DE2811751C2 - Elektronischer Schalter zum Ein- und Ausschalten eines Leistungskondensators - Google Patents
Elektronischer Schalter zum Ein- und Ausschalten eines LeistungskondensatorsInfo
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Description
45
Die Erfindung betrifft einen elektronischen Schalter rum Ein und Ausschalten eines Leistungskondensators
gemäß dem Oberbegriff des vorliegenden Patenten-Spruches 1.
Zur Kompensation des Blindleistungsverbrauchs in Industrienetzen ist es bekannt, Kondensatoranlagen mit
Thyristorschaltgliedern vorzusehen (vgl. K. Heumann, Grundlagen der Leistungselektronik. Verlag B. G.
Teubner. Stuttgart. 1975. Seiten 184 bis 188).
Während eine feste Kondensatorbatterie eine konstante
kapazitive Blindleistung liefert und sich deshalb nur für Anlagen mit nahezu gleichbleibendem Blindleistungsverbrauch
eignet, kann mit einer Kondensator-'batterie, bei der Teile der Batterie mit geeigneten
Schaltgeräten zu- und abgeschaltet werden, auch symmetrische Und unsymmetrische Lastschwankungen
ausgleichen.
Aus der »ASEA-Zeitschrift« 1971, Heft 6, Seiten 140
bis 144 sind Konclerisatoranlagen mit Thyristorschalt·
gliedern zur Bimdieistungskompensäliön bekannt, bei
denen antiparallel geschaltete Thyristoren in Reihe zu
einem Kondensator und einer Drosselspule an jede Phase des zu kompensierenden Netzes geschaltet sind
(Fig. 1). Der Kondensator c wird dabei auf das Netz geschaltet, wenn die Netzspannung gleich der Kondensatorspannung
ist. Die Stromführung wird abwechselnd von einem der beiden antiparallel geschalteten Thyristoren
Ti oder Tj übernommen. Bei dieser bekannten
Anordnung bleiben, wie in Fig.2d anhand des
zeitlichen Verlaufs von Kondensatorspannung Uc und
Netzspannung U dargestellt, die Kondensatoren im nichteingeschalteten Zustand bis zum Zeitpunkt fi auf
dem positiven oder negativen Scheitelwert der Netzspannung aufgeladen und werden innerhalb einer
dalben Wechselspannungsperiode umgepolt (U — h).
Der Einschaltaugenblick t\ wird so gewählt, daß die Netzspannung U über dem betreffenden Zweig nach
dem Augenblickswert, der dem Scheitelwsrt der Netzspannung entspricht, und der Polarität mit der
Kcndensatorspannung Uc übereinstimmt. Auf diese Weise wird beim natürlichen NtiNdurchgang des \n
F i g. 2b dargestellten Stromes eingeschaltet.
Beim Abschalten eines Kondensators werden die Zündimpulse der Thyristoren unterbrochen. Der den
Strom führende Thyristor sperrt dann, sobald der Strom auf Null abgeklungen ist (Zeitpunkt i2). Der Kondensator
bleibt danach ati dem Scheitelwert der Spannung aufgeladen und steht für einen neuen Einschaltvorgang
bereit. Um den Ladezustand des Kondensators und damit die Kondensatorspannung Uc zu erhalten, wird
während des Bereitschaftszustandes immer dann ein kurzer Zündimpuls an den Thyristor, der den Strom
zuletzt geleitet hat, abgegeben, wenn die Netzspannung U wieder gleich der Kondensatorspannung Uc ist
(Zeitpunkt (3).
Da der Kondensator immer dann auf das Netz geschaltet wird, wenn die Netzspannung gleich der
Kondensatorspannung ist. um im natürlichen Nulldurchgang des Stromes einzuschalten uni" damit Ausgleichsschwingungen zu verhindern, kann bei dieser bekannten
Anordnung zwischen der Abgabe eines in Fig. 2c dargestellten Zuschaltbefehls zum Zeitpunkt f0 bis zum
eigentlichen Zuschaltaugenblick, d. h. dem Augenblick der Übereinstimmung von Netz- und Kondensatorspannung,
im ungünstigsten Fall eine Zeitdauer von maximal einer ganzen Periodendauer 7" des Wechselstromes
vergehen.
Fs sind durch den Aufsatz »Neuzeitliche ruhende Blindleistungskompensation für Industnenetze« von
Adel ("hit und Werner Horn aus »Technische Mitteilungen
AEG-TELEFUNKEN«66 (1976)7. Seiten 28h bis 2Q0. der US-Patentschrift 40 19 124 und durch den
Aufsatz »Beispiele von Anlagen zur Blindstromkompensation. Symmetrierung und Spannungsunterstützung
industrieller Elektrowärmeanla&en« von S. Jäger aus
»Elektrowärme International« 32 (1974) B 6 — Dezember. Seiten B 326 bis J34 Anordnungen von Blindstromrichtern
mit Kommutierung bekannt. Dabei sind dem erstgenannten Aufsatz auf Seite 287. Punkt 2.2 und in
der US-Patentschrift Blindstromrichter beschrieben, die sclbstgeführt (erzwungene Kommutierung) mit eingeprägter
(glatter): Gleichspannung: und eingeprägtem (sinusförmigem) Wechselström sind. Derartige Blindstromrichter
haben den Vorteil, daß die Blindleistung sowohl induktiv als auch kapazitiv sein und stufenlos
verstellt werden kann, erfordern aber einen großen Aufwand und besitzen einen oberschwingungshaltigen
Strom.
In dem Zweitgenannten Aufsatz sind auf den Seiten
332 und 333 Kompensationsanlagen mit Blindstromrichtern
beschrieben, wobei neben einem ebenfalls selbstgeführten Stromrichter (Bild 11b) auch ein netzgeführter
Stromrichter (Bild Ha) zur Kompensation angegeben ist. Dieser netzgeführte Stromrichter wirkt aber am
Netz nur induktiv, d. h„ daß zur Kompensation eine zusätzliche parallele Kondensatorbatterie erforderlich
ist.
Die eingangs beschriebene Anordnung bezieht sich dagegen auf das Ein- und Ausschalten eines Kondensators.
Es liegt keine Kommutierung vor, d. h. der Strom wird nicht an eine andere Phase oder einen anderen
2weig übergeben.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen
weitestgehend verlustfrei schaltenden elektronischen Schalter mit der. eingangs genannten Merkmalen
anzugeben, bei dem die größtmögliche Zeitdauer zwischen Abgabe eines Befehls zum Zuschalten des
Leistungskondensators und dem tatsächlichen Zuschaltaugenblick bei Übereinstimmung von Netz- und
Kondensatorspannung stets kleiner oder höchstens gleich einer halben Periodendauer der Neizwectueispannung
ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dur^h die im
Kennzeichen des Patentanspruches 1 angegebenen Merkmale gelöst.
Die erfindungsgemäße Lösung stellt durch wechselweises Zünden der in den einzelnen Brückenzweigen
befindlichen Halbleiter-Stromrichterelementen sicher, daß die größtmögliche »Totzeit«, d. h. die Zeit zwischen
Abgabe des Zuschaltbefehls und tatsächlicher Zuschaltung, eine halbe Periodendauer beträgt. Die Lösung
stellt ebenso wie die bekannten Anordnungen ein ausg'eichs-, schwingungs- und verlustfreies Schalten der
zur Kompensation dienenden Leistungskondensatoren sicher. Verlustfreies Schalten bedeutet in diesem
Zusammenhang, daß die erfindungsgemäße Anordnung grundsätzlich auch bei verlustfreien, d. h. widerstandslosen
Schaltkreiselementen bzw. bei beliebig kleiner Dämpfung des Kondensatorzweiges anwendbar ist und
daß bei einem verlustbehafteten Kondensatorzweig, wie
er in der Praxis immer auftritt, beim Ein- und Ausschalten des Leistungskondensators keine zusätzlichen
Schaltverluste auftreten.
Anhand von in den Fig. 3 bis 7 dargestellten Ausführunpsbeispielen der Erfindung für Wechsel- und
Gleichspannungs-Leistungskondensatoren soll der der Erfindung zugrundeliegende Gedanke näher erläutert
werden. Es zeigt
F i g 3 eine Kompensptionsanordnung mit einem ein- und ausschaltbaren Wechselspannungs-Leistungskondensator.
Fi g. 4 bis 7c Kompensationsanordnungen mit einuncl
ausschaltbaren Gleichspannungs-Leistungskondensatoren und
F 1 g. 2d den zeitlichen Verlauf der Kondensatorspannung
nach Abgabe eines Zuschaltbefehls bei Anwen dung der erfindungsgemäßen Anordnung.
Der in Fig J dargestellte elektronische Schalter zum
Ein und Ausschalten eines Wechselspannungs I ei w)
stungskondcnsators 1 enthält eine EinphasenBrücken
Schaltung 3 mit antiparallel geschalteten Thyristoren 31
Bis 34, sogenannten Thyristof^Wechseiwegpääfen, die
über eine erste Drosselspule 4 an das Wechseispanriungsnetz
5 angeschlossen ist. Der Wechselspannungs-Leistungskondeßsätöf
1 ist in Reihe mit einer kleinen Drosselspule 6 zur Kurzschlußstrombegrenzung
in die Brückendiagonale der fiinphasen-Brückenschaltung
3 geschaltet. Die erste Drosselspule 4 bestimm; dabei im wesentlichen die netzseitig wirksame Reihenresonanzfrequenz
der gesamten Anordnung. Durch eine geeignete Wahl der Induktivität L der ersten Drosselspule
4 und der Kapazität Cdes Wechselspannungs-Leistungskondensators
1 kann ein abgestimmter, gesteuerter Filterkreis oder auch ein gesperrter, gesteuerter
Leistungskondensator gebildet werden. Die antiparallel geschalteten Thyristoren 31 bis 34 werden in dieser
Anordnung bipolar beansprucht. Entsprechend der gestellten Aufgabe beträgt die Totzeit der Steuerung
zwischen Abgabe des Zuschaltbefehls und dem Zuschalten des Wechselspannungs-Leistungskondensators 1
maximal eine halbe Periodendauer.
Die in F i g. 4 dargestellte Anordnung eines thyristorgesteuerten
Gleichspannungskondensators 2 besteht analog zur Anordnung nach F i g. 3 aus einer über eine
erste Drosselspule 4 an ein Wechselspannungsnetz 5 angeschlossenen Einphasen· Brückenschaltung 7, die in
diesem Fall jedoch aus antiparallel geschalteten Dioden und Thyristoren 71 bis 74 in den cinz . ;ien Brückenzweigen
aufgebaut ist. An die gieictispinnungsseitige
Brückendiagonale ist die Reihenschaltung einer zweiten Drosselspule 8 und des Gleichspannungs-Leistuneskondensators
2 angeschlossen.
Die Anordnung nach F i g. 5 stellt einen Sonderfall der Anordnung nach F i g. 4 dar, und enthält ebenfalls
eine über eine erste Drosselspule 4 an ein Wechselspannungsnetz 5 angeschlossene Einphasen-Brückenschal·
tung 7 mit antiparallel geschalteten Dioden und Thyristoren in den Bruckenzweigen. Die gleichspannungsseitige
Reihenschaltung von zweiter Drosselspule 8 und Gleichspannungs-Leistungskondensator 2 nach
F i g. 4 ist hier durch einen Kettenleiter aus gleichspannungsseitigen Drosselspulen Sa bis 8e und Gleichspannungs-Leistungskondensatoren
2a bis 2e ersetzt, die einen annähernd rechteckformigen Umschwing- bzw.
Löschstrom mit minimaler Amplitude, d. h. auch minimalen Verlusten und maximaler Umschwinj,dauer.
d. h. maximaler Schonzeit für die Thyristoren liefert.
Eine spezielle, einfache Form der Einphasen- Briikkeuschaltung
nach Fig. 4 ergibt sich bei der Verwendung von in Brückenschaltung 9 aufgebauten, rückwärtsleitenden
Thyristoren, die ebenfalls über eine erste Drosselspule 4 an ein Wechselspannungsnetz 5 angeschlossen
sind und deren gleichstromseitige Brückendiagonale die Reihenschaltung einer zweiten Drosselspule
8 und des Gleithspannungs-Leistungskondensa
tors 2 aufweist
Da der räumlichen Verteilung der Schaltungs- und Streuinduktivitäten insbesondere beim Aufbau der
Anordnung im Bereich größerer Leistungen eine erhöhte Bedeutung zukcmmt, sind in den F i g. Ta bis 7c
Peis^.eie von Aneignungen zum elektronischen Ein-
und Ausschalten eines Gleichspannungs-Leistungskondensators mit vertt:iten Induktivitäten aufgezeigt.
In Fig 7a ist die Kommutierungsdrossel in Einz.elinduktivitäten
81 bis 88 aufgeteilt und sowohl den rückwartsleitenden Thyristoren 91 bis 94 in den
einzelnen Brückerizweigen vor- bzw. nachgeschaltet als
auch dem ülctuhspannungb-Leistungskondensator 2 in
Reihe geschaltet. Über eine erste Drosselspule 4 ist die
Eihphäseri-Brückenschäilüng art das SVeehselspan*
nungsnetz5 angeschlossen.
Die Anordnungen nach den Fig. 7b und 7c zeigen zwei Möglichkeiten, die erste Drosselspule 4 zur
Kurzschlußstrombegrenzung und -aufteilung bei einem Netzkurzschluß in einzelne Induktivitäten 41 bis 43
symmetrisch in der Einphasen-Brückenschaltung mit den rückwärlsleitenden Thyristoren 91 und 94 in den
Brückenzweigen anzuordnen.
In F i g. 2d wird anhand des Verlaufs der Spannung Uc
am Leistungskondensator verdeutlicht, wie nach Abgabe des Zuschaltbefehls zum Zeitpunkt fp niaxinrial die
Zeitdauer einer halben Periodendauef 772 vergeht, bis
die tatsächliche Zuschaltung des Leistungsköndensatofs
an das Wechselspännungsnetz erfolgt.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (6)
1. Elektronischer Schalter zum Ein- und Ausschalten eines Leistupgskondensators, der über eine
Drosselspule an ein Wechselspannungsnetz zur Blindleistungskompensation schaltbar ist, gekennzeichnet
durch eine Einphasenbrückenschaltung, wobei jeder Zweig der Brückenschaltung
aus zwei antiparallel geschalteten Halbleiter-Stromrichterelemente besteht, von denen mindestens eines
in einer Richtung steuerbar ist, und daß in die Brückendiagonale der Leistungskondensator in
Reihe mit einer zweiten Drosselspule geschaltet ist.
2. Elektronischer Schalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei Verwendung eines
Wechselspannungs-Leistungskondensators die antiparallel geschalteten Halbleiter-Stromrichtcrelemente
aus Thyristor-Wechselwegpaaren bestehen (F ig. 3).
3. Elektronischer Schalter nach Anspruch !, 2n
dadurch gekennzeichnet, daß bei Verwendung eines Gleichspannungs-Leistungskondensators die antiparallel
geschalteten Halbleiter-Stromrichterelemente aus der Gegenparallelschaltung je eines Thyristors
und je einer Diode bestehen (F i g. 4).
4. Elektronischer Schalter nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die antiparallel geschalteten
Halbleiter-Stronirichterelemente aus rückwärtsleilenden Thyristoren bestehen (F i g. 6).
5. Elektronischer Schalter nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die in der Brückendiagonalen
befindliche ReihensLnaltung aus Gleichspannungs-Leistuiigskondeusatorund
zweiter Drosselspule aus einem Kettenleiter l.iit Z-C-Gliedern (8a
bis8e,2abis2e>)besteht.
6. Elektronischer Schalter nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Induktivität der
ersten und zweiten Drosselspule verringert und durch zusätzliche Drosselspulen wahlweise vor
und/oder hinter die i'ückwärtsleitenden Thyristoren in den einzelnen Brückenzweigen der Einphasenbrücke
zur jeweils erforderlichen Gesamtinduktivität ergänzt wird (F i g. 7a bis 7c).
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---|---|---|---|---|
DE102012018495B3 (de) * | 2012-09-17 | 2013-12-19 | Vermot AG | Mikrodynamische Blindstromkompensation |
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---|---|---|---|---|
DE2513168C3 (de) * | 1975-03-25 | 1978-06-08 | Siemens Ag, 1000 Berlin Und 8000 Muenchen | Einrichtung zur Blindleistungskompensation in einem Drehstromnetz |
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- 1978-03-17 DE DE19782811751 patent/DE2811751C2/de not_active Expired
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1979
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Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE102012018495B3 (de) * | 2012-09-17 | 2013-12-19 | Vermot AG | Mikrodynamische Blindstromkompensation |
Also Published As
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ES478699A1 (es) | 1979-05-16 |
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