DE2823210C2

DE2823210C2 -

Info

Publication number: DE2823210C2
Application number: DE19782823210
Authority: DE
Inventors: Hermann Dr.-Ing. 3302 Cremlingen De Klaue
Original assignee: Individual
Current assignee: Daetwyler AG Schweizerische Kabel Gummi und Kunststoffwerke
Priority date: 1978-05-27
Filing date: 1978-05-27
Publication date: 1988-09-15
Also published as: DE2823210A1

Description

Die Erfindung betrifft eine Bremsscheibenausbildung von Voll belag-Scheibenbremsen, insbesondere für Kraftfahrzeuge, mit einem umlaufenden, mehrteiligen und außen geschlossenen Bremsgehäuse, mit auf einem Bremsträger axial frei beweglich und in Umfangsrichtung drehfest angeordneten, die Bremsbe läge tragenden Bremsscheiben und mit einer auf dem Bremsträger gelagerten, von den Bremsscheiben getrennten, ringförmigen, mechanisch, pneumatisch oder hydraulisch betätigten Zuspann einheit.

Solche Vollbelag-Scheibenbremsen mit außen geschlossenem Bremsgehäuse sind beispielsweise durch die ATZ, Heft 18 (1942) Seiten 501 bis 503, bekannt und weisen in Umfangsrichtung ge schlossene Bremsscheibe auf. Zum Auswechseln der mit Belag material belegten Bremsscheiben wird das außen geschlossene Bremsgehäuse üblicherweise auseinandergebaut, so daß die in Umfangsrichtung geschlossenen Bremsscheiben in axialer Richtung vom radial innen angeordneten Bremsträger abgezogen werden können.

Es sind auch Vollbelag-Scheibenbremsen mit umlaufendem, außen offenem Bremsgehäuse bekannt (DE-AS 19 65 170), bei denen an abnehmbaren, das Bremsgehäuse außen umfassenden Bremsträger armen geteilte, mit Bremsbelag ausgerüstete Bremsscheiben in Umfangsrichtung fest, axial frei beweglich aufgehängt sind. Zwischen den Bremsscheiben ist ebenfalls an den Bremsträgerarmen die ringförmige, mechanisch, pneumatisch oder hydraulisch be tätigte Zuspanneinheit aufgehängt. Zum Auswechseln der Brems scheiben bei abgenutzten Bremsbelägen werden bei solchen Voll belag-Scheibenbremsen mit außen offenem Bremsgehäuse die Bremsscheiben geteilt ausgeführt und können nach Abnahme der Bremsträgerarme ausgewechselt werden, ohne daß die Zuspann einheit auseinandergenommen zu werden braucht. Allerdings sind die Bremsscheibensegmente bei dieser bekannten Vollbelag- Scheibenbremse reibschlüssig aneinandergefügt, so daß die asymmetrisch angreifenden Bremskräfte Verschiebungen in den beiden radialen Richtungen und in Umfangsrichtung hervorrufen, wodurch sich die Bremsscheibensegmente innerhalb des vorhan denen Spiels verformen können.

Bei Flugzeuglandebremsen sind Vollbelag-Scheibenbremsen be kannt, die je einen Satz axial verschiebbar am Bremsträger angeordneter Rotor- bzw. Stator-Bremsscheiben aufweisen, die jeweils aus Bremsscheibensegmenten bestehen, die an ihren Trennstellen lösbare Verbindungen aufweisen, die in Betriebs stellung sowohl in beiden radialen Richtungen, als auch in Umfangsrichtung formschlüssig ineinandergreifen; die Brems scheibensegmente können deckungsgleich sein (DE-AS 11 53 950). Die Bremsgehäuse dieser bekannten Flugzeuglandebremsen sind außen offen ausgebildet, so daß die Bremsscheiben zum Belagwechsel leicht nach außen abgezogen werden können. Die formschlüssigen Verbindungen der einzelnen Bremsscheibensegmente dienen hier dem Zweck, bei den hohen Temperaturbeanspruchungen derartiger Brem sen mit den hiermit verbundenen hohen mechanischen Beanspru chungen eine mechanische Beschädigung, wie z. B. Abbrechen der Verbindungsstellen, zu vermeiden.

Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Vollbelag-Scheibenbremse mit außen geschlossenem Bremsgehäuse zu schaffen, bei der die Verschleißteile, also die, die Brems beläge tragenden Bremsscheiben, ohne Zerlegen der ringförmigen Zuspanneinheit ausgewechselt werden können, wobei die in Um fangsrichtung und in radialer Richtung auftretenden Brems kräfte besser aufgenommen und auf die Bremsträgerarme über tragen werden sollen.

Zur Lösung dieser Aufgabe sieht die Erfindung vor, daß die, die Bremsbeläge tragenden Bremsscheiben segmentförmig ausge bildet sind und die Bremsscheibensegmente an ihren Trennstellen durch axiale Verschiebung lösbare Verbindungen aufweisen, die in Betriebsstellung sowohl in beiden radialen Richtungen, als auch in Umfangsrichtungen formschlüssig ineinandergreifen.

In weiterer Ausgestaltung der Erfindung sind die Bremsscheiben dreigeteilt ausgebildet und die Trennebenen der drei Brems scheibensegmente liegen radial außerhalb und im Umfangsbe reich der axialen Arme des Bremsträgers.

In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung sind die Brems scheibensegmente deckungsgleich.

In den Abbildungen ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.

In Fig. 1 ist eine Personenkraftwagen-Vorderrad bremse im Längsschnitt, und zwar in der oberen Hälfte im zu sammengebauten und in der unteren Hälfte im zerlegten Zustand, d. h. mit abgenommenem Rad und zerlegtem Bremsge häuse, dargestellt. Die Schnittebene ist in Fig. 2 mit C-D bezeichnet.

Fig. 2 gibt einen in Fig. 1 mit A-B bezeich neten Schnitt durch die Bremse wieder.

In den Abbildungen ist mit 1 der Achsschenkel einer PKW-Vorderrad-Vollbelag-Scheibenbremse bezeichnet, dessen Zapfen 1 ₁ auf Kegelrollenlagern die Nabe 2 trägt. Mit dem Achsschenkel ist der mit drei axialen Armen 3 ₁, 3 ₂ und 3 ₃ ausgerüstete Bremsträger 3 durch Schrauben 4 verbunden. Mittels der Radbolzen 5 ist das Rad 6 sowie das aus Leichtmetall her gestellte Bremsgehäuse 7 an der Nabe 2 befestigt. Mit dem eben falls aus Leichtmetall hergestellten Bremsdeckel 8 ist das Brems gehäuse 7 durch Schrauben 9 sowie den gitterförmigen, aus Guß eisen hergestellten Zwischenring 10 verbunden.

Auf den Bremsträgerarmen 3 ₁, 3 ₂ und 3 ₃ sitzen axial frei be weglich, in Umfangsrichtung fest, die aus zwei aus jeweils drei Segmenten bestehenden, die Bremsbeläge tragenden Bremsscheiben 11 und 12, deren aufgepreßte Belagklötze mit 13 bezeichnet sind. Zwischen den beiden dreiteiligen Bremsscheiben 11, 12 sitzt, ebenfalls auf den Bremsträgerarmen 31, 32 und 33 abgestützt, die aus zwei Stufenringen 14 und 15 bestehende hydraulische Zuspanneinheit, deren Druck raum 16 über den Schlauch 17 Drucköl zuführbar ist.

Die in Radial- sowie Umfangsrichtung formschlüssigen Verbindun gen zwischen den drei Segmenten jeder Bremsscheibenseite sind an der radial außerhalb des Bremsträgerarmes 3 ₁ liegenden Trenn stelle gekennzeichnet. Das Bremsscheibensegment 11 ₁ stützt sich im Uhrzeigersinn durch den Fortsatz 11 ₂ auf dem Bremsträgerarm 3 ₁ und mit dem Fortsatz 11 ₃ entgegen dem Uhrzeigersinn auf dem Bremsträgerarm 3 ₃ ab. Bei dem Bremsscheibensegment 11 ₇ erfüllen die Fortsätze 11 ₈ und 11 ₉ diese Aufgabe. Zum Bremsscheibenseg ment 11 ₇ hin weist das Bremsscheibensegment einen in Umfangs richtung liegenden Fortsatz 11 ₄ auf, über den auch nach innen wirkende Kräfte vom Bremsscheibensegment 11 ₁ auf den Bremsträger arm 3 ₁ übertragen werden. Vor wiegend wird dieser Fortsatz 11 ₄ jedoch auf Zug und auf Biegung beansprucht. Am in Umfangsrichtung liegenden Fortsatz 11 ₄ sitzt ein nach außen reichender radialer Fortsatz 11 ₅, der einen Haken 11 ₆ aufweist. Das Bremsscheibensegment 11 ₇ weist an dieser Trennstelle den in Umfangsrichtung liegenden Fort satz 11 ₁₀ auf, der einen nach innen reichenden Fortsatz 11 ₁₁ mit einem Haken 11 ₁₂ besitzt, welcher den Haken 11 ₆ umfaßt. Durch diese Verbindung werden alle in Umfangs- als auch in radialer Richtung auftretende Kräfte aufgenommen und auf die Bremsträgerarme übertragen.

In der unteren Hälfte der Fig. 1 ist dargestellt, wie die Brems scheibensegmente gewechselt werden können. Das Rad 6 sowie das Bremsgehäuse 7 sind nach Lösen der Radbolzen 5 abgezogen. Der Zwischenring 10 ist nach Herausnahme der Bolzen 9 frei. Die Zuspanneinheit 14, 15, 16 bleibt auf dem Bremsträger 3 sitzen. Das unterste Segment der Bremsscheibe 11 kann nun um etwas mehr als die Blechstärke axial verschoben werden, so daß die Trennstellen zwischen Bremsscheibensegmenten lösbar sind. Jetzt können die einzelnen Bremsscheibensegmente her ausgezogen und gewechelt werden. Der Zusammenbau erfolgt ent sprechend.

Claims

1. Bremsscheibenausbildung von Vollbelag-Scheibenbremsen, insbesondere für Kraftfahrzeuge, mit einem umlaufenden, mehrteiligen und außen geschlossenen Bremsgehäuse, mit auf einem Bremsträger axial frei beweglich und in Umfangs richtung drehfest angeordneten, die Bremsbeläge tragenden Bremsscheiben und mit einer auf dem Bremsträger gelager ten, von den Bremsscheiben getrennten, ringförmigen, mechanisch, pneumatisch oder hydraulisch betätigten Zu spanneinheit, dadurch gekennzeichnet, daß die, die Bremsbeläge tragenden Bremsscheiben (11, 12) segmentförmig ausgebildet sind und die Bremsscheibenseg mente (11 ₁, 11 ₇) an ihren Trennstellen durch axiale Ver schiebung lösbare Verbindungen aufweisen, die in Betriebs stellung sowohl in beiden radialen Richtungen, als auch in Umfangsrichtung formschlüssig ineinandergreifen.

2. Bremsscheibenausbildung, nach Anspruch 1, dadurch gekenn zeichnet, daß die Bremsscheiben dreigeteilt ausgebildet sind und die Trennebenen der drei Bremsscheibensegmente radial außerhalb und im Umfangsbereich der axialen Arme (3 ₁, 3 ₂, 3 ₃) des Bremsträgers (3) liegen.

3. Bremsscheibenausbildung, nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Bremsscheibensegmente (11 ₁, 11 ₇) deckungsgleich sind.