-
-
Flachleiter-Bandleitung Die Erfindung bezieht sich auf eine Flachleiter-nandleitung,
bei der eine Anzahl bandförmiger elektrischer Leiter im Abstand parallel zueinander
verlaufend in Isoliermaterial eing-ebettet ist, das aus zwei miteinander verklebten,
der Breite der Leitung entsprechenden Isolierstoffbandern besteht, die heiderseits
der Liter angeordnet sind.
-
Klachleiter-Bandleitungen (FL-BL) werden wegen ihrer flachen Fallweise
in der Verdrahtungstechnik allgemein immer interessanter. Sie dienen beispielsweise
als Verbindungsleitungen fiir gedruckte Schaltungen, als Ersatz für Kabelbäume in
elektrischen Geräten und in Personenkraftwagen und fiir Verdrahtungen im allgemeinen
dort, wo wenig Platz vorhanden ist. Der Vorteil der FL-BL liegt in der festen Einbettung
der Leiter in der Isolierung, so daß die Leiter kaum zu beschädigen sind, insbesondere
nicht durch Knicken. Probleme ergeben sich bei solchen Leitungen nahezu ausschließlich
bei den Verbindungsstellen, da hier die Leiter abisoliert werden müssen, was oft
zu
erheblichen Schwierigkeiten führt. Die Isolierstoffbänder sind nämlich nicht nur
untereinander, sondern auch mit den Leitern fest verklebt. Beim ein- oder beidseitigen
Abisolieren kann zwar das Isoliermaterial zum größten Teil relativ einfach entfernt
werden, jedoch verbleibt in der Regel eine dünne Schicht des für die Verklebung
der Isolierstoffbahnen verwendeten Klebers auf der Oberfläche der Leiter, die mit
zusätzlichem Aufwand entfernt werden muß. Hierbei ergibt sich außerdem die Gefahr
einer Beschädigung der freigelegten Leiter, insbesondere dann, wenn die Leiter nur
einseitig abisoliert werden und dann auch eine Verletzung des auf der einen Seite
verbleibenden Teils der Isolierung vermieden werden muß.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Flachleiter-Bandleitung
anzugeben, deren Leiter ohne Schwierigkeiten und ohne die Gefahr der Verletzung
der Leiter oder des verbleibenden Isoliermaterials einseitig so abisoliert werden
können, daß eine einwandfreie Kontaktierbarkeit gewährleistet ist.
-
Diese Aufgabe wird mit einer Flachleiter-Bandleitung der eingangs
geschilderten Art gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß das Isoliermaterial aus
einem mit einem Klebmittel beschichteten, auf der einen Seite der Leiter angeordneten
ersten Isolierstoffband und einem zweiten, auf der gegenüberliegenden Seite der
Leiter angebrachten Isolierstoffband ohne Klebschicht aufgebaut ist.
-
Die besonderen Vorteile von FL-BL, nämlich der gute Schutz der flachen
Leiter einerseits sowie deren Unempfindlichkeit gegenüber Biegungen andererseits,
bleiben auch bei der FL-BL nach der Erfindung erhalten. Die beiden Isolierstoffbänder,
welche zusammen das Isoliermaterial der Bandleitung darstellen, sind auch bei dieser
Ausführungsform durch die Klebschicht fest miteinander verbunden. Da die beiden
Isolierstoffbänder mit üblichen Kaschierverfahren auf die flachen Leiter aufgebracht
werden, ist weiterhin sichergestellt, daß auch das nicht mit einer Klebschicht versehene
Isolierstoffband fest an den Leitern anliegt. Diese feste Anlage wird auch bei oftmaligem
Gebrauch
der Leitung mit vielen Biegungen nicht aufgehoben, da das
Isolierstoffband ohne Klebschicht mit dem anderen durch dessen Klebschicht fest
verbunden ist. Beim einseitigen Abisolieren einer FL-BL nach der Erfindung braucht
nur das nicht mit einer Klebschicht versehene Isolierstoffband an der Stelle durchtrennt
zu werden, an der abisoliert werden soll. Danach kann der abgetrennte Teil dieses
Isolierstoffbandes abgezogen werden, wodurch die Oberflächen der Leiter dann unmittelbar
metallisch blank zur Kontaktgabe freiliegen. Der Vorgang des Abziehens kann noch
dadurch erleichtert werden, daß die Leitung im Bereich der Abisolierstelle erwärmt
wird, wodurch die Klebschicht so weit aufweicht, daß das Isolierstoffband bequem
abgezogen werden kann. Vorteilhafterweise wird für die Klebschicht ein Kleber verwendet,
der Zusätze aufweist, durch welche die Leitung insgesamt selbstverlöschend bzw.
unbrennbar wird. Ein derartiger Kleber ist beispielsweise in der DE-AS 26 43 838
beschrieben.
-
Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes ist in den Zeichnungen
dargestellt.
-
Fig. 1 zeigt schematisch eine Draufsicht auf eine FL-BL nach der Erfindung
und in den Fig. 2 und 3 sind Ausschnitte aus einer solchen Leitung vor und nach
ihrer Herstellung in vergrößertem Maßstab wiedergegeben.
-
In Fig. 1 ist eine FL-BL dargestellt, die aus einer beliebigen Anzahl
flacher metallischer Leiter 1 besteht, die parallel zueinander verlaufend, fest
und unverrückbar in Isoliermaterial 2 eingebettet sind. Im dargestellten Falle weist
die Leitung sechs flache Leiter 1 auf. Es ist jedoch genausogut möglich, eine größere
Anzahl oder auch weniger Leiter 1 innerhalb des Isoliermaterials 2 anzuordnen.
-
Das Isoliermaterial 2 besteht gemäß der Erfindung aus zwei Isolierstoffbändern
3 und 4, von denen das erste Isolierstoffband 3 mit einer Klebschicht 5 versehen
ist. Die beiden Isolierstoffbänder 3 und 4 werden von unterschiedlichen Seiten im
kontinuierlichen Arbeitsgang an die Leiter 1 herangeführt und beispielsweise mittels
Andruckrollen im sogenannten Kaschier-
verfahren an die Leiter herangedriickt
und dabei gleichzeitig fest miteinander verbunden. Hierzu wird die Klebschicht 5
so weit erwärmt, daß ihr Kleber wirksam wird und eine feste Verbindung mit den Leitern
1 einerseits sowie in den Zwischenräumen zwischen den Leitern mit dem zweiten isol
i erstoffband 4 andererseits eingeht.
-
Die Klebschicht 5 kann während des hinlallfens des isol ierbandes
3 in die Fertigungsvorri chtung kontinuierlich aufgebracht werden. Es ist jedoch
genausogut möglich, von vornherein ein Isolierstoffband 3 zu verwenden, das schon
mit der Klebschicht 5 versehen ist, die dann vor dem Einlaufen in die Fertigungsvorrichtung
erwärmt wird.
-
Wie aus Fig. 3 zu ersehen ist, wird das obenliegende zweite Isolierstoffband
4 durch das Aufkaschieren auf die Leiter 1 geringfügig in den zwischenräumen eingedellt.
Das erste Lsolierstoffband 3 wird von unten kommend in etwa in der gleichen Weise
eingedellt, während die Klebschicht 5 alle hohlräume zwischen den beiden Isoli erstoffbändern
3 und 4 und den Leitern 1 aus fiillt. Die im dargestellten iisfiihrungsbei siiil
oben liegenden Oberflächen der Leiter 1 werden in der fertigen Leitung nur von dem
nicht rnit einer Klebschicht versehenen zweiten Isolierstoffband 11 bedeckt, so
daß diese Oberflächen nach einem ltntfernen des Isolierstoffbandes 4 durch Abisolieren
unmittelbar metallisch blank freiliegen und so zum Anschließen eines kiontaktträgers
verwendet werden könne, ohne daß diese Oberflächen noch zusätzlich zu bearbeiten
wären.
-
Wie bereits erwähnt, sollte für die Klebschicht 5 ein Kleber verwendet
werden, dem Zusätze, wie beispielsweise organische halogenhaltige Flammschutzmittel,
zugesetzt werden, damit di.e Handleitung insgesamt selbstverlöschend bzw. unbrennbar
wird.
-
Das Isoliermaterial einer solchen Bandleitung wird dann zwar im Bereich
einer offenen Flamme wegschmelzen, dieser Schmelzvorgang endet jedoch unlnittelbar
außerhalb des Bereichs der offenen Flamme und die Leitung selbst kann nicht brennen.
-
Als Material für die Isolierstoffbänder 3 und 4 wird beispielsweise
eine Polyesterverbundfolie eingesetzt. In der Regel wird für beide Isolierstoffbänder
das gleiche Alaterial verwendet. Bei der FL-BL nach der Erfindung kann das Isolierstoffband
4 ohne Klebschicht vorzugsweise aus einem mechanisch leicht abzulösenden Material
bestehen. Ein solches Material ist beispielsweise Polyvinylchlorid, das sich beispielsweise
durch Schleifen leicht entfernen läßt.