DE2829672A1 - Verfahren zur herstellung von n- und o-substituierten alpha -amino- alpha , alpha -dioxy-acetonitrilen - Google Patents

Verfahren zur herstellung von n- und o-substituierten alpha -amino- alpha , alpha -dioxy-acetonitrilen

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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C255/00Carboxylic acid nitriles

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

  • rVerfahren zur Herstellung von N- und 0-substituierten
  • «-Amino-«va-dioxy-acetonitrilen Zusatz zu Patentanmeldung P 27 52 196.6 Die Erfindung betrifft ein neues Verfahren zur Herstellung von N- und 0-substituierten «-Amino-a,«-dioxy-acetonitrilen durch Umsetzung von a -Amino, , a -di oxy-me thylverbindungen mit Acylcyaniden.
  • Es ist aus Liebigs Annalen der Chemie, Band 229 (1895), Seiten 168 bis 181, bekannt, daß man bei der Umsetzung von Natriummethylat und Trichloracetonitril in Gegenwart von Methylalkohol Monomethoxydichloracetonitril erhält. Ein mindestens 20-facher Überschuß von Methylalkohol wird verwendet. Entsprechend verlaufen die Umsetzungen mit Athanol, Propanol und Isobutanol. Um die Dialkoxyverbindung zu erhalten wird als Ausgangs stoff Monoalkoxydichloracetonitril verwendet. Ganz entsprechend lehrt die Veröffentlichung, zur Herstellung der Trialkoxyacetonitrile, z.B. von Triäthoxyacetonitril und Tripropoxyacetonitril, von den Dialkoxyverbindungen, z.B. von Monochlordiäthoxyacetonitril und Monochlordipropoxyacetonitril, auszugehen; außerdem wird die Umsetzung mit festem Alkoholat in Abwesenheit von Lösungsmitteln in zugeschmolzenen Röhrchen durchgeführt. Der Endstoff muß mehrfach destilliert werden. Es wird darauf hingewiesen, daß nur Monoäthoxyacetonitril entsteht, wenn versucht wird, sämtliche Chloratome des Ausgangsstoffes au? einmal durch thanolradikale zu ersetzen, und eine Erklärung darin gefunden, daß durch den Eintritt von Alkoxygruppen die Widerstandsfähigkeit der Verbindung gegen das Natriumalkoholat gesteigert, durch den freigewordenen Alkohol die Lösung verdünnt und daher eine weitere Reaktion unmöglich wird (loc. cit., Seite 176).
  • In unbefriedigender Ausbeute erhält man Triäthoxyacetonitril bei der Einwirkung von Acetylcyanid auf Orthokohlensäure-tetraäthylester während 48 Stunden bei 80 bis 90°C (H. Böhme und R. Neidlein, Chem. Ber. 95, 1859 - 1862 (1962)).
  • Es ist aus den Chemischen Berichten, Band 104, Seiten zu475 bis bs485 (1971) bekannt, daß man Dimethylamino-l,l-diäthoxyacetonitril aus l-Dimethylamino-l-äthoxy-l-cyano-carboniumfluoroborat und Natriumäthylat in Äther bei -200C herstellt.
  • Die Patentanmeldung P 27 52 196.6 beschreibt ein Verfahren zur Herstellung von N- und O-substituierten a-Amino-a,adioxy-acetonitrilen der Formel worin R1 einen aliphatischen oder cycloaliphatischen Rest bedeutet, die einzelnen Reste R2 gleich oder verschieden sind und Jeweils einen aliphatischen, cycloaliphatischen, araliphatischen oder aromatischen Rest bezeichnen, darüber hinaus auch das Restepaar R2 zusammen mit dem ihm benachbarten Stickstoffatom Glieder eines heterocyclischen Ringes bedeuten kann, wobei man N- und O-substituierte a-Amino- a >a-dioxy-carboniumsalze der Formel worin R1 und R2 die vorgenannte Bedeutung besitzen, und X das Anion einer komplexen Halogenosäure oder Cyanosäure bezeichnet, mit einem l,l-Diaminoacetonitril der Formel worin die einzelnen Reste R3 und R4 gleich oder verschieden sein können und Jeweils für einen aliphatischen Rest stehen, jeweils die Restepaare R5 und R4 mit dem ihnen benachbarten Stickstoffatom Jeweils auch Glieder eines heterocyclischen Ringes bedeuten können, umsetzt.
  • Es wurde nun gefunden, daß sich das Verfahren der Patentanmeldung ebenfalls zu einem Verfahren zur Herstellung von N- und O-substituierten a-Amino-a,a-dioxy-acetonitrilen der Formel worin R1 einen aliphatischen oder cycloaliphatischen Rest bedeutet, die einzelnen Reste R2 gleich oder verschieden J sind und Jeweils einen aliphatischen, cycloaliphatischen, araliphatischen oder aromatischen Rest bezeichnen, darüber hinaus auch das Restepaar R2 zusammen mit dem ihm benachbarten Stickstoffatom Glieder eines heterocyclischen Ringes bedeuten kann, ausgestalten läßt, wenn man N- und O-substituierte a -Amino-a ,a -dioxy-methylverbindungen der Formel worin R5 für den Rest -OR1 oder steht, R1 und R2 die vorgenannte Bedeutung besitzen, mit einem Acylcyanid der Formel worin, sofern R5 den Rest -OR1 bezeichnet, R6 einen aromatischen Rest bedeutet, oder, sofern R5 für den Rest steht, R6 einen aliphatischen, cycloaliphatischen, araliphatischen oder aromatischen Rest bedeutet, umsetzt.
  • Die Umsetzung kann für den Fall der Verwendung von Benzoylcyanid und N,N-Dimethyl-orthocarbamidsäure-triäthylester bzw. Tetramethylharnstoff-diäthylacetal und Acetylcyanid durch die folgenden Formeln wiedergegeben werden: Im Hinblick auf das bekannte Verfahren liefert das Verfahren nach der Erfindung auf einfacherem und wirtschaCtlicherem Wege N- und O-substituierte a-Amino-a-oxy-acetonitrile in besserer Ausbeute und Reinheit. Alle diese vorteilhaften Ergebnisse sind überraschend, denn man hätte mit Bezug auf den Stand der Technik angesichts der Reaktionsfreudigkelt der -Amino-x-oxy-methylverbindungen Alkylierung der Acylcyanide und ihrer Folgeprodukte und somit heterogene Gemische mehrerer Komponenten, Zersetzungs- und Polymerisationsprodukte erwartet.
  • Der Ausgangsstoff II wird zweckmäßig mit dem Asgangsstoff III in stöchiometrischer Menge oder im Unterschuß, vorzugsweise in einem Verhältnis von 1 bis 3, insbesondere 1 bis 1,2 Mol Ausgangsstoff III je Mol Ausgangsstoff II umgesetzt Die Ausgangsstoffe II sind leicht durch Umsetzung von Oxoniumsalzen, z.B. Triäthyloxoniumfluoroborat, mit N,-disubstituierten Urethanen zu erhalten. Die Acylcyanide III sind ebenfalls leicht durch Umsetzung von Acylhalogeniden mit anorganischen Cyaniden herstellbar. Bevorzugte Ausgangsstoffe II und III und dementsprechend bevorzugte Endstoffe I sind solche, in deren Formeln die einzelnen Reste R1 gleich oder verschieden sind und jeweils einen Alkylrest mit 1 bis 7 Kohlenstoffatomen oder einen Cycloalkylrest mit 5 bis 8 Kohlenstoffatomen bedeuten, die einzelnen Reste R2 gleich oder verschieden sind und jeweils einen Alkylrest mit 1 bis 7 Kohlenstoffatomen oder einen Cycloalkylrest mit 5 bis 8 Kohlenstoffatomen oder einen Aralkylrest mit 7 bis 12 Kohlenstoffatomen oder einen Phenylrest bezeIchnen, darüber hinaus auch das Restepaar R2 mit dem ihm benachbarten Stickstoffatom Glieder eines 5- oder 6-gliedrigen, heterocyclischen Ringes, der neben dem Stickstoffatom noch ein Sauerstoffatom enthalten kann, bedeuten kann> R5 für den Rest -OR1 oder steht, worin R1 und R2 die vorgenannte bevorzugte Bedeutung besitzen, R6 einen Phenylrest bedeutet, sofern R5 den Rest -OR1 bezeichnet, oder R6 einen Alkylrest mit 1 bis 7 Kohlenstoffatomen oder einen Cycloalkylrest mit 5 bis 8 Kohlenstoffatomen oder einen Aralkylrest mit 7 bis 12 Kohlenstoffatomen oder einen Phenylrest bedeutet, sofern R5 für den Rest steht.
  • Die einzelnen Reste R2 in Diamino-dioxymethylverbindungen II können alle gleich oder unterschiedlich oder teilweise einander gleich sein. Die vorgenannten Reste können noch durch unter den Reaktionsbedingungen inerte Gruppen, z.B. Alkyl gruppen, Alkoxygruppen mit Jeweils 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, substituiert sein.
  • Als Ausgangsstoffe kommen im allgemeinen N,N-disubstituierte Orthocarbamidsäureester und N,N'-tetrasubstituierte Harnstoffacetale in Betracht. Geeignete Ausgangsstoffe II sind beispielsweise: Trimethyl-, Triäthyl-, Tripropyl-, Triisopropyl-, Tributyl-, Tri-sek.-butyl-, Triisobutyl-, Tri-tert.-butyl-, Tricyclopentyl-, Tricyclohexyl-N,N-di- methyl-carbamidsäureester; entsprechende an der Aminogruppe gleich oder unterschiedlich durch Athyl-, n-Propyl-, Isopropyl-, n-Butyl-, sek. -Butyl-, Isobutyl-, tert.-Butyl-, Cyclohexyl-, Benzyl-, Phenyl-Gruppen substituierte Orthocarbamidsäureester; analoge, mit den vorgenannten Gruppen ganz oder teilweise unterschiedlich am Stickstoffatom und den Sauerstoffatomen substituierte Orthocarbamidsäureester; analoge, eine Morpholinyl-, Piperidinyl-, Pyrrolidinyl-, Pyrryl-gruppen tragende Orthocarbamidsäureester; analoge, mit den vorgenannten Gruppen gleich, ganz oder teilweise unterschiedlich an den beiden Stickstoffatomen und den beiden Sauerstoffatomen hexasubstituierte Harnstoffacetale.
  • Geeignete Ausgangsstoffe III sind beispielsweise: Methyl-, Äthyl-, Propyl-, Isopropyl-, Butyl-, Isobutyl-, sek.-Butyl-, tert.-Butyl-, Cyclopentyl-, Cyclohexyl-, Benzyl-, Phenylcarbonylcyanid.
  • Die Umsetzung wird im allgemeinen bei einer Temperatur von -50 bis +1200C, vorteilhaft von -40 bis +1000C, vorzugsweise von -20 bis +300C, drucklos oder unter Druck, kontinuierlich oder diskontinuierlich durchgeführt. Zweckmäßig verwendet man unter den Reaktionsbedingungen inerte Lösungsmittel. Als Lösungsmittel kommen z.B. in Frage: aromatische Kohlenwasserstoffe, z.B. Toluol, Benzol, Äthylbenzol, o-, m-, p-Xylol, Isopropylbenzol, Methylnaphthalin; Halogenkohlenwasserstoffe, insbesondere Chlorkohlenwasserstoffe, z.B. Tetrachloräthylen, 1,1,2,2- oder 1,1,1,2-Tetrachloräthan, Dichlorpropan, Methylenchlorid, Dichlorbutan, Chloroform, Chlornaphthalin, Dichlornaphthalin, Tetrachlorkohlenstoff, 1,1,1- oder 1,1,2-Trichloräthan, Trichloräthylen, Pentachloräthan, 1,2-Dichloräthan, l,l-Dichloräthan, 1,2-cis-Dichloräthylen, Chlorbenzol, Fluorbenzol, Brombenzol, Jodbenzol, o-, p- und m-Dichlorbenzol, o-, p-> m-Dibrombenzol, o-, m-, p-Chlortoluol, 1,2,4-Trichlorbenzol;am a-C-Atom L zur Cyanogruppe durch Heteroatome unsubstituierte Nitrile wie Acetonitril, Butyronitril, Isobutyronitril, Benzonitril, m-Chlorbenzonitril; Sulfoxide wie Dimethylsulfoxid, Diäthylsulfoxid, Dimethylsulfon, Diäthylsulfon, Methyläthylsulfon, Tetramethylensulfon (Sulfolan); Dimethylformamid, N-Methylpyrrolidon; und entsprechende Gemische. Zweckmäßig verwendet man das Lösungsmittel in einer Menge von 400 bis 10 000 Gewichtsprozent, vorzugsweise von 450 bis 1 000 Gewichtsprozent, bezogen auf Ausgangsstoff II.
  • Die Reaktion kann wie folgt durchgeführt werden: Ein Gemisch von Ausgangsstoff II, Ausgangsstoff III und gegebenenfalls Lösungsmittel wird während 1 bis 14 Stunden bei der Reaktionstemperatur gehalten. Dann wird der Endstoff in üblicher Weiser z.B. durch fraktionierte Destillation, isoliert.
  • Die nach dem Verfahren der Erfindung herstellbaren N- und O-substituierten a-Amino-a,a-dioxy-acetonitrile sind wertvolle Zwischenprodukte für die Herstellung von Farbstoffen, Iminoorthoestern, Orthokohlensäureestern, Guanidiniumsalzen und Schädlingsbekämprungsmitteln.
  • Die in den folgenden Beispielen aufgeführten Teile bedeuten Gewichtsteile.
  • Beispiel 1 Zu einer Lösung von 19,1 Teilen N,N-Dimethyl-orthocarbamidsäuretriäthylester in 50 Teilen trockenem Ather gibt man bei -50C 13,1 Teile Benzoylcyanid. Danach rührt man das Gemisch noch 12 Stunden bei 220C, dann wird der Äther abdestilliert und der Rückstand im Vakuum fraktioniert destilliert. Man erhält 9,25 Teile (53,7 % der Theorie) «-Dimethylamino-a,a-diäthoxy-acetonitril vom Kp (16 mbar) 68 bis J 7l0C.
  • Beispiel 2 Unter trockenem Stickstoff gibt man bei -5 0C 3,95 Teile Acetylcyanid zu einer Lösung von 11,4 Teilen Tetramethylharnstoff-diäthylacetal in 50 Teilen trockenem Äther. Nach beendeter Zugabe rührt man das Gemisch noch 4 Stunden bei 22°C, destilliert dann den Äther ab und fraktioniert den Rückstand. Man erhält 5,2 Teile (50>5 ffi der Theorie) a-Dimethylamino-α,α-diäthoxy-acetonitril vom Kp (14,7 mbar) 67,5 bis 68,50C.
  • Beispiel 3 Verwendet man anstelle von Acetylcyanid 7,6 Teile Benzoylcyanid, so erhält man 6,2 Teile (62 % der Theorie3 a-Dimethylamino-α,α-diäthoxyacetonitril vom Kp (14,7 mbar) 67,5 bis 68,5°C.

Claims (1)

  1. atentanspruch Verfahren zur Herstellung von N- und O-substituierten α-Amino-α,α-dioxy-acetonitrilen der Formel nach der Verfahrensweise zur Herstellung von N- und O-substituierten a-Amino-a,a-dioxy-acetonitrilen der Formel worin R1 einen aliphatischen oder cycloaliphatischen Rest bedeutet, die einzelnen Reste R2 gleich oder verschieden sind und jeweils einen aliphatischen, cycloaliphatischen, araliphatischen oder aromatischen Rest bezeichnen, darüber hinaus auch das Restepaar R2 zusammen mit dem ihm benachbarten Stickstoffatom Glieder eines heterocyclischen Ringes bedeuten kann, wobei man N- und O-substituierte a-mino-a'-dioxy-carboniumsalze der Formel worin R1 und R2 die vorgenannte Bedeutung besitzen und X das Anion einer komplexen Halogenosäure oder Cyanosäure bezeichnet, mit einem l,l-Diaminoacetonitril der Formel worin die einzelnen Reste R3 und R4 gleich oder verschieden sein können und Jeweils für einen aliphatischen Rest stehen, jeweils die Restepaare R) und R4 mit dem ihnen benachbarten Stickstoffatom jeweils auch Glieder eines heterocyclischen Ringes bedeuten können, umsetzt, nach Patentanmeldung P 27 52 196.6, dadurch gekennzeichnet, daß man N- und O-substituierte a-Amino-a ,a-dioxy-methylverbindungen der Formel worin R5 für den Rest -OR1 oder steht, R1 und R2 die vorgenannte Bedeutung besitzen, mit einem Acylcyanid der Formel 6 worin, sofern R5 den Rest -ORl bezeichnet, R einen aromatischen Rest bedeutet, oder, sofern R5 für den Rest steht, R6 einen aliphatischen, cycloaliphatischen, araliphatischen oder aromatischen Rest bedeutet, umsetzt.
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