremssystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Expansionsbehälter (50) als
Druckbehälter ausgebildet ist und ein Einlaßrohr (52) hat, welches mit den Rückführleitungen (44,46)
verbunden ist und in dem Expansionsbehälter (50) in einem vorgegebenen Abstand (54) vom Boden de?
Expansionsbehälters (50) mündet
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