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Vorrichtung zum lagenweisen SZ-Verseilen von Verseil-
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elementen elektrischer Kabel DLe Erfindung befaßt sich mit der lagenweisen
SZ-Verseilung von Verseilelementen, insbesondere von Verseilelementen elektrischer
Kabel wie beispielsweise Drähten, Adern, Aderpaaren oder Sternvierern. Derartige
Verseilvorrichtungen hat man seit den Anfängen der SZ-Verseilung im Auge gehabt
und hierbei stets als eigentliches Verseilorgan eine mit wechselnder Drehrichtung
umlaufende Verseilscheibe vorgesehen.
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Eine besondere Schwierigkeit bei der Erstellung einer geeigneten Maschinenkonstruktion
besteht darin, daß die Verseilung zu möglichst großen Abständen der Umkehrstellen
der Drallrichtung in dem hergestellten Verseilgut führen soll. Die ursprünglichen
Abstände von etwa einer Drallänge (DE-PS 631 929) konnten durch Verwendung zusätzlicher
Verseilscheiben auf das Zwei- bis Dreifache vergrößert werden. Die zusätzlichen
Verseilscheiben bildeten dabei vor dem eigentlichen Verseilorgan
eine
Art Speichereinrichtung zur Unterdruckung unerwunschter Verschlingungen des Verseilgutes
(DE-OS 18 06 334, DE-OS 18 II 176). Anstelle zusätzlicher Verseilscheiben können
auch um die Verseilachse drehbare Stützorgane verwendet werden, die außen zur Führung
der Verseilelemente schwenkbare Umlenkrollen enthalten (DE-OS 25 39 992). Zur mehrlagigen
Verseilung im gleichen Arbeitsgang wurde jeder Verseillage eine Verseilscheibe zugeordnet,
wobei die Verseilscheiben der verschiedenen Verseillagen hintereinander (DE-PS 631
929) oder konzentrisch zueinander (US-PS 31 87 495) angeordnet sein können.
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Die Speicherkapazität der vor dem Verseilorgan angeordneten Speichereinrichtung
und damit der Abstand der Umkehrstellen der Drallrichtung im Verseilgut kann dadurch
vergrößert werden, daß man jedem Verseilelement eine relativ lange flexible Rohrführung
zuordnet, die an dem einen Ende mit dem Verseilorgan drehbar und am anderen Ende
raumfest gelagert ist (DE-OS 22 62 705).
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Die Anwendung einer solchen Speichereinrichtung dürfte jedoch bei
der lagenweisen Verseilung einer größeren Anzahl von Verseilelementen zu Schwierigkeiten
führen.
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Zur unmittelbaren SZ-Verseilung von Verseilelementen elektrischer
Kabel ist an sich eine Einrichtung bekannt, bei der die Verseilelemente parallel
nebeneinander zunächst auf einen umlaufenden zylindrischen Dorn aufgewickelt und
anschließend beim Überkopfabzug von diesem Dorn miteinander verseilt werden. Hierbei
laufen sowohl der Dorn als auch die Abschlageinrichtung mit abschnittsweise wechselnder
Drehrichtung um (DE-OS 20 56 027/US-PS 34 46 001). Weiterhin ist zur SZ-Verseilung
von Verseilelementen elektrischer Kabel eine Verseileinrichtung bekannt, die einen
Zwischenspeicher wechselnder Drehrichtung enthält; der Zwischenspeicher
besteht
dabei aus mindestens zwei symmetrisch um und achsparallel zur Verseilachse angeordneten,
endlos umlaufenden Raupenbändern, auf welche die bereits miteinander verseilten
Verseilelemente in mehreren Windungen aufgewickelt und von denen die verseilten
Verseilelemente von einem Ende zum anderen Ende des Speichers transportiert werden
(DE-OS 16 85 842).
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Schließlich ist zum Umspinnen der Seele oder einer Verseileinheit
eines elektrischen Kabels mit einem Band oder fadenförmigen Material ein Verfahren
bekannt, bei dem das Spinnmaterial nach dem Ablaufen von einem außerhalb der Spinnachse
feststehend angeordneten Vorrat vorübergehend konzentrisch zur Achse des zu umspinnenden
strangförmigen Gutes gespeichert, anschließena mit abschnittsweise wechselnder Spinnrichtung
auf das strangförmige Gut aufgesponnen und mindestens an den Umkehrstellen der Spinnrichtung
mit dem strangförmigen Gut kraft- oder formschlüssig verbunden wird. Die Spinneinrichtung
besteht dabei aus einem freilaufend rotierenden, das Spinnmaterial vorübergehend
aufnehmenden Speicher und einem mit abschnittsweise wechselnder Drehrichtung angetriebenen
Spinner, wobei dem zylindrisch ausgebildeten Speicher eine um die Spinnachse nicht
rotierende, in Richtung der Spinnachse bewegbare, das Spinnmaterial dem Speicher
zuführende Auflaufrolle und eine mit dem Spinner umlaufende, in Richtung der Spinnachse
ebenfalls bewegbare, das Spinnmaterial von dem Speicher abführende Ablaufrolle zugeordnet
sind. Zwischen dem Vorrat des Spinnmaterials und der Spinne in richtung kann ein
bezüglich der Spinnachse feststehender weiterer Speicher mit veränderbarem Speicherinhalt
angeordnet sein (DE-OS 20 53 957).
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, zur lagenweisen SZ-Verseilung
von Verseilelementen, insbesondere
von Verseilelementen elektrischer
Kabel, eine Vorrichtung zu schaffen, die auch bei einer größeren Anzahl von Verseilelementen
gewährleistet, daß der Abstand der Umkehrstellen der Drallrichtung wenigstens mehrere
Schlaglängen beträgt.
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Zur Lösung dieser Aufgabe geht die Erfindung von einer Vorrichtung
aus, bei der zwischen den raumfest angeordneten Vorräten der Verseilelemente und
der raumfest angeordneten Abzug- und Aufwickeleinrichtung für das verseilte Gut
eine die Verseilelemente mit abschnittsweise wechselnder Drallrichtung verseilende
Verseileinrichtung angeordnet ist, die eine mit wechselnder Drehrichtung umlaufende
Verseilscheibe und eine der Verseilscheibe vorgeschaltete Speichereinrichtung zur
vorübergehenden Speicherung der zu verseilenden Verseilelemente enthält. Gemäß der
Erfindung ist vorgesehen, daß die Speichereinrichtung aus einem konzentrisch zur
Verseilachse angeordneten und drehbar gelagerten, mit der Verseilscheibe mechanisch
gekoppelten Tragkörper besteht, auf dem Führungsrollen angeordnet sind, die gegenüber
der Verseilachse schräggestellt sind und die zur wendelförmigen Speicherung der
Verseilelemente dienen, daß der Verseilscheibe Führungsstücke zum Abführen der Verseilelemente
von der Speichereinrichtung zugeordnet sind und daß außerhalb der Verseileinrichtung
ein allen Verseilelementen gemeinsames, radial zur Speichereinrichtung angeordnetes,
in Längsrichtung der Verseileinrichtung hin und her verschiebbares und um die Verseilachse
nicht drehbares Führungsstück zum parallelen Zuführen der Verseilelemente zur Speichereinrichtung
zugeordnet ist.
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Mit einer derartigen Verseilvorrichtung können bei der lagenweisen
SZ-Verseilung von Verseilelementen die Umkehrstellen der Drallrichtung auf wenigstens
fünf bis
zehn oder mehr Schlaglängen vergrößert werden, insbesondere
auch bei der Verseilung einer größeren Anzahl von Verseilelementen, wie es beispielsweise
bei der Verseilung von Drähten zu Leitern, bei der Verseilung von vieladrigen Steuerkabeln
oder beim Aufbringen eines Drahtschirmes auf eine Kabelader der Fall ist. Der große
Abstand der Umkehrstellen wird dabei durch die spezielle Ausgestaltung der dem Verseilorgan
zugeordneten Speichereinrichtung gewährleistet, auf der die Verseilelemente mit
Hilfe der schräggestellten Führungsrollen im unverseilten Zustand einzeln oder in
Gruppen parallel nebeneinander in mehreren wendelförmigen Windungen gespeichert
werden.
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In Weiterbildung der Erfindung ist die Speicherkapazität der neuen
Verseilvorrichtung dann am größten, wenn die Speichereinrichtung mehrere sich parallel
zur Verseilachse erstreckende Reihen von einer Vielzahl nebeneinander angeordneter
Führungsrollen enthält. Besonders bei einer größeren Anzahl von Verseilelementen,
d. h. bei großer Ganghöhe der gespeicherten Windungen, sind vier solcher Reihen
geeignet, wenn man sie gleichmäßig um die Verseilachse anordnet. Bei einer kleineren
Anzahl von Verseilelementen, d. h. bei kleiner Ganghöhe der gespeicherten Windungen,
können auch zwei oder drei Reihen von Umlenkrollen ausreichend sein. Bei einer kleineren
Anzahl von zu verseilenden Verseilelementen wird man hierbei für jedes Verseilelement
eine eigene Rollenführung vorsehen. Bei einer größeren Anzahl von Verseilelementen
können auch mehrere Verseilelemente gemeinsam einer Rollenführung zugeordnet sein,
wobei durch eine entsprechende Ausgestaltung der schräggestellten Führungsrollen
die Parallelführung der Verseilelemente gewährleistet sein muß. Die Führungsrollen
können dabei sowohl gegenüber der Horizontale als auch gegenüber der Vertikale schräggestellt
sein. Diese
Schrägstellung kann gegebenenfalls zur Anpassung an
unterschiedliche Ganghöhen oder zur Justierung der Ganghöhe veränderbar sein.
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Beim Betrieb der neuen Verseilvorrichtung ist die Drehbewegung des
drehbar gelagerten Speicherelementes mit der Drehbewegung der Verseilscheibe gekoppelt.
Hierbei kann es gegebenenfalls notwendig sein, auf die Speichereinrichtung bereits
aufgebrachte Längen der Verseilelemente vorübergehend rückwärts wieder abzuziehen.
In diesem Fall empfiehlt es sich, zwischen den raumfest angeordneten Vorräten der
Verseilelemente und dem Zuführungsstück der Speichereinrichtung einen von den Verseilelementen
durchlaufenen Speicher mit veränderbarem Speicherinhalt anzuordnen, der die rückwärts
abgezogene Länge der Verseilelemente vorübergehend aufnimmt.
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Da die Verseilelemente auf der Speichereinrichtung in mehreren wendelförmigen
Windungen angeordnet sind und die Anzahl dieser Windungen beim Betrieb der Verseileinrichtung
abwechselnd zu- und abnimmt, ist es erforder h, daß das Zufiahrungsstiack der Vereilelemente
zur Speichereinrichtung in Richtung der Verseilachse hin und her bewegbar angeordnet
ist. Die Verschiebegeschwindigkeit des Führungsstückes ist dabei an die Drehzahl
und die Drehrichtung der Speichereinrichtung sowie an die Ganghöhe der gespeicherten
Windungen anzupassen.
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Ein Ausführungsbeispiel einer gemäß der Erfindung ausgebildeten Verseilvorrichtung
ist in der Figur dargestellt.
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Die Figur zeigt in schematischer Darstellung die eigentliche Verseileinrichtung
einer Verseilvorrichtung zum
lagenweisen SZ-Verseilen von Verseilelementen.
Mit der Verseileinrichtung 10 werden Verseilelemente 1 auf einen Kern 2 aufgeseilt
und bilden nach der Aufseilung die Verseillage 3. Nicht näher dargestellt sind die
raumfest angeordneten Vorräte für den Kern 2 und für die Verseilelemente 1 sowie
die raumfest angeordnete Abzug-und Aufwickeleinrichtung für das verseilte Gut.
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Die Verseileinrlchtung 10 besteht im wesentlichen aus der Verseilscheibe
11, die das eigentliche Verseilorgan bildet, und aus einer Speichereinrichtung 12.
Der Verseilscheibe 11, die mit abschnittsweise wechselnder Drehrichtung und einer
definierten Drehzahl umläuft, ist der Verseilnippel 13 zugeordnet.
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Die Verseilscheibe 11 ist über konzentrisch zur Verseilachse angeordnete,
gleichmäßig um die Verseilachse verteilt angeordnete Stangen oder Rohre 15 mit der
in einem Ständer 17 drehbar gelagerten Scheibe 14 verbunden. Auf den Stangen 15
sind unmittelbar nebeneinander eine Vielzahl von freilaufend gelagerten Führungsrollen
16 bzw. 26 angeordnet, deren Drehachsen gegenüber der Stangenachse schräggestellt
sind. Im dargestellten Beispiel sind zur Vereinfachung der zeichnerischen Darstellung
nur zwei von vier Stangen mit Führungsrollen wiedergegeben. Die Führungsrollen bilden
in Umfangsrichtung der Speichereinrichtung 12 wendelförmige Führungswege für die
Verseilelemente.
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Die in nicht näher dargestellter Weise ebenfalls drehbar gelagerte
Verseilscheibe 11 wird von einem Zahnrad 18 angetrieben, dem ein nicht dargestellter
Antrieb wechselnder Drehrichtung zugeordnet ist.
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Die zu verseilenden Verseilelemente 1 laufen über ein Zuführungsstück
19, das für Jedes Verseilelement einen
Führungsnippel 20 enthält,
auf eine ler Führungsrollen 16 auf und werden mit Hilfe weiterer Führungsrollen
16 und 26 wendelförmig um die Verseilachse in Richtung auf die Verseilscheibe 11
herumgeführt. Von der letzten Führungsrolle wird das jeweilige Verseilelement mit
Hilfe einer Umlenkrolle 19, die an der Verseilscheibe 11 befestigt ist, abgenommen
und über eine Bohrung in der Verseilscheibe 11 dem Verseilnippel 13 zugeführt.
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Die Wirkungsweise der dargestellten Verseileinrichtung ist folgende:
Bei einer Drehbewegung der Verseilscheibe 11 in der mit einem durchgezogenen Pfeil
angegebenen Drehrichtung wird auf den Kern 2 eine von der Abzuggeschwindigkeit und
dem Durchmesser des Kernes 2 und der Drehzahl der Verseilscheibe 11 abhängige Länge
der Verseilelemente aufgebracht. Gleichzeitig werden durch Drehen der mit der Verseilscheibe
11 mechanisch gekoppelten Speichereinrichtung 12 auf die Speichereinrichtung Verseilelemente
aufgewickelt. Damit hierbei die auflaufenden Verseilelemente jeweils auf die nächste
Führungsrolle ordnungsgemäß auflaufen, muß das Führungsstück 19 relativ zur Speichereinrichtung
in Richtung des Pfeiles 20 bewegt werden. Die Auflaufgeschwindigkeit der Verseilelemente
1 auf die Speichereinrichtung ist hierbei größer als die Abzuggeschwindigkeit des
Verseilgutes 2. Das Führungsstück 19 wandert nun in Richtung des Pfeiles 22.
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Wenn die Speichereinrichtung weitestgehend mit Verseilgut gefüllt
ist, wird die Drehrichtung der Verseilscheibe 11 gewechselt. In diesem Fall wird
das Speicherelement von den aufgelaufenen Windungen der Verseilelemente geleert,
so daß die letzte aufgelaufene Windung sich immer weiter in Richtung auf die Verseil-
scheibe
11 verlagert. Demzufolge muß das FUhrungsstück 19 in Richtung des Pfeiles 21 bewegt
werden.
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Wenn sämtliche Windungen der Verseilelemente vom Speicherelement abgeschlagen
sind, wird die Drehrichtung der Verseilscheibe 11 wieder gewechselt und die Speichereinrichtung
wird mit dem zu vers eilenden Gut wieder gefüllt. Die Auflaufgeschwindigkeit der
Verseilelemente 1 auf die Speichereinrichtung ist hierbei kleiner als die Abzuggeschwindigkeit
des Verseilgutes bzw. Kernes 2.
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Beim Entleeren der Speichereinrichtung kann Je nach Dimensionierung
der Speichereinrichtung und in Abhängigkeit von der Länge der pro Verseilschlag
aufgebrachten Verseilelemente der Fall eintreten, daß die pro Umdrehung der Verseilscheibe
aufgebrachte Länge des Verseilgutes geringer ist als die pro Windung der Speichereinrichtung
gespeicherte Länge. Damit dies nicht zu einer Störung des Fertigungsablaufes führt,
müssen in diesem Fall die Verseilelemente rückwärts durch das Zuführungsstück 19
von der Speichereinrichtung abgezogen werden. Sie laufen dann in einen nicht näher
dargestellten, an sich bekannten Speicher veränderbaren Speicherinhalts ein, der
zwischen dem Zuführungsstück 19 und den raumfest angeordneten Vorräten für die Verseilelemente
1 angeordnet ist.
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3 Ansprüche 1 Figur
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