DE2807598A1 - Verfahren zur modifizierung der reaktionsfaehigkeit von kalk mit wasser - Google Patents

Verfahren zur modifizierung der reaktionsfaehigkeit von kalk mit wasser

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DE2807598A1 DE19782807598 DE2807598A DE2807598A1 DE 2807598 A1 DE2807598 A1 DE 2807598A1 DE 19782807598 DE19782807598 DE 19782807598 DE 2807598 A DE2807598 A DE 2807598A DE 2807598 A1 DE2807598 A1 DE 2807598A1
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Lewis Charles Anderson
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Description

'DR. RICHARD KNEISSL1
Wicirj-rnryorctr. 45
D-SCGO iviONCHEN 22
TsL CZZ/235> 25
Mappe 24 398
ICI Case MD 29369
. IMPERIAL CHEMICAL INDUSTRIES LTD. London, Großbritannien
Verfahren zur Modifizierung der Reaktionsfähigkeit von
Kalk mit Wasser
Priorität: 22.2.Π - Großbritannien
809835/0736
-A-
BESCHREIBUNG:
Die Erfindung bezieht sich auf die Behandlung von Kalk und insbesondere auf ein Verfahren zur Modifizierung der Reaktionsfähigkeit von Kalk mit Wasser.
Kalk (Calciumoxid) wird bei den verschiedensten Verfahren verwendet, welche auf der exothermen Reaktion des Kalks mit Wasser beruhen. Beispielsweise wird Kalk bei der Herstellung von leichten Baustoffen und als Ausgangsmaterial für gelöschten Kalk (hydratisierter Kalk) oder Kalkmilch (eine Suspension von hydratisiertem Kalk in Wasser) verwendet. Die Verfahronscharakteristiken und die Natur des Endprodukts solcher Reaktionen hängen kritisch von der Art und Weise ab, mit welcher der Kalk mit dem Wasser reagiert, was wiederum von der Geschichte der Kalkherstellung beeinflußt wird.
Kalk wird durch Brennen von Kalkstein (Calciumcarbonat) in einem Brennofen hergestellt. Die Eigenschaften des erhaltenen Produkts hängen von der jeweils verwendeten Brennofentype, der Zusammensetzung des Kalksteins und den Betriebsbedingungen ab. Insbesondere kann die Reaktionsfähigkeit des Kalks gegenüber Wasser (beispielsweise gemessen als Geschwindigkeit der Wärmeentwicklung, wenn Kalk mit Wasser zusammengebracht wird) beträchtlich von Kalk mit niedriger Reaktionsfähigkeit bis zu Kalk mit hoher oder sehr hoher Reaktionsfähigkeit variieren.
Gewisse moderne Kalkbrennöfen neigen zur Bildung von Kalk mit hoher oder sehr hoher Reaktionsfähigkeit, weshalb bei der Verwendung solcher Kalkprodukte Schwierigkeiten angetroffen werden können. Wenn beispielsweise der Kalk für die Herstellung von Kalkmilch verwendet wird, dann kann ein Kalk hoher Reaktionsfähigkeit eine unerwünscht feine Ausfällung ergeben. Wenn in ähnlicher Weise leichte geschäumte Baumaterialien durch Umsetzung von ungelöschtem Kalk mit einem kieselsäurehaltigen Material in Gegenwart von Wasser und einem Treib-·
809835/0736
mitt·-1 hergestellt -werden, dann kann die Verwendung von Kalk hoher Reaktionsfähigkeit zu einer Teilchenagglomeration und zu einem vorzeitigen Abbinden, das eine Rißbildung im Produkt verursacht, führen»
Es ist bereits bekanntf die Reaktionsfähigkeit von Kalk durch Zusatz gewisser Verbindungen, wie z.B. Zucker und Calciumsulfat, zu modifizieren. Jedoch kann die Anwesenheit solcher Zusätze im Endprodukt unerwünscht sein, und außerdem können übermäßige Mengen an Zusätzen nötig sein, um wirksam die Reaktivität eines Kalks hoher oder sehr hoher Reaktionsfähigkeit zu modifizieren.
Gemäß der Erfindung wird nunmehr ein Verfahren zur Modifizierung der Reaktionsfähigkeit von Kalk mit Wasser vorgeschlagen, welches dadurch ausgeführt wird, daß man den Kalk mit Wasser behandelt, um eine teilweise Hydratation zu erzielen, und den Kalk gleichzeitig oder anschließend mit Kohlendioxid in einer Konzentration von mehr als 1 Vol.-Teil Kohlendioxid je ICO Vol.-Teile Kohlendioxid und, sofern verwendet, Verdünnungsgas behandelt.
Das Wasser kann als Flüssigkeit oder als Dampf zugegeben werden.
Die verwendete Wassermenge hängt von dem Ausmaß ab, in welchem die Reaktionsfähigkeit des Kalks gegenüber Wasser modifiziert werden soll. Sie wird natürlich kleiner sein als die Menge, die zum vollständigen Löschen des Kalks erforderlich ist (d.h. zur Erzielung einer vollständigen Hydratation und zu einer vollständigen Beseitigung der Reaktionsfähigkeit mit Wasser). Es wird darauf hingewiesen, daß es sein kann, daß nicht das gesamte zugesetzte Wasser auch tatsächlich durch den Kalk aufgenommen wird. Wenn beispielsweise flüssiges Wasser zu einem Kalk hoher Reaktionsfähigkeit zugegeben wird, kann bis zur Hälfte als Wasserdair-.pf verlorengehen. Der Anteil en Wasser, der tatsächlich, bei einer bestimmten
88;S835-/073ß ■ bad original
Zugareweise durch den Kalk aufgenommen wird, kann leicht bestimnt werden.
So wird Wasser dem Kalk im allgemeinen so zugegeben, daß das durch den Kalk aufgenommene Wasser 0,5 bis 15 Gew.-Teile, insbesondere 2 bis 12 Gew.-Teile, beispielsweise ungefähr 5 Ge>.-Teile, Wasser je 100 Gew.-Teile Kalk und aufgenommenes Kasser beträgt.
Die durch den Kalk aufgenommene Kohlendioxidmenge wird in ähnlicher Weise von der betreffenden Art und Weise abhängen, mit welcher der Kalk mit dem Kohlendioxid behandelt wird. Es ist jedoch zu erwarten, daß sie zwischen 0,1 und 10 Gew.-Teilen Kohlendioxid je 100 Gew.-Teile Kalk und aufgenommenes Wasser und aufgenommenes Kohlendioxid variiert.
Es ist darauf hinzuweisen, daß der Kalk natürlich eine kleine Menge Kohlendioxid und/oder Wasser während seiner Herstellung oder durch Berührung mit der Atmosphäre absorbiert. Die Behandlung gemäß der vorliegenden Erfindung ergibt eine Aufnahme von Wasser und Kohlendioxid zusätzlich zu denjenigen Mengen, die bereits im Kalk vorhanden sein können. Somit beziehen sich die durch den Kalk aufgenommenen Mengen an Wasser und Kohlendioxid im vorliegenden Fall auf diejenigen Mengen, die zusätzlich zum ggf. bereits anwesenden Wasser und Kohlendioxid oder bereits aus der Atmosphäre absorbierten Wasser oder Kohlendioxid aufgenommen werden.
Der Kalk wird mit Wasser und gleichzeitig oder anschließend mit Kohlendioxid behandelt. Beispielsweise kann die Behandlung nach einer der folgenden Arten erfolgen:
(a) Der Kalk wird mit Wasser (flüssig oder dampfförmig) behandelt, und das hydratisierte Produkt wird anschließend mit Kohlendioxid behandelt; oder
(b) der Kalk wird mit einem Kohlendioxid und Wasserdampf ent-
8Q9835/Q73S
haltenden Gas behandelt; oder
(c) der Kalk wird mit flüssigem Wasser in Gegenwart von Kohlendioxid behandelt.
Der Kalk wird vorzugsweise während der Behandlung gerührt oder bewegt. Vorzugsweise ist der Kalk fein zerteilt. Wenn der Kalk auf eine gewünschte Teilchengröße gemahlen werden soll, dann kann das Wasser (oder Wasser und Kohlendioxid) während oder nach dem Mahlen zugegeben werden.
Das Kohlendioxid kann mit dem Kalk in Form eines im wesentlichen unverdünnten Gases (das ggf. Wasserdampf enthält) kontaktiert werden, oder das Kohlendioxid (und ggf. Wasserdampf) können in einem Verdünnungsgas vorhanden sein.
Wenn ein Verdünnungsgas verwendet wird, dann sollte die Kohlendioxidkonzentration über 1 Vol.-Teil Kohlendioxid je 100 Vol.-Teile gesamtes Gas liegen. Vorzugsweise ist die Konzentration größer als 10 Vol.-Teile Kohlendioxid je 100 VoI.-Teile gesamtes Gas. Das zur Behandlung des Kalks verwendete Kohlendioxid kann beispielsweise in einem Brennofenabgas vorliegen, welches üblicherweise 12 bis 33 Vol.-Teile Kohlendioxid je 100 Vol.-Teile gesamtes Gas enthält, wobei letzteres noch Stickstoff und eine kleine Menge Wasserdampf und Sauerstoff umfaßt.
Üblicherweise wird atmosphärischer Druck verwendet, obwohl ggf. auch höhere oder niedrigere Drücke verwendet werden können. Die Kontaktzeit des Kalks mit dem Kohlendioxid hängt von solchen Faktoren ab, wie dem Partialdruck des Kohlendioxids, liegt aber typischerweise in der Größenordnung von 10 min.
Die Behandlung des Kalks findet zweckmäßig bei Raumtemperatur statt, obwohl durch die exotherme Art der Reaktion mit dem Wasser die Temperatur des Reaktionsgemischs über die Um-
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gebur.-jstemperatur angehoben werden wird.
Die Reaktionsfähigkeit modifizierende Mittel können zusätzlich dem Kalk zugegeben werden. Beispiele für solche die Reaktionsfähigkeit modifizierende Mittel, welche die Reaktionsfähigkeit des Kalks gegenüber Wasser verringern, sind Zucker und Calciumsulfat. Das die Reaktionsfähigkeit modifizierende Mittel kann als Feststoff mit dem Kalk gemischt oder als Lösung in dem zugegebenen Wasser zugesetzt werden. Alternativ kann das die Reaktionsfähigkeit modifizierende Mittel in dem Kasser vorhanden sein, mit dem der Kalk, dessen Reaktionsfähigkeit bereits modifiziert worden ist, anschließend umgesetzt wird. Es wird darauf hingewiesen, daß sehr viel
weniger die Reaktionsfähigkeit modifizierendes Mittel erforderlich ist, als es nötig ist, wenn die erfindungsgemäße Behandlung nicht durchgeführt wird. In der Tat kann durch die Zugabe von nur 0,1 Gew.-Teil eines die Reaktivität modifizierenden Mittels je 100 Gew.-Teile Kalk, Wasser, Kohlendioxid und die Reaktionsfähigkeit modifizierendes Mittel bereits
die Reaktionsfähigkeit des Kalks gegenüber Wasser beträchtlich verringert werden.
Die Reaktionsfähigkeit des Kalks mit Wasser kann auch dadurch modifiziert werden, daß man Kalke verschiedener Reaktionsfähigkeit mit Wasser mischt. Beispielsweise kann ein
Kalk hoher Reaktionsfähigkeit, dessen Reaktionsfähigkeit mit Wasser gemäß der Erfindung modifiziert worden ist, eine zufriedenstellende Reaktionsfähigkeit mit Wasser und Wärmeentwicklung während eines Zeitraums von 10 min, gerechnet von der Wasserzugabe (beispielsweise bei der Herstellung von
leichten Baumaterialien), ergeben, jedoch kann es erwünscht sein, die Wärmeentwicklung während der ersten wenigen Minuten zu steigern. Dies kann dadurch erreicht werden, daß man eine entsprechende Menge des ursprünglichen Kalks hoher Reaktionsfähigkeit mit solchem Kalk mischt, dessen Reaktionsfähigkeit gegenüber Wasser modifiziert worden ist.
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Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich besonders zur Modifizierung der Reaktionsfähigkeit von Kalk hoher und sehr hoher Reaktivität (wie oben definiert) gegenüber Wasser. Das erfindungsgemäße Verfahren kann beispielsweise dazu verwendet werden, einen Kalk hoher und sehr hoher Reaktionsfähigkeit für die Herstellung von leichten Baumaterialien oder für die Herstellung von Kalkmilch einer annehmbaren Teilchengröße besser geeignet zu machen.
Die Reaktionsfähigkeit des Kalks gegenüber Wasser wird am besten anhand der Wärmeentwicklungsgeschwindigkeit bei Zugabe von Wasser gemessen. Die Reaktionsfähigkeit des Kalks gegenüber Wasser kann somit auf die folgende Art und Weise gemessen werden:
TEST ZUR BESTIMMUNG DER REAKTIONSFÄHIGKEIT VON KALK GEGENÜBER WASSER
15Og Kalk (oder Kalk mit gegenüber Wasser modifizierter Reaktionsfähigkeit) werden nötigenfalls auf einen Teilchendurchmesser von weniger als 5 mm gemahlen. Der Kalk wird zu 600 ml destilliertem Wasser mit 20°C zugegeben, das sich in einem 1,7 1 fassenden zylindrischen Dewar-Gefäß von 105 mm Durchmesser befindet. Das Dewar-Gefäß ist mit einem 25 mm dicken Korkdeckel und mit einem zweischaufligen Rührer von 70 mm Durchmesser ausgerüstet. Das Wasser/Kalk-Gemisch wird mit 250 ü/min gerührt, und die Wassertemperatur wird als Funktion gegenüber der Zeit aufgetragen.
Die Resultate können grafisch dargestellt oder wie folgt charakterisiert werden:
(a) die Temperatur nach 2 min (Zweiminutentemperatur);
(b) die Temperatur nach 5 min (Fünfminutentemperatur);
(c) die Temperatur nach 10 min (Zehnminutentemperatur); und
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(d) die Zeit in Minuten bis zum Erreichen der Maximaltemperatur (Zeit bis zur maximalen Reaktionstemperatur).
Die Reaktionsfähigkeit des Kalks gegenüber Wasser kann zweckmäßig entsprechend der folgenden Tabelle klassifiziert werden:
Zeit bis zur maximalen Reaktionstemperatur
Niedrige Reaktionsfähigkeit mehr als 20 Minuten
Mäßige Reaktionsfähigkeit 10 bis 20 Minuten Hohe Reaktionsfähigkeit 2 bis 10 Minuten
Sehr hohe Reaktionsfähigkeit weniger als 2 Minuten
Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele näher erläutert :
BEISPIEL 1
5,5 kg Kalk hoher Reaktionsfähigkeit wurden auf eine solche Teilchengröße gemahlen, daß 90 % durch ein Sieb der Maschenweite 0,075 mm hindurchgingen. Flüssiges Wasser wurde während des Mahlens zugegeben, derart, daß 4,6 Gew.-Teile Wasser je 100 Gew.-Teile Kalk und Wasser durch den Kalk aufgenommen wurden.
Der trockene, teilweise hydratisierte Kalk wurde in einen Mischer überführt und 10 min lang in einer weitgehend aus reinem Kohlendioxid bestehenden Atmosphäre bewegt. Es wurden 0,9 Gew.-Teile Kohlendioxid je 100 Gew.-Teile Gesamtmenge aus Kalk, Kohlendioxid und Wasser aufgenommen.
Ein Teil des Kalks mit modifizierter Reaktionsfähigkeit gegenüber Wasser wurde entnommen und gemäß dem"Test zur Bestimmung der Reaktionsfähigkeit von Kalk gegenüber Wasser" getestet. Die Resultate sind grafisch als Kurve C in Figur 1 dargestellt. Die "Zeit bis zur maximalen Reaktionstemperatur" des ursprünglichen Kalks hoher Reaktionsfähigkeit (Kur-
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ve A in Figur 1) war 1,5 min. Nach der erfindungsgemäßen Behandlung war die "Zeit bis zur maximalen Reaktionstemperatur" des Kalks 8,5 min, während die "Zweiminutentemperatur" 22,5°C, die 'Fünfminutentemperatur" 32°C und die "Zehnminutentemperatur" 60 C betrug.
BEISPIEL 2
Das Verfahren von Beispiel 1 wurde wiederholt, außer daß 1,6 Gew.-Teile Calciumsulfat je 100 Gew.-Teile der Gesamtmenge aus Kalk, Wasser, Kohlendioxid und Calciumsulfat als Pulver einer Teilchengröße von weniger als 0,30 mm dem gemäß Beispiel 1 hergestellten Kalk zugegeben wurden.
Die "Zeit bis zur maximalen Reaktionstemperatur" des Kalks modifizierter Reaktionsfähigkeit gegenüber Wasser war 14,5 min, während die "Zweiminutentemperatur" 21 c/ die "Fünfminuten temperatur" 22°C und die "Zehnminutentemperatur" 30°C betrug (Kurve D von Figur 1).
BEISPIEL 3
Das Verfahren von Beispiel 1 wurde wiederholt, außer daß 0,1 Gew.-Teil Zucker je 100 Gew.-Teile Gesamtmenge aus Kalk, Wasser, Kohlendioxid und Zucker als Pulver solcher Teilchengröße, daß 90 % durch ein Sieb der Maschenweite 0,30 mm hindurchgingen, dem gemäß Beispiel 1 hergestellten Kalk zugesetzt wurde.
Die "Zeit bis zur maximalen Reaktionstemperatur" des Kalks modifizierter Reaktionsfähigkeit gegenüber Wasser war 18 min, während die "Zweiminutentemperatur" 22°C, die "Fünfminutentemperatur" 23°C und die "Zehnminutentemperatur" 29°C (Kurve. E von Figur 1) betrug.
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VERC. .!ICHSBEISPIEL 1
Zum Vergleich wurde das Verfahren von Beispiel 1 wiederholt, außer daß der Kalk nicht mit Kohlendioxid behandelt wurde.
Die Resultate des "Test zur Bestimmung der Reaktionsfähigkeit von Kalk gegenüber Wasser" sind grafisch als Kurve B in Figur 1 dargestellt. Die "Zeit bis zur maximalen Reaktionstemperatur" war 3 min, während die "Zweiminutentemperatur" 62 C betruy.
VERGLSICHSBEISPIEL 2
Zum Zwecke des weiteren Vergleichs wurde Zucker dem in Beispiel 1 verwendeten Kalk hoher Reaktionsfähigkeit in Mengen von 1-4 Gew.-Teilen Zucker je 100 Gew.-Teile Gesamtmenge aus Kalk und Zucker zugegeben. Der Kalk wurde auf eine solche Teilchengröße gemahlen, daß 90 % durch ein Sieb der Maschenweite 0,075 mm hindurchgingen. Der Zucker wurde als Pulver solcher Teilchengröße einverleibt, daß 90 % durch ein Sieb der Maschenweite 0,30 mm hindurchgingen. Der Kalk wurde nicht mit Wasser oder Kohlendioxid behandelt.
Die Resultate des "Test zur Bestimmung der Reaktionsfähigkeit von Kalk gegenüber Wasser" sind grafisch als Kurve F in Figur 2 dargestellt (worin auch die Kurven von Figur 1 zum Vergleich eingetragen sind). Die "Zeit bis zur maximalen Reaktionstemperatur" war 7,5 min, und die "Zweiminutentemperatur" war 36°C. Es ist ersichtlich, daß auch bei der unerwünscht hohen Menge der Zuckerzugabe in diesem Vergleichsbeispiel die Anfangstemperatur übermäßig hoch ansteigt.
VERGLEICHSBEISPIEL 3
Zum weiteren Vergleich wurde Calciumsulfat dem in Beispiel 1 verwendeten Kalk hoher Reaktionsfähigkeit in einer Menge von 1,6 Gew.-Teilen Calciumsulfat je 100 Gew.-Teile Gesamtmenge
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aus Kalk und Calciumsulfat zugegeben. Der Kalk wurde auf eine solche Teilchengröße gemahlen, daß 90 % durch ein Sieb der Maschenweite 0,075 mm hindurchgingen, und das Calciumsulfat wurde als pulverförmiger Gips mit einer solchen Teilchengröße, daß 90 % durch ein Sieb der Maschenweite 0,30 mm hindurchgingen, zugegeben. Der Kalk wurde so mit flüssigem Wasser behandelt, daß 4,6 Gew.-Teile Wasser je 100 Gew.-Teile Gesamtmenge aus Kalk, Wasser und Calciumsulfat aufgenommen wurden. Jedoch v/urde der Kalk nicht mit Kohlendioxid behandelt.
Die Ergebnisse des "Test zur Bestimmung der Reaktionsfähigkeit von Kalk gegenüber Wasser" sind grafisch als Kurve G in Figur 2 dargestellt. Die "Zeit bis zur maximalen Reaktionstemperatur" war 5 min, und die "Zweiminutentemperatur" war 52°C. Es ist ersichtlich, daß der Kai] lung übermäßig reaktionsfähig bleibt=
52 C. Es ist ersichtlich, daß der Kalk nach dieser Behand-
BEISPIEL 4
Der durch das Verfahren von Beispiel 1 hergestellte Kalk modifizierter Reaktionsfähigkeit gegenüber Wasser (Reaktivitätskurve C in Figur 1) wurde zur Herstellung eines leichten geschäumten Baublocks durch das folgende Verfahren verwendet:
18,2.kg Wasser von. 20 C wurden in einen 90 1 fassenden Edelstahl behälter eingeführt, der mit einem mit 310 ü/min arbeitenden Rührer ausgerüstet war. Der Rührer wurde angeschaltet, und die folgenden festen Bestandteile wurden in den Behälter eingebracht:
Kalk von Beispiel 1 5,5 kg
(90 % mit einer Korngröße
bis zu 0,12 mm)
Zement 3,6 kg
Sand 13,6 kg
Pulverisierte Brennstoffasche 22,7 kg
Das Gemisch wurde 2 min gerührt. 20 g pulverisiertes Alumi-
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niuir. -.-mrden dann als Suspension in 0,45 kg Wasser, welches ein Netzmittel enthielt, zugegeben. Nach einem weiteren Mischen während 1/2 min wurde das Gemisch in eine Form gegeben. Die Form wurde in eine auf 50 C erhitzte Kammer eingebracht. Nach 2 st und 40 min wurde die Form weggenommen und wurde der Blocl: geschnitten und in einen Autoklaven eingebracht. Der Druck im Autoklaven wurde allmählich während 9 st auf 10,5 atü angehoben und dann langsam abgelassen.
Zylindrische Proben (63,5 mm Durchmesser und 152,4 mm Länge) wurden aus dem in Autoklaven behandelten Block herausgeschnitten. Die Festigkeit des Produkts wurde bestimmt, nachdem einige der Proben bei Raumtemperatur 24 st in Wasser eingetaucht wurden, und zwar dadurch, daß die Proben, während sie noch naß waren, einem Kompressionstest unterworfen wurden. Der Test erfolgte gemäß British Standard Specification No. 2028, 1364:1968. Die Dichte der restlichen Proben wurde durch Trocknen in einem Ofen mit 11O0C bis zu einem konstanten Gewicht ermittelt.
Es wurden die folgenden Resultate erhalten:
Festigkeit 45,5 kg/cm
Dichte 0,8 g/cm
BEISPIEL 5
Das Verfahren von Beispiel 4 wurde wiederholt, v/o bei Kalk mit modifizierter Reaktionsfähigkeit gegenüber Wasser verwendet wurde, der gemäß der Vorschrift von Beispiel 2 hergestellt worden war (Reaktivitätskurve D in Figur 1).
17,3 kg Wasser mit 40°C wurden in einen Edelstahlbehälter eingebracht, und die folgenden festen Bestandteile wurden zugegebon:
Kalk von Beispiel 2 4,1 kg
Zement 5,8 kg
Sand 13,6 kg
Pulverisierte Brennstoffasche 22,7 kg
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Es wurde entsprechend dem Beispiel 4 verfahren, außer daß die Form 2 st 45 min in die erhitzte Kammer eingebracht wurde, bevor sie weggenommen und der Block geschnitten wurde.
Die durchschittliche Festigkeit des erhaltenen Blocks war
? 3
55,4 kg/cm bei einer Dichte von 0,8 g/cm .
BEISPIEL 6
Das Verfahren von Beispiel 4 wurde wiederholt, wobei Kalk modifizierter Reaktionsfähigkeit gegenüber Wasser verwendet wurde, der gemäß der Vorschrift von Beispiel 3 erhalten worden war (Reaktivitätskurve E in Figur 1).
16,8 kg Wasser mit 4O°C wurden in den Edelstahlbehälter eingebracht, und die folgenden festen Bestandteile wurden zuge-
\ geben:
/
Kalk von Beispiel 3 4,1 kg
Zement 5,8 kg
Sand 13,6 kg
Pulverisierte Brennstoffasche 22,7 kg
Es wurde entsprechend dem Beispiel 4 verfahren, außer daß 22 g Aluminiumpulver als Gasbildungsmittel verwendet wurden und die Form 2 st und 50 min in die erhitzte Kammer eingebracht wurde, bevor die Form weggenommen und der Block geschnitten wurde.
Die Festigkeit des erhaltenen Blocks war 55,5 kg/cm bei einer Dichte von 0,8 g/cm .
VERGLSICHSBEISPIEL 5
Das Verfahren von Beispiel 4 wurde wiederholt, wobei entweder unmodifizierter Kalk hoher Reaktionsfähigkeit (Reaktivitätskurve A in Figur 1) oder nur mit Wasser behandelter Kalk hoher
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BAD
Reaktionsfähigkeit (Reaktxvxtätskurve B in Figur 1) verwendet
wurdo. Es wurdsn in jedem Fall Blöcke erhalten, die bereits
krüir.elten, bevor Festigkeitsmessungen von Bedeutung gemacht werden konnten.
809B3S/073I
Leeseite

Claims (9)

PATENTANSPRÜCHE:
1. Verfahren zur Modifizierung der Reaktionsfähigkeit von Kalk mit Wasser, dadurch gekennzeichnet, daß man den Kalk mit Wasser behandelt, um eine teilweise Hydratation zu erzielen, und den Kalk gleichzeitig oder anschließend mit Kohlendioxid in einer Konzentration von mehr als 1 VoI.-Teil Kohlendioxid je 100 Vol.-Teile Kohlendioxid und, sofern verwendet, Verdünnungsgas behandelt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die vom Kalk aufgenommene Wassermenge 0,5 bis 15 Gew.-Teile je 100 Gew.-Teile Kalk und aufgenommenes Wasser beträgt. ..
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die vom Kalk aufgenommene Wassermenge 2 bis 12 Gew.-Teile Wasser je 100 Gew.-Teile Kalk-und aufgenommenes Wasser beträgt.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die vom Kalk aufgenommene Kohlendioxidmenge O,1 bis 10 Gew.-Teile Kohlendioxid je IQO Gew.-Teile Kalk und aufgenommenes Wasser und aufgenommenes Kohlendioxid beträgt.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Kalk mit im wesentlichen unverdünntem Kohlendioxid, das ggf. Wasserdampf enthält, behandelt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Kalk mit Kohlendioxid, das in Form von Brennofenabgas vorliegt, behandelt wird.
7« Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da-durch gekennzeichnet, daß ein die Reaktionsfähigkeit modifizierendes Mittel dem Kalk zugesetzt wird.
r ORIGINAL INSPECTED
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das die Reaktionsfähigkeit modifizierende Mittel aus Zucker oder Calciumsulfat besteht.
9. Verwendung eines nach einem der vorhergehenden Ansprüche modifizierten Kalks zur Herstellung von leichten Baumaterialien.
809835/0738
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