Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Gießen von Metallen,
insbesondere NE-Metallen, gemäß Oberbegriff des
Patentanspruches 1.
Bei bekannten Gießverfahren (US-PS 32 68 960 und DE-OS 28 18
442) wird nach dem Evakuieren der schmelzenaufnehmenden
Ausnehmungen des Gießwerkzeuges die Metallschmelze mit
niedriger Strömungsgeschwindigkeit in die Ausnehmungen
eingedrückt und im Anschluß daran über einen angießfernen
Schmelzenüberschuß (Steiger oder Überlaufkanal) auf die
Metallschmelze im Formhohlraum bis zur Erstarrung ein
Nachdruck ausgeübt, so daß von dem Schmelzenüberschuß ein Teil
zurück in den Formhohlraum fließen kann, um den bei der
Erstarrung auftretenden Volumenschrumpf auszugleichen.
Gegenüber dem ebenfalls bekannten Nachdrücken seitens des
Angießsystems der Gießform hat das angießferne Beaufschlagen
der Schmelze mit Nachdruck den Vorteil, daß eine größere Menge
an noch fließfähiger Masse zur Verfügung steht. Die
Umschaltung von Unterdruck auf Nachdruck soll in dem
Augenblick erfolgen, an dem ein ausreichender
Schmelzenüberschuß im Überlaufkanal ansteht. Außerdem sind die
von der fließfähigen Masse bis zum Formhohlraum
zurückzulegenden Wege relativ kurz. Obschon sich mit den
bekannten Verfahren auch dickwandige Formteile frei von Luft-
oder Gaseinschlüssen aus z. B. wärmebehandlungsfähigen
NE-Metalllegierungen mit befriedigender Quialität herstellen
lassen, treten häufig Schwierigkeiten bei der Fertigung von
dünnwandigen Teilen oder Teilen mit großen
Querschnittsunterschieden auf. Bei solchen Formteilen erstarrt
die Metallschmelze häufig so rasch, daß der in der bisherigen
Weise aufgebrachte Nachdruck nicht mehr voll wirksam werden
kann. Dies hat nachteilige Auswirkungen sowohl auf die
Maßhaltigkeit als auch auf die Güte des Gefüges der Formteile.
Zu erwähnen ist ferner das Gießen im Gegendruckverfahren
(DE-OS 19 51 010) zur Herstellung stark gashaltiger Formteile.
Bei diesem Verfahren wird in der Gießform ein die Ausscheidung
gelöster Gase verhindernder Partialdruck während der Füll- und
Erstarrungsphase aufrechterhalten.
Der Erfindung liegt demgegenüber die Aufgabe zugrunde, ein
Verfahren der im Oberbegriff des Patentanspruches 1 genannten
Gattung zu schaffen, das bei geringem apparativen Aufwand eine
wirtschaftliche Fertigung hochwertiger Formteile ermöglicht,
bei denen bislang ein Ausgleich des Volumenschrumpfes während
der Schmelzenerstarrung nicht oder nur in unbefriedigendem
Maße erzielt werden konnte.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale im kennzeichnenden Teil
des Patentanspruches 1 gelöst. Danach wird in gesteuerter
Beziehung zum angießfernen Nachdrücken zusätzlich auf die
Metallschmelze im Formhohlraum ein Nachdruck angießseitig
ausgeübt. Dadurch kann nicht nur erreicht werden, daß
diejenigen Bereiche der Formteiles, die infolge der raschen
Erstarrung während der Nachdruckphase kein schmelzflüssiges
Material in ausreichender Menge seitens des angießfernen
Schmelzüberschusses mehr durchlassen, über das Angießsystem
die erforderliche Schmelzenmenge erhalten und unter Druck
gesetzt werden können. Vielmehr ermöglicht das doppelseitige
gesteuerte Nachdrücken, gezielt Einfluß auf die
Erstarrungsphase nehmen zu können, indem dadurch das Wachstum
der Keime in der Metallschmelze, von denen aus die Erstarrung
ausgeht, von außen beeinflußt werden kann, so daß der
Erstarrungsprozeß auf die Verhältnisse des jeweiligen
Formteiles abgestimmt werden kann. Beispielsweise kann mit dem
angießseitigen Nachdrücken vor, gleichzeitig mit oder nach dem
Aufbringen des Nachdruckes über den angießfernen
Schmelzenüberschuß begonnen werden. Die zeitliche Folge des
Aufbringens des Nachdruckes über den angießfernen
Schmelzenüberschuß und seitens des Angießsystems wird von den
jeweiligen speziellen Fertigungsbedingungen, insbesondere von
der Gestalt des Formteiles beeinfluß und kann durch
Vorversuche optimiert werden. Da ähnlich wie bei den bekannten
Verfahren die Schmelze mit niedrigen Drücken in den
Formhohlraum eingebracht werden kann und wegen der geringen
Druckverluste beim Nachdrücken, sind nur vergleichsweise
niedrige Werkzeugschließkräfte erforderlich und kann daher das
Verfahren mit vergleichsweise einfach aufgebauten
unkomplizierten Werkzeugen und Zusatzausrüstungen durchgeführt
werden.
Zum Aufbringen des angießseitigen Nachdruckes kann die
Einspritzeinrichtung zum Eindrücken der Metallschmelze in den
Formhohlraum einen Kolben aufweisen, der sich aus einem
äußeren und einem relativ dazu beweglichen inneren Kolbenteil
zusammensetzt, wobei die beiden Kolbenteile konzentrisch
zueinander liegen und getrennt druckbeaufschlagt sind. Eine
derartige Einspritzeinrichtung wird z. B. in der DE-OS 14 58
061 und US-PS 36 05 871 beschrieben. Die beiden Kolbenteile
bewegen sich beim Eindrücken der Metallschmelze in die
Ausnehmungen des Gießwerkzeuges zunächst gemeinsam, bis die
Ausnehmungen gefüllt sind, wonach der äußere Kolbenteil zum
Stillstand kommt, während der innere Kolbenteil mit kleinerem
Durchmesser zum Aufbringen des Nachdruckes in die noch
schmelzflüssige im Einspritzzylinder anstehende Masse
hineinbewegt wird. Eine andere Art der Nachdruckaufbringung
seitens des Angießsystems mittels eines Druckgases wird in der
DE-AS 24 50 805 beschrieben. Auf die besagten Druckschriften
wird damit ausdrücklich Bezug genommen.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand einer geeigneten,
bevorzugten Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens und
der Zeichnung näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 eine schematische Ansicht einer Niederdruckgieß
vorrichtung,
Fig. 2 eine teilweise geschnittene Ansicht einer
Werkzeughälfte in der Teilungsebene des
Gießwerkzeuges nach Fig. 1 mit Darstellung von zwei
Ausführungsformen von Einrichtungen zum Aufbringen
des angießfernen Nachdruckes und Evakuierens der
schmelzenaufnehmenden Ausnehmungen im Gießwerkzeug.
Wie in Fig. 1 gezeigt, umfaßt die Niederdruckgießvorrich
tung im wesentlichen drei Hauptkomponenenten, nämlich ein
Gießwerkzeug 1, eine Einspritzeinrichtung und eine Nach
druckeinrichtung 13. Das Gießwerkzeug 1 besteht hier aus
zwei Hälften 6, 7, die im dargestellten zusammengefahrenen
Zustand zwischen sich schmelzenaufnehmende Ausnehmungen, be
stehend aus dem eigentlichen Formhohlraum 3, einem zwischen
diesem und der Fülleinrichtung sich erstreckenden unteren Ein
gießkanal 2, und einem sich nach oben an den Formhohlraum
anschließenden Steiger oder Überlaufkanal 5, bilden. Die
beiden Werkzeughälften 6, 7 lassen sich mittels einer bekann
ten mechanischen oder hydraulischen Schließ- und Öffnungs
einrichtung aufeinander zu bzw. voneinander weg bewegen.
Wie gezeigt, steht das dem Formhohlraum 3 abgewandte untere
Ende des Eingießkanals 2 mit dem Innenraum eines Zylinders
9 der Einspritzeinrichtung in Verbindung.
Im Zylinder 9 ist ein mit einer hydraulischen oder
pneumatischen Kolbenzylindereinrichtung 12 verbundener Zwillings
kolben 10 hin- und herbeweglich. Des weiteren ist
im Bereich des dem Gießwerkzeug 1 abgewandten Endes des
Zylinders 9 eine Füllöffnung 11 vorgesehen, durch die die
zu vergießende Schmelze in den Zylinder eingegeben werden
kann. Die Einspritzeinrichtung
hat die Aufgabe, das schmelzflüssige Material in
die schmelzenaufnehmenden Ausnehmungen des Gießwerkzeuges,
d. h. in den Formhohlraum 3, den Eingießkanal 2 und den
Steiger oder Überlaufkanal 5 einzudrücken.
Die Einrichtung 13 zum angießfernen Aufbringen des Nach
druckes umfaßt in der gezeigten bevorzugten Ausführungs
form ein napfförmiges Hohlteil 13, welches sich nach Art
eines Kolbens in das dem Formhohlraum 3 abgewandte und
sich grundsätzlich zur Außenatmosphäre öffnende Ende des
Überlaufkanals 5 dichtend einschieben läßt und einen hohlen
Innenraum aufweist, vgl. Fig. 2. Zur Bewegung des napf
förmigen Kolbens 13 in Richtung auf und weg vom Überlauf
kanal 5 ist eine vorzugsweise pneumatisch betätigte Kolben
zylindereinrichtung 15 in axialer Ausrichtung zum Kolben
13 vorgesehen, die von einer am Gießwerkzeug 1 befestig
ten Tragkonsole 16 gehalten wird und deren Betätigungskol
ben über eine Kolbenstange 14 mit dem napfförmigen Kolben
13 verbunden ist.
Anstelle des durch ausgezogene Linien in Fig. 2 gezeigten
napfförmigen Kolbens 13 kann auch, wie in Fig. 2 durch ge
strichelte Linien angedeutet, eine Glocke 27 vorgesehen
werden, die an ihrer unteren, dem Überlaufkanal 5 bzw.
Gießwerkzeug 1 zugewandten Endfläche eine Dichtung 28 trägt.
Die Dichtung 28 kann in dichtenden Eingriff mit der sich um
die Mündungsöffnung des Überlaufkanals 5 erstreckenden Werk
zeugfläche treten, um einen gegenüber der Außenatmosphäre
abgeschlossenen Raum zu bilden, in den ein Druckmedium ein
geführt oder der evakuiert werden kann.
Wie weiter in Fig. 1 angedeutet, ist in Höhe einer mit dem
Bezugszeichen 4 versehenen verengten, jedoch nicht obliga
torischen Übergangsbohrung zwischen Überlaufkanal 5 und
Formhohlraum 3 in nicht näher gezeigter Weise eine im wesent
lichen waagerecht sich erstreckende Bohrung in einer der
Werkzeughälften 6, 7 ausgebildet. In dieser Bohrung ist ein
Schieberelement 17 z. B. in Form eines Stößels oder einer
Stange druckdicht verschiebbar aufgenommen. Das Schieber
element 17 ist an seinem der Übergangsbohrung 4 zugewandten
Ende so ausgebildet, daß es bündig mit der Innenwand der
Bohrung 4 abschließt, während das gegenüberliegende andere
Ende des Schieberelements in Eingriff mit einem Druckfühler
18 steht, bei dem es sich vorzugsweise um einen Piezoquarz
kristall handelt. Das vom Druckfühler 18 abgegebene Signal
wird moduliert und dazu verwendet, bei Vorliegen eines be
stimmten Druckes im Überlaufkanal eine Umschaltung nach
folgend näher beschriebener Ventile von Unter- auf Über
druck vorzunehmen.
Das in Fig. 1 schematisch gezeigte pneumatische System für
die vorbeschriebene Vorrichtung umfaßt eine mit dem Inneren
des Kolbens 13 bzw. der Glocke 27 in Verbindung stehende
Leitung 19, die über ein Zweiwegeventil 20 zu einem Unter
druckbehälter 21 führt, der an eine Unterdruckpumpe 22 an
geschlossen ist. In die Leitung 19 oder gegebenenfalls direkt
in den Innenraum der Hohlteile 13 bzw. 27 mündet eine wei
tere Leitung 22, die über ein Dreiwegeventil 25 zu einer
Druckpumpe 24 führt. Das Dreiwegeventil 25 steht weiter
über eine Leitung 26 mit der Kolbenzylindereinrichtung 15
zur Auf- und Abbewegung des Kolbens 13 bzw. der Glocke 27
in Verbindung.
Wie eingangs erwähnt, umfaßt die in Fig. 1 gezeigte Einspritz
einrichtung einen
Zwillingskolben 10, wie er z. B.
in der DE-OS 14 58 061 mit den notwendigen Einsatzaggregaten
beschrieben ist. Der Zwillingskolben 10 besteht aus
einem größeren äußeren Kolbenteil, der im Zylinder 9 hin-
und herbeweglich ist, und einem kleineren Kolbenteil, der
in einer Längsbohrung des größeren Kolbenteils hin- und
herbewegt werden kann. Der größere Kolbenteil steht mit
einer hydraulischen Betätigungseinrichtung in Verbindung,
die bei Druckbeaufschlagung beide Kolbenteile im Zylinder 9
vorschiebt. Eine weitere im Bewegungssystem des äußeren Kol
benteils vorgesehenen hydraulische Betätigungseinrichtung er
möglicht eine Bewegung des kleineren inneren Kolbenteils
unabhängig von der Bewegung des äußeren Kolbenteils, wenn
der äußere Kolbenteil nach Füllung der Ausnehmungen im
Gießwerkzeug mit Metallschmelze zum Stillstand gekommen ist
und infolge der verfestigten Außenhaut der im Zylinder 9
vor dem größeren Kolbenteil anstehenden Metallmasse nicht
mehr vorbewegt werden kann. Wegen des geringeren Durchmessers
des inneren Kolbenteils befindet sich jedoch vor diesem
nach wie vor fließfähige Metallschmelze, die daher durch
Vorschieben des inneren Kolbenteils noch in die Ausnehmun
gen des Gießwerkzeuges eingedrückt werden kann.
Im übrigen wird wegen der
konstruktiven Ausgestaltung der Zwillingskolben-Einspritz
einrichtung auf die DE-OS 14 58 061 verwiesen.
Die vorbeschriebene Gießvorrichtung arbeitet wie folgt:
Bei zusammengefahrenen Werkzeughälften 6, 7 und in Schließ
stellung befindlichen Ventilen 20 und 25 wird eine dosierte
Menge an Metallschmelze durch die Füllöffnung 11 in den Füll
zylinder 9 eingegeben und der Zwillingskolben 10 soweit vorge
schoben, bis die Öffnung 11 verschlossen ist. Anstelle des
Verschließens der Öffnung 11 mit dem Zwillingskolben kann
auch eine gesonderte, nicht gezeigte und gegebenenfalls in
das obige Pneumatiksystem integrierte pneumatisch betriebene
Schließeinrichtung vorgesehen werden.
Bei einer bestimmten vorgeschobenen Stellung des Zwillings
kolbens 10 wird über einen nicht gezeigten Schalter ein Signal
erzeugt, welches das Dreiwegeventil 25 so beaufschlagt, daß
die Leitung 26 mit der Druckpumpe 24 in Verbindung kommt,
so daß die Kolbenzylindereinrichtung 15 den Kolben 13 bzw.
die Glocke 27 in abdichtender Beziehung zum Überlaufkanal 5
bewegt. Ist dieser Zustand erreicht, wird über einen eben
falls nicht gezeigten Schalter ein weiteres Signal erzeugt,
welches das Zweiwegeventil 20 in Durchlaßstellung bringt, so
daß die Leitung 19 und damit die Hohlteile 13, 27 mit dem
Unterdruckbehälter 21 verbunden werden und die Luft sowie
andere gasförmige Produkte aus dem Innenraum der Hohlteile
13, 27, dem Überlaufkanal 4, 5 im Formhohlraum 3, dem Ein
gießkanal 2 und dem Füllzylinder 9 abgesogen werden. Im
wesentlichen gleichzeitig damit schiebt sich der Zwillings
kolben weiter vor und drückt die im Füllzylinder 9 befind
liche Metallschmelze mit niedriger Strömungs
geschwindigkeit über den Eingießkanal 2 in den Formhohlraum
3. Nach Füllung des Formhohlraumes 3 steigt überschüssige
Schmelze im Überlaufkanal 5 auf, und bei einem bestimmten Ge
fälledruck an Schmelze im Überlaufkanal entsprechend einem
bestimmten Signalwert am Druckfühler 18 kommt der Zwillings
kolben zum Stillstand und wird das Ventil 20 zurück in seine
Schließstellung und das Ventil 24 in seine Stellung unter
weiterer Druckbeaufschlagung der Kolbenzylindereinrichtung
15 bewegt, bei der in die zuvor mit der Unterdruckquelle
verbundene Leitung 19 nunmehr über die Leitung 22 ein von
der Druckpumpe 24 abgegebenes Druckmedium, z. B. Luft oder
inertes Gas, eingeführt wird. Das in das Innere der Hohl
teile 13 bzw. 27 strömende Druckmedium beaufschlagt die im
Überlaufkanal 5 aufgestiegene bzw. im Formhohlraum 3 be
findliche Schmelze mit einem bestimmten Druck (Nachdruck),
der im Bereich von 2 bis 10 bar, vorzugsweise 5 bis 6 bar,
liegen kann.
Das Signal zum Umschalten von Unterdruck auf Hochdruck auf
die im Überlaufkanal 5 aufgestiegene Schmelze kann weiter
erfindungsgemäß dazu ausgenutzt werden, die hydraulische
Betätigungseinrichtung für den inneren Kolbenteil des Zwil
lingskolbens im Füllzylinder 9 zu beaufschlagen, so daß
sich dieser in die schmelzflüssige "Seele" der vor dem Zwil
lingskolben anstehenden Metallmasse hineinbewegt, um auch
über den Eingießkanal 2 einen angießseitigen Nachdruck auf
zubringen. Dabei kann das angießseitige Nachdrücken mittels
des Zwillingskolbens vor, während oder nach dem beschriebenen
angießfernen Nachdrücken in Gang gesetzt werden, wobei die
Wahl des richtigen Zeitablaufes insbesondere von der
speziellen Formgebung des zu fertigenden Formteiles abhängt
und durch Versuche leicht bestimmt werden kann. Der angieß
ferne und angießseitige Nachdruck wird solange aufrechter
halten, bis nach einer gewissen Zeit die Schmelze zur Ent
formung des Formteiles ausreichend weit erstarrt ist. Danach
wird der Zwillingskolben wieder zurückgefahren, das Drei
wegeventil 25 in eine Stellung zur Ableitung des im Hohl
teil 13 bzw. 27 sowie der Kolbenzylindereinrichtung 15 be
findlichen Druckmedium bewegt, so daß das Hohlteil 13 bzw.
27 aus dem abdichtenden Eingriff mit dem Überlaufkanal ge
langt, und werden die beiden Werkzeughälften 6, 7 zur Ent
formung des Gußstückes auseinandergefahren.
Obschon die Erfindung in Verbindung mit einer Einspritzein
richtung zum zwangsmäßigen Einbewegen der Metallschmelze
in die Ausnehmungen des Gießwerkzeuges beschrieben wurde,
versteht es sich, daß die Verfahrensschritte Evakuieren der
schmelzenaufnehmenden Ausnehmungen des Gießwerkzeuges sowie
angießfernes und angießseitiges Nachdrücken auch beim reinen
Gießen in Kokille vorteilhaft angewandt werden können, wo
die Füllung des Formhohlraumes alleine durch Schwerkraft
erfolgt. In diesem Fall könnte das angießseitige Nachdrücken
z. B. auf pneumatischem Wege erfolgen. Des weiteren kann die
Druckbeaufschlagung des angießfernen Schmelzenüberschusses
statt auf der beschriebenen pneumatischen Weise auch
mechanisch, z. B. mittels eines in den Überlaufkanal einge
führten Kolbens erfolgen.