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Verfahren und Vorrichtung zum Nachweis von Temperaturänderungen
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über ausgewählte Regionen lebenden Gewebes Die Erfindung bezieht sich
allgemein auf eine Vorrichtung zum Nachweis von Temperaturänderungen über ausgewählte
Regionen eines lebenden Gewebes und auf ein Verfahren zum Nachweis dieser Temperaturänderungen#
Die Technik wendet einen eingekapselten flüssigen Kristallfilm an, welcher sich
an die Gestalt des Gewebes anlegt und zwar durch das Evakuieren von 1#ift zwischen
dem Film und dem Gewebe. Die Kristalle sprechen an auf Temperaturänderungen in diesem
Gewebe und entfalten ein Farbmuster auf dem Film, welches für die Temperaturänderungen
darstellend bzw. bezeichnend ist.
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Die Thermografie ist in ihrem breitesten Sinne eine Technik zum Nachweisen
und Messen von Schwankungen der Wärme, welche von verschiedenen Regionen des Körpers
ausgestrahlt wird, wobei die Wärme schwankungen in sichtbare Signale umgewandelt
werden, welche man fotografisch aufzeichnen kann. Die Technik hat letztlich gesteigertes
Interesse erfahren als eine potentielle bedeutende Hilfe beim Diagnostizieren abnormaler
bzw. krankhafter, untergelagerter Bedingungen, insbesondere derjenigen, zu welchen
der Brustkrebs gehört.
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Gegenwärtig liegt der Fortschritt in der Behandlung des Krebses der
weiblichen Brust in erster Linie im Bereich frühzeitigen Nachweises mit im Frühstadium
der Krankheit durchgeführter Diagnose und begonnener Behandlung. Obgleich von der
Ärsteschaft häufige physikalische Prüfungen empfohlen werden, ist bekannt, daß bösartige
Tumoren, welche nach dieser Technik nachgewiesen werden, oft eine solche Größe besitzen,
um anzuzeigen, daß sich die Bösartigkeit bereits auf andere Bezirke des Körpers
ausgedehnt hat. Um einen früheren Nachweis der Krankheit zu schaffen, wurde großes
Gewicht gelegt auf die radiografische Mammografie. Da jedoch zu dieser Technik Prüfungen
mit Röntgenstrahlen zählen, besteht die Gefahr, daß der Patient übermäßiger Strahlung
ausgesetzt wird. Die Mammografie erfordert ferner die Anwendung spitzfindiger, extrem
kostspieliger Ausrüstungen sowie die Hilfe technisch erfahrenen Personals.
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In jüngeren Jahren erfolgte ein bemerkenswerter wissenschaftlicher
Fortschritt mit der Anwendung der Thermografie als zusätzliches Instrument der Diagnose.
Alle Methoden thermografischer Prüfung gründen sich auf die Uatßache, daß bösartige
bzw. maligne Neoplasmen von einer außerordentlich großen Anzahl an Blutgefäßen umgeben
sind. Dies erklärt lokalisiertes Ansteigen der Temperatur, stammend aus dem gesteigerten
Blutstrom und der Stoffwechselaktivität wobei die Temperatursteigerung auf die darüber
liegende Hautoberfläche übertragen wird.
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Sämtliche Arbeiten unter Anwendung der Thermografie waren auf die
Diagnose mittels der Temperaturdifferenzen an Punkten bzw.
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Bezirken auf der Haut gerichtet. Beispielsweise wurde gefunden, daß
die Hauttemperatur der Brust an der Seite mit einem Tumor, mehr mehr als 1 0 höher
ist als die Temperatur auf der gesunden Seite. Fortgeschrittene Karzinome waren
noch wärmer und es ist möglich, die Ernsthaftigkeit des Zustandes aus der gesteigerten
Temperatur herzuleiten.
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Das anfängliche Arbeiten mit dieser Technik lag im Bereich der elektronischen
Infrarotthermografie (EIT). Dies ist eine Methode des Aufspürens der Infrarotstrahlung
aus der Ferne, welche
von der 3rustoberfläche ausgesandt wird. Die
Wissenschaft war von dieser Technik nicht voll befriedigt wegen der begrenzten Verläßlichkeit
und der Schwierigkeit, die Ergebnisse zu deuten.
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In dieser Hinsicht schafften die frühen Ausrüstungen keine Thermogramme
mit verläßlicher Information beim Aufzeichnen der geringen Temperaturdifferenz zwischen
der Tumorseite und der gesunden Seite der Brust. Ferner können die geringen Temperatur4
schwankungen durch andere Bedingungen verursacht sein, welche mit dem Tumor nichts
zu tun haben. Beispielsweise wurde gefunden, daß die Auswirkungen des Menstruationszyklus,
des hormonellen Gegenspiels und der Schwangerschaft untergeordnete Temperaturschwankungen
von Tag zu Tag verursachen, welche beim Lesen des Thermogramms in Betracht gezogen
werden müssen. So ist es in der Medizin praktisch erkannt, daß die EIT als solche
zu viele falsche Positivdiagnosen ergibt und daß nur eine damit einhergehende mammografische
Prüfung eine größere Sicherheit erlaubt, den Zustand als gutartig oder bösartig
zu diagnostizieren. Die beim Durchführen der BIT erforderliche Ausrüstung war ebenfalls
höchst kostspielig und erforderte oft die Hilfe geschulten Personals.
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Die weitere Erforschung brachte die Entwicklung der ritissigkristallthermografie
unter Erzielung einer vielfarbigen Aufzeichnung der sich unter Prüfung befindenden
Körperregion. Der flüssig-kristalline Zustand ist eine besondere Substanzform, welche
in der Mitte zwischen dem festen Kristall und einer normalen (isotropen) Flüssigkeit
liegt. Die Verwendung von Flüssig kristallen in der Thermografie trat auf, als festgestellt
war, daß bestimmte Cholesterinester mit den Eigenschaften von Flüssigkeitskristallen
die Fähigkeit besitzen, auf Temperaturschwankungen durch Farbänderung zu reagieren.
Es wurde balderkannt, daß die Flüssigkeitskristalle solcher Cholesterinsubstanzen
(CIT) in Wissenschaft und Technologie als Tempern turindikator verwendet werden
können.
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Die anfänglichen Arbeitgänge, welche bei der Verwendung von Flüssigkristallen
praktiziert wurden, waren höchst kompli9iert und fUr den Patienten mühsam. Angesichts
der Tatsache, daß die
Temperaturindikatoren auf schwarzem Hintergrund
sein mußten, um ihre Farbreaktion mit hinreichender Klarheit zu zeigen, mußte die
Haut des Patienten zuerst mit einem schwarzen Untergrund bestrichen werden, auf
welchen dann die Flüssigkristalle mit einer Bürste aufgebracht wurden. Die sich
ergebenden Farbreaktionen waren nur bei Tageslicht sichtbar und wurden mittels einer
Kamera auf Farbfilm aufgezeichnet. Abgesehen davon, daß diese Arbeitsweise für Massenaufzeichnungen
oder Routineprüfungen unpraktisch ist, hat sie auch den Nachteil, daß die Flüssigkristalle
nur einmal verwendet werden können. Ein zusätzliches Problem bei dieser Technik
besteht darin, daß sie die örtlichen Gefäßmerkmale nicht exakt reproduziert. Darüber
hinaus ist die Technik des Bürstens zeitraubend und für den Patienten unbequem.
Ferner verursacht Wärme streuung eine Unschärfe der Einzelheiten der dadurch erhaltenen
Abbildungen, was eine verläßliche diagnostische Deutung verhindert.
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Die Technologie entwickelte sich weiter zu dem Punkt, wo die Flüssigkristalle
nunmehr in Platten eingekapselt sind. Die eingekapselten Flüssigkristalle (EI2)
welche die Grundlage der Plattenthermografie bilden, bieten den Vorteil des Änderns
der Flüssigkeiten in Pseudofeststoffe und verbessern die Handhabung und das Bearbeiten
der Flüssigkristalle. Die Platte zeigt Temperaturdifferenzen mittels Farbreaktionen
an, welche durch die eingekapselten Flüssigkristalle des Cholesterintyps erzeugt
werden. Mit dem Ansteigen der Temperatur durchlaufen die Reaktionen die Farbskala
von Rot nach Grün zu Blau und die einzelnen Schattierungen können Temperaturdifferenzen
von 1/1 00C anzeigen. Die Farbreaktionen erfolgen wenige Sekunden, nachdem die Platte
auf das zu prüfende Objekt bzw. die zu prüfende Person aufgebracht worden ist. Die
Reaktion ist auch mit gleicher Geschwindigkeit reversibel, so daß die Färbungen
rasch verschwinden, wenn man die Platte von der zu prüfenden Person entfernt.
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Wenngleich die Platte Zonen unterschiedlicher Temperatur mit einer
relativ scharfen Außenlinie aufzeichnet, so ist doch die Anwendung der Plattenthermografie
noch sehr beschränkt auf
klinische Forschungseinrichtungen und/oder
deren Gebrauch in der Arztpraxis. Die Ausrüstung ist nicht geeignet zum direkten
Gebrauch durch den Patienten zu Hause und ist nicht hinreichend transportabel zum
Gebrauch außerhalb der Arztpraxis.
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Weil ferner die Platte ziemlich starr ist, ist es nicht mUglichi sie
gemäß dem Umriß der zu prüfenden Brust zu gestalten. Daher ist es beim Prüfen der
weiblichen Brust normal, die Brust schematisch in vier Quadranten zu unterteilen
und dann die Platte getrennt auf Je einen der Quadranten aufzulegen. Eine Seitenansicht
kann auch erhalten werden, indem der Patient sich seitlich dreht und man die Platte
anlegt, während der Patient den Arm gehoben hat. Von dem auf der Platte erzeugten
Farbmuster können Farbfotografien genommen werden. Es ist leicht erkennbar, daß
infolge der Rundung der Brust es nicht möglich ist, die Brust mit Verwendung nur
einer Platte zu prüfen. In dieser Hinsicht ist es wichtig, das Gewebe, welches sich
in Berührung mit der Platte befindet, nicht wesentlich zu deformieren, da dies das
Thermogramm verzerren würde und dadurch eine verläßliche diagnostische Deutung verhindert
ist.
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So wurde klar, daß größere Brauchbarkeit auf dem Gebiet der Flüssigkristallthermografie
möglich wäre, wenn die Platten flexibel gemacht würden. Die Technologie entwickelte
sich bald zum Gebrauch solcher flexibler Platten in Form dünner Kunststoffblätter,
welche unter Bildung eines Verbundfilmes übereinandergelegt sind, wobei die Flüssigkristalle
zwischen den Filmen eingekapselt sind. Die Konstruktion mag betrachtet werden als
mikroeingekapselte Flüssigkristalle, welche zwischen zwei Blättern bzw. Substraten
aus Polyester zwischengeschichtet sind Der Film kann so hergestellt werden, daß
er auf selektive Temperaturen innerhalb eines bestimmten Temperaturbereiches anspricht.
Dies ist eine Funktion der Kristalle, welche für die Verwendung im Film ausgewählt
wurde. Anders ausgedrückt, die Kristalle sind so gewählt, daß sie in einem Temperaturbereich
arbeitsfähig sind, welcher die vorgesehenen Schwankungen der Körpertemperatur in
der Region des unter Prüfung befindlichen Körpers umfaßt. Die Methode des Herstellens
solcher Filme ist
in den USA-Patentschriften 3 619 254 und 3 969
264 beschrieben. Heutzutage erlangt die Thermografie unter Verwendung von FlUssi;-kristallen
zusätzliches Interesse beim Diagnostizieren von Änderungen in venösen und arteriellen
Blutgefäßen, bei Knochen-und Schilddrüsenkrankheiten, bei dermatologischen Prüfungen
und bei anderen klinischen und physiologischen Forschungsarbeiten.
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Bei einigen Anwendungen folgt auf den anfänglichen thermografischen
Test dann ein anderer, wobei die Haut mit kühler Luft von einem Handventilator vorgekühlt
wird. Das Ziel dieser Technik besteht darin, den ausgesprochenen Grad an Hitzebildung
und Gefäßanschauung aus physiologischen Anlässen auszuschließen, welcher ein fast
regelmäßiges Merkmal der sexuell ausgereiften Frau sowie einer Frau ist, welche
eine Hormonbehandlung erfährt Die thermografischen Abbilder, welche sich hieraus
ergeben, könnten ein pathologisches Gefäßbild gut überdecken. Jedoch die Wärmebezirke
bzw. Gefäßmerkmale, welche von pathologischen Ursachen stammen, erscheinen viel
rascher von Neuem als die normale Vascularisation nach dem Kühlen der Brust bzw.
verschwinden garnicht.
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Die Anwendung der Flüssigkristallthermografie als Hilfe beim Ausspülen
von Temperaturänderungen der Haut und insbesondere zum Nachweis von Brustkerbs,
ist in den USA-Patentschriften 3 830 224 und 3 847 139 angegeben. Bei jeder dieser
Patentschriften sind die Flüssigkristalle in den Körper eines Gewandes wie beispielsweise
eines Büstenhalters einverleibt, welcher dafür vorgesehen ist, sich im wesentlichen
an den Umriß der Brüste anzulegen. Wenn auch die in diesen Patentschriften beschriebenen
Einrichtungen ein bedeutungsvolles Thermogramm über bestimmte Regionen der Brust
erzeugen, so haben sie sich als Hilfsmittel zum Diagnostizieren des Zustandes der
gesamten Brust doch nicht als befriedigend erwiesen. In dieser Hinsicht ist es wichtig,
daß die Kristalle mit der gesamten zu prüfenden Region in Berührung stehen. Die
beschriebenen Büstenhalter werden diesem Erfordernis nicht gerecht. Je nach der
Größe und Gestalt der Frauenbrust kommen in einigen Fällen etliche Teile des Büstenhaltern
mit
der Brust überhaupt nicht in BerUhrung, während andere Teile die Brust in einem
solchen Ausmaß berühren, daß sie die Brust deformieren, wodurch ein verzerrtes Thermogramm
erzeugt wird. Ferner besitzen die Btistenhalter die Neigung, die Seiten der Brust
zu verbergen oder zu markieren, so daß eine verläßliche diagnostische Prüfung verhindert
wird. Die vorliegende Erfindung schaltet die gegenwärtigen Beanstandungen und Nachteile
bei Benutzung der vorgenannten BEstenhalter aus, indem eine verbesserte Vorrichtung
und ein Verfahren zur Verwendung der Vorrichtung geschaffen wird, wobei der Film
sich wirksam an den Umriß der gesamten Brust anlegt, ohne die Brust wesentlich zu
verformen.
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Die Erfindung schafft für den Gebrauch Flüssigkristalle, welche zwischen
elastischen, flexiblen Blättern eingekapeelt sind, die einen Verbundfilm darstellen.
Die Kristalle sprechen an auf Temperaturänderungen des Gewebes, mit welchem der
Film in Berührung gebracht wird, und zeigen auf dem Film ein Farbmuster, welches
für die Temperaturänderungen bezeichnend ist. Der Film legt sich an den Umriß des
Gewebes an, auf welches er aufgebracht wird, ohne das Gewebe wesentlich zu deformieren,
indem man die Luft zwischen dem Film und dem Gewebe evakuiert0 Des auf dem Film
erzeugte Farbmuster wird beobachtet und fotografisch aufgezeichnet, so daß man ein
Thermogramm dieser Temperaturschwankungen erhält. Der an den Umriß angelegte Film
und das Gewebe können auch für eine relativ kurze Zeitdauer durch einen Ventilator
gekühlt werden zur Erzeugung eines empfindlicheren Farbmusters auf dem Film, welches
für diese Temperaturänderungen bezeichnend ist.
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Erfindungsgemäß soll daher eine Vorrichtung zum Nachweis von Temperaturänderungen
über ausgewählte Regionen lebenden Gewebes innerhalb eines vorbestimmten Temperaturbereiches
geschaffen werden. Ferner soll erfindungsgemäß eine Vorrichtung zur Hilfe beim Frühnachweis
bösartigen Gewebes in der Brust einer Frau geschaffen werden. Außerdem soll erfindungsgemäß
ein Verfahren zum Nachweis von Temperaturänderungen über ausgewählte Regionen einer
Frauenbrust innerhalb eines vorbestimmten Temperaturbereichs
geschaffen
werden, indem man einen eingekapselten Flüssigkristallfilm veranlaßt, sich an den
Umriß der Brust anzulegen, ohne die Brust wesentlich zu deformieren, zwecks Erzeugung
eines Farbmusters auf dem Film, wobei das Farbmuster für diese Temperaturänderungen
bezeichnend ist. Auch soll erfindungsgemäß eine Vorrichtung zum Nachweis von Temperaturänderungen
auf ausgewählten Regionen lebenden Gewebes geschaffen werden, wobei die Vorrichtung
relativ wenig aufwendig ist und ohne das Erfordernis hoch geschulten Personals benutzt
werden kann. Ferner soll erfindungsgemäß eine Vorrichtung zur Hilfe beim Frühnachweis
bösartigen Gewebes in der Brust geschaffen werden, wobei die Vorrichtung transportabel
ist und ihr Gebrauch durch Ärzte außerhalb ihrer Praxis und durch Frauen zu Hause
ermöglicht wird.
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Die Erfindung beinhaltet eine Vorrichtung zum Nachweis von Temperaturunterschieden
auf ausgewählten Bereichen lebenden Gewebes. Die Erfindung bezieht sich auf die
Vorrichtung und auf das Verfahren zum Nachweis dieser Temperaturunterschiede als
Hilfe beim Frühnachweis bösartigen Gewebes in der Brust. Die Erfindung schafft die
Verwendung von Flüssigkristallen, welche zwischen elastischen, flexiblen Blättern
eingekapselt sind, wobei die Blätter einen Verbundfilm darstellen. Die Kristalle
sprechen auf Temperaturänderungen des Gewebes an und zeigen ein Farbmuster auf dem
Film, welches für die Temperaturunterschiede bezeichnend ist. Der Film legt sich
an den Umriß des Gewebes an, auf welches er aufgebracht ist, ohne das Gewebe wesentlich
zu deformieren, indem man die Luft zwischen dem Film und dem Gewebe evakuiert. Das
auf dem Film erzeugte Farbmuster wird beobachtet und fotografisch aufgezeichnet
zwecks Erzielung eines Thermogramms dieser Temperaturunterschiede. Der angelegte
Film und das Gewebe werden für eine relativ kurze Zeitdauer mittels eines Gebläses
gekühlt zwecks Erzeugung eines empfindlicheren Farbmusters auf dem Film, welches
für die Temperaturschwankungen darstellend ist.
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Obengenannte und andere Ziele, Merkmale und Vorteile der Erfindung
ergeben sich aus der nachfolgenden eingehenden Beschrei bung in Verbindung mit den
anliegenden Zeichnungen.
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Fig. 1 ist eine perspektivische Ansicht der verbesserten, erfindungsgemäßen
Vorrichtung und veranschaulicht die Vorrichtung befestigt an der Frau und in Berührung
mit der zu überprüfenden Brust; Fig. 2 ist eine auseinandergezogene Ansicht einiger
der Teilkomponenten der verbesserten Vorrichtung mit dem Film eingekapselter Flüssigkristalle,
mit den Gurten zum Befestigen des Films an der Frau, und mit der Ventilanordnung,
welche dazu dient, um den Film mit einer Vakuumquelle zu verbinden; Fig. 3 ist eine
Querschnittsansicht längs Linie 3-3 von Fig. t; und Fig. 4 ist ein Blockdiagramm
der Schritte, welche bei der Durch führung des erfindungsgemäßen Verfahrens angewandt
werden.
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In den Fig. 1, 2 und 3 bezeichnet die Bezugszahl 10 eine Vorrichtung
zum Nachweis von Temperaturänderungen über ausgewählte Regionen lebenden Gewebes,
wobei die Vorrichtung gemäß der Erfindung gebaut ist. Zu der Vorrichtung 10 zählt
eine Einrichtung, allgemein mit der Bezugszahl 12 bezeichnet, welche ihre Farbe
ändert, wenn sie in Berührung mit dem zu prüfenden Gewebe gebracht wird. Die Einrichtung
12 besteht aus einer Anzahl elastischer, flexibler Blätter 14 und 16, welche übereinandergelegt
sind und einen Verbundfilm 18 bilden, wobei zwischen den Blättern Flüssigkristalle
20 eingekapselt sind. Die Kristalle 20 sprechen auf Temperaturänderungen des zu
prüfenden Gewebes innerhalb eines vorbestimmten Temperaturbereiches an und zeigen
auf dem Film 18 ein Farbmuster 22, welches für die Temperaturänderungen darstellend
bzw. bezeichnend ist. Da der Aufbau des eingekapselten Flüssigkristallfilmes 18
(ELC) an sich bekannt ist, erscheint eine eingehendere Beschreibung desselben nicht
erforderlich. In dieser Hinsicht sei auf die vorstehenden Patentechriften verwiesen,
auf welche bei der Beschreibung des Standes der Technik Bezug genommen wurde und
welche eine eingehendere Beschreibung der Herstellungsmethode solcher Filme geben.
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Der Film 18 ist mit einer oberen Kante 24 und einer unteren Kante
26 versehen, welche sich längs der Länge des Filmes erstrecken. Der Film 18 ist
ferner mit einer Durchgangsöffnung 28 versehen, welche sich zwischen der Oberkante
24 und der Unterkante 26 befindet. Der Film ist so bemessen, daß er um das zu prüfende
Gewebe gewickelt werden kann. Beispielsweise ist bei der bevorzugten Anwendung des
Erfindungsgegenstandes es beabsichtigt, daß der Film 18 um die Brust einer Frau
gewickelt wird. Um einem solchen Gebrauch des Filmes gerecht zu werden, wird empfohlen,
daß der Film eine Abmessung von 92,3cm Länge x 30,7cm Breite besitzt. Es ist jedoch
selbstverständlich, daß die Gesamtabmessungen des Filmes 18 eine Funktion des zu
prüfenden Gewebes sind. Wenn auch die beschriebene Vorrichtung gebraucht wird, um
Temperaturänderungen über ausgewählte Regionen der Brust einer Frau nachzuweisen,
so ist in dieser Hinsicht doch zu verstehen, daß die Vorrichtung leicht benutzt
werden kann zur Durchführung anderer klinischer und physiologischer Erforschungen
wie bei der Diagnostizierung von Temperaturunterschieden in anderen venösen und
arteriellen Blutgefäßen.
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Es ist eine Ventilanordnung 30 vorgesehen, welche ein rohrförmiges
Element 32 und eine damit in Verbindung stehende Ventilsteuerung 34 aufweist. Die
Ventilsteuerung befindet sich zwischen den Enden 36 und 38 des Rohres 32. Das Rohrende
36 ist angemessen dimensioniert, um innerhalb der Filmöffnung 28 aufgenommen zu
werden und eine Fließmittelverbindung zwischen den gegenüberliegenden Seiten des
Filmes 18 zu gestatten. In der tatsächlichen Anordnung geht das Rohrende 36 durch
die Öffnung 28 hindurch und stößt nach auswärts vom Blatt 16 in Richtung des zu
prüfenden Gewebes vor. Das Rohr 32 ist mit dem Film 18 durch Sperrmutterverschlüsse
40 bzw. 42 abdichtend verbunden, welche am Rohr 32 von entgegengesetzten Seiten
des Filmes 18 in Nachbarschaft des Rohrendes 36 angreifen. Das entgegengesetzte
Ende 38 des Rohres 26 ist dazu ausgebildet, mit einer Vakuumquelle verbunden zu
werden, wie dies nachstehend beschrieben sei.
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Die Fig. 1 veranschaulicht den Film 18, wie er am Patienten und im
Kontakt mit der zu prüfenden Brust befestigt ist. Der Film ist mit den sich längs
erstreckenden Kanten 24, 26 rings um den Brustkasten des Patienten gewickelt. Es
ist wichtig, daß der Film das zu prüfende Gewebe vollständig einkreist und zwar
aus Gründen, welche nachstehend ersichtlich werden. Der Film 18 ist in seiner Stellung
festgehalten und zwar mittels eines Paares elastischer Gurte 44 bzw. 46, welche
den Brustkasten der Frau umgeben. Somit ist der Streifen 44 um den Film 18 längs
in Nachbarschaft seiner Oberkante gewickelt, und der Gurt 46 ist um den Film längs
in Nachbarschaft seiner Unterkante 26 gewikkelt. Zwischenverschlüsse 48 sind jeweils
an den entgegengesetzten Enden jeder der Gurte 44, 46 befestigt zum Festhalten der
Gurte rings um den Film 18 in einem gestreckten Zustand.
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Bei der bevorzugten Ausführungsform können die Zwischenverschlüsse
48 die Form von Velcro-Verschlüssen o. dgl. annehmen.
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Der Film 18 kann ferner an seiner Stelle mittels eines Paares elastischer
Schultergurte 50 bzw. 52 befestigt sein, welche sich je über eine Schulter der Frau
erstrecken. Hier sind wiederum Zwischenverschlüsse 48 jeweils an den entgegengesetzten
Enden jedes der Schultergurte 50, 52 befestigt zum Festmachen der Schultergurte
rings um den den Brustkasten umgebenden Gurt 44 in gestrecktem Zustand. Die Anordnung
ist so, daß der Film 18 fest angebracht ist am Patienten und zwar mit den Gurten
44, 46 und 50, 52, welche als Geschirr dienen, um die oberen und unteren Kanten
24, 26 des Filmes 18 fest, aber noch bequem, gegen die Haut des Patienten zu legen
und mit ihr in Eingriff zu bringen. Anders ausgedrückt, wird der Film 18 mit seiner
Oberkante und Unterkante in abdichtender Berührung an seiner Stelle mit den Regionen
des Brustkastens, im Abstand oberhalb und unterhalb der zu prüfenden Brust befestigt.
Es ist wichtig, daß die Gurte sich im Abstand von der Ventilanordnung 30 und den
zu prüfenden Regionen der Brust befinden, damit ein Deformieren der Brust während
des Prüfens verhindert wird.
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Um zu gewährleisten, daß der Film 18 einheitlich mit allen Regionen
des zu prüfenden Gewebes in Berührung steht, sieht die
Erfindung
ein Evakuieren der Luft zwischen dem Film 18 und der Brust vor, um den Film zu veranlassen,
sich an die Umrisse der Brust ohne wesentliches Deformieren der Brust anzulegen.
Dies wird erreicht, indem man das Ende 38 des Rohres 32 mit einer Vakuumquelle 54
verbindet. Um das Evakuieren wirksam zu vollziehen, ist ein poröses Gebilde 56,
wie etwa Baumwolle o. dgl., zwischen das Rohrende 36 und die Haut 58 des Patienten
gelegt, wie dies in Fig. 3 gezeigt ist. Die Anwendung eines solchen porösen Gebildes
dient zwei wichtigen Funktionen. Erstens verhindert es, daß die Haut infolge des
erzeugten Vakuums gegen das Rohrende 36 gesaugt wird, was sonst dem Patienten ein
Unbehagen verursachen könnte. Zweitens hindert es den sehr flexibler Film 18 daran,
in der Region unmittelbar rings um die Öffnung 2 gegen die Haut zusammenzufallen.
Falls der Film in dieser Region zusammenfällt, würde eine Tasche gebildet, welche
wirksam die Region abdichten würde, die das Rohrende 36 umgibt und es würde das
Stattfinden eines weiteren Evakuierens verhindert werden. Die Baumwolle dient somit
als Abstandhalter bzw. Puffer damit Luft aus dem Raum zwischen dem Film 18 und der
Haut des Patienten evakuiert werden kann.
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Es wurde gefunden, daß das Evakuieren wirksam stattfindet, indem man
das Rohrende 36 im Abstand und in Nachbarschaft des Brustbeines des Brustkastens
der Frau anbringt. Das Baumwollgebilde 56 wird an seine Stelle gebracht, indem man
es von der Oberkante 24 des Filmes 18 her einsetzt, bevor man den Gurt 44 in seinem
gestreckten Zustand befestigt.
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Wenn die Luft evakuiert wird ist es einfach, das Bilden weiterer Taschen
zwischen Film 18 und der Haut des Patienten zu verhindern, indem man bloß die Kanten
24, 26 an der Stelle in Nachbarschaft der Tasche anhebt, um das Evakuieren zu vollenden
Dies dient auch zum Entfernen von Falten, welche auf dem Film 18 während des Evakuierens
erscheinen. Das erhaltene Ergebnis besteht darin, daß der ELC-Film sich gleichzeitig
an die Umrisse beider Brüste anlegt, ohne die Brust wesentlich zu deformieren, und
daß eine diagnostische Prüfung beider Kruste zu gleicher Zeit ermöglicht wird. Alle
Teile der Brust werden vom
Film berührt, was eine schnelle verläßliche
diagnostische Prüfung gestattet.
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Wie zuvor unter Bezugnahme auf die Beschreibung des Standes der Technik
ausgeführt, wird auf dem Film 18 ein Farbmuster 22 erzeugt, welches für die Temperaturunterschiede
über ausgewählte Regionen der Brust bezeichnend ist. Das Farbmuster kann vom Arzt
oder vom Patienten beobachtet werden, welcher zu Hause vor einem Spiegel steht.
Eine dauerhafte Aufzeichnung eines solch#Farbmusters kann erhalten werden durch
fotografisches Aufzeichnen des auf dem Film erzeugten Musters und man erhält ein
Thermogramm der Temperaturänderungen. In Fig. 1 wird die fotografische Aufzeichnung
erhalten mittels einer Kamera 60 und synchronisierten Elektronenblitzen 62 mit polarisierten
Filtern.
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Bei einigen Anwendungen folgt auf den anfänglichen thermografischen
Test, ein anderer Test mit dem anliegenden Film 18 und die Brüste werden für relativ
kurze Zeitdauer einem Kühlen unterworfen. Das Kühlen wird bewirkt mittels eines
von Hand gehaltenen Kühlventilators bzw. -gebläses 64 (Pig. 17. Dieses Abkühlen
kann immer dann angewandt werden, wenn in einem speziellen Bezirk Einzelheiten bei
niedrigerer Temperatur benötigt werden.
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Fig. 4 ist ein Blockdiagramm der Schritte, welche bei der Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens angewandt werden. Zu diesen Schritten zählen der
Reihe nach: das Auflegen des Filmes auf die Oberfläche des zu prüfenden Gewebes;
das Befestigen des Filmes am Gewebe; das Evakuieren der Luft zwischen Film und zu
prüfendem Gewebe; das Veranlassen des Filmes, sich an den Umriß des Gewebes anzulegen;
das Kühlen des Gewebes und des Filmes; und das Beobachten und Aufzeichnen der Temperaturänderungen.
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Bei der Ausübung der erfindungsgemäßen Technik sollte man eine kurze
Zeitspanne verstreichen lassen nachdem der Patient ausgezogen ist, damit die Brust
sich der Raumtemperatur angleichen kann. Es ist empfehlenswert, daß die Raumtemperatur
zwischen
20 und 22 0C liegt, wobei jede Zugluft ausgeschaltet ist.
Es besteht keine Notwendigkeit, zur Durchführung der Erfindung Prüfräume mit Luftkonditionierung
oder Temperatursteuerung zu verwenden. Der ELC-Film mit dem angemessenen Temperaturbereich
wird dann in Berührung mit der Brust aufgelegt. Der Film ißt 0 verfügbar in Temperaturbereichen
von 29 bis 37 C und ein Film mit anderen spezifischen Temperaturbereichen steht
für Anwendungen bei höherer oder niedrigerer Temperatur zur Verfügung.
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Wenn die erscheinenden Farben im Bereich Grün-Blau liegen, so $ ist
die Temperaturcharakteristik des Filmes zu niedrig und es sollte ein Film mit dem
nächst höheren Bereich ausgewählt werden. Wenn die erscheinenden Farben lohfarben
oder Braun sind so sollte ein Film mit dem nächst niedrigeren Bereich gewählt werden.
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Ist erst einmal der richtige Film ausgewählt, so setzt der Patient
eine Markierung auf die Brustwarzen. Dies ermöglicht es der technischen Assistentin
und/oder dem Patienten, jederzeit zu wissen, wo der Areolarbezirk sich befindet.
Der ESC-Film wird dann um den Patienten gewickelt und mit den geschirrähnlichen
Gurten befestigt. Die poröse Baumwolle bzw. Gaze wird in die Nähe des Brustbeines
in den Raum zwischen dem Ende des Rohres und der Haut des Patienten gebracht. Das
andere Ende des Rohres verbindet man mit der Vakuumpumpe, welche einfach und bequem
eine handbetriebene Pumpe ist. Die Vakuumpumpe wird dann betätigt und falls Falten
auf dem Film während des Evakuierens erscheinen, werden die oberen und unteren Kanten
des Films angehoben und neu eingestellt, um Taschen auszuschalten. Wenn die Beobachtung
beendet ist, kann eine fotografische Aufzeichnung erhalten werden, indem man eine
oder mehrere Ansichten des auf dem Film erzeugten Thermomusters nimmt zwecks Gewinnung
eines Thermogramms der Temperaturvariationen über die Regionen des der Prüfung unterliegenden
Gewebes. Es wurde gefunden, daß eine sehr zufriedenstellende fotografische Aufzeichnung
erhalten wird unter Benutzung eines Blitzsystems, welches mit der Polaroidkamera
CU-5 synchronisiert ist.
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Wenn ein Abkühlen erforderlich wird, wird der angelegte Film
und
beide Rüste mittels des Ventilators bzw. Gebläses abgekühlt, welcher für etwa eine
Minute in Tätigkeit gesetzt wird.
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Dies dient dazu, das Farbmuster zu entfernen, welches anfangs auf
dem Film erzeugt wird. Es wird empfohlen, eine Zeitspanne von 30 Sekunden verstreichen
zu lassen, nachdem die Kühlquelle entfernt ist. Der Arzt oder der Patient kann dann
das empfindlichere Farbmuster erneut beobachten, welches auf dem Film erzeugt wird
und für die Temperaturänderungen bezeichnend ist.
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Die verbesserte Technik wendet also den Gebrauch von BBO-Film an,
welcher leicht und wirksam den Konturen der Brust mit einheitlicher Berührung angepaßt
ist, und zwar mittels des Evakuierens der Luft zwischen dem Film und dem zu prüfenden
Gewebe.
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Dio Technik erzeugt ein verläßliches volles Farbthermomuster beider
Kruste gleichzeitig, wobei das Muster in voller Farbe aufgezeichnet wird mittels
eines hochinsentiven Systems farbausgewogenen, polarisierten Lichtes.
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Die Erfindung ist nicht auf die hier wiedergegebenen Ausführungsformen
allein abgestellt. Im Rahmen der Erfindung sind dem Fachmann vielmehr mannigfaltige
Abänderungen ohne weiteres gegeben.
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- Patentansprüche -