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Verfahren und Vorrichtung zur Wasserenthärtung
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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Wasserenthärtung
mittels Kationen-Austauscher sowie eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens.
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Enthärtetes Wasser wird unter anderem in Gärtnereien, Friseurbetrieben
und Tierfisch-Zuchtanstalten und in anderen kleinen Gewerbebetrieben benötigt. Auch
in Haushalten wird weiches Wasser, d.h. Wassers das nur wenig Magnesium- und Kalzium-Ionen
enthält, z.B. zum Füllen von Zentralheizungsanlagen oder für Geschirrspül- und Waschmaschinen
gebraucht.
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Es ist bekannt, daß in den meisten Geschirrspülmaschinen eine Wasserenthärtung
fest eingebaut ist. Diese Geschirrspülautomaten führen als gesonderten Schritt vor
dem eigentlichen Reinigungsprozeß eine Enthärtung des Wassers mit Ionenaustauschern
durch. Als Austauscher dienen dabei organische oder anorganische Substanzen, die
in der Lage sind, Kalzium- und Magnesiumionen zu binden und die nach Beladung in
einem zweiten Schritt durch Aufgabe von Kochsalzlösung wieder automatisch regeneriert
werden. Hierfür werden relativ teure, spezieli entwickelte Ionenaustauscher eingesetzt,
die eine hohe Anzahl von Regenerationscyclen ohne qualitative und quantitative Veränderungen
ermöglichen.
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Ein Nachteil dieses Verfahrens ist es, daß das Abwasser ständig mit
Kochsalz aus dem Regereicierschritt belastet wird.
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Diese Art der Wasserenthärtung hat sich deshalb auch nur bei Geschirrspülautomaten
durchgesetzt, da die Wasserhärte unter anderem für den Glanz des Geschirrs von ausschlaggebender
Bedeutung ist. Dagegen hat bei Haushalts-Waschmaschinen die Verwendung von separaten
Enthärtern auf Basis von Ionenaustauschern keine Verbreitung gefunden, unter anderem
weil bei dem hohen Wasserverbrauch die hochwertigen Kunstharz-Austauscher sowohl
den Automaten als auch den einzelnen
Waschvorgang sehr verteuern
würden. Hingegen wird bei Waschmaschinen in Wäschereien enthärtetes Wasser eingesetzt
(Ullmann, Encyklopädie der technischen Chemie, 3. Auflage 1967, Band 18, Seite 352).
Bei Haushaltswaschmaschinen wird das Problem der Enthärtung des Waschwassers auf
einem anderen Weg gelöst. Verwendet werden dort nämlich Waschmittel, in die neben
üblichen Waschrohstoffen (einschließlich Tripolyphosphat als Builder) noch Komplexbildner
(z.B. Nitrilotriacetat oder weitere Mengen Tripolyphosphat) eingearbeitet werden.
Dieser Gebrauch von Tripolyphosphat wird im Hinblick auf den Gewässerschutz in letzter
Zeit kritisiert. Man hat daher schon versucht, das Tripolyphosphat im Waschmittel
teilweise durch Kationenaustauscher (z.B. durch Zeolith A in der Natriumform) zu
ersetzen (DT-OS 24 12 837). Dabei wird jedoch die Fähigkeit des Austauschers Kalzium
und Magnesium zu binden, durch die Gegenwart des komplexierenden Natriumtripolyphosphats
erheblich beeinträchtigt.
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Es stellte sich daher die Aufgabe, ein einfaches Enthärtungssystem
zu entwickeln, das preisgünstig ist, nicht durch Natriumchlorid regeneriert werden
muß und dennoch eine gute Ausnutzung des eingesetzten Austauschers ermöglicht.
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Es wurde nun ein Verfahren zur Wasserenthärtung gefunden, wobei das
zu enthärtende Wasser durch eine Schicht eines Kationenaustauschers geleitet wird,
das dadurch gekennzeichnet ist, daß diese Schicht nach Erschöpfung entfernt und
durch eine Schicht unbeladenen Kationenaustauschers ersetzt wird.
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Besonders gut eignen sich hierfür fein gepulverte Kationenaustauscher,
beispielsweise Polystyrolsulfonsäure, Alumosilikate, insbesondere Zeolithe, wie
Zeolith A oder Zeolith X.
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Bevorzugt wird Zeolith A. Als unbeladen wird hier ein Kationenaustauscher
angesehen, wenn er in der H-Form vorliegt oder die austauschbaren Protonen ganz
oder teilweise durch Alkali-Metalle ersetzt sind. Ionenaustauscher in der Natriumform
sind bevorzugt.
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Für das Enthärten muß die Austauscher-Schicht mechanisch von einer
Stützschicht getragen werden. Das Austauscherpulver läßt sich leicht in trockener
Form oder durch Anschwemmen mit Wasser (Auffiltrieren) auf die Stützschicht aufbringen.
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Die Stützschicht, auf der der Ionenaustauscher aufgebracht' ist, ist
zumindest teilweise für Wasser durchlässig, nicht aber für feuchten oder trockenen
Kationenaustauscher. Als Stützschicht können z.B. Filterkerzen, Glasfritten, Filterpatronen,
Filterpapiere auf Lochplatten, Filterscheiben oder feine Metallsiebe fungieren.
Solche Filterelemente werden in den verschiedensten Bereichen der Technik eingesetzt.
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Es ist vorteilhaft, wenn das zu enthärtende Wasser beim erfindungsgemäßen
Verfahren vorgewärmt wird, bevor es die Schicht des Kationenaustauschers durchströmt.
Mit steigender Temperatur nimmt nämlich die Viskosität des Wassers ab und die Geschwindigkeit
des Austauscht zu. Im allgemeinen reichen Wassertemperaturen von 10-500C, insbesondere
von 20 - 40°C aus. Dies gilt insbesondere bei Einsatz von Zeolith A.
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Es ist möglich, die Schicht des Kationenaustauschers durch Anschwemmen
von pulverförmigem Austauscher mit dem zu enthärtenden Wasser auf die Stützschicht
herzustellen. Das Anschwemmen kann dabei sowohl gleichsinnig wie gegensinnig zur
Schwerkraft erfolgen. Ein Vorteil des Anschwemmens entgegen der Schwerkraft besteht
darin, daß sich hierbei gleichmäßig dicke Schichten bilden, die nicht zur Rißbildung
neigen.
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Die beschriebene Arbeitsweise hat den Vorteil, daß es möglich ist,
den Kationenaustauscher nach Erschöpfung durch Rückspülung mit Wasser automatisch
zu entfernen. Es ist jedoch auch möglich, die Überführung des erschöpften Kationenaustauschers
in das Abwasser zu vermeiden; beispielsweise durch Verwendung einer leicht auswechselbaren
Packung, insbesondere in Gestalt eines flachen, den Austauscher enthaltenden Pakets.
Diese leichte Auswechselbarkeit ist beispielsweise für Haushalts-Waschmaschinen
notwendig. Ein weiterer Vorteil des Einsatzes einer auswechselbaren Packung besteht
darin, daß das Abwasser
nicht mit Kationenaustauschern belastet
wird, da das verbrauchte Produkt ohne besondere Maßnahmen in festem Müll weggeführt
werden kann.
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Es ist zwar schon bekannt, bei der Wasserenthärtung im Haushalt den
erschöpften Ionenaustauscher zu verwerfen (Kirk-Othmer, Encyclopedia of Chemical
Technology, 2.Auflage, 1967, Band 11, Seite 880); es ist jedoch überraschend, daß
sich Wasser bereits mit dünnen Schichten eines Kationenaustauschers enthärten läßt.
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Als Kationenaustauscher wird mit Vorteil Zeolith A einige setzt. Zeolith
A hat ein gutes Kationenaustauschvermögen und ersetzt Kalzium- und Magnesiumionen
des Wassers durch Natriumionen. Es ist besonders günstig, wenn das eingesetzte pulverförmige
Austauschermaterial maximal 10 Gew.-% an Partikeln unter 1,0 Mikrometer, vorzugsweise
unter 2,0 Mikrometer enthält.
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Ein Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens gegenüber dem Verfahren
der DT-OS 24 12 837 (Einarbeitung von Zeolith A in Potyphosphat enthaltenden Waschmittel)
besteht in der wesentlich besseren Ausnützung der Kapazität des Ionenaustauschers
und damit einer erheblichen Einsparung an Zeolith A selbst. Dies bedeutet einmal,
daß neben einer Senkung der Waschmittelkosten für den Waschprozeß auch der Zeolithschlamm-Anfall
in der Kläranlage entsprechend reduziert wird; zum anderen macht es der erfindungsgemäße
Einsatz eines den Kationenaustauscher enthaltenden Paketes möglich, das Abwasser
von Zeolith freizuhalten.Damit ist eine separate Deponierung des verbrauchten Zeolithes
zusammen mit dem normalen Haushaltsmüll möglich.
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Es ist besonders wirtschaftlich, bei Einsatz von Zeolith A solche
Sorten einzusetzen, die besonders preiswert sind, z~B.
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solche, die aus Alumosilikatmineralien hervestellt sind und meistens
eine starke Eipenfärbung besitzen. Solche Zeolith-Sorten fallen beispielsweise an,
wenn bestimmte Kaolinqualitäten
als Rohstoff für ihre Herstellung
eingesetzt werden. Für das erfindungsgemäße Verfahren ist die Eigenfarbe des Zeoliths
ohne Bedeutung.
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Gegenüber der bekannten Enthärtung von Wasser in Geschirrspülautomaten
mit Kunstharzaustauschern ist als Vorteil des "Wegwerfenthärters" die Tatsache zu
werten, daß die Kosten für die Regenerierung durch Kochsalz entfallen und das Abwasser
nicht mit Salz belastet wird.
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Der Austausch des erschöpften Austauschers gestaltet sich, wie oben
bereits erwähnt, besonders dann einfach, wenn sich dieser in einem flachen Paket
befindet. Ein solcher austauschbarer Einsatz für einen Wasserenthärter auf Ionenaustauscher-Basis
besteht aus zwei Stützschichten, die eine dazwischenliegende Schicht aus pulverförmigem
Austauscher einhüllen. Damit in der Praxis das Wasser beide Stützschichten und damit
den Ionenaustauscher durchströmt, muß das bei der einen Stützschicht eintretende
Wasser gehindert werden, die Packung zwischen den beiden Stützschichten zu verlassen.
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Es ist deshalb vorteilhaft, die beiden Stützschichten miteinander
so zu verbinden, daß sie an den zwei Stirnseiten eines wasserundurchlässigen Distanzstückes
mit geschlossener Kontur befestigt sind. Das Distanzstück kann dabei beispielsweise
die Form eines viereckigen Rahmens oder eines Ringes aufweisen. Der von den beiden
Stützschichten und dem Distanzstück gebildete Raum ist ganz oder teilweise mit lonenaustauscher
gefüllt. Der Querschnitt eines solchen Pakets wird in Figur 1 dargestellt. Dabei
bedeutet (1) eine Stützschicht, (2) die Füllung mit Kationenaustauscher und (3)
das Distanzstück.
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Man kann auch die beiden Stützschichten direkt miteinander verbinden
und den zwischen ihnen liegenden kissenförmigen Raum mit Kationenaustauscher füllen.
Damit in diesem Fall das Wasser nicht in der Hauptsache an den Stellen mit der
geringsten
Schichtdicke die Packung durchströmt, ist es sinnvoll, an der Verbindungsstelle
der beiden Stützschichten mindestens eine dieser Schichten mit einem Streifen eines
wasserundurchlässigen Materials zu beschichten oder die Stützschicht an dieser Stelle
durch ein anderes wasserundurchlässiges Material zu ersetzen. In Figur 2 ist ein
solcher austauschbarer Einsatz im Querschnitt gezeichnet.
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Dabei bedeutet (1) eine Stützschicht, (2) den Kationenaustauscher
und (4) eine Schicht aus einem wasserundurchlässigen Material.
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Die den Kationenaustauscher enthaltende Schicht kann auch zylinderförmig
angeordnet sein. Ein solcher zylinderförmiger austauschbarer Einsatz ist in Figur
3 dargestellt. Hierbei bilden die beiden Stützschichten (1a , 1b) die äußere und
innere Mantelfläche eines zylinderförmigen Ringes. Die eine Stirn seite des Zylinders
ist mit einem ringförmigen, die beiden Stützschichten verdeckenden Distanzstück
(3a) und die andere Stirnseite mit einem voll ausgebildeten Distanzstück (3b) bedeckt.
Die Distanzstücke sind aus wasserundurchlässigem Material gefertigt.
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Für die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist die Verwendung
eines vorgefertigten austauschbaren Einsatzes, der den Kationenaustauscher bereits
enthält, nicht Bedingung.
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Ebenso gut kann die den Austauscher enthaltende Schicht vor dem Enthärten
durch Anschwemmen mit Wasser auf eine Stützschicht erzeugt werden. Hierfür eignet
sich eine in Abbildung 4 dargestellte Vorrichtung.
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Diese Vorrichtung besteht aus einem Behälter (5) der durch eine Wand
(6) in zwei Kammern (7,8) geteilt wird. Die Wand (6) ist zumindest teilweise als
wasserdurchlässige Stützschicht (1) ausgebildet. Daneben kann die Wand (6) wasserundurchlässige
Teile (3c) enthalten. Die eine Kammer (7) besitzt eine verschließbare Einfüllöffnung
(9) zum Einfüllen
des Kationenaustauschers und eine Zuleitung (10)
für das zu enthärtende Wasser. Die zweite Kammer (8) weist eine Ableitung (11) für
das enthärtete Wasser auf.
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Dabei kann die Einfüllöffnung (9) durch einen Deckel mit Schraubverschluß
oder Bajonettverschluß verschließbar sein.
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Die Zuleitung (10) kann auch in der Einfüllöffnung (9) angeordnet
sein.
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Es ist vorteilhaft, die Zuleitung (10) in der Kammer (7) so anzuordnen,
daß der durch die Einfüllöffnung (9) eingebrachte pulverförmige Austauscher durch
das aus (10) zugeführte Wasser erfaßt und gründlich verwirbelt wird. Damit wird
erreicht, daß nur geringe Wassermengen ohne Kontakt mit dem Ionenaustauscher die
Wand (6) durchtreten können.
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Um das Herausnehmen des erschöpften Ionenaustauschers, gegebenenfalls
zusammen mit der wasserdurchlässigen Stützschicht (1), zu erleichterntistes sinnvoll,
wenn der Behälter (5) längs der Berührungszone mit der Wand (6) in zwei Teile erlegt
werden kann und die gesamte Wand (6) oder nur die wasserdurchlässige Stützschicht
herausgenommen werden können.
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Falls der Behälter (5) zerlegbar ist, geschieht die Verbindung der
beiden Kammern (7) und (8) vorteilhafterweise durch Schraubgewinde oder Bajonettverschluß.
Die Form der Stützschicht 1 ist nicht kritisch. Vorteilhafterweise werden abwickelbare
Flächen, beispielsweise Ebenen oder Zylindermantelflächen verwendet . Diese Formen
lassen sich technisch am leichtesten darstellen (Filterpapier, feine Metallsiebe).
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Die Stützschicht kann auch die Form eines (z.B.zylinderförmigen oder
kegelförmigen) Behälters annehmen. Falls dabei die offene Seite des aus der Stützschicht
gebildeten Behälters der Ableitung (11) zugewandt ist, so wird beim Anschwemm-Vorgang
der Austauscher auf der Außenseite des Behälters abgelagert werden. Dies bringt
den Vorteil der leichteren Zugänglichkeit und der leichteren Reinigung mit sich.
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Falls aber die offene Seite des aus der Stützschicht gebildeten Behälters
der Zuleitung (11) abgewandt ist, so wird beim Anschwemm-Vorgang der Austauscher
auf der Innenseite des Behälters abgelagert werden. Dabei ist als Vorteil die Bildung
einer gleichmäßigeren Anschwemm-Schicht zu verzeichnen.
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Durch Vergrößerung der Fläche der Stützschicht (Vergrößerung der Filterfläche)
kann eine Erhöhung der Durchfluß leistung des Wasserenthärters erreicht werden.
Ebenso wirken eine Verringerung der Schichtdicke des aufgetragenen Austauschers,
Verwendung eines grobkörnigeren Produktes, sowie Erhöhung von Druck und Temperatur.
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Es ist auch möglich, das aus der Enthärtungsapparatur langsam abfließende
Wasser von der eigentlichen Verwendung zunächst in einem Vorratsgefäß zu sammeln.
Bei Bedarf können dann diesem Gefäß rasch größere Wassermengen entnommen werden.
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Neben Zeolith A und X ist für das erfindungsgemäße Verfahren auch
Zeolith P geeignet (DT-OS 25 33 633 und DT-OS 26 20 292).
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Dieser Zeolith besitzt zwar eine gute Kalzium-Eintauschkapazität,
tauscht jedoch in Gegenwart von Natriutripolvphosphat besonders schlecht Kalzium
ein.
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Das erfindungsgemäße Verfahren wird durch die folgenden Beispiele
erläutert.
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Beispiel 1: Für die Enthärtungsversuche wird eine Glasapparatur eingesetzt,
die schematisch in Figur 5 wiedergegeben ist. In dieser Figur bedeuten: (1) eine
Stützschicht für den pulverförmigen Ionenaustauscher (hier: Schwarzband-Filterpapier;
Hersteller: Schleicher und Schüll; Fläche: 20cm2), (7) eine Kammer-zur Aufnahme
des pulverförmigen Ionenaustauschers (Volumen: 120 cm3), (9) eine Einfüllöffnung
für den Ionenaustauscher,
(10) eine Zuleitung für das enthärtende Wasser,
(11) eine Ableitung für das enthärtete Wasser, (12) ein Thermometer, (13) ein Feinregulierventil,
(14) ein Manometer, (15) einen Dreiwegehahn (16) ein Temperiergefäß zur Beheizung
des zu enthärtenden Wassers, (17) ein Drahtnetz, das das Filterpapier (1) vor dem
Zerreißen beim Wasserdurchtritt schützt.
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(18) ein feinmaschiges Sieb, das dem über (10) zufließenden Wasser
keinen nennenswerten Widerstand entgegensetzt und das die Aufgabe hat, das trockene
Ionenaustauscher-Pulver in der Kammer (7) zu halten,
(19) eine
Leitung für hartes Wasser, (20) eine Rückspülleitung.
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Durch die Einfüllöffnung (9) wird die Apparatur mit Zeolith-A-Pulver
beschickt. Die Einfüllöffnung (9) wird danach verschlossen. Das zu enthärtende Wasser
gelangt über Leitung (19) und den Dreiwegehahn (15) in die Kammer (7). Dabei wird
der Zustrom des Wassers mit dem Feinregulier-Ventil (13) so eingestellt, daß das
Manometer (14) einen Überdruck von 1.4 Bar anzeigt.
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Verwendet werden 10,45 g Zeolith-Pulver. Diese Menge sollte bei völliger
Beladung 7,6 Liter des benutzten Leitungswassers 0 mit der Ausgangshärte 16,4 d
enthärten. Das Zeolith-Pulver wird durch das strömende Wasser am Filterpapier (1)
angeschwemmt, so daß allmählich ein kompakter Filterkuchen entsteht, durch den Wasser
hindurchtritt und enthärtet wird.
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Zur Bestimmung der Resthärte werden in regelmäßigen Abständen Probemengen
aufgefangen, und die Kalzium- und Magnesium-Konzentration komplexometrisch bestimmt.
Die Temperatur des abfließenden Wassers beträgt 14 °C, die Durchflußleistung 14,4
Liter in 90 Minuten. Nach Beendigung des Versuches wird die Apparatur geöffnet und
der Filterkuchen mechanisch entfernt.
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Beispiel 2; Beispiel 1 wird wiederholt; das beitungswasser wird jedoch
durch das Temperiergefäß (16) auf 30 OC aufgewärmt. Die Durchflußleistung beträgt
13,3 Liter in 60 Minuten.
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Beispiel 3: Beispiel 1 wird bei einer Temperatur von 40 OC wiederholt.
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Die Durchflußleistung beträgt 14,8 Litern 60 Minuten.
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Die Ergebnisse der Enthärtungsversuche 1 bis 3 sind in Figur 6 graphisch
dargestellt.
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Wird der Zeolith-Enthärter nur soweit ausgenutzt, bis im abfließenden
Wasser die Resthärte auf ca. 12 Od ansteigt, so liegt die Härte des gesamten, durch
die Apparatur geflossenen Wassers, je nach Temperatur bei Werten zwischen 0 ca.
2 bis 5 d.
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Die bei Raumtemperatur (Beispiel 1) zur Verfügung stehende Eintauschkapazität
(ca. 7,6 Liter) der eingesetzten Zeolith-Menge wird damit zu etwa 70 % ausgenutzt.
Enthärtet man wie in Beispiel 3 bei höherer Temperatur (40 °C), so erreicht man
einen deutlich höheren Ausnutzungsgrad.
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Beispiel 4: In einer ähnlichen Apparatur wie in Beispiel 1, jedoch
mit größeren Abmessungen für die filtrierende Stützschicht (1) wird anstelle des
Filterpapiers von Beispiel 1 ein Filtertuch als Stützschicht verwendet. Dieses Filtertuch
wird nicht nur - wie in Beispiel 1 - durch das Drahtnetz (17), sondern zusätzlich
durch ein zweites, auf der anderen Seite von (1) angeordnetes, Drahtnetz abgestützt
(Maschenweite 2 der Netze ca. 4 mm). Die Filterfläche beträgt 48 cm . Das Sieb (18)
der Figur (5) wird weggelassen. Die Härte des verwendeten Wassers beträgt 16,5 Od.
Das Gerät wird mit 25,5 g Zeolith A-Pulver beschickt und die Enthärtung in gleicher
Weise wie in Beispiel 1 beschrieben durchgeführt (Versuch 4a).
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Nach Versuchsende wird das Filtertuch durch Rückspülung gereinigt.
Dazu wird Wasser rückwärts über Leitung (20) durch die Glasapparatur geschickt.
Der verbrauchte Zeolith, der sich an (1) festgesetzt hat, wird dabei zusammen mit
dem Rückspülwasser über das Einleitrohr (10), den Dreiwegehahn (15) und Rückspülleitung
(20) ausgetragen.
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Die Apparatur ist damit nach erneutem Befüllen mit frischem Zeolith-Pulver
wieder betriebsbereit. Auf diese Weise werden
noch zwei weitere
Enthärtungsversuche ( 4b, 4c) ohne Demontage des Gerätes durchgeführt.
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Die Resthärte des abfließenden Wassers der Versuche 4 a), b), ci ist
in Figur 7 graphisch dargestellt.
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Beispiel 5: In einer ähnlichen Apparatur wie in Beispiel 1, jedoch
mit größeren Abmessungen für die filtrierende Stützschicht (1), wird anstelle des
Filterpapieres eine Seitz-Klärschicht 0/400a verwendet (Hersteller: Seitz-Werke,
Bad-Kreuznach 2 Filterfläche: 48 cm . Verwendet werden 25,5 g Zeolith-A-Pulver,
hergestellt durch Umsetzung von Kaolin mit Natronlauge. Die Wasserenthärtung wird,
wie oben beschrieben, bei 14 OC und 1,4 Bar Überdruck vorgenommen. Das eingesetzte
0 Wasser hat eine Härte von 18,6 d. Die eingesetzte Zeolith-Menge sollte bei vollständiger
Beladung 16,4 Liter des verwendeten Wassers enthärten. Die Resthärte des abfließenden
Wassers ist in Figur 8 graphisch dargestellt.
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Beispiel 6: Bei der in Beispiel 4 verwendeten Apparatur wird das eingebaute
Drahtnetz (17) gegen eine gleich große Lochplatte und das Filtertuch gegen ein 11Filterpaket"
ausgetauscht.
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Dieses Paket besteht aus einem Ring, der beidseitig mit Filterpapier
verschlossen und mit Austauscher-Pulver gefüllt ist. Ein solches Paket ist schematisch
in Figur 1 dargestellt, Der Innendurchmesser des kreisförmigen Ringes beträgt im
vorliegenden Beispiel 7,8 cm, der Außerdurchmesser ca. 9,5 cm, die Höhe des Ringes
1 cm. Der Ring ist aus Kork gefertigt; seine Innenseite ist mit einem wasserundurchlässigen
Lack beschichtet. Als Austauscher werden 25,5 g Zeolith-A-Pulver verwendet, die
aus Natriumaluminat und Wasserglas hergestellt wurden. Diese Menge sollte bei vollständigem
Austausch ausreichen, um 17,2 Liter des verwendeten Wassers (mit einer Ausgangshärte
von 17,7 Od)
vdllig zu enthärten. Die Enthärtung wird, wie in Beispiel
1 beschrieben, bei 14 °C und 1,4 Bar Überdruck durchgeführt.
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Die Resthärte des abfließenden Wassers ist in Figur 9 graphisch dargestellt.
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Nach Versuchsende wird das erschöpfte Filterpaket der Apparatur entnommen
und durch ein neues Paket ersetzt.
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Die Apparatur ist damit wieder betriebsbereit.