DE2825209C3 - Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von biaxial gereckten Folienbahnen aus Kunststoff - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von biaxial gereckten Folienbahnen aus KunststoffInfo
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- B29C55/02—Shaping by stretching, e.g. drawing through a die; Apparatus therefor of plates or sheets
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von biaxial gereckten Folienbahnen aus Kunststoff,
insbesondere Polypropylen, duroh im wesentlichen simultanes biaxiales Recken einer Folienflachbahn
gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1. Die Erfindung betrifft ferner eine Vorrichtung zur Durchführung
des Verfahrens mit den Merkmalen des Gattungsbegriffs des Patentanspruchs 3.
Bei einem derartigen aus der DE-AS 25 28 370 bekannten Verfahren wird mit einem Flächenreckverhältnis
von ungefähr 1 :50 gereckt, wobei die Längsrekkung im Verhältnis von 1 :7 erfolgen soll. Hierbei ergibt
sich dann ein Reckverhältnis in Querrichtung von ebenfalls etwa 1 :7. Der simultanen biaxialen Reckung
geht jedoch eine Längsreckung der Folienbahn voraus, deren Reckverhältnis vor oder während des Verfahrens
in Abhängigkeit vom erforderlichen Gesamtreckverhältnis eingestellt wird. Das bei diesem bekannten
Verfahren simultan auszuführende biaxiale Recken einer Flachfolienbahn wird gleichmäßig ausgeführt, d. h.
es ist keine zeitliche Veränderung des Reckverhältnisses während des simultanen biaxialen Reckens vorgesehen.
Durch diese vorbekannte Verfahrensweise, nämlich die Vorschaltung einer Längsreckung vor einer
anschließend durchzuführenden simultanen Biaxialrekkung, lassen sich zwar bereits biaxialgereckte Folien
erreichen, deren Längsreckverhältnis deutlich größer ist als dasjenige von im ausschließlichen Stufenverfahren
biaxial gereckten Folien. Dennoch reichen die im Wege des vorbekannten Verfahrens erreichbaren Gesamtreckverhältnisse
für bestimmte Anwendungsfälle biaxial gereckter Folien noch nicht aus, nämlich immer dann,
wenn eine Folie mit höchsten Festigkeitswerten bei gleichzeitiger Forderung höchster Gleichmäßigkeit
hergestellt werden soll.
Bei einem aus der DE-AS 22 38 357 bekannten -Verfahren zur Herstellung von biaxial gereckten
Kunststoffolien, wobei diese biaxiale Reckung als simultane Reckung ausgeführt werden soll, erfolgt die
Reckung in Längs- und Querrichtung gleichmäßig mit konstanter Zunahme des Reckverhältnisses. Zur Erzielung
der simultanen biaxialen Reckung dienen auf Führungsorganen angeordnete Spannkluppen, die mit
Hilfe von Linearmotoren an den Führungsorganen entlang bewegbar sind. Auch die so erreichbaren
simultan gereckten Folienbahnen erfüllen noch nicht die häufig hohen Anforderungen an Festigkeitswerte und
Gleichmäßigkeit der Folienbahnen.
Ferner ist es aus der DE-AS 12 74 337 bekannt, bei einer simultanen biaxialen Reckung von Kunststoffolien
den Grad der Längsreckung in der Reckzone verändern zu können. Hierzu weist die zugehörige Vorrichtung an
mindestens einer der beiden Führungsflächen für zugehörige Spannketten in ihrer Neigung zur Förderrichtung
einstellbare Längsabschnitte auf. Zur Änderung des Querreckverhältnisses wird die Neigung der
Führungsflächen mindestens auf einer Seite der Folienbahn gegenüber der Förderrichtung geändert,
während zur Änderung der Längsreckung die Neigung der zur seihen Spannkette gehörenden Führungsflächen
gegeneinander geändert wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine zugehörige Vorrichtung anzugeben,
mit deren Hilfe eine Folienbahn im Wege der simultanen biaxialen Reckung so behandelt werden
kann, daß höchste Festigkeitswerte bei gleichzeitig bester Gleichmäßigkeit der Folienbahn erreicht werden,
wobei die Festigkeitswerte in Längsrichtung über denen in Querrichtung liegen sollen.
Diese Aufgabe wird in verfahrenstechnischer bzw. vorrichtungstechnischer Hinsicht erfindungsgemäß
durch die im kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs 1 bzw. 3 angegebenen Maßnahmen gelöst.
Erfindungsgemäß wird also über einem ersten verhältnismäßig langen Teil der Reckzone nur ein
verhältnismäßig geringer Teil des gesamten Längsreckverhältnisses realisiert. Gleichzeitig wird aber der dem
Verhältnis der Länge dieses ersten Teils zur Gesamtlänge der Reckzone direkt entsprechende Anteil der
Querreckung erreicht. Die Querreckung ergibt sich aus der in Bahnlaufrichtung gesehen divergierenden Anordnung
der Spindeln respektive Kluppenführungsbahnen und entspricht dem für den Reckprozeß erforderlichen
oder gewünschten Verhältnis von Einflußbreite zu Auslaufbreite (d. h. Querreckverhältnis). Während der
Reckung wird die Folie an ihren Seitenrändern durch die Reckkluppen gehalten. Der Antrieb der Kluppen im
Reckteil mittels Gewindespindeln erscheint vorteilhaft, da diese als mechanische Antriebsteile den auftretenden
Reckkräften entsprechend gestaltet werden können. Das erfindungsgemäße Verfahren und die zugehörige
Vorrichtung eigenen sich insbesondere für das Recken von Polypropylen, bei dem sehr große Flächenreckverhältnisse
von etwa 1 :50 oder mehr sowohl für eine gleichmäßige Dicke der Folie als auch zur Erreichung
der angestrebten Orientierung und Festigkeit notwendig sind.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann bei Folien angewendet werden, die von einem Extruder kommend
mit den üblichen Vorbehandlungen auf die Recktempe-
ratur eingestellt in die Simultan-Biaxial-Reckeinrichtung
eingeführt werden. Es ist für Folien, die bereits in einer Vorbehandlung in Längsrichtung auf bis 1:5
vorgereckt wurden, besonders vorteilhaft
Die Erfindung wird anhand der auf den Zeichnungen dargestellten Beispiele noch einmal beschrieben. Es
zeigt
F i g. 1 eine Reckvorrichtung mit zwei Gewindespindeln und
F i g. 2 eine Gewindespindel in größerem Maßstab. ίο
Mit 1 ist hi F i g. 1 eine Folienbahn bezeichnet, die in
einer Reckvorrichtung an ihren beiden Längsseiten von Kluppen 2 gehalten wird. Die Kluppen 2 beider Seiten
sind jeweils auf einer endlos ausgebildeten Führungsbahn angeordnet Am einlaufseitigen Ende der Reckvorrichtung
sind zwei Umlenkräder 3 vorgesehen, über welche die Kluppen 2 der Reckzone zugeführt werden.
Auf einem kurzen Stück werden die Kluppen 2 hinter den Umlenkrädern 3 in der Einlaufzone 4 parallel
zueinander geführt Hier ist es möglich, rieiz-, Kühl- 2<> oder sonstige Einrichtungen zum Beeinflussen der
Folienbahn 1 vorzusehen. Am Ende der Einlaufzone 4 sind Gewindespindeln 5 angeordnet, in deren Gewindegänge
6 die Kluppen 2 eingreifen. Die Gewindespindeln 5 laufen parallel zu den Kluppenführungsbahnen und
sind zueinander in Laufrichtung divergierend angeordnet
Wie insbesondere aus Fig.2 ersichtlich ist, sind im
ersten Bereich 7 der Gewindespindeln 5 die Gewindegänge mit gleichbleibender Steigung ausgebildet. Ab JO
vorzugsweise 40 bis 75% der Spindellänge in ein?m zweiten Bereich 8 nimmt die Steigung von Windung zu
Windung zu, d. h. sie erhält eine Progression, die eine Geschwindigkeitszunahme der Kluppen 2 je nach dem
zu reckenden Material bis etwa 1 : 8 oder mehr bewirkt ir>
Es ist auch möglich, bereits im ersten Bereich 7 die Steigung progressiv auszubilden. Die Progression bleibt
jedoch hier kleiner als 25% der Gesamt-Progression.
Der erste Bereich 7 hat beim dargestellten Ausführungsbeispiel eine Länge von etwa 50% der Gesamtlän- 4<
> ge der Gewindespindeln 5.
Die Länge des ersten Bereiches 7 und der Grad der evtl. vorhandenen Progression in diesem Bereich kann
abhängig vom Gesamtlängsreckgrad sowie vom zu reckenden Material gewählt werden. Unmittelbar hinter «
dieser von den Gewindespindeln 5 gebildeter. Reckzone kann noch eine nicht dargestellte Flixierstrecke
vorgesehen sein, hinter der die Kluppen 2 dann über weitere Umlenkräder und ebenfalls nicht durgestellte
Abbremseinrichtungen wieder zur Einlaufzone 4 zu- w rückgeführt werden.
In den Ausführungsbeispielen hat die Folienbahn 1 eine Ausgangsbreite in der Einlaufzone 4 von etwa
500 mm. Es werden Gewindespindeln 5 mit 5 m Länge verwendet, die zur Durchlaufrichtung der Folienbahn 1
in einem Winkel von etwa 17,5° bezogen auf die Mittelachse divergieren, woraus sich eine Endbreite von
3500 mm ergibt, was einer anteiligen Querreckung der Folienbahn 1 von etwa 1 : 7 entspricht.
Für die Reckung einer extrudierten Polypropylenfolie werden Gewindespindeln 5 verwendet, die in ihrem
ersten Bereich 7 auf einer Länge von 2 m (40% ihrer Länge) eine Steigung von ι : 1 besitzen, also keine
Progression aufweisen, so daß hier nur eine Querrekkung erfolgt Hierdurch wird vor allem die Dicke der
Folienbahn 1 über die Breite der Bahn gleichmäßig verringert und zugleich eine Orientierung in Querrichtung
erzeugt In dem zweiten Bereich 8 gehen die Gewindespindel 5- in eine Steigungsprogression von
1 :7 über, so daß hier am Ende des Reckvorganges die
Längsreckung überwiegt. Obwohl die Folienbahn 1 in dem gesamten Reckvorgang in Längsrichtung und in
Querrichtung jeweils auf 1 :7 gereckt ist, besitzt die
Folienbahn 1 infolge der am Ende des Reckvorganges überwiegenden Anteils der Längsreckung eine deutlich
größere Festigkeit in Längsrichtung.
In einem anderen Ausführungsbeispiel derselben Vorrichtung besitzen die Gewindespindeln 5 in dem
ersten Bereich 7 von ebenfalls 2 m Länge eine Steigungsprogression von 1 :1,75, so daß hier eine
überweigende Querreckung erfolgt In dem zweiten Bereich 8 beträgt die Steigungsprogression 1 :4,0, was
in diesem Bereich eine überwiegende Längsreckung ergibt. Die gesamte Reckung ist wiederum ! . 7 in
beiden Richtungen oder 1 :49 in der Fläche, d. h. ein Flächenelement in der Einlaufzone 4 mit den Abmessungen
Breite b= 1 und Länge /= 1 wird im ersten Bereich gestreckt auf bt = 3A und A = 1,75 und im zweiten
Bereich auf £>2 = 7 und h = 7. Da auch hier im zweiten
Bereich die Längsreckung überweigt und daher eine stärkere Orientierung in Längsrichtung erzeugt wird, ist
die Festigkeit der Folienbahn 1 in Längsrichtung größer als in Querrichtung.
In einem anderen Beispiel wird der Biaxial-Reckeinrichtung eine z. B. auf 1 :4 in Längsrichtung vorgereckte
rollenbahn zugeführt. Diese Vorreckung, die in einem Walzenspalt erfolgen kann, hat den Vorteil, daß
während und insbesondere am Ende des biaxialen Reckvorganges die Reckkluppen näher aneinander am
Folienrand sitzen können, wodurch die Breite des Abfallstreifens vermindert wird. Die verwendeten
Gewindespindeln sind ebenfalls 5 m lang, jedoch beträgt die Länge des ersten Bereiches mit ausschließlicher oder
überwiegender Querreckung etwa 3,5 m (70% der Länge). Die Spindel besitzt im ersten Bereich eine
Steigungsprogression von 1:1 (d. h. nicht progressiv) und im zweiten Bereich von 1 :2 (d. h. progressiv). Ein
Flächenelement, das in der Vorreckung von £>o= 1 und
I0= \ auf b= 1 und /=4 gereckt wurde, wird im ersten
Bereich auf öi =5,2 (und A =4) und im zweiten Bereich
auf 62 = 7 und /2 = 8 gereckt. Es wird ein Reckverhältnis
von etwa 1 :56 in der Fläche bezogen auf die ungereckte Ausgangsfolie erreicht und eine in Verhältnis
zur Festigkeit in Querrrichtung große Festigkeit in Längsrichtung erzeugt.
Bei einer anderen Gewindespindel mit einer Steigungsprogression von 1 :1,25 im ersten Bereich 7 und
1 :1,6 im zweiten Bereich 8 und im übrigen den vorstehend genannten Verhältnissen, wird eine in
Längsrichtung auf 1 :3,5 vorgereckte Folienbahn im ersten Bereich auf 1 : 5,2 breit und 1 :4,375 längs und im
zweiten Bereich auf 1 :7 in beiden Richtungen gereckt (jeweils bezogen auf die nicht vorgereckte Folienbahn).
Auch hier ist wegen der am Ende des Reckvorganges überwiegenden Längsreckung die Festigkeit in Längsrichtung
größer als in Querrichtung.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung von biaxial gereckten Folienbahnen aus Kunststoff, insbesondere
Polypropylen, durch im wesentliches simultanes biaxiales Recken einer Flachfolienbahn in einer
Reckzone bis zu Gesamtreckverhältnissen in Längsund Querrichtung von jeweils etwa mindestens 1 :7,
wobei die Querreckung der Folienbahn auf ganzer Länge der Reckzone stetig zunimmt, dadurch
gekennzeichnet, daß die Längsreckung in einem ersten Bereich der Reckzone von etwa 40 bis
75% ihrer Länge 0 bis 25% des gesamten Längsreckverhältnisses in der Reckzone beträgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine in Längsrichtung vorgereckte
Folienbahn verwendet wird.
3. Vorrichtung zum simultanen biaxialen Recken einer Folienbahn aus Kunststoff gemäß Anspruch 1
oder 2, mit Kluppen zum Haften der Ränder der Folienbahn in einer Reckzone und mit zwei zum
Antreiben der Kluppen vorgesehenen Gewindespindeln mit progressiver Steigung entsprechend dem
Längsreckverhältnis in der Reckzone, die längs beider Ränder der Folienbahn zueinander divergierend
angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Steigung der Gewindespindeln (5) in einem
ersten Bereich (7) von etwa 40 bis 75% der Spindellänge konstant ist oder eine Progression
aufweist, die nicht höher als etwa 25% des gesamten Längsreckverhältnisses in der Reckzone ist.
Priority Applications (5)
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PCT/EP1979/000036 WO1979001090A1 (en) | 1978-05-19 | 1979-05-17 | Device for simultaneous and biaxial drawing of synthetic sheet material,particularly polypropylene |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19782825209 DE2825209C3 (de) | 1978-06-08 | 1978-06-08 | Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von biaxial gereckten Folienbahnen aus Kunststoff |
Publications (3)
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DE2825209A1 DE2825209A1 (de) | 1979-12-13 |
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DE2825209C3 true DE2825209C3 (de) | 1981-08-06 |
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ID=6041370
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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Families Citing this family (1)
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Family Cites Families (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE1234374B (de) * | 1961-03-21 | 1967-02-16 | Brueckner Trocknerbau Inh Gern | Vorrichtung zum biaxialen Recken einer Materialbahn in Laengs- und Querrichtung |
FR2147876B1 (de) * | 1971-08-05 | 1974-03-29 | Cellophane Sa | |
DD125061A5 (de) * | 1975-06-25 | 1977-03-30 |
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1978
- 1978-06-08 DE DE19782825209 patent/DE2825209C3/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
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