DE2812186A1 - Schneidwerkzeug aus hartlegierung mit titankarbonitridueberzug - Google Patents
Schneidwerkzeug aus hartlegierung mit titankarbonitridueberzugInfo
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Description
EUROTUNGSTENE, 38loo Grenoble, Prankreich
Schneidwerkzeug aus Hartlegierung mit Titankarbonitridüberzug
Die Erfindung bezieht sich auf ein Schneidwerkzeug, insbesondere eine abnehmbare Schneidplatte, zur Bearbeitung von
Metallen, das aus einem Substrat aus einer harten Metallegierung und einem dünnen und wenigstens auf den aktiven Teilen des
Werkzeugs haftenden Überzug besteht.
Die Schneidplatten werden üblicherweise aus einer Legierung hergestellt, die aus Wolframkarbid, einem oder mehreren Karbiden
von Metallen der Gruppen IV und V des Periodensystems (d. h. Ti, Zr, Hf, V, Nb, Ta) - es handelt sich meistens um
eine Mischung von TaC + TiC - und aus einem Bindemetall der Gruppe Eisen, Nickel, Kobalt, meistens Kobalt, besteht.
Um die Verschleißbeständigkeit und folglich die Lebensdauer dieser Platten zu verbessern, überzieht man sie häufig mit
einer oder mehreren dünnen Schichten, beispielsweise aus Titankarbid, Titannitrid oder der übereInanderschichtung der
beiden.
Der Titankarbidüberzug verbessert merklich die Beständigkeit gegenüber Abtragverschleiß, widersteht jedoch schlecht dem
kraterartigen Verschleiß. Im Gegensatz dazu besitzt ein Überzug aus Titannitrid umgekehrte Eigenschaften.
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Es war also natürlich, nach einer Vereinigung dieser beiden Eigenschaften zu trachten. So beschreibt die
FR-PS 2 I70 258 einen Doppelschichtuberzug mit TiC an der
Seite des Trägers und TiN an der Außenoberfläche. Jedoch
gelangt man, wenn die TiN-Schicht abgenutzt ist, plötzlich zur TiC-Schicht mit einem sofortigen Abfall der Beständigkeit
gegenüber Kraterbildung.
Die genannte Patentschrift beschreibt ebenfalls einen Überzug, dessen Zusammensetzung fortlaufend von TiC an der
Substratseite bis zu TiN an der Oberfläche unter Durchlaufen von Karbonitrid-Zwischenzusammensetzungen übergeht. Wenn sich
der Überzug im Betrieb abnutzt, ist es mit einem solchen Erzeugnis
unmöglich, . über die Zeit konstante Schneideigenschaften zu erzielen, da sich diese Eigenschaften mit der Zusammensetzung
des Überzugs ändern, was insbesondere für die auf mit großer Geschwindigkeit arbeitenden Transfermaschinen
montierten Werkzeuge störend ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, unter Überwindung
dieser Nachteile einen Überzug auf einem Schneidwerkzeug zu entwickeln, der diesem über die Zeit konstante Schneideigenschaften
verleiht und sowohl gegenüber Freiflächenversehleiß als auch gegenüber tfraterartigem Verschleiß selbst bei hohen
Schneidgeschwindigkeiten beständig ist, was eine Verbesserung der Lebensdauer dieser Werkzeuge ermöglicht.
Die Anmelderin hat gefunden, daß für jede Art von verwendetem
Substrat im Inneren eines bestimmten Bereichs von Zusammensetzungen dieses Substrats eine besondere und verhältnismäßig
enge Titankarbonitridzusammensetzung existiert, die den mit diesem Stoff überzogenen Werkzeugen im Vergleich
mit denen im Fall der gegenwärtig erhältlichen Erzeugnisse merklich überlegene Schneideigenschaften verleiht.
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Gegenstand der Erfindung, womit die genannte Aufgäbe
gelöst wird, ist ein Schneidwerkzeug, insbesondere eine abnehmbare Schneidplatte, das aus einem Substrat aus Hartlegierung
»it gewichtsmäßig 40 bis 95 % ' Wolframkarbid, einem Prozentsatz
ρ von 3 bis 50 % eines oder mehrerer Karbide von Metallen
der Gruppen IV und V des Periodensystems und 2 bis 15 % eines Bind «metalls der Gruppe Fe-Ni-Co und aus einem
besteht,
wenigstens eine Schicht aufweisenden Überzug /dessen am Substrat
haftende Schicht aus Titankarbonitrid der allgemeinen
Formel TiC N besteht, in der 0,8 ^. χ + y£ 1 ist, mit
dem Kennzeichen, daß χ derart bestimmt wird, daß sich in einem. Diagramm (Fig. 1) mit Koordinaten ρ und χ der maßgebende
Punkt M (p, x) im Inneren eines Vierecks ABCD befindet, dessen Ecken als Koordinaten haben:
A ρ = 3 % χ = 0,9
B ρ = 10 % x = 0,9
C ρ = 50 % χ= 0,3
D ρ = 23 % x= 0,3.
Im Fall, wo der Überzug aus einer einzigen Titankarbonitridschicht
besteht* ist seine Dicke vorteilhaft im Bereich von 2 bis 15 yum, vorzugsweise 5 bis 12 yum.
Man kann diese erste Schicht vorteilhaft mit einer zweiten Titannitridschicht überziehen. In diesem Fall hat die
Titankarbonitridschicht zweckmäßig eine Dicke von 2 bis 10 /um, vorzugsweise 4 bis 8 /um, und die Titannitridschicht hat
zweckmäßig eine Dicke von 1 bis 8 /um, vorzugsweise 2 bis 8 yum.
Die Fig. 1 zeigt in einem Diagramm mit den Koordinaten ρ und χ das Viereck ABCD, das die erfindungsgemäßen Titankarboni-
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tridzusammensetzungen begrenzt.
Die Fig. 2 und 3 zeigen die Ergebnisse von Schneidversuchen,
die mit Schneidplatten gemäß der Erfindung und bekannten
Schneidplatten bezüglich der Beständigkeit gegenüber Freiflächen-Verschleiß
und kraterartigem· Verschleiß durchgeführt wurden.
Der Titankarbonitridüberzug hat eine allgemeine Formel
TiC N . in der die Summe χ + y gleich oder etwas kleiner als 1 ist.
Im übrigen ist es'erwünscht, daß diese Summe möglichst nahe liegt.
Um die erfindungsgemäß angestrebten Ergebnisse zu erzielen,
darf χ 0,9 nicht übersteigen, da man sonst an den überzogenen Platten ScBnwierigkeiten gleicher Art wie mit reinem
TiC antreffen würde. Umgekehrt darf χ 0,3 nicht unterschreiten,
da man sonst die gleichen Probleme wie mit TiN allein vorfinden- würde.
Zwischen diesen beiden Grenzen hat der Bereich gemäß der Erfindung die Form eines engen Bandes, das leicht aufgeweitet
ist, wenn χ sinkt, was zeigt, daß, wenn der Anteil ρ von anderen Karbiden als WC im Substrat steigt, man einen
geringeren x-Wert wählen muß.
Die Aufweitung zeigt, daß die Auswahl für niedrige Werte von ρ schärfer als für hohe Werte ist, wo eine größere
Toleranz möglich ist.
•09839/0901
Beispielsweise wurden gute Ergebnisse mit den folgenden
Zusammensetzungen als Funktion der Art des Substrats erhalten
(Tabelle I).
Substrat Gew. fo | Code ISO | WG | TiC | TaC | Co | Ti C N - Überzug |
P 20 P 25 P 30 M 10 M 15 M 20 |
66,4 71 69 84 82 82 |
11,2 8 8,2 7 6,5 5 |
13,7 12 12,3 3 5 5 |
8,7 9 3,0,5 6 6,5 8 |
Ti C 0,55 N 0,43 Ti C 0,67 N 0,32 Ti C 0,56 N 0,43 Ti C 0,80 N 0,20 Ti C 0,75 N 0,25 Ti C 0,78 N 0,20 |
Die Überzüge wurden in an sich bekannter Weise nach der Technik chemischer Gasphasenabscheidung hergestellt, die eine
leichte Regelung der Zusammensetzung aufgrund der Gasdurchsätze,
Drücke und Temperaturen ermöglicht. Die Bestandteile werden beispielsweise durch Methan,Titantetrachlorid und Stickstoff
in Gegenwart von Wasserstoff zugeführt.
Die erfindungsgemäß überzogenen Schneidplatten weisen eine
ausgezeichnete Beständigkeit sowohl gegenüber als auch gegenüber Kraterartigem Verschleiß auf.
Diese Ergebnisse werden in nicht beschränkender Weise
durch das folgende Beispiel erläutert.
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Man verglich quadratische Schneidplatten aus gleichem Substrat nach der Norm "ISO M ΙΟ* folgender Zusammensetzung (Gew. %)
wc | 84 |
TiC | 7 |
TaC | |
Co | 6 |
mit den folgenden Überzügen:
m
-um
-um
(a) TiC, Dicke 6 yu
(b) TiN, Dicke 8 /
(c) TiC + TiN, Dicken 4 yum + j5 yum
(d) TiC0 g N0 2 + TiN, Dicken 6 /um und 4 /um
gemäß der Erfindung.
Sämtliche Versuche wurden mit einem Stahl "XC 45f" nach der französischen Norm "NFA 02-005" durchgeführt.
Eine erste Versuchsreihe . zur Bestimmung der Einstufung der
Beständigkeit gegenüber fieiilSehenversehleiß bestand darin, die
Lebensdauer/tier Platte für einen konstanten 'i'reiflächenver'schleiß
von 0,2 mm als Punktion der Schneidgeschwindigkeit Vc zu ftrfassen.
Man nahm den Durchschnitt der für die vier Schneidkanten
erhaltenen Werte.
Die Ergebnisse sind in der Fig. 2 dargestellt.
Man stellt fest, daß ab einer Geschwindigkeit der Größenordnung von 250 m/min die Platte (d) gemäß der Erfindung eine
höhere Lebensdauer als dieanderen Platten aufweist, die im Sinne
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wachsenden Verschleißes in der Reihenfolge (a), (c), (b) liegen.
Eine zweite Versuchsreihe zur Bestimmung der Einstufung der Beständigkeit gegenüber fcraterartigern Verschleiß bestand
darin, für eine Schneiddauer von 8 Minuten die Tiefe K^ der
Kraterbildung (in /um) als Punktion der Schneidgeschwindigkeit Vc (in m/min) zu messen.
Die Ergebnisse sind in der Fig. 3 dargestellt.
Man stellt fest, daß jenseits von 240 m/min die Platte (d)
gemäß der Erfindung eine merklich geringere Kraterbildungstiefe (insbesondere unter Berücksichtigung des logarithmisch
dargestellten Maßstabs) als die anderen Platten aufweist, die bei großer Geschwindigkeit in folgender Reihenfolge liegen:
(b), (c), (a) im Sinn wachsenden Verschleißes.
Man kann ebenfalls feststellen, daß die Platte (a) am Ende von 3 min 30,$bei einer Schneidgeschwindigkeit von 350 m/min
mit einer Kraterbildungstiefe von 210 /um bricht und daß die
Platte (c) bei der gleichen Geschwindigkeit nach 4 min j50Sbei
einer Kraterbildungstiefe von 260 /ihm bricht.
Da die Einstufung der drei Platten (a), (b), (c) in den beiden Versuchsreihen völlig umgekehrt ist, kann man auf die
klare Überlegenheit der Platte gemäß der Erfindung · hinsichtlich
ihrer gesamten Schneideigenschaften schließen.
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Le e rs e
it
Claims (4)
1. Schneidwerkzeug, insbesondere abnehmbare Schneidplatte, das aus einem Substrat aus Hartlegierung mit gewichtsmäßig HO bis
95 % Wolframkarbid, einem Prozentsatz ρ von 3 bis 50 fo eines
oder mehrerer Karbidejyon Metallen der Gruppen IV und V des
Periodensystems und 2 bis 15 % eines Bindern-e-iaü» der Gruppe
Pe-Ni-Co und aus einem wenigstens eine Schicht aufweisenden Überzug besteht, dessen am Substrat haftende Schicht aus Titankarbonitrid
der allgemeinen Formel Ti C N besteht, in der 0,8 ■£ χ + y ^ 1 ist, dadurch gekennzeichnet,
daß χ derart bestimmt wird, daß sich in einem Diagramm (Fig. 1) mit Koordinaten ρ und χ der maßgebende Punkt M (p, x) im
Inneren eines Vierecks ABCD befindet,dessen Ecken als Koordinaten haben
A ρ = 3 %
B ρ = 10
C ρ = 50
D ρ = 23
χ = 0,9
χ = 0,9
x = 0,3
χ = 0,3
2. Schneidwerkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Überzug aus einer einzigen Schicht aus Titankarbonitrid
einer Dicke von 2 bis 15 yum, vorzugsweise 5 bis 12 yum besteht,
503-(BR 1985) -TF
809839/0308
3. Schneidwerkzeug nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,daß
der Überzug über der Titankarbonitridschicht eine zweite Schicht aus Titannitrid aufweist.
4. Schneidwerkzeug nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Titankarbonitridschicht eine Dicke von 2 bis 10 /Um,
vorzugsweise 4 bis 8 /um, und die Titannitridschicht eine Dicke von 1 bis 8 /Um, vorzugsweise 2 bis 8 /um^ aufweisen.
809839/090$
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Legal Events
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8230 | Patent withdrawn |